Auszug aus dem Re(|leiiienl zur freiiiidliclien Beriid(sicti(igiiii() für die P. T. Mitglieder. Der Jahresbeitrag ist im ersten Quartal des laufenden Jahres ein- zusenden. Die mit Ende Juli noch ausständigen Beträge werden mit Postnach- nahme eingehoben. Die Zuriukwei.suny dieser Einzahlung -wird als Austrittf-erklärung betrachtet. Alle Porto-, Bestältigungs- und Versendungsauslagcn sind von den Mitgliedern zu tragen. Die Schriften werden erst nach erlegtem Beitrag ausgefolgt. Die Zusendung erfolgt in der Regel durch die Post nach Schluss des ganzen Bandes, gewöhnlich gegen Ende Jänner. Wer die Schriiten heftweise wünscht , wolle diess gefälligst aus- drücklick dem Secretariate anzeigen. Ausländische Mitglieder, die nicht zur Zahlung des Jahresbeitrages verpflichtet sind , können die Schriften der Gesellschaft gegen Einsendung dieses Beitrages an das Secretariat, beziehen. Die von so vielen Mitgliedern an die Gesollschaft gütigst eingezahlten höhern Jahresbeiträge werden, von 5 fl. aufwäits in den Sitzungsberichten des nämlichen Jahres am Ende des %., 3. und 4. Quartals veröffentlicht. Jeder in diesem Verzeichnisse irrig oder gar nicht vorkommende solche Be- trag wolle allsogleich dem Secretariate angezeigt werden. Für die k. k, lool. = bot, Sesellschaft s Der Secretär. Verhandlungen der kaiserlicli-köiiiglichen zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Heraosgegebeo von der Gesellschaft. {rA,lxx>SA^xxs 186-^. XIV. Band. IVlit Sl Tafeln. Wien, 1864 Im Inlande besorgt durch W. Braumüller, k. k. Hofbuchhändler. Für das Ausland in Commission bei F. A. Brockhans in Leipzig. nip Sr. kaiserlichen Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzoge f FMi Kmi widmet diesen Band ihrer Schriften ihUtti (B^ximtS^i die Gesellschaft. Vorrede. W ie die Erkenntniss und das Wissen unaufhörlich vorwärts schreitet, so rastlos soll es unser aller gemeinschaftliches Streben sein, hiemit stets gleichen Schritt zu halten. Möge dieser durch das innigvereinte Wirken aller Mitglieder unserer Gesellschaft geschaffene Band zur Ehre unsers geliebten Vaterlandes zeigen , dass der unermüdete Eifer nicht vergebens darnach gestrebt habe. Wien im December J864. Georg Ritter von Frauenfeld. Inhalt. Sitzungsberichte. Seite. Sitzung am 13. Jänner. Neu eingetretene Mitglieder 3 Anschluss zum Schriftentausch 3 Eingegangene Gegenstände 3 Subvention von Sr. k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzog Lud- wig Josef 5 Medaille für Ritter y. Martins in München 5 Conchylien zu verkaufen 5 Sc'imetterlingssammluug zu verkaufen 6 Flora siciiia exsiccata von Prof. Todaro 6 Vorlage des 3. und vierten Heftes der Verhandlungen 1863 und Monographie der Oestriden v. Brauer 6 Brunner v. Wattenwyl: Anzeige seines Werkes: Die Familien der Blattiden 6 Notiz über Prunus cerasus 6 V, Frauenfeld: Metamorphosen von Fliegen und ein seltenes Werk von Hammerschmid 7 Seideusacher E.: Ornithologische Notizen 7 Sauter Dr.: Zur Flora von Salzburg 7 Rauscher Dr.: Anzeige des Todes Tkany's und Alschinger's 7 Sitzung am 3. Februar. Neu eingetretene Mitglieder 8 Anschluss zum Schriftentausche 8 Eingegangene Gegenstände 8 Subvention von Sr. k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzog Albrecht ...,'. 9 Dank für dieselbe • . 9 Genehmigung der Abänderung des §.13 der Statuten 10 Kerner Josef: Neuer Weideubastart 10 b ^J^fJ. Ö X Seite. V. Frauenfeld: lieber das Gebären vom Salamander in der Ge- fangenschaft .... 10 V. Pelzein: Ueber eine Sendung chinesischer Vogel 10 Herbich Dr. Franz: Pflanzengeographische Verhältnisse Galiziens 12 Schulzer v. Müggenburg: Mycologische Beobachtungen ... 12 Juratzka J. : Zwei neue Arten Laubmoose 12 Sitzmig am 2. März. Neu eingetretene Mitglieder 13 Eingegangene Gegenstände 14 Scrutatoren für die Wahl 15 Ernennung Dir. Fenzl's zum Präsidenten-Stellvertreter 15 Subvention von Sr. Maj. Kaiser Ferdinand , . 15 Subvention von Sr. kais. Hoheit dem durchl. Herrn Erzh. Stephan 16 Subvention von dem hohen Staatsministerium 16 Dank für dieselben 16 Zuschrift der k. k. Landwirthschaftsgesellschaft wegen Sammlungen landwirthschaftschädlicher Insekten- 16 Dank für die vom Apotheker Schwab eingesandten Vögel ... 17 Einladung an Damen zur Theilnahme au der Gesellschaft .... 17 Hazslinsky Trf. : Zur Flora d;;r Karpathen 17 Reich irdt Dr. H, : Zur Moosflora von Steiermark 17 Brauer Fr : Die Neuropteren der Novara-Expedition 17 Besprechung der Rissoiden von Schwarz v. Mohrenstern ... 18 Steindachner Dr. Frz.: Beiträge zur Ichthyologie 18 V. Frauenfeld : Zoologische Miscellen. 1 18 Milde Dr. J.: Neuer Farubastart 18 Wahhe.sultat ^ 18 Sifztmtj am fj. April. Neu eingetretene Mitglieder 19 Anschluss zum Schriftentausche 19 Eingegangene Gegenstände "........ 19 Bednarovits in Verona bietet Eier von Attacus cynthia an . . 21 Kern er Josef: Bericht über die Reise nach Tirol 21 Juratzka J.: Ueber Ulota Rehmanni 21 Schi n er Dr. J : Ueber das Flügelgeädi'r und neues System der Dipteren 21 Reichardt Dr. H.: Reisebericht vom Maltathal 21 Stein lachner Dr. Franz: Ichthyologische Mittheilungen .... 22 V. Frauenfeld: Zoologische Miscellen. [[ 22 X[ Seile. Juhressilzuiifi am 0. April. Jahresbericht = 2S Rechnungseensoren 34 Kotsihy Dr. Th. : Ueber den Libanon 34 Finger Jul. : Schwalbenplaudereien 34 Simony Friedr. : Beiträge zur Pflanzengeografie der Osta'pen . , 34 Sitzung am 4. Mai. Neu eingetretene MitgUeder 3ö Anschluss zum Schriftentausch 35 Eingegangene Gegenstände 35 S. Durchl. Fürst Khe venh üller- Metsch .schenkt Xaumann's Werk Band XIII 37 Botanische und conchologische Sammlungen Lang's zum Verkauf angeboten 37 V. Bergenstamm bes'^rgt die Bibliothek nach Joh. Bayerns Abgang 37 V. Brunner's Monographie des Blattaires zum Druck übergeben 38 Vorlage der Medaille für R. v. Martius in MünchLn 3S Simony Prof.: Vegetation des Hochgolling 38 Reichardt Dr. H.: Moose aus Neuseeland von der Novara- Expedition 38 Herklotz E. : Eigene Weise des Vogelfanges . 38 Milde Dr. J.: Neuer Farnbastart 40 Brauer Fr').: Neuroptern der Xovaia Expedition 40 Sitzung am /. Juni. Neu eingetretene Mitglieder 41 Anschluss zum Schriftentausche 41 Eing^gangene Gegenstände 41 Vorlüge des Werkes: Die Vögel Europa's yon Dr. A. Fritsch . 4'i Preise des naturwissenschaftlichen Ve.eincs in Graz 43 Herausgabe von: Catalog. Dipter. europ. von Dr. J. Schiner . . 44 Vorlage des 1. und 2. Heftes 1864 der Schiiften der Gesellschaft. 44 Eegrüssung Dr. G. Boek^s von Pressburg 44 Dr. Reichardt: Dem Andenken Machdiak's 44 Vogel Aug. Dr.: Ueber das Bittersalz 45 Kerner Jos.: Drei neue Pßanzen für Niederösterreicii 45 Milde Dr. J. : Ueber Equiseten . . . ." 45 Juratzka J. : Verbreitung- Jos Hypnum turgescens 45 Herklotz Oskar: Ueber Geruchs- und Geschmackssinn der Karpfen 45 b * XII Seite. Reichardt Dr. H. : Ueber Conferva aureofulva 47 Felder Dr, C : Species Lepidopterorura 47 Notiz von Pfarrer Trientl in Gries 47 Vorlage einer Spiritus-Reiseblechbüch.se ' . . 48 Sitztntff am ß. Jnli. Neu eingetretene Mitglieder 49 Eingegangene Gegenstände 49 Reclmungsabsolutorium 50 Juratzka J. : Neues Laiibmoos und Sammlung westphälischer Laubmoose • 31 Brauer Frd. : Ueber Batrachomya 31 Reichardt Dr. H. : Häufiges Auftreten von Peridermium pini . . 51 Molen do Jj.: Lichenen aus Südost-Tirol 52 Szontagh: Enum. plant, phan. Soproniensis 52 Grf. Walderdorf: Land- und Süsswasser-Conchylien um Cattaro 52 V. Frauenfeld: Zoologische Miscellen. IL Fortsetzung 32 Sitzting am 3. August. Neu eingeti'etene Mitglieder 53 Anschluss zum Schriftentausche 53 Eingegangene Gegenstände . . . ." 53 Anzeige von Fr. Schulze's plötzlichem Tode 34 Antrag einer Sammlung für dessen Witwe ' 55 Einladung zur Naturforscherversammlung in Giessen ....... 53 Milde J. Dr. : Index P]quisetorum 55 V. Heufler : Ein für Niedei Österreich neuer Pilz 55 V. Bergenstamm : Ueber Discomyza incurua . - 58 Herklotz 0.: Nestbau von Sylvia turdoides 56 Reichardt Dr. H.: Zwei um Wien aufgefundene Nitella .... 58 Haberlandt Prof.: Ueber Cecidomyia destructor 58 Künstler G. : Ueber dieselbe Fliege 58 V. Frauenfeld: Zwei dem Mais und ^Yeizen schädliche Insekten 58 Hagen W. : Synopsis Phryganidearum 58 Sitzung am .5. October. Neu eingetretene Mitglieder 59 Eingegangene Gegenstände 59 Verleihung der Amtsdienersstelle an Ph. Bartsch 61 Schiner's Dipteren-Catalog erschienen 61 Heegei's photographisches Album in 8. herausgegeben 61 Vorlage des 3. Heftes 1864 der Vc. Iiandlungen 62 XII Seite. Vorlage von S Tafeln zur Munografie der Blattiden 62 Anbot der Flora exsiccata von Kovats 62 Wahlaussclireibung ^^ Einladung zu einer Carusstiftung 62 Begrüssung des anwesenden Präsidenten der Stett. entom. Ges. Dr. C. A. Dohrn 63 Erber Jos. zeigt die öst. Amfibien lebend vor 03 Künstler G. : Verheerendes Auftreten von Pezotettix alpina . . 63 Reichardt Dr. H.: lieber die Mannaflechte, Cladophora viadrina und Entomophthora 63 v. Frauenfeld: Fortsetzung seiner zoologischen Miscellen ... 63 Sitzung am 2. November. Neu eingetretene Mitglieder 64 Eingegangene Gegenstände 64 Erlass des Handelsministeriums 66 Dankschreiben des Präsidenten C. A. Dohrn 67 v. Frauenfeld: Bericht über die 39. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Giessen 68 Wahlausschreibung 70 Erber Jos.: Zur Lebensweise der Tarantel 70 Mik J. : Dipterologische Beiträge mit Vorwort von Dr. R. Schiner 70 Reichardt Dr. H. : Ueber Aspergillus und Eurotium 71 Künstler G. : Neue Daten von Insektenverwüstung 72 Knapp J. : Vorlage von Plantago coronopus lebend in Wien . . 72 Schaufuss L. W. : Neu entdeckte Käfer 72 V. Malinowsky: Zur Naturgeschichte der Gyrinen 72 Wahlresultat 72 Sitzung am 7. Decemher. Neu eingetretene Mitglieder 73 Eingegangene Gegenstände 73 Dedication des heuiigen Bandes der Gesellschaftsschriften an Seine k. Hoheit den Herrn Erzherzog Franz Karl 74 Glückswunsch-Adresse zum 80. Geburtstage an Se. k Hoheit den Herrn Erzherzog Ludwig Josef 75 öOjähriges Jubiläum der naturforschenden Gesellschaft in Emden . 75 Verkäufliche Insekten-Sammlungen 76 Hückel: Ausflug in die Samborer Kaipathen 76 Reichardt: Ueber Phallus brasiliensis und Beitrag zur Flora Iglau's 76 Kern er A. : Reisebericht , , . . , , . , . 78 XIV Seite Mayr Dr. G. : Neue Hemipteren • • • ^^ Haberland t: üeber Tinea pyrophagella 80 Brusina: Conchilie dalniatiche 80 AVahlresultat 80 Reichardt's Ansprache 81 Abhandlungen. Dr. J. Milde: üeber die Vegetation der Gcfäss-Cryptogamen der Um- gebung von Razzes in Südtirol 3 E. Seidensach er: üeber das Ei des kurzbeinigen Sperbers. Taf. I. . 15 Dr. Caiu. Heller: Horae dalmatinae 17 G. R. v^ Frauenfeld: Entomologisclie Fragmente 65 Prof. Dr. Rud. Kner: Einige für die Fauna der ö.>)terreichischen Süss- wasserfische neue Arten 75 E. Seidensacher : Beobachtungen in der Vogelwelt 85 Dr. Ant. S auter: Beiträge zur Flora Salzburgs und Ober-Oesterreichs 93 Jos. Kerner: Salicologische Mittheilungen 99 J. Juratzka: Muscorum frondosorum species novae ......... 103 St. Schulzer v. Müggenburg: Mycologische Beobachtungen für 1864 105 G. R. y. Frauenfeld: üeber in der Gefangenschaft geborne Jungen von Salamandra wiaculosa Laur ,. 121 Dr. Franz Herbich: Ein Blick auf die pflanzengeografischen Verhält- nisse Galiziens \t'6 Dr. H. W. Reichard t: Beitrag zur Moosfloia Steiermarks 137 G. R. V. Frauen fei d: Zoologische Miscellen. I. Taf. V 147 Fr. Brauer: Erster Bericht über die auf der Weltfahrt der kais. Fre- gatte Novara gesammelten Neuropteren 159 Dr. J.Milde: Asplenium dolosuni Mi\ de. Taf, IV 165 Fr. Haszlinsky: Beiträge zur Kenntniss der Karpathenflora .... 169 J. Juratzka: Vlota Rehmanni n. sp 191 Dr. J. R. Schiner: üeber das Flügelgeäder der Dipteren. Taf. III. . . 193 Dr. J. R. Schiner: Ein neues System der Dipteren 201 Julius Finger: Schwalbenplaudereien 215 Dr. Fr. Steindachner : IchthyologischeMittheilungen. VI. Taf. VII. VIII. 223 Dr. Fr. Steindachner: üeber Heterodon histricus Jan. Taf. VI. . . . 233 Dr. J. Milde: Scolopendrium hybridum Milde. Taf. XVIII 235 Dr. Fr. Steindachner: BatrachologischeMittheilungen. Taf. IX— XVII. 239 C. et R. Felder: Species Lepidopterorum hucul^que descriptae vel ico- nibus expressae in seriem systematicara digcstae 289 G. R. y. Frauenfeld: Zoologische Miscellen. 11 379 Dr. H. \V. Reichardt: üeber Conferva aureo-fulva Kützing . . .389 Dr. J. Milde: üeber Eq'iiseten . . 393 XV Seite J. Juratzka: Desmatodon yriseus ii. sp. 399 Fried. Haberia n dt: Cecidomyia destruotor Saj 401 Gust. Ad. Künstler: üeber Getreideverwüster 407 G. R. V. Frauenfeld: Ueber einige Pflanzenrerwüster 413 Dr. Th. Kotschy: Die Sommerflora des Antilibanon 417 L. Molendo: Lichenen aus dem südöstlichen Tirol 459 N. de Szontagh: Enumeratio plantarum phanerogaraicarum sponte crescentium copiosiusque cultarum territorii S.opFoniensis 463 Rud. Graf Walderdorff: System. Verzeichniss der im Kreise Cattaro (Süd-Dalmatien) mit Ausnahme der Biela-Gora und in einigen angrenzenden Tijeilen von Montenegro und türkiscii Albanien vorkommenden Land- und Siisswasser-MoUusken 503 Dr. Aug. Vogl: Zur uäheren vergleichend histologischen Kenntniss des Bitterholzes (Lignum QuassiaeJ 515 Dr. J. Milde: Index Equisetorum. Editio secunda 52o Dr. Fr. Steindach ner: Zusätze und Berichtigungen zu den batracli. Mittheilungen 551 Dr. H. W. Reichardt: Ueber die Manna-Flechte, Sphaerothallia esni- lenta Nees 553 G. R. V. Frauenfeld: Ve;zeichniss der Namen der fossilen und lebenden Arten der Gattung Paludina Lam 561 L. W. Schaufuss: Beschreibung einiger neuentdeckter Käfer .... 673 V. Malinowski: Beiträge zur Naturgeschichte der Gjrinen 677 G. V. Frauenfeld: Zoologische Miscellen. III. Taf. XX 681 J. Erber: Die Amphibien der österr. Monarchie 696 J. v7 Ber genstäram : üeber die Metamorphose you Discomyza incurvä Fall 713 J. Erber: Beiträge zur Lebensweise der Tarantel 717 Dr. H. W. Reichardt: Beitrag zur Kryptogamen-Flora des Malta- thales in Kärnthen 721 Dr. Th. Kotschy: Der Libanon und seine Alpenflora 733 Gust. Ad. Künstler: üeber Heuschreckenfrass 769 Dr. H. W. Reichardt: üeber ein massenhafte, Auftreten Yon Cladophora viadrina Kg. in Galizien 747 Gust. Ad. Künstler: Beiträge zur Kenntniss der der Land- oderForst- wirthschaft schädlichen Insekten 779 J. Mik: Dipterologische Beiträge. Taf. XXI. A 787 H. Hagen: Fhrjganidarum Synopsis synonymica 799 Fr. Brauer: Entomologische Beiträge. Taf XXI. B 891 Dr. Gust. Mayr: Diagnosen neuer Hemipteren 903 Pr. Haberlandt: Ueber eine bisher wenig beachtete Getreidemotte .915 XVI Verzeiclmiss der Tafeln. Taf. I. E. Seidensacher: Ei von Astur brevipes Sev. pag. 13. Taf. II. Dr. Steindachn er: Ichthyologische Mittheilungen, VI. zu Bd. Xni. pag. 4189. Taf. III. Dr. R. J. Schiner: lieber das Fliigelgeäder der Dipteren pag. 193. Taf IV. Dr. J. Milde: Ueber Asplenium dolosum pag. 163. Taf. V. y. Frauenfeld: Zoologische Miscellen. I. pag. H7. Taf. VI. Dr. Steinda ebner: Ueber Heterodon histricus Jan. pg. 233. Taf. Vit. VIII. Dr. Steindachner : Ichthyol. Mittheilungen. VII. pag. 223. Taf. IX— XVII. Dr. Steindachner: Batiachol. Mittheilungen pg. 239. Taf. XVIII. Dr. J. Milde: '^enev YdkXnhSb^iidLri Scolopendriumhyhridum pag. 233. Taf. XIX. Dr. A. Vogl: Zur Kenntniss des Bittersalzes pag. 515. Taf. XX. V. Frauen fei d: Zoologische Miscellen, III. pag. 681. Taf. XXI. A. Mik: Dipterologische Beiträge pag. 787. „ B. Brauer: Oestridenlarven pag. 891. Stand der Gesellscliaft am Ende des Jalires 1864. Protektor: Seine k. k. Hoheit der durehlauehtigste Herr Erzherzog Eainer. Leitung der Gesellschaft. Im Jahre 1863. Präsident: (Gewählt bis Ende 1867.) Se. Durchlaucht Fürst Josef Colloredo - Mannsfeld. ? Viceprääidenten: (Gewählt bis Ende 1865.) P. T, Herr Brunner von Wattenwyl Karl. „ „ Felder Dr. Cajetan. „ „ Köchel Dr. L. Ritter von. „ „ Kotschy Dr. Theodor. „ „ Reuss Dr. August. „ „ Suess Pro/". Eduard. Secretäre : P. T. Herr Frauenfeld, Georg Ritt. v. (Gewählt bis Ende 1866.) „ „ Reichardt Dr. Heinrich (Gewählt bis Ende 1869.) RechnungsrUhrer : (Gewählt bis Ende 1867.) P. T. Herr Juratzka Jakob. Ausschussräthe: (Gewählt bis Ende 1866.) P. T. Herr Brauer Friedrich. „ „ Brunner von Wattenwyl Karl. „ „ Felder Dr. Cajetan. „ „ Fenzl Dr. Eduard. „ Finger Julius. „ Frilsch Karl. „ Gassenbauer Michael von. „ Hauer Franz, Hitler v. V, Hörnes Dr. Moriz,. XX P. T. Herr Jäger Dr. Gustav. „ „ Kerner Josef. „ „ Kner Dr. Rudolf. „ „ Köchel Dr. Ludivig Ritt. v. „ „ Kolbe Joseph. „ „ Kornhuber Dr. Andreas. „ „ Kotschy Dr. Theodor. „ „ Letocha Anton von. „ „ Lö?^; Dr. Franzi „ „ Lorenz Dr. Josef. „ „ Marschall Graf August. „ „ Neilreich August. „ „ Fetter Karl. „ „ Pokorny Dr. Alois. „ „ Reissek Siegfried. „ „ Reuss Prf. Dr. August. „ „ Rogenhofer Alois. „ „ 5wess Prof. Eduard. „ „ 5;«r Dionys. „ „ Simony Friedrich (Gewählt bis Ende 1865.) „ „ Strohmayer Johann. „ „ „ „ „ „ Rergenstamm Julius von. (Gewählt bis Ende 1867. „ „ Haimhoffen Gustav Ritt. v. „ „ „ „ „ „ iVöi/r Dr. Gi/s/a» „ „ „ „ „ „ Pe/z^/« .4i/(/. von „ „ „ „ „ „ Rauscher Dr. Robert. Amtädiener : Bartsch Philipp, Spittiberggasse Nr. 17. Aursicht über die Saininlangen ftthrt : Herr Erber Josef. Mitglieder, welche die Saiuiulungeu der Gesellschaft ordnen. Die zoologischen Sammlungen ordnen die Herren: Rergenstamm., Julius Edl.v. Damianitsch Rudolf., Finger Julius., Herklotz Emil., Kolazy Josef., Mitis Heinrich , Rogenhofer Alois , Strohmayer Johann. Wimmer August. Die Pflanzensammlung ordnen die Herren : Hein Theodor, Juratzka Jakob, Künstler Gust., Petter Karl., Reichardt Heinr., Reuss j\m.., Schön Mor. Die Betheilung von Lehranstalten mit Naturalien besorgt Herr Rogenhofer AI. Die Bibliothek ordnet Herr Bergenstamm, Julius von. Das Archiv hält Herr Letocha, Anton \on, im Stande. Subventionen für 1864. Von dem allerhöchsten Kaiserhause. Von Seiner k. k. apostolischen Majestät dem Kaiser Franz Josef. „ Seiner Majestät Kaiser Ferdinand. „ Seiner Majestät Maximilian I. Kaiser von Mexiko. „ Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzlierzoge Franz Karl. „ Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Ludwig Victor. „ Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Albrecht. „ Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Stefan. „ Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn F^rzherzoge Jos ef. „ Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Rainer. „ Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Ludwig Josef. Von dem hohen k. k. Staats-Ministerium. „ dem hohen Nieder-Oesterr. Landtage. XXII Mitglieder im Auslände. P. T. Herr Agassiz, Ludwig Johann Rudolf, Prof. . . . Cambridge. „ „ Albini Dr. Josefe Professor Parma. „ „ Alefeld Dr. d. Med., bei Darmstadt Oberamstadt. „ „ Anderson N. J., Professor Stockholm. „ „ Angas Georg Fr., Secret. d. austrai. Museum . Sidney. ,. „ Angelrodt Ernst v., k. k. Vice-Cons., Missouri „ „ Arnold f., Assessor in Baiern Eichslätt. „ „ Ashjörnsen P. Christian, Forstm Christiaiiia. „ „ Auerswald Bernhard., Lehrer an der ersten Bürgerschule Leipzig. 10 „ „ Bach Alex ander, V\e\\\.y., k. k. Botschaft., Exe. Rom. „ „ Balsamo Crivelli nob. Giuseppe, Prof. der Naturgeschichte Pavia. „ „ Bamberger Georg^ Apotheker, in der Schweiz Zug. „ „ Bates H. W.., Esq Leicester. „ „ Beigel Dr Hermann Jarocin. „ „ Bellardi Luigi, Professor der Naturgeschichte . Turin. „ „ Bendella Aristides »., Dr. d. M., Primararzt des Centraispitals • . . . . Jassy. „ „ Bennett G. Esq., Dr Sidney. „ „ Berdau Felix . Warschau. „ „ Bernstein Dr. Heinrich, Java Gadok. 20 „ „ Berto'oni Dr. Antonio Cavaliere, Prof. . . . Bologna. „ „ Berloloni Dr. Giuseppe Cavaliere, Prof. . . . Bologna. „ „ Bianconi Dr. Josefe Professor an d. Univers. . Bologna. „ „ Bigot J Paris „ „ Binney \V. G Philadelphia. „ „ Blanchard Dr. Emil., Professor Mus. -Dir. . . Paris. „ „ Bleeker Dr. Peter, holl.. Ober-Stabsarzt. . . Leyden. „ „ Boeck Christ., Prof. an der Univers Christiania. „ „ Boek Axel, am naturb. Museum Christiania. „ „ Bohemann Karl H., Vorstand des k. Museums Stockholm. 30 „ 5, Boie Fried., Dr. Etatsrath Kiel. „ „ Bonvouloir Conte Henri de Paris. XXIII P. T, Herr Bollert Mallhäus La-PIala. „ „ Bowring John j., Esq., Hongkong-. „ „ Brandt Johann Friedr.^ Ritt. v. ; k. rnss. wirkl. Staalsralh, Excell St. Petershurg-. „ „ Braun Dw Ale rander^ Professor der Botanik . Berlin. „ „ Bremer Otto , Conservalor am Museum der k. Akad. der Wissenschaften St. Petersburg. „ „ Brehm Alfred^ Dr., Direkt, des zool. Gartens Hamburg. „ „ Bruyn Arie Johannes de, Regimentslhierarzt . Zütpben. „ „ Buschmann Eduard, Professor in Chile . . . Osorno. „ „ Buse L. H. bei Arnheim in Benkom. „ „ Cabfinis Dr. Joh. Lud.^ Custos am k. Museum Berlin. „ „ Canesfrini Johann, Dr., Prof. am k. Lyceum . Modena. „ „ Carus Dr. Victor »'., Professor Leipzig. „ „ Cas/e/nrt?/Frcrw5 Graf V., k. franz. Genera'konsul Siiigapore. „ „ C/tmri Gerardo, k. k. Vice-Consul ...... Alexandrien, „ „ Celi Dr. Hector, Piof. und Direct. des königl. atestinischen Herbariums Modena. „ „ Cleghorn H., Forstdire« lor Madras. „ „ Cornalia Dr. Emil Mailand. „ „ Crosse H. , Membre de la soc. geol. de Fr., Rue Tronchet 25 Paris. „ „ Dana James, Connecticut New-Haven. „ „ Davidson Thomas London. „ „ De CandoUe Alphons, Professor der Botanik . Genf. „ „ Deshayes G. PauL Professor Paris. „ „ Desplanche Emil, Marine-Arzt Neu-Kaledonien. „ „ Deventer S. v., Resident Java. „ „ Doderlein Dr. Pietro, Prof. an d. Universität Palermo. „ „ Dohrn Dr. Karl A., Präsid. d. entomol. Vereines Stettin. „ „ Dohrn Anton Stettin. „ „ Dohrn Dr. Phil. Heinrich . Stettin. „ „ Douille August., Marine-Wundarzt, Martinique St. Pierre. „ „ Douglas J. W. Esq. Praes. entom. Society . . London. „ „ Du four Leon, Vraes. hon. Soc. entom. de France St. Sever. „ „ Dnmortier Rutteau, Dr. Carl Brüssel. „ „ Effendi Ibrahim., Dr. d. Med., Oberst .... Syrien. „ „ Ehrenberg Christ. Gott f. Dr., Sekretär d. k. Akad. d. Wissensch Berlin. „ „ .E^/e«r«eder Dr. /farZ »., Offic. d. Gesondheit Java Buitenzorg. „ „ Elliot Walter, Präsidentschafts-Mitglied . . . Madras. „ „ £'sraarA; Zöt«ri?z, Vorstand des naturh. Museums Chrisliania. „ „ Eulenstein Theodor Privatgelehrler Stuttgart. XXIV 70 P. T. Herr Fahrer Dr. Johann München. Fairmaire Leon, Chef de Bureau de l'ass. publ. Paris. Ferreira Dv. Manoel Lagos^ Vice-Präsident des hist.-g-eograph. Institutes Rio-Janeiro. Fin Hamilkar. Frh. de, ChamheUan^ Capitaine aid de Camp du Corps imp. de Vol. austr. Puebla. Finsch Otto^ Conserv. am zool. Museum . . Bremen. Fischer Karl Dr., Arzt Aukland. Flügel Felix v., General-Cons. für Nordamerika Leipzig-. Förster Dr. Arnold., Oberlehr. d. höh. Bürgersch. Aachen. Förster Heinrich., hochw. Fürstbischof, Exe. . Breslau. Forst Gr.., Kaufmann . Halberstadt. Fraas Dr. Oskar Fr Stuttgart. Fries Dr. Elias, Professor und Director an d. Universität Upsala. Fries Th. M., Adjunct a. d. Universität . . . Upsala. Friestadt R. F., Adjunct an der Univers. . . Upsala. Gasparini Wilhelm, Prof. an der Universität . Neapel, Gemminger Dr. Max, Adj. am zool. Mus. . . München. Germer Ed. Wilh., Dr. Gerstäcker Adolf, Dr. d. M., Cust. am k. Mus. Berlin. Giratid Josef, Dr. d. Med Grenoble. Gödel Rudolf, k. k. österr. General-Consul . Jassy. Göppert Prof. Dr. Heinrich Rob., geh. Medic- Rath Breslau. Gräffe Dr. Eduard Sidney. Grube Dr. Ed., k. russ. Staatsrath, Exe, Prof. Breslau. Günther Dr. Albert., am brit. Museum .... London. Haust Julius., Dr. in Neuseeland Christchurch. Hagen Dr. Hermann Königsberg. Haliday Alex. Henri Dublin. Hartsen Fried. Ant., Dr. d. Med Utrecht. Hartwig Leonhard, Dr Valparaiso. Heaphy Ch. D., Ingenieur Aukland. Heer Dr. Oswald, Prof Zürich. Heldreich Dr. Theodor v.., Direct. d. bot. Gärt. Athen. Henriot Josef, Marine- Wundarzt Besan§on. Hensel Dr. Reinhold Berlin. Her rieh- Schaff er Dr. G. A., k. Gerichtsarzt . Regensburg. Heurck Henri v. Prof Antwerpen. Hewitson Will. C, Esq. on Thames Ortland Walton Heynemann F., Frankfurt a. M. Heiden K. E. v-, Senator Frankfurt a. M. sxv P. T. H r Holding J. C., Guisbesitzer Capstadt» Hopffer, Dr. C, Custos ani k. Museum . . . Berlin. Huber Christ. Wilhelm., k. k. Ministerialralli . Cniro. Irigoya Don Simon, Director des Museums . Lima. Jakob Josef London. Jan Georg., Prof und Director des Museums . Mailand. Javet Charles, Kaalmnnn Paris. Kuhil i>/., k. k. österr. Consul Damielte. Karatheodory Stefan., Prof. d. Bot., k. Leib- arzt Sr. Maj. des Sultans Constantinopel Kayser J. Georg, Architect, Nidenau 13 . . Fraiikf. a. M. Kayserling Gra^ Eugen München. Keferstein A-, Gerichtsralh Erfurt. Kinberg Prof. Joh. Gust., Stockholm. Kirchenbauer D"'., Senator Hamburg. Kirschbaiim., Prof. C. L Wiesbaden. Knorriiig., Freih. v., Petersburg. Koch Karl, Gen.- Secr. d. Ver. zur Beförderung- d. Gartenbaues in d. k. preuss. Staaten . . Berlin. Koch Dr. Ludwig, pract. Arzt Nürnberg. Koerber Dr. G. W., Prof Breslau. Konitz Leon, Dr. d. Med Warschau. Kraatz Dr. G., Vorstand d. enlom. Vereines . Berlin. Krempelhuber A. \., königl. Forstmeister . . München. Krüper Dr. Theobald. Smyrna. Kuczuran Dr. Georg v., prakt. Arzt Jassy. Küster Dr. H. C Bamberg. Landerer Fr. X, Apotheker Athen. Landolfi Nik., Ritt, v., Prof. an d. k. Univers. Neapel. Lancia Fried.., Duca di Gastet Brolo , Se- cretär der Akademie der Wissenschaften . . Palermo. Lavizzari Dr., Cant. Ticino Mendrisio. Layard E., Secretär d. süd-afrik. Museums . . Capstadt. Lea Isaac , Präs. d. Acad. of nat. scienc. . . Philadelphia. Le Conte John Dr. corresp. Secret. d. Acad. of nat. scienc Philadelphia. Lei'bold Friedrich, Dr. d. Med Santiago. Leidy Josef, Dr. d. Med Philadelphia. Le Jolis Auguste., Präs. d. nat.-liistor. Vereines Cherbourg. Leuckart Dr. Rudolf., Prof. und Mus. -Dir. . . Giessen. Leunis Dr. Johann., Prof. Hildesheim. Lilljeborg Prof. Dr. Wilh Upsala. Lindermayer Dr. Anton Baiern. d XXYI P. T. Eerr Lindiy Alexander St. Fe de Bogota. „ „ Linhart Dr. Wenzel, Professor Würzburg. 150 ,^ ^^ Lobscheid Dr. W. S., Schulrath Hongkong. „ „ Lochmann Johann., Magister der Pharmacie . Jassy. „ „ Loosey C, k. k. Geiieral-Cousul New-York. y, ,. Lorenz Dr. Paul Günther, München. „ ,. Loscos y Bemal, Senor Don . Castel serao. „ „ Loven Dr. 5., Professor Stockholm. „ „ Low Dr. Herrmann, Realschul-Director . . . Meseritz. „ „ Lüders Dr., Arzt Valparaiso. „ „ Linken Dr. Ch. Fried., am k. Mus Kopenhagen. „ „ Macleay William Sharp, Esq Sidney. 160 „ „ Macnaughton Henri Edinburgh. „ „ Malinovsky von, kais. türk. Oberst, Direct. d. Donau-Commission Tuldscha- „ „ Malm A. IF., luleadaiit am naturh. Mus. . . Götheborg. „ ,, MartensDr. Eduard von, am k. Mus. Mittelstr. 5 Berlin. „ „ Martins Karl Ritt, v., geh. Rath, Exe ... München. „ „ Mayer Heinrich, Grosshändler Trondhjem. „ ., Meneghini Dr. Jos. Cav., Prof Pisa. „ „ Meves W., am königl. Mus Stockholm. „ „ Meyer H. Adolf, GrosshändKr Hamburg. „ „ Milde C. J., Maler Lübeck. 170 „ „ Milde Dr. Jul., Realschullehrer Breslau. „ „ Miquel F. A., Prof. d. Bot-, Dir. d. Reichsherb. Utrecht. „ „ Mniszech Georg Graf v Paris. „ „ Möbius Carl, Lehrer an der Hauplschule . . Hamburg. „ „ Mörch 0. A., am k. Mus Kopenhagen. „ „ Moesta Dr. Friedr., an d. Sternwarte, Chile . Santiago. „ „ Moesta Dr. Otto, Ingenieur, Chile Santiago. ,, ,, Mohnike Dv. 0. G., Gesundheitsoffiz. Jav a . . Surabaja. „ „ Morren Ed„ Prof. und Director Lüttich. „ „ Mosling Svend, Adj. an der Realschule . . . Trondhjem. 180 ,, „ Müller Carl, Rector a. d. lat. Schule in . . Trondhjem. „ „ Mä//er Dr. Ferdinand, Direct. des bot. Gartens Melbourne. „ „ Müller Ernst Ratibor. „ „ Muirhead W., Missionar Shanghai. „ „ Neustadt August, Kaufmann Breslau. „ „ Neicmann Edward • • London. „ „ Metner John, Gntsbesitzer auf Ceylon .... Rambodde. „ „ Nylander Dr. Wilh Paris- „ „ Oe/i/ £"., Dr. d. Med., am Collegiiun Ghislieri . Pavia. „ OftZerf Dr. £■ ,Conrector and. Burgschule . . . Königsberg. XXVII 190 P. T. Herr Osten-Sacken Karl Robert, Frcili. v V. iis'iiiigloii. „ „ Pancic Dr. Josefe Prof. d. Natiirg. am Lyceuiii Belgrad. „ „ Pardozy Saslrön Senor Don Caslellole. „ „ Pariatore Filippo, Prof Florenz. „ „ PdSserini Dr. Giocan., Prof. cl. Bot. an d. Univ. Parma. „ „ Patze \V., Stadlrath und Apotheker Könio-sbero-. „ „ Perlgrund David, Kaufmann Bukarest. „ „ Peters Dr. Carl W. Prof. u. Direct a. k. Mus. Berlin. „ „ Philippi Dr, R. A., Direct. u. Prof Santiago. „ „ Pirazzoli Eduard, k. Major Domo dOssola. -00 „ „ Ploem Dv. Jacob, k.Gowv. kril auf Java . . . ijandjur. „ „ Paulsen Don Ferd , Chile Santiao^o. „ „ Purchas Artli., G. Rever Aukland. „ „ Rabenhorst Dr. Ludwig Dresden. „ „ Rasch Haitor H., Prof. Chrisliania. „ „ Raskorich Michael. Prof. d. Chemie u. Tecli- nologie am Lyceum Belgrad. „ „ Reere Lorell Esq . London. „ „ Reinhardt Joh. T., Prof Kopenhagen. „ „ Renard Dr. Carl, k. riiss. Staatsrath, Sekretär der naturf. Gesellschaft Moskau. „ y, Ried Dr. Arzt Valparaiso. 210 „ „ Riehl Friedrich, Überzahlmeister Kassel. „ „ Ritschi Georg, Oberlehrer am Gymnasium . . Pose». „ „ Roberts Alfred Esq., Dr Sidney. „ „ Roger Dr. Julius, herzogl. Hofrath und Leibarzt Räuden. „ „ Römer Dr. Prof. Ferd Breslau „ „ Rondai i Dr. Camill, Prof. am Athenäum . . . Parma. „ „ Rosenhauer, Dr. W.G., Prof Erlangen. „ „ Rüpell \)r.}\. Ed Frankfurt a. M. 1, „ Sandberger Dr. Fridolin, Prof. d. Mineralogie Karlsruhe. „ „ Sanguinetti Peter, Prof Rom. 220 „ „ Sars Dr. Mich., Prof Chrisliania. „ „ Saussure Dr. Henri de, City, 24 Genf. „ „ Schäfer Ignaz Ritt, v., Kanzlei-Direcf. der k. österr. Gesandtschaft London. „ „ Schaiifuss L. W., Naturalist Dresden. 5, „ Schaum Dr. Hermann^ Prof. au d. Univ. . . . Berlin. „ „ Schenk, Professor, Herzogthum Nassau . . . Weilburg. „ „ Schieferdecker, Dr. der Med Königsberg. „ „ Schierbrand Curl. Wolf v., Oberst - Chef des Geniewesens ßatavia. „ „ Schilling Hugo, Custos am zool. Museum . . Hamburg. d * XXVIII P. T. Herr Schiödte J. C, Ciistos am k. Museum .... Kopenhag-en. 230 „ „ Schlecht endal Dr. F. L. v. , Prof. und Dir. des bofan. Gartens . . . , Halle an d. Saale. „ „ Schlegel Hermann, Direct. des zool. Museums Leyden. „ „ Schlotthaiiber Dr. August Friedrich, Lehrer . GöUing-en. „ „ Schmid Anton, Handlung^sbuclihalter .... Frankfurt a. M. „ „ Schneider W. G., Dr. Phil Breslau. „ „ Schnitzlein Dr. Adalbert. Prof Erlangen. „ „ Schröder W. H. L Sidney. „ „ Schübler Christ. Fried., Dr., Director des bot. Gartens Christiania. „ „ Schuchardt C. G., Dr. Phil., Dir. d. bot. Gart. a. d. landvvirth. Akademie bei Königsberg . Waldau. „ „ Schlich Dr. G. de Capanema ........ Rio-Janeiro. 240 „ ,, Schwager Conrad München. „ „ Schwarz Dr. Franz, k. Regimentsarzt .... Constantinopel. „ „ Schwarz Dr. Wilh. Ritt, v., k. k. Sectionsrath u. Kanzleidir. d. k. k. öst. Gen.-Consu'. . Paris. „ „ SclalerPh. Luttley, Secret. d. zool. Society . London. „ „ Scott John London. „ „ Scott Alexander Walker, Esq., in Australien . Ash Island. „ „ Seemann Berthold Dr London. „ „ Segeth Karl Dr., Arzt, Chile Santiago. „ „ Seidlitz Georg Berlin. „ „ Setnper Dr, Karl Manila. 2Ö0 ., „ Semper Georg Aitona. „ „ Sester, k. türk. Hof^ärtner Constantinopel. „ „ Sichel, Dr. der Med. Chaussee d'Aiitin 50 . . Paris. „ „ Siebold Theodor v.., k. Hofr»l[\,J)v. und Profess. München. „ „ Signoret, Dr. Victor Paris. „ „ Simonsen Carl Lud., Adj. an der Realsch. . Trondhjem. „ „ Skinner Maj., Comiss. of public, works . . . Colombo. „ „ Smith Friedrich Esq., am britischen Museum . London. „ „ Snellen von Vollenhofen Dr. J. 5., Conserv. am k. Museum Leyden. „ „ Speyer Adolf, Dr. im Fürstenihume Waldek . Arolsen. 260 „ „ Speyer August, im FürsleiühüimiWaldek . . . Arolsen. „ „ Stabile Josef, Abbe Mailand. „ „ Stainton Henri, Moun^sfield bei London. „ „ Stkl Dr. Karl Stockholm. „ „ Staudinger Dr. Otto Dresden „ „ Steenstrup J. Japetus Sm. Mus. -Dir Kopenhagen. „ „ Steiner Leon v., Dr. d. Med Bukarest. XXIX P. T. H yStierlin Gustav, Dr. d. Med Schaflhansen. Stimpson W. Philadelphia. Stoliczka Dr. Ferditiand. Gcol. Surv Caiculta. Strobel Pelegrino i\ , Univers.-Prof Parma. Swinhoe Robert, Esq. in China Amoy. Tachetti Karl Edl. v , press. I. r. dir. del Demanio Bologna. Teyssmann J. E., Gartendirector auf Java . . Builenzorg. Theodori Karl, Dr., geh. Secr. u. Kanzleirath Sr. k. Höh. d. Herzogs Max in Baiern . . . München. Thielens Armand, Belgien Tirleniont. Tischbein, Oberförster, Preussen Herrslein. Todaro Agostino, Prof. der Botanik Palermo. Troschel Dr. F. W., Professor ßonn. UricoecheaDon Ezech , Präs. d. natw. Gesellsch. S. Fe de Bogota. Uechtritz R. v Breslau. Verreaux Jules • . . . . Paris. Wallace Alfred Esq London. Waltl Dr., Prof Passau. Weinland Dv. David Fr. he\\]väii\x Hohenwittlingen . Welwitsch Dr. Friedr London. Westermann G. F., Direct. d. zool. Gartens . Amsterdam. Westermann B. W., Kaufmann Kopenhao-en West Tuffen London. ° Westwood John, Prof. a. d. Univers Oxford. Wichura M., Prof. Breslau. Wimmer Friedrich, Gymnasialdirector .... Breslau. Winnertz J., Kaufmann Crefeld. Wirtyen Dr. Philipp, Lehrer Coblenz. Winkler Moriz, bei Weisse Germannsdorf. Woodicard S. F., im bril. Museum London. Wright Percival, Prof. nat. bist. Trinity College Dublin. Zeller P. C., Prof. preuss. Prov. Posen. . . . Meseritz. Zirigopich Jakob, k. k. Vice-Consul .... Adrianopel. Zuber H. P. Eduard, Bischof v. Augustovic, apostol. Missionär China. Mitglieder im litlaiide. P. T. Herr Abel Ludwig, Handelsgärtn. Radetzkyg. 9, . Wien. „ „ Abi Friedrich, Dr. k. k. .Milit. iMedic Verwall. Zara. „ „ Accurti Josef, Hochw., Gymn.-Lehr Capo d'Istria. XXX P. T. Herr Alpers Mauritius, Hochw., Gymn.-Lelir. . . . Stift Melk. „ Ambrosi Franz Trient. „ Andorfer Josef, Pharmaceu! Langenlois. „ Antoine Franz^ k. k. Hofg-ärlner, Burg . . . Wien, „ Arenstein Dr. Josef, k. k. Prof., Grashofg. 3, Wien. Fräul. Armatage Josefine Neunkirchen. 10 , Herr Arneth Alfr. v. Vic.-Dir. d. geh. Staatsarchiv. wirk!. Mitglied der k. Ak. d. Wiss Wien. „ Aschner Theodor^ Hochw., Gymn.-Lehr. . . Tirnau. „ Attems Ottokar M. Graf v., Fürstbischof, Exe. Seckau. „ „ yiwers^er^ Fürst Fmc. Durch! , Oberstkämmerer Sr. k. k. ap. Maj Wien. „ „ Avoscani Georg^ Dr. lu Prof. d. Theol. . . . Zara. „ „ Bach Dr. August, k. k. Notar, Graben, 5 . . . Wien. „ „ Barisch Franz^ k. k. Concipist Wien. „ „ Bartscht Ambros^ k. k. Beamter, Stiftg. .339. Hernais n. Wien. „ „ Baselli Freih. v., Hauptmann im 49. Inf.-Bgmt. Vicenza. „ „ Baucevich Marianus, Ritt, v Spalato. 20 „ „ Bauer Theodor, Grosshändier Brunn. „ „ Bavmgarlner Andreas Freih. v., Dr., k- k. w. geh. Ralh, Präs. d. k. Akad. d. VViss. Exe. Wien. „ „ Batjer Johann, p. Eisenb.-Inspect Steyer. „ „ Becker Dr. Franz, k. k. Ober-Stabsarzt . . . Arad. „ Bednarovitz Johann, Hochw. P. 0. Pr., k. k. Garn.-Spitaiskaplan Verona. „ „ Beer Jose/" G., Landslr., Hauptstr, 99 .... Wien. „ „ Beer Gust., k. k. Marine-Insp.-Olfic Puntad.Ostro. „ Frau Beifuss Louise Wien. „ Herr Benda Franz, Hochw., P. 0. Pr Wien. „ „ ßerecs ^?i;o«, Hochw. Piarisleu-Ordenspriester Klausenburg. 30 „ „ Beryer Josef, Bealschul-Director Kremnitz. „ „ Bergner Eduard, k. k. Tribunalralh Zara. „ „ Bergenstamm J.^ Edi. v., k. k. Beamt. Eiigelg., 3 Wien. „ „ Bermann Josef, Kunsthändler, Graben . . . Wien. „ „ Bernstein Alphons F., Realschullelirer .... Szegedin. „ „ Berquier Franz, Via delle Aque 1275 . . . Triest. „ „ Bersch, Lehr. d. Naturgesch. an der Realschule Baden. „ „ Berlolini Dr. Stefano dt Trient. „ „ Betta Edoardo Mobile de Verona. „ „ Bezecmj S., Geu.-Secr.-Stellvertreter der k. k. Börsenkammer, Neustiftgasse, 1 Wien. 40 „ „ Bielz E Alb., k. k. Finanz-Bcz.-Commissär . Hermannstadt. XXXI P. T.Herr Bilimek Dominik, Hochw., k. k. Professor in der Milit. -Akademie Wr. -Neustadt. „ „ Bill Dr. Johann Georg, Professor am Joami. Gratz. „ „ Bischiny Anton, Assist, am Polytechnikum . . Wien. „ „ Boeck Johann, k. k. Steuerbeamle Marburg, „ „ Boekh Georg, Dr. d. Med Pressburg. „ „ ßoe/wra Jose/", Dr.PIiil. u.M., Prof. d. Ilandelsakad. Wien. „ „ Böhm Mich-, Neubaugasse 55, 2. Stock . . . Wien. „ „ Böhm Ignaz, Pol'zei-Acluar Lembe'g. „ „ Bolemann Johann v., Apotheker Lewa, Ung. 50 „ „ BoUa Johann, dirig. Oberlehr. d. kath. Hauplsch. Pressburg. „ „ Bondi Ign., Direct. d. Erziehanstalt, Alservrst. Feldgasse 6 Wien. „ „ Boos Josef, p. k. k. Hofgärtner, Salesianerg., 25 Wien. „ „ Borsitzky Karl v., k. k. Oberförster .... M. Sziget. „ „ Boschan Dr. Friedrich, alt. Fleischm., 5 . . . Wien. „ „ Bosniacky Sig. v. Dr Krakau. „ „ Boue Dr. Ami, Mitgl. d k. Akad, d. Wissensch. Lambrechtsgasse, 6 Wien. „ „ Brandeis Jacob, Buchdruckerei-Mitconcessionär Prag. „ „ Brauer Friedrich , Kirchengasse, 2 .... Wien. „ „ Brown £^rfts?, Dr. d. Md., Kohlmarkt, H . . . Wien. 60 „ „ ßra«raAo/'er Ferdmanrf, Inspect. am k. k. Theres. Wien. „ „ Breidler N., Architekt. Czerningasse, 6 . . . Wien. „ ,, Breindl Alfred, Südbahnbeamter Laibach. „ „ Breitenlohner J., Dr. d. Chem., Böhmen . . . Chlumetz. „ „ Brendegani Vinc, Rect. der Kirche St. Roclins Verona. „ „ Brestel Rudolf, Dr., n. ö. Landes-Ausschuss . Wien. „ „ Breunig Dr. Ferd. , Prof. am Schott.-Gymn. Wien. „ „ Brittinger Christian, Apotheker Steyr. ,, „ Brorse« TAeodor, emerit. Astronom, in Böhmen Senftenberg. „ „ Brühl Karl, Dr. d M., k. k. Prof. an d. ünivers. Bergst. 18, 1. St Wien. „ „ Brunner Karl'o.Wattenwyl,k.k.'le\tgv.-\)\rQ(iX. 70 TheresiaJiumg , 25 Wien. „ „ Brusina Spiridion Zara. „ „ Bryck Dr. Anton, Prof. d. Chir Krakau. „ „ Brzezina Ed. v. Birkenthal, Oberlieut. des 5. Jäger-Bataill Szäthmar. „ „ Buccich Gregor, Realitätenbesitzer Lesina. „ „ Bunz Franz, Hochw., k. k. Feldkaplan . . Palmanuova. „ „ Bursik Ferd., Hochw., Gymn. -Lehr., in Böhmen Deutschbrod. „ „ Cassian Joh., Dir. d. Donau-Dampfschifff.-Ges. Wien. XXXII P. T. Herr Caste! C.E., Ingen, der k. k. pr. Staats-Eisenb. Wien. „ Frau Catlani Maria, Contessa di Spalato. 80 „ Herr Chimani Dr. Ernst, k. k. Oberfeldarzt des 5.. Jäg.-Bataill Szegedin. „ „ Chimani Karl, Offizial im k. k. Obersthof- meisleramte, Schleifmühlgasse, 21 ... . Wien. „ „ Chorinsky Gustav Graf v., k- k. w. g. Ralh, Stalthalter v. Nied.-Oesterreich, Excell. . . Wien. „ „ Chrobak Jos., Stud. med Wien. „ „ Chyzer Dr. Cornel, Badearzt Bartfeld, Zips. „ „ Coda Dr. Alexander, k. k. Kreisarzt .... Temesvar. Frau Cohe7i Caroline, Gutsbesitzerin Wien. „ Herr Colloredo-Mannsfeld Fürst zu , Landmarschall von Nieder-Oesterreich, Durchl Wien. „ „ Conrad H., Buchhalter Senftenberg. „ „ Conrad Sigmund, Hochw. , P. 0. Pr. , Prof. Wieden, Hptstr. 82 \\"\&\\. „ „ Copanizza Anton, Hochw., Domherr .... Ragusa. 90 „ „ Csdp Josef, Dr. d. M., k. k. Bezirksarzt . . . Bekes. „ „ Csokor Jul, ?., Protosync, Dir. d. Metrdruck. Carlowitz, Syrm- „ „ Cubich Johann, Dr. d. 31., k. k. Bezirksarzt . Veglia. „ Cusmich Johann E.,Hoc\iw.,mA.PhaTm.Â¥r.O.?. Ragusa. „ „ Czech Theod. \, Dr. d. M., Sebastianiplatz Nr. 3 Pest. „ „ Czedik Alois Edl. v., n. ö. Landes-Ausschuss . Wien. „ „ Czeglay Johann, k. k. Bezirksvorsteher . . . Troppau. „ „ Czermak Johann, Hochw. Lehr. u. Subrector am Josefstädter Gymnasium VS ien. „ Czermak Josef, fürstl. Wirlhschaftsverwalter . Kammerburg. „ Czerny Vincenz J., Apotheker Trautenau. „ „ Czernt/ Fi'Mcen^ Jim, Stud. d. Med., Aisergn nd, 100 Marieiigasse 3 Wien. „ Czerwiakowski Ignaz,])f. d. med., VroLd. Bot. Krakau. „ „ Damianitsch Rud., Schlüsselgasse, 2 . . . • Wien. „ Deaky Sigmund, Hochw., Bisch, v. Caesaropolis Raab. „ „ Dec/ianor/"meis?er Geor^, Ing-en. d. k. k. Land. -Baudir. Gratz. „ „ Dorfmeister Vincenz^ Melkerhof Wien. „ „ Dorner Jos. von, Prof. Pesl- „ „ Dout/las Joh.., Sliolto v., Vorarlberg .... Thüringen. „ „ Dracic Miroslav;, Dr. d. Med Karlstadt. ^-^ „ „ Duck Anton, Ritt, v., n.-ö. Landes-Ausschuss Wien. „ „ DM/"^sc/imirff Jo/ian«, Dr. d. Med., Stadtarzt . . Linz. „ „ Ebenhöch Franz, Hochw., Pfarrer, bei Raab . Koronzo. „ „ Eber staller Josef, Privat, bei Gratz .... Groisbach. „ „ Ebner Victor v., Lenai.'g-asse, 71 Wien. „ „ Eder Wilhelm, Hochw., Abt des Stiftes . . . Melk. „ „ Effenberger Dr. Josef, praktischer Arzt . . . Hüzing. „ „ £'^^erJo/ian/i, Dr. d. Med., k.k. Hof-Wundarzt . Wien. "^ y, „ Eichhoff Jos., Freih. V Wien, „ „ Eisenslein Anton, Ritt, v., Dr. d. Med., Spiegel- gapse, 8 Wien. ^30 ^ ^ Eitelberger Wilh. Edl. v. Edelberg, k. k. Ober- Kriegskommissär Wien. ^ „ Elbel Max, Hochw. Piarist.-Ordenspr. u. Lehrer Nikolsburg. y, „ Elschnig Dr. Anton, Gymnasial-Professor . , Triest. „ „ Engel Heinrich, Hochv.-., Pfarrer, Oberösterr. Thaiskirchen. „ ,, Engerth Wilh. Ritt, v., k. k. Rgsrath., Direct. d. priv. Staafs-Eisenbahn Wien. „ „ Enzenberg Graf Hugo Innsbruck. „ „ Erdinger Karl., Hochw., Dir. d. bischöfl. Semin. Krems. „ „ Ettinger Josef, k. k. Oberförster Belovar, MiHtärg. „ „ EttingshausenDr. Constantin,^. y., k. k.Prof., c. Mitgl. d. k. Ak. d. Wiss., Waisenhausg. 3 Wien. „ „ Feichtinger Alex., Dr. d. M., k k. Comitats- physikus Gran. â– l^O ^^ ^^ Feiller Franz v., k. k. Staatsbeamter, Steierm. Eibiswald. „ „ Felder Dr. Cajetan, k. k. Hof- u. Gerichtsadv., n. ö. Landesausschuss , Vice - Bürgermeister Kohlmarkt, 7 Wien. „ „ Felder Rudo'f, Höiev d. Rechte, Lenaiigasse, 19 Wien. „ „ Feldmann Johann, Habsburgergasse, 7. . . . Wien. „ „ Felix Eugen v., Unt. Alleegasse, 2 Wien. [ „ „ Fenzl Dr. Eduard., Prof. u. Dir. am k. k. bolan. j Mus., Mitgl. d. k. Ak. d.W., Rennweg 14 . Wien. „ „ Ferlinz Eduard Marburg. „ „ Ferrari Angelo, Graf, Bernhardg., 9 Wien. « SXXIV P. T. Herr Feuer Dr. David, Waiznerslr Pest. „ „ Fey er feil Karl, Uochw., Dir. am Josefst. Gymn. Wien. 150 „ „ Fieber Dr. Franz, Kreisgerichts-Direct. . . Chrudim. „ „ Filiczky Theodor, Dr. d. Med Oedenburg-. „ „ Finger Julius, Sparkassenbeamter, Nr. 68 . . Unt. Meldung. „ „ Fischer Karl, k. k. Handelsger.-Adjunct . . . Wien, „ „ Flatz Franz, Riemerstr., 14 Wien. y, „ Foetterle Franz, k. k. Bergrath an der geo- log. Reichsanstalt Wien. „ „ Forster Dr. Leopold, im k. k. Thierarznei-Inst. Wien. „ „ Francovich Seb., Bischof v. Sion, apost. Vikar von Bosnien Travnik. „ „ Franz Karl, Dr. d. Med., Mähren Rossitz. „ „ Frauenfeld Eduard, Stadtbaiimeist., Wieden, Hciiiptstrasse, 51 Wien. 160 „ „ Frauenfeld Georg Ritt, v., Custosadjunct am k. k. zool. Mus., Wieden, Haiiptstr., 51 . . . Wien. „ „ Freier Heinrich, Ciist. am Mus., corr. Mitgl. d. k. Akad. d. Wiss Triest. „ „ Friedrich Adolf, Dr. Apotheker, Fünfhaus 7 bei Wien. „ „ Friesach Carl von Wien. „ „ Fritsch Anton, Dr. med., Cust. am naturh. Mus. Prag. „ „ FrJ/scÄ Ä'ar/,Vice-Direct. a. k. k. Centr.-Anst. f. Meteor, c. Mitgl. d. k. Akad. d. Wiss. . . . Wien. „ „ Fritsch Josef, Privatier, Böhmen Zinnvvald. „ „ Fi'ivaJdszky Johann v., Cust. am k. Nat.-Mus. Pest. „ „ F/•ö7i^ic/l Jose/", k.k. Hofbuchh., Blumenstockg.l Wien. „ „ Frommer Hermann, Dr., Bauernmarkt, 4 . . Wien. 170 „ „ Fruwirlh Eduard, Stations-Ingenieur .... St. Polten. „ „ Fuchs Dr. Adalb., Prof. u. stand. Secretär d. k. k. Landw.-Ges., Wienstrasse, 1 Wien. „ „ Fuchs Johann, Forstmeister, Steiermark . . . Neuberg. „ „ Ftichs Josef Apoth., Teiiifaltstr., 7 Wien. „ „ Fürstenberg Friedrich, Landgraf zu, Fürslbisch. Olmütz. „ „ Fürstenwärther Freih. v., k. k. Statthalt.-Rath Gratz. „ „ Fuss Carl, Prof Hermannstadt. „ „ Fuss Michael, Prof Hermannstadt. „ „ Gallenstein Meinrad v., k. k. Gymn.-Lehr. . . Klagenfurt. „ „ Gasseraftawer i>/ic/i. Edl, v.,Rechngsr.,Herreng,13 Wien. 180 „ „ Gassner Theodor, Hochw., k. k. Gymnasialdir. Innsbruck. „ „ Gerlach Benjamin, Hochw., Direct. d. Gymnas. Stuhlweissenbg. „ „ Gerliczy Josef, Freih. v., k. k. F. M. L. . . Ragusa. „ „ Geschwind Rudolf, k. k. BezirksförstGT . . . Brood n. Schema. 190 XXXV P. T. Herr Geyling Josef, Prof. a. d. Realschule Linz. „ „ Ghebel Friedrich v., Hochw Triest. „ „ Girtler Dr. Gottfried, Apotheker, Freiung, 7 Wien. „ „ Giuriceo Nicolaus, Ritter von, k. k. Landes- gerichtsrath Spalato. „ „ Glass Jos., Hofbuchh. Beamter, Reiterg-. 2 . . Wien. „ „ Gleiss Franz, Hochw , Gymn.-Lehr Stift Melk. „ „ Glückselig Dr. Aug Ellbogen. „ „ Gobanz Josef, Lehrer an d. Ober-Realschule . Gratz. „ „ Goldschmidt Moriz, Ritt, v Wien. „ „ Gottwald Johann, Hochw., Pfarrer Josefsberg. „ „ Grabacher De. Anton, k.k.Bezhksarzt . . . Waidhofena.d.T. „ „ Graf Rainer, Hochw., k k. Professor .... Klagenfurt. „ „ Grave Heinrich, k. k. Minist.-Beamt., Postg , 8 Wien. „ „ Gredler Vincenz, Hochw., Gymn.-Lehr. . . . Bozen. „ „ Grill Johann, k. k. Förster Ebensee. „ „ Grimus R.v. Grimburg Franz, Ai}otheker . . St. Polten. „ „ Gross Max., Chemiker, Laimgrube, 5 ... Wien. „ „ GrMÄer Jose/", Dr. d. Med., Kärntnerstr., 22 . . Wien. „ „ Gruhner Josef, k. k. Beamter, Nenstiftg., 1 . Wien. „ „ Grundl Ignaz, Pfarrer Dorogh,b. Gran. „ „ Gn/raow ^/6er^ Chemik. d. Metallwaarenfabrik ßerndorf,N. Oest. „ „ Grutsch F. X. Wien. „ „ Grzegorzek Dr. Ädalbert, k. k. Prof., Galizien Podegrodzie. „ „ Gugler Josef, Gymn. -Lehrer, Piaristeng. 13 . Wien. „ „ H ab el Franz, Dr. Med., Stadt- u. Badearzt. . Baden. „ „ /^oöer/öwrffFnerf., Prof. d. k. k. landw.Lehranst. Ung.-Altenburg. „ „ Haberler Dr. Franz Ritter v., Hof- und Ge- richtsadvokat, Tuchlauben, 2i Wien. „ „ Hackspiel Dr. Joh. Conrad, k. k. Gymn.-Lehr. Iglau. „ „ ^aerd/Mw^j/s^, Freih. V., Dr. d.M., Wollzeile, 5 Wien. „ ,, Haqenauer Franz, Statth.-Concip Linz. „ „ Hahnel Ant., k. k. Catast.-Geometer .... Also Lendva. „ „ Haider Dr. Johann, k. k. Ober-Feldarzt beim Inf. Reg. Nr. 60 Padua. „ „ Haidinger Wilhelm, k. k. Hofrath, Mitgl. d. k. Akad. d. Wissensch., Ungerg,, 3 Wien. „ „ Haimhoffen Gustav Ritt, v., k. k. Liquid, d. Staatshauplkassen, Nussdorferstrasse, 88 . . Wien. „ „ Halaczy Eugen v. , Dr. der Med Wien. „ „ /^a/6ÄM6er V. Fes/m//^n^, Freih. V., Staatsrath Excell Wien. XXXVI 220 p. T.Een Haller Karl, Dr. d. M., Primar-Arzt Im allg. Krankenhause Wien. „ „ Haller Friedrich, Habsburgergasse, 7 . . . . Wien, „ „ Hampe Clemens, Dr. d. Med., Bauernm., 6 Wien. „ „ Hanf Blaslus, Hochw., Pfarrer, Ober-Steierm, Mariahof. „ Frau Hanisch Joseßne , geb. Titz, Wickenburg. 19 Wien. „ Herr Hantken Maximilian R. t\ Prudnik, Hochstr. 5 Pest. „ „ Harll Franz , Dir. d. k. k. Ober-Gymnas. . . Temesvar. „ „ Hartmann Friedrich, Ritt, v Wels. „ „ Haschek Jakob Karl, Dr. d.M., Heizgasse, 1 . Wien. „ „ Hattingberg Dr. Gust. , k. k. Landesger.-Rath Wien. 230 „ „ Hauer Franz ^. V, k, k. Bevgvdlb, Mitgl. d. k. Akad. d. Wiss., Lagergasse, 2 Wien. „ „ Hauke Franz, Direct. der Handelsakademie . Wien. „ „ Haulik Georg, Cardinal-Erzbischof, Eminenz . Agram. „ „ Hauser Dr. Ferrf., Pressgasse, 15 Wien. „ „ Hauser Ferdinand, Apoth. kais. Rath .... Klagenfurt. „ „ Hausmann Franz Freih. v Bozen. „ „ Hayek Gust. Edl. von, Ass. am Polyt. . . . Wien. „ „ Haynald Ludwig, Dr. d. Theo!., Erzbischof v. Carthago i. p. i. Excell Wien. „ „ Hazslinszky Friedrich, Prof. d. Naturgesch. . Eperies. „ „ Heeyer Ernst Laxenburg. 240 „ „ Heger Rud., Pharmaceut in der Kreisapotheke Tarnow. „ „ Heidmann Alberik, Hochw., Abt des Stiftes . Lilienfeld. „ „ Heimberger Joh., Freih. v., Dr. d. Rechte, bei der k. k. Finanz- Prokuratur Wien. „ „ Hein Isidor, Docior. d. Mdz., Hahngasse, 5 . . Wien. „ „ Hein Theodor, Pharmac Mag., Hahngasse, 5 Wien. „ „ Heintl Karl R. v., Dr. d. Phil. u. Rechte, Univ.- Syndikus, Sonnenfelsgasse, 23 , Wien. „ „ Heintl Franzi. \., Dr. d. Phil. u. Rechte, p. k. k. Ober-Finanzrath , Wollzeile 21 Wien. „ „ Heinzel Ludivig, Dr. d. Med., Kirchengasse, 3 Wien. „ „ Heiser Josef, Eisen waaren-Fabriksbesitzer . . Gaming. „ „ Helfen Dr. Josef, Alex. Freih. v., geh. Rath, Excell Wien. 250 „ „ Heller Dr. Camill, k. k. Prof. d. Zool Innsbruck. „ „ Heller Dr. Franz Wien. „ „ Heller Dr. Johann Florian, Pelikangasse, 4 . Wien. „ „ ffe//erÄ'aH,k. k. Gymn.-Lehr., ünt. Alleeg. 27 Wien. „ „ Henikstein Wilhelm Freiherr v., holländischer Generalconsul, Kärnthnerstrasse, 19 . . . Wien. XXXVII Hepperger Dr. Karl v Bozen. Herbich Dr. Franz, p. k. k. Rgmts -Arzt . . Krakau. Herbich Josef Franz ^ ßergw.-Verw St. Domokus. Herklotz E7nil Oskar, E'xseahahnbeamt., Nr. 3^4, Hernais. Hermann Karl^ Realscliullehrer Wien. Herold Karl, Edl. v. Stada. Heußer Ludwig Ritt, v., k. k. Minislerialrath u. Kämmerer, Salesianerg Wien. Hierschel Joachim, Ritt, v Triest. Hierschel Oscar Ritt, v., Privatier Triest. Hingenau Otto, Freiherr von, k. k. Ob.-Bergr., Seilerstätte 12 Wien. Hink Herrmann, Gymnasial-Prof Beneschau. Hinterhuber Julius, Apotheker Salzburg-. Hinterlechner Georg , Hochw., Realschul-Dir., Josefstadt Wien. Hinteröcker Joh. N. P. S. J., Hochw., Prof. am bischöfl. Gymnasium Freinberg" Linz. Hirner Corbinian, Bergg-asse, 17 Wien. Hirschler Salomon, Wien. Hitschmann Hugo, Guts- und Fabriksverw. in Groat. bei Samobor Osreodek. Hlavaczek Aug., Dr. d. Med Leutschau. Hoefer Franz, Oberlehrer Gi ossrussbach. Hölbling Johann, k. k. Prof. d. Landw. a. d. mil. Admin. Leliranst Wien. Hoelzel Johann Alt-Sandec. Hoelzel Karl, Doctnd. d. Philos., Ledererg. 3 Wien. Hoernes Dr. Moriz, Vorst. d. k. k. Mineral. -Kab., c. Mitgl. d. k. Akad. d. Wiss Wien. Hoffer Johann, ak. Turnlehr., Taubstummeiig., 8 Wien. Hoffmann Jacob, Realschullehrer Korneuburg. Hoffmann Josef, k. k. Beamter, Landstrasse, Hauptstrasse, 51 Wien. Hoffmann IMcolaus Laibach. Hofmann Josef, Hochw., Gymn.-Lehr. . . . Brixen. Hohmayer Anton Wien. Hollerung Karl, Senior u. ev. deutsch. Pfarrer Modern. Holzinger Dr. Josef B Graz. Homme, Desire de \\ Marques de la Farre, Leo- poldst. iNovarag. 39, 3. St. 16 Wien. Homoky Emerich, Professor d. ung. Sprache, Wieden, Freihaus . Wien. xxxviri P. T. Herr Hornung Karl^ Pharm. Mag., Apotheker . . Kronstadt. „ „ Horvdth Sigismund, Hochw., Prof. d. Mathem. Erlau. 290 „ „ //rwÄi/ J'M/ms, k. k. Catast.-Geom. Schlösselg-, 16 Wien. „ „ Huber Josef, Hochw., Gymn.-Prof Cilli. „ „ Hückel Eduard, Gymnas.-Prof., in Galizien . Drohobycz. „ „ Hummel St. Ad., 3 iirist, Nag-lerg-asse, H ... Wien. „ „ Hunka Ludw., Lehrer an der Realschule in . Warasdin. „ „ Hussa Dr. Alois Klagenfnrt. „ „ Hprtl Dr. Josef, k. k. Prof., Hofrath, Mitgl. d. k. Ak. d. Wiss., Währingerstr., \ . . . Wien. „ „ Jäger Dr. Gustav, Direct. d. Thiergartens . . Wien. „ „ Jancic Anton, k. k. Oblt. im 47. Ift. Rgt., Dalm. Sign. „ „ Jechl Franz, Hochw., Prof. d. Theologie . . Budweis. 300 „ „ Jeitteles Ludw., G)imnasial-Lehrer Olmütz. „ „ Jelinek Anton, k. mex. Hofgärtner Miramar. „ „ Jellinek Leop., Leopoldst., gr. Mohreng. 14, 2. St. Th. 64 Wien. „ „ Jermy Gustav, Prof. d. Naturgeschichte . . . Szepes-Iglo. „ „ Jesovits Heinrich, Dr. Apotheker, Strobelg., 3 Wien. „ „ Jeuschenag Josef, Dr , Ober-Realschul-Dir. . Pancsova. „ „ Jordan Alois, Telegrafenbeamter Wien. „ „ Jurdnyi Dr. Ludwig Wien. „ „ Juratzka Jakob, Offic d. k. k. Direct. in Dicast.- Geb.-Angeleg., Unt. Alleegasse, 26 ... Wien. „ „ Kaar Jakob, k. k. Beamter, üngargasse, 37 . Wien. 3J0 „ ,, Kaiser Josef, Dir. d. Bürgersch. auf d. Wieden Wien. „ „ Kaiser Raimund, Hochw., jub. Pfarr., Kärnthen Hausdorf. „ „ Kalbrunner Hermann, Apotheker Langenlois. „ „ Kalmus Jacob, Dr., See-Arzt im St. Anneuspil. Brunn. „ „ Kanitz Aug., Stud. jur., Schottensteg 1 . . . Wien. „ „ Kapeller Ludwig, Mechaniker, Wieden, Haupt- strasse, 4 Wien. „ „ Karl Joh., Kand. d. Medic, Waasag. 13 . . . Wien. „ „ Kaspar Ludw., Vikar an der Colleg.-Kirche in Kremsier. „ „ Ä'aMfez/r2/£'ma«Me^, Kaufmann, Mariah.Hptstr. 28 Wien. „ „ Keck Karl, nächst Wels auf Schloss Aislershaim. 320 „ „ /feissier /far/, k. k. Rath, Dir. d.K. Elisabethb. Wien. „ „ Keller Fridolinv. Schieitheim, k.k. Kneg&kom. Ofen. „ „ Ä"em/>e/e» LMd^c^â– , Moyses Stefan, Hochw., Bischof, Excellenz . Neusohl. „ „ Muyerauer Dr. Anton, Gewerksarzt Neuberg. „ „ Mä'ler Anton., ob. Donausir., 61 Wien. „ „ Müller Anton, fürsll. Forstmeister, Schlesien Friedeberg. „ „ Maller Fried.., Suppl. Scholtenf.-Realsch. . . Wien. „ „ Müller Florian, Hochw Margita, Ung. „ „ Müller Hugo, Hör. d. Rechte, Kumpfgasse, 2 Wien. „ „ Müller Theodor, Dr. Bregenz. XLIIl Herr Mürle Karl, Prof. im k. k. Kadelteii-Inslilule . Hainburg. „ Mustazza Aleco, Freih. v., Bukowina .... Sadagora. „ Mustazza Nicolaus, Freih. v Lemberg. „ „ Nader Josef, Dr. d. Med. u. Chir , Primararzt im Versorgungsliause Mauerbach. „ „ Nasazlo Peter^ Hochw., Hauptschuldirector . Triest. „ „ Natterer Johann^ Dr. grosse Mohrengasse, 29 Wien. „ „ Nechiba Joh., Hochw., VVeihbischof i. p. i. Kalocsa. „ „ Neilreich August, quiesc. k. k. Oberlandeg-Ge- richlsrath., Baiieriiniarkt, 9 Wien. „ „ Neitmann Dr. Filipp Lugos. „ „ Nickerl Dr. Franz^ k k. Prof. an d. Techn. . . Prag. „ „ Niessl von Mayendorf Gustav, ?ro\'.ü. A. Techn. Brunn. „ „ NoestelbergerFranTj^Uochw. ,?[»rrer Ober-Absdorf. t80 „ „ Nowicki Maximilian., ?rof (\. ?.oo\. lt. d. isgeU.- Univ . Krakau. „ „ Noy Caesar Ritter v., k. k. Ministerialrath Wien. „ „ Oberleitner Franz., Hochw., Coop Windischgarsl. „ „ Oellacher Josef jan Innsbruck. „ „ Ofenheim Victor, Inspect. der Karl-Ludw.-Bahn Opernring l:^ Wien. „ „ Offermann Karl Briinn. „ „ Oppolzer Theodor^ Dr. d. Med., Alserstr, 25 Wien. „ „ Olt Johann., Dr. d. Med. u. Chir Prag. „ „ Packer David, Hochw., Pfarrer Tiiffer. „ „ PaUiardi Anton Alois., Dr. d. Med Franzensbad. i90 „ „ Parreiss Ludwig, Rochusgasse, 12 Wien. „ „ Paschanda Franz , Zimentir.-Adj. , VVieden, Wagg. 4 Wien. „ „ Passagnoli Franz., Dr. d. Med., k. k. Bezirksarzt Bielitz. „ „ Patzalt Herrn.., Prof. Hochw Kremsmünster. „ „ Paulini Paulin, Hochw., Seelsorger, Siebenb. Märos-Väsärhely- „ „ Pavai Dr. Alexis v., Custos am Museum . . . Klausenburg. „ „ Pazsitzky Eduard, Dr. d. Med., Stadtarzt . . . Fiinfkirchen. „ „ Pazzani Alex., Nordb.-Beamt., Landstr. Haupt- strasse, 75 Wien. ,, „ Peck Augustin., Hochw., am Gyninas Pest. „ „ Peitler Anton Josef von., Hochw., Bischof . VVaitzen. 500 „ „ Pelser ])r. Josef v. Fürnberg ., Secundararzt der Landes-Irrenanstalt Ybbs. „ „ Pelzeln August »., Cust.-Adj. a. k. k.zool. Mus, Wien. „ . „ Perczel Jofiann, Lehrer a. d. evang. Bürgersch. Oedenburg. „ „ Pergen Anton , Graf und Herr zu Wien. P. T. Herr Penst'ALeopoW, Hochw., Pfarrer, Gaüzien, Post Brz.esko Porabka. „ „ Perugia Albert^ Haiulelsmann Triest. „ ,, Pesta August^ k. k. Fiiianz-Minist.-Coiizipist . Wien. „ „ Peter Anton, k. k. Seclionsrath im Fiiianzminist. Wien. „ „ Petter Alexander,, Dr., Prov.d Flofapoth. . . . Salzburg-. „ „ Petter Karl, Sparkassebeamt., Gelreidem. 1 . Wien. 510 ,, ,, Petz Eduard, k. k. Major, Gonzag-ag-., 1 . . Wien. „ „ Peyrllsch Johann. Dr., Laiig-eg. 60, i. St. Th. 12 Wien. „ „ Pichler Dr. F. S., k. k. Conz. im Hand.-Minist. Wien. „ „ Pick Ph. Jos., Di. d. M. u. Ch. I. See. Arzt im ullg. Krankenhause Wien. „ Pillivax Dv. Johann, ?rof 31. k k. Thierarz.-Inst. Wien. „ „ Pino-Friedenfhal Ed.., Adj. Minist, d. Aeitss. Wien. „ „ Pino-Friedenthal Felix Freiherr, k. k. Käm- merer, Legat Belluno. „ „ Pirona Julius., k. k. Gymnasial-Lehrer . . . üdine. „ „ Pittoni Josef Claudius., Ritter v. Dannenfeldt., k. k. Truthsess Gratz. „ „ Plappert Franz., Stud., Neusliftg., 43 ... . Wien. 520 ^^ ^^ Platzer Franz, Dr. d Med., Regimentsarzt . . Udiiie. „ ,, Plener Dr. Ignaz., Edl. v., Finanzminist., Exe. Wien. „ „ Plenker Georg, k. k. Minist. -Rath, Seilerst, i . Wien. „ „ Poduschka Franz, Architekt, Reissierslr, 5 . Wien. „ „ Poetsch Dr. Ignaz Siym., Stiftsarzt. .... Kremsniünsler. „ „ Pohlmann Josef, Apotheker Wien. „ „ Pokorny Dr. Alois., Dir. a. Leopoidst. - Real- gymnas., Beatrixgasse 20 Wien „ „ Pokorny Dr. Franz., Hof- und Gerichts-Advo- kat, Teinfaltstrasse, 6 Wien. „ „ Pokorny Johann, Beamter Prag. „ ,, Pokorny Rudolf., Dorotheergasse, 8 Wien. 530 „ „ Pongratz Gerard y., Gymnas.-Dir Nagy Banya. „ „ Porm Adolf, Di., Hauptschuldirektor .... Zwiltair. „ „ Pospischill Joh., k. k. Rgls.-Capl. im 4. Inft.-R. Pest. „ „ Poszvek Gustav, Gymnasial-Lehrer Oedenburg. „ „ Preiss Dr. Ludwig Görz. „ „ Preuer Friedrich, k. k. Bezirksvorsteher . . . Hof Gaslein. „ „ Preysinger Dr. Heinrich, Eisenbahnarzt ... St. Polten. „ „ Pvivorsky Alois, k. k. Münzwardein .... Kremnilz. „ „ Progner Anton, nract. Arzt Melk. „ „ Prugger Franz Sal. , Hochw., Dir. d. Taub- stummen-Institut Gratz. XLV 540 P. T. Herr Puknlsky Josef Alois^ Hochvv., Biscliof . . . Tarnow. „ „ Pullich Georg^ Hocliw., Dr. d. Tlieol-, Fräf. in Trient. „ „ Purkyne Emanuel , Lttluer d. Nalurgescliiclile an d. bölim. Forstschule . Weisswasser. „ „ Pitschel Leopold., Hochw., Gymiias.-Üir. . . . Seiteiisletteii. „ „ Putz Josef., Ilocliw., Gymiias. Dir Horii. „ „ Quintus Josef., Ritt, v., k.k. Arlili.-Hanplmann im Arsenale Wien. „ „ Ransonet Emil., Freilierr von Wien. „ „ Rath Paul., Hocliw., Böhmen Königswart. „ „ ßa?., Bäckerstr , 7 . . . Wien. „ ,, Rothschild Ans., Frh. v Wien. „ „ Rothhansl Anton., Dr. d. M., Kettenbrückg-., 8 Wien. „ „ Rottensteiner Franz, ^V^irthschaftsve^\vaUer . Fronsburg-. „ „ Rozsay Etnil , Lehrer am katb. Gymnasium . Eperies. „ „ Ruperlsberger Mathias .......... Linz. „ „ Ruprecht: Martin, Dr. der M Pressburg. „ „ Sacher Eduard, Realschullehrer Korneuburg-. „ „ Saga Karl, Dr. der Medizin Prag-. „ ,, Sardagna Michael v. ...... Trient. 590 „ „ Sauter Dr. Anton E., k. k. Bezirksarzt .... Salzburg-. „ „ Saxinger Ed}iard ,Kü\\hni\nn Linz. „ „ Scarpa Georg, Canon. Schulinspect Lesina. „ „ Schahiis Jakob Dr., Prof. d. Handelsakademie Wien „ „ Schaffenhaiier Franz, k. k. Gymnasiallehrer . Görz. „ „ Schaß^'gotsche Anton Ernst, G f. V., Bischof, Exe. Brunn. „ „ Schaitter fgnaz, Kaufmann Rzeszow. „ „ Schaschl Johann, bei Klagenfurt Ferlach. „ ,, Schedl Alfred, Techniker, Teinfaltstr., 4 . . . Wien. „ „ Scheff er Josef, Real. -Besitzer Mödling. 600 n ii Scheffler Karl, Sparkasse-Beamter Wien. ,, „ Scherfei Aurel, Apoth. in Leutschau, Post Po- prad Felke. „ „ 5cÄiederma?/r /far/, Dr. d. Med., Bezirksarzt . Kirchdorf, 0. Oe. „ „ Schiel ^/Äßraas «., Hochw., Prof. d. Naturgesch. Erlau. „ „ Schiffner Rudolf, Apotheker, Leopoldstadt . Wien. r, „ Schiner Dr. J. Rudolf, Finanz-Min.-Secrelär, Bütgerspital Wien. „ „ Schindler Karl, Lehrer an d. k. k. Forstschule Mariabrunn. „ „ Schiviz Josef, Lehr, am Ober-Gymnasium . . Triest. „ „ 5cÄ/e*c/ier VKiVAe/w., Oekonomiebesilzer, .N.-Üe. Gresten. „ „ Schlerka Joh , k. k. Med.-Regie-Direclor . . Wien. 610 r, V Schliephake Dir. d. Torfpr. Fabr. Weslgaliz. . Jeziorki. Xl.Vll P. T. Uevv Schlosser Dr. Josef, k. k. Slallhaitereiralli, Proloined. f. Croatien Agrani. „ „ 5(Ämer/m^y4nf., Rill. v.,k. k. Staalsmiiiist., Exe. Wien. „ „ Schmidek Karl, llocliw., k. k. Gyinii -Lehr. . Brunn. „ „ Schmidt Ferdinand sen. hei Laibacli .... Schischka. „ „ Schmuck J. «., Maj^ist. d. Piiarm., am Giii's 3i9 Salzburg. „ „ Schneider Dr. Josef Stadlaizt, Böhmen . . . Pfestic. „ „ Schneller August, k. k. Rittmeister Pressburg. „ „ Schoenn Moriz, k. k. Official b. Ceiitral-Miiit.- Rechn.-Depart., Zieglerg-., 41 Wien. „ „ Schrattenbach L., Auwiiikel, 3 Wien. 1, „ Schreitter Gottfried, Hochw., Missar .... Pinkau. „ „ SchreyberFranzS. Edl.v.,Ho(ihw.,Â¥rof.d.Slit't. Rlosterneuburg. „ „ Schröckiitger- Neudenberg Jul., R v., k. k. Ob.- Finanzrath • • • Temesvar. „ „ Schroff Dr. Damian Karl, Regiei ungsr., k. k. Prof. an der Universität, Scholtenhof .... Wien. „ „ Schrott Constantin, Dr. d. 31ed., Kreisarzt . . Laibaoh. „ „ Schubert W., Gymiias.-Director Leulschau. „ „ Schüler Max Josef, Dr. , Direcl. u. Badearzt bei Cilli Neuhaus. „ „ Schuleiiburg /iVfr/, Telegrrtren-Heamler . . . . Sissek. „ „ Schuller Moriz, Dr. d. Med., Toinaer Coniitat. Szegzard. „ „ Schulzer von Milggenburg Stefan, k. k. Haupt- mann in Pensioi% Vinkovce. „ „ Schur Dr. Ferdinand Wien. „ „ Schwab Adolfe Apotheker Mistek. „ „ Schwab Michael, Hochvv., Doirih. u. Sohuldir. Triest. „ „ Schwager Konrad, Chemiker, Böhmen .... Grosslippen. „ „ Schwarz Gast. , E. v.Mohrenslern Wien. „ „ Schu-arz Ignaz Friedrich, k.\<,.?\oL A.Vovsyk. Schemnitz. „ „ Schwarz- Josef Linz. „ „ Schwärzet Felix, Oekouom in Bastin Böhm. . Deutschhrod. „ „ Schwarzenberg Fürst Adolf, Durchl. .... Wien. „ „ 5(«7oi5s/ci/ Jo/taw» V., Eminenz, Card.-Erzbischol' von Gran und Primas von Ungarn .... Gran. „ „ Sedlitzky Wenzd, Dr., Apolh., Westbahnslr, ]'J Wien. „ „ SeeburgerDw Joh. ISep.,R.v., Lt\hSi\i{^Y. V.\i. apost. Majestät u. k. k. HotValh, Schauflerg., t Wien. „ „ 5ee/««/er ./o/i. A'e/J., Dr. d. Med., k.k.Bezirk^arzt .4mslelten. „ „ Seidensacher Ed., k.k. Kreisgerichls - Secrelär Cilli. „ „ Seywald Job., Gärtner hei llohenherg ... St, Egyd. „ „ Sekera Weuzl J., Mag. der Pharm, Apotheker Muuchengrälz. XLVIII P. 'i. Eer\' Senoner Adolf, Rudolfsgasse, 24 Wien. „ „ Seri Johann, Mag. der Pharm., Tticlilauben 18 . Wien. „ V) Setari Franz, Dr. H. Med Meran. „ „ Sigel Udiskalk, Hocliw , P des Bene>p, Ingross, d. Tab. u.St.-Hofbchh. 263 Döbling. „ „ Zi^er Dr. Jose/", k. k. ßezirksgerichtsarzt,Schles. Friedeck. „ „ Zimmerl Fried., Lehrer an der Realschule . . Bregenz. „ „ Zimmermann Heinrich, Edl. v., Dr. u. k. k. SanitJits-Ref , Ofen. „ „ Zipser Karl Eduard, Rector der Stadtschule . Bielitz. 810 „ „ ZiiDsa Eug.^ k. k. Kaiast.- Vermess.-Geometer im Marmaroser Comilat Also Visso. „ „ Zubranich Vincenz, Hochw., Bischof .... Ragusa. „ „ Zukal Hugo Wien. „ „ Zwanziger Gustav, Amanuens. a. d. Bibl. . . Klageiifurt. IiTthÜHser im Yeraeichoisse bittet man dem Sekretariate «or Berichtigung gütigst bekanüt zn geben. Die Herren Mitglieder in Wien werden ersucht, ihre neuen Adressen gefälligst milzutheilen. (lestoi'beue Mitglieder. P. T. Herr ^/sr/tm^er Andreas, Prof. P. T. Herr Huguenin, Prof. „ „ Braunenthal Karl, v. „ „ Hübl Johann. „ „ CzelechoiDsky Dr. „ „ Kelaart Dr. E. ,, „ Haunold Franz. y, „ Koss Franz. „ „ Hance Dr. H. F. ., ,, Machdiak Gustav. LIII P. T. Herr Mayr Franz. Dr. „ „ Müller Wenzl Adolf. „ „ Robiati Dr. Ambros. „ „ Scharenberg, Dr. P. T. Herr Schemitz Karl. „ „ Schindler Heinrich. y, „ Sieber Ignaz. „ Soltesz Dr. Max. P. T. Herr AUschul Dr.. „ „ Brachem Hugo Dr. „ „ Ehrlich Karl. „ „ Flora Anton, „ „ Gall Leopold. „ „ Guttmann Wilhelm. „ „ Hanzely Constanz. „ „ Kopetzky Dr. Benedikt. „ „ Kürschner Franz. „ „ Lojka Hugo. 4iisgetreteue Mitglieder. P. T Herr Migazzi Graf Wilhelm. „ Miszkowsky Franz. „ i?eiss Johann. „ Schierl Karl. „ Sedlaczek W. F. „ Titius Pins. „ Tomaschek Anton. „ Venluri Anton. „ Werkal Friedrich. Wegen nnterlassener Zahlung dnrch 3 Jahre ausgeschiedene Mitglieder P. T. Herr Barbieri Stefano. P. T. Herr Frass Johann. „ „ Beltramini Casati d. Franc. „ „ Ferger Anton. Mitglieder, welche wegen Zurückweisung der Einhebung des durch Postnachnahme als ausgetreten be- trachtet werden. Jahresbeitrages P. T. Herr Dörfer Alois. „ „ Belovics Franz. „ y, Bercic Josef. „ „ Buchwald Karl Edl. v. „ „ Camber Josef. „ „ Conti Antonio. „ „ Cucar Robert. „ „ Czermak Franz. „ „ Emele Karl. „ „ Frankl Dr. Jose/" ^d. „ „ Fridrich Dr. ffar?. P. T. Herr Kiraly Moritz. „ „ Ledvinka v. Adler f '4s. „ „ Masten Ulrich. „ „ Moesslang Dr. Ä'or/. „ „ ilfoÄr Adolf. „ „ Nozicka Josef. „ „ Petruschka Peter. „ „ Pmi Jacob. „ „ Pomutz Dr. Konstantin. „ „ Porges Dr. Gabriel. „ „ Schiri Heinrich. Lj L I B R A R Yi ^ LIV Lehranstalten and Bibliotheken, welche die Gesellscliaftsscbriften beziehen. Agrani: K. Gymnasium, Altenburg, Ung. : Kath. Utiter-Gymnasium. „ „ K. k. höh. Laiidw. Lehranstalt. Cilli : K. k. Oher-Gymnasium. Czernovvitz: K. k. Ober-Gymnasium. „ „ Griech. -Orient. Ob. -Realschule. Debreczin: Evang-, helv. Ober-Gymnasium. Drohobycz: k. sliidt. Franz Jos. Oh.-Gymnas. Fünfkirclien : K. kath. Gymnasium. Giins : K. kath Gymnasium. Innsbruck : K. k, Universiläts-Bibliothek. Jungbunzlau: K. k. Gymnasium. Kalocsa: Gymnasium d. Gesellschaft Jesu. Karlstadt: K. k. Gymnasium. Kesiuark: OelTentl. evang. Gymnasium. Keszthely : K. kath. Uiiler-Gymuasium Klattan : K k. Gymnasium. Körös-IVagy: Evang-. Ober-Gymnasium. Korneuburg: K. k. Unter-Realschule. Krainburg: k. k. Unt. -Gymnasium. Kronstadt: Evang. Gymnasium. Lentomischl : K. k. Ober-Gymnasium. Leutschau: Ev. Ob.-Gymnasium. Linz: Oeffentl. Bibliothek. „ Bischöfl. Gymnasium am Freiuberge. „ K. k Gymnasium. „ K. k. Ober-Realschule. Marburg: K. k. Gymnasium. Mariaschein bei Teplitz, bischöfl Knaben-Seminar. ]%ikolsburg: K. k. Gymnasium. Oi'eu : K. Josefs-Polytechnicum. Olmiitz: K. k. Universitäts-Bibliothek. « K. k. Realschule. LV Padiin: K. It. Uiiiveisilät. Prag: K. k. Neuslädt. Gymnasium. „ K. U. deutsclie Ober-Realscliiile. Pressbiirg : Stiidt. Ober-Realsclmle. Raab: Benedict. Ober-Gymnasium. Reicbeiiberg: K. k. Ober-Healschule. Roveredo: K. k. Elisabeth-Realschule Rzeszow: K. k Gymnasium. Salzburg: K. k. Unler-Realsclmle. „ K. k. Gymnasium. Schässburg: K k. Gymnasium. SkalUz : K. k Gymnasium. ^tciuamaiiger : K. Gymnasium. Strassiiitz: K. k. Gymnasium. Tarnow : K. k. Ober-Gymnasium. Teiuesvär: K. Ober-Gymnasium. Tescheii: K. k. kath. Gymnasium. Tetscheii Liebwerda: Landwirthschaftl. Lehranstalt. Troppaii : Landes-Museum. „ K k. Gymnasium. „ K. k. Realschule. Udiiie: K. k. Lyceal-Gyninasium. Uaghvär: K. Gymnasium. Venedig: /. r. biblioteca marciana. „ /. r. yinnasio liceale di St. Calerina. Viiikovce: K. Ober-Gymnasium. Warasdin: Unter-Real.schule. Weisswasser : Forstlehranstalt. Wien : K. k. akad» Gymnasium. „ K. k. Gymnasium zu den Schotten. „ Bibliothek des k. k. polyleciui. Instituts. „ Kommunal Gymnas. Leopoldst. „ „ „ Gumpendorf. „ Kommunal-Ober-Realschule auf der Wieden. „ „ Realschule Gumpendorf. „ „ „ Rossau. „ Allg. österr. Apotheker-Verein. „ Akademischer Leseverein. Wittingau : Haupt- und Unter-Realschule. Ziiaim: K. k. Gymnasium. LVI Wissenschaftliche Anstalteu , mit welchen Scliriftentauscli stattfindet. Agram: Kroat.-slavon. Landwlrthschafts-Gesellschaft. Albaiiy: New-York State agricultural sociefy. Altenburg: Naturforschende Gesellschaft des Oslerlandes. Amsterdam : Academie royaJe des sciences. „ K. zool. Genotsch. Natura artis magislra. Arkansas : State university. Athen: Gesellschaft der Wissenschaften. Augsbarg: Naturhistorischer Verein. Bamberg: Nalurforschender Verein. Batavia: Gesellschaft der Künste und Wissenschaften. „ Naturwissenschaftlicher Verein. Basel: Nalurforschende Gesellschaft. Berlin: Königl. Akademie der Wissenschaften. „ Botanischer Verein der Provinz Brandenburg und der angrenzender Länder. „ Entomologischer Verein. „ Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den königlich preus- sischen Staaten. Bern: Allgemeine schweizerische naturforschende Gesellschaft. „ Naturforschende Gesellschaft. Bogota St. Fe de : Societe de naturnlistes de la nouvelle Grenade. Bologna: Redaction der nuovi annali delle scienze naturali. „ Academia delle science. Bonn: Naturforschender Verein der preussischen Rheinlande. „ Redaction des Archiv für Naturgeschichte. Boston: American academy. „ Society of natural history. Breslau: Verein für schlesische Insectenkunde. „ Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Bräun: K. k. mährisch-schlesische Gesellschaft für Ackerbau-, Natur- und Landeskunde. „ Naturforschender Verein. LYIl Brtt8scl: Academie royale des sciences, des leltres et des heaux-arls de Belgique. Caeii : Soc. Linneene de Normandie. Calcntta: Asiatic society of Bengal. r, Geological Suney of India. Cambridge: American association for the advancement of sciences. Cassel: Verein für Naturkunde. Charlcston : Elliott society of natural history. Cherbourg: Societe imper. des sciences naturelles. Christiania : Videnskab. Selskabet. Chur: Naturforschende Gesellschaft Graubiindens. Colombo : The Ceylon brnnch of the royal asiatic society. Columbii«»: Ohio State board of agriculture. Czernowitz: Verein für Landescultur und Landeskunde im IIerzog;tliume Bukowina. Danzig: Naturforschende Gesellschaft. Dijon: Academie des sciences, arts et belles lettres. Durpat : Archiv für die Naturkunde Liv-, Kur- und Eslhlands. Dresden: Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isis." „ Kaiserl. Leopold. Carolin, deutsche Akademie. Dubliu: Redaction der Atlantis. „ Redaction der natural history review. „ Society of natural history. Dürkheim: Naturwissenschaftlicher Verein der bair. Pfalz (Pollichia). Elberfeld : Naturwissenschaftlicher Verein zu Elberfeld und Barmen. Emden : Naturforschende Gesellschaft. Francisco San : Californian academy of natural sciences. Frankfurt a. M : Senkenberg'sche naturforschende Gesellschaft. „ Redaction des zoologischen Gartens. Freibarg: Gesellschaft zur Beförderung der Naturwissenschaften im Breisgaii. Florenz: Accademia economico-agraria dei georgoßli. Gallen Sankt: Naturforschende Gesellschaft. Genf: Societe de physique et d'hisfoire naturelle. Giesscn : Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Görlitz: Nalurforschende Gesellschaft. „ Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften. Göttingen: Königl. Gesellschaft der Wissenschaften. Gothenburg : Kong. Vetenskabs Selskabet. Halle: Linnaea. Journal für Botanik. „ Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und Thüringen. „ Naturforschende Gesellschaft. Hamburg: Naturwissenschaftlicher Verein. Hanau: Welterau'sche Gesellschaft für Naturkunde. h LVIIl Hauuover: Naüiiforsclieiule Gesellschaft. Huarlei.: Holl. Matschappij der Wetenscltuppen. Holsiiigfors : Societe de sciences de FinJande. Hermauiistadt: Siebeiibürg-ischer Verein für Naturwissenschaften. ,. Verein für sieheiibiirgische Landeskunde. Hougkoug: The brauch of the royal Asiatic society. Iiinsbruck : Ferdinandeuni. Jowa: State university. Kiel : Verein nördlich der Elbe zur Verbreitung der Naturwissenschaften. Klageiirurt : K. k. Gesellschaft znr Beförderung des Ackerbaues und der Industrie in Kärnten. ., xNalurhistorisches Landesmuseura von Kärnten. Königsberg : K. physikalisch-ökouomische Gesellsciiaft in Preussen. Kupeiibageu : Naturhistorisclier Verein. „ yalurhisf. Tidskrift v. Schiödte. Lau^iug : Michigan State ayriculltira! society. Lausauiie: Soc. Vaudoise de sciences naturelles. Leipzig: Konigl. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften. fl Lemberg ; K. k. galiz. Landwirthschaftsgesellschaft. Leideu: Societe entomologiqiie des Fays~bas. Lille: Societe imp. des sciences. Liuz; Museum Francisco-Carolineum. Loudou : Linnean society. „ Entoinological society. „ Microscopical soiiety. „ Royal iociety. „ Zoological society. ,. Geological society. Louis St.: Aiaderny of science. Lucea : R. accademia iucchese di scienze. lettere ed arti. Lüneburg: >'alnr\vissenschaftlicher Verein. Lüttich : Societe rnyate des sciences. Luxeuburg: Societe des sciences naturelles. Madisou : Wisconsin State agricultural society. Madrid: K. Akademie der Wissenschaften. Mailand: R. istituto lombavdo di scienze, lettere ed arti. „ Societä italiana di scienze naturale. ,. Athenäum. 31auchester : Literary and philosophical society. 3Iauubeim: Verein für Naturkunde. Modena : Reale accademia di scienze. lettere ed arti. .. Archirio per la zooloyia, anatomia e la fisiologia. ^loskau: Kais. Gesellschaft der Naturforscher. LIX 99aiicy : Äcademie de Stanislas. Neapel: K. Akademie der Wisseusclialleii. \eu-Braudeiiburg : Verein der Freunde der Nalurwissenscli. in Mecklenburg-. .VeuiVhatel : SocieU' de sclences naturelles. \e\v-IIaveii : Editors of tlie American Journal of sciences and arls. \'ew-Orleans: Academy of sciences. \ew-York : Lt/retim of natural history. Nürnberg : Naturhislorisclie Gesellschaft. Offeubach : Verein für Naturkunde. Palermo: Societä d'acclimatisazione. „ Academia delle scienze. Paris: Societe entomologique de France. Pest: K. ung. Akademie der Wissenschaften. „ K. ung. Gesellschaft für Naturwissenschaften. „ Geologische Gesellschaft für Ungarn. Petersburg: Kais. Akademie der Wissenschaften. „ Redaction der enlomologischen Hefte von V. v. Mo t s c h u 1 s k y. „ Societe entomologique de Russie. „ Bibliotheque imp. puhlic. Philadelphia : Academy of natural sciences. „ Philosophical society. „ Wayuer free institute of sciences. Prag: K. böhmische Gesellschaft der Wissenschaften. „ Naturwissenschaftlicher Verein „Lotos." Pressburg; Verein für Naturkunde. Regeusburg: K. baier. botanische Gesellschaft. ,, Zoologisch-mineralogischer Verein. Riga: Naturwissenschaftlicher Verein. Rio - Janeiro ; Palestra. Rom: Accad. Pontif. de nuot'i Lyncei. Santiago : Universität. „ \A'issenschaftlicher Verein. Schanghai : The hranch of the royal Asialic society. Sidney : Austrat, horticultural society. Stettin : Eulomologischer Verein. Stockholm: K. schwedische Akademie der Wissenschaften. Strassburg: Societe du musetim d'histoire naturelle. Stattgart: Würtembergischer Verein für Naturkunde. Toronto : Canadian institute. Toulouse: Acad imp. des sciences et helles lettres.. Triest : Gartenbau-Gesellschaft. Troudhjem : Kong. norske Videnskaös Selskubet. Vman: (Gouv. Kiew) Ober-Garlenbauschule. h* LX Ultsala â–  Societe royale des sciences. Utrecht : Gesellschaft für Kunst und Wissenschaften. Venedig: /• R- istituto veneto di scienze, leftere ed arti. ., Acvademla di commercio, agricultura ed arti. Washington: Smithsonian institution. „ United states patent Office. Werningerode: Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes. Wien: Kais. Akademie der Wissenschaften. „ K. k. geologische Reichsanstalt. „ K. k. Gesellschaft der Aerzte. „ K. k. geographische Gesellschaft. „ K. k. Reichslorstverein. „ Alpenvereiii. Wiesbaden : Verein für Naturkunde im Herzogthume Nassau. Würzburg: Landwirthschafllicher Verein für Unterfranken u. Aschaffenhurg. Zürich : Naturforschende Gesellschaft. Sitzungsberichte. I Bd.JlV. Sitz.-Ber. Sitzung am 13. Jänner 1864. Vorsitzender : Herr Vice-Präsident Dr. Eduard Feuzl. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeiclmet durch P. T. Herrn Bersch J"., Lehrer der Chemie und Natur- geschichte an der Realschule zu Baden J. Krist^ A. Rogenhofer. Schwarzel Felix , Oekonom in Bastin bei Deutschbrod in Böhmen R. V. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Sonklar von Innstätten Karl^ k. k. Oberst- lieut., Prof. d. Geogr. an der k. k. Mil.- Akademie zu Wr. Neustadt J. Bayer ^ Pr, Simony. Stummbauer Ferdinand^ k. k. Staatsbuch- haltb. in Wien Dr. Pokorny, v. Frauenfeld, Anschluss zum Schriftentausch : Uman (Gouvernement Kiew): Ober-Gartenschule. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: Zweiter Jahresbericht des academischen Leseyereins der k. k. Univer- sität Wien. Vereinsjahr 1862/3. L'ortolano. 1863. N. VI. Wochenschrift des Vereins zur Beförd. des Gartenbaues in den preuss. Staaten y. C. Koch. 1863. N. 45—48. Atü della societä üaliana. Milano 1863. V. Aik 4 Sitzung am 13. Jänner 1864. Monatsberichte der königl. preuss. Akad. d. Wissenschaften. Berlin d863. Wiegmann Archiv 1862. VI. Heft. 1863. 11. u. HI. Heft. Verhandl. der Schweiz, nat. Gesellsch. zu Luzern 1862. Würfcb. Jahreshefte. I. Heft 1863, Verhandl. des bot. Vereins d. Mark Brandenburg. Berlin 1861. 1862. Archiv des Ver. zu Mecklenburg. 1863. 4. Bericht des Offenbacher Vereines. 1863. Naturf. Geseilschaft in Danzig. Bd. I. 1. Heft. 1863. 29. Jahresbericht des Mannheim. Vereins f. Naturkunde. 1863. Geogr. System der Winde vcn Dr. M. A. F. Prestel. Emden 1863. Oesterr. Vierteljahrsschrift für Forstwesen. 1863. Heft 4. 1864. Heft 1. Jahrbuch der geolog. Reichsanstalt. 1863. Juli, August, September. Tijdschrift v. indische Tacil-^ Land- en Volkenkunde. Bd. J^I. u, XII. 1862. Batavia. Verhandl. Bataviaasch Genootschap. v. Gunsten en Wetenschappen. Deel XXIX. 1862. Proc. Americ. philosoph. society. Vol. IX. N. 67 . 68. Oefversigt k. Vetens. Acad. Förhandl. Stockholm 1863. Bidrag tili Kännedom af Finlands Nat. o. Folk. Finsk. Vetensk. Soc. 1862. V. u. VIIL 1863. VI VIII IX. Oefversigt af Finsk. Vetens. Soc. Förhandlungen. 1857 — 1863. TJpsala Univers. Ärsskrift. 1862. Nova Acta soc. scientiar. Upsaliensis. Vol. IV. Fase. II. 1863. K^. Svensk. Vetens. Akad. Handlngr. IV. Bd. 1. Hft. Acta societ. scient. Fennicae. Tom. VII. 1863. Bericht d. wissenschaftl. Leis^tungen im Gebiete der Entomologie von Dr. A. Gerstäcker. Berlin 1863. Geschenk des Hrn. G. Bitter v. Frauenfeld : Norsk. Forfatter-Lexikon. Christiania 1857 — 1863. Geschenke der Hrn. Verfasser : 0- A. L. Mörch : Catal. Conchyliorum. Prof. Giov. Giusep. Bianconi: StudidelVEpyornismaximus. Bologna 1863. C. Stäl: Monographie des Chrysomelides de VAmerique. II. üpsal. 1863. 1150 Exemplare Moose zur Vertheilung für Lehranstalten von Hrn. J uratzka. 400 Stück Insekten zur Vertheilung an Schulen von Hrn. Erber. Ein Fascikel Pflanzen für das Herbar von Hrn. Aug. Reuss. G. V. Frauenfeld: »^ Mehrere Arten Ohara und Isoetes für das Herbar von Ilrn. Pr. A. Kraun. Mehrere Arten Chara für das Herbar von Dr. H. W. Reichardt. Der Secretär, Herr Georg Ritter von Frauen feld theilte mit, dass Se. kaiserl. Hoheit der durchl. Herr Erzherzog Ludwig Josefsich gnädigst bewogen fanden, der Gesellschaft einen Betrag von 240 fl. zustellen zu lassen. Auf den von dem Herrn Vorsitzenden ausgesprochenen wärmsten Dank für diese grossmüthige Gabe erhoben sich die Anwesenden von ihren Sitzen. Ferner machte Herr Ritter von Frauen feld folgende Mit- theilungen : In Betreff der für den Herrn Ritter von Martins in München zur Uebergabe an dessen Jubiläumstage herzustellenden Medaille ist zu erwähnen, dass in Folge der hiebei gepflogenen Verhandlungen diese Medaille nun in Wien angefertigt werde. Es werden daher die Mitglieder dringend zur Theilnahme an dieser Ehrengabe eingeladen. Eine reichhaltige Sammlung von Land-, Süsswasser- und Meeres- Conchylien aus allen Weltgegenden nach dem neuesten Stande der Wissen- schaften genau bestimmt, mit vielen typischen Originalstücken und Reprä- sentanten zahlreicher Localitäten, ist billig zu verkaufen. Zur Erleichterung des Verkaufs sowohl als um den Käufern nicht überflüssige Dubletten auf- zubürden , wurde diese Sammlung in nachstehende Theile zerlegt, welche eiuzeln abgegeben werden, als : a) 1000 Arten in 10,000 Exemplaren für 200 fl. ö. W. , „ loO „ „ „ 120 ) «100 „ „ „ I â– >•> °" 11 11 n I 11 ^'^ 11 11 11 I 11 *^ « » » ^0 n "^" 11 « 11 I « *^ 11 11 n 10 I 11 ' " « « « b) 900 11 « 9000 c) 800 « » 8000 d) 700 11 11 7000 e) 600 11 w 6000 f) 500 11 11 5000 g) 400 « 11 4000 t) 300 « « 3000 i) 200 11 n 2000 k) 100 « 11 1000 10000 Arten in 55,000 Exemplaren für 815 fl. ö. W. 6 Sitzung am 13. Jänner 1864. Nähere Auskunft ertheilt unter Zusendung der Cataloge E. A. Bielz zu Herraannstadt in Siebenbürgen *). Eine Schmetteilingssammlung ist zu verkaufen in 22 Schachteln mit mehr als 3000 Exemplaren in gut erhaltenem Zustande. Anzufragen: Wien, Salesianergasse Nr. 27, 1. Stock, Thür Nr. 5. Von Prof. Todaro in Palermo wird eine „Flora sicula exiccata" herausgegeben, von welcher die Centurie 20 Franken kostet; 2 Centurien sind gegenwärtig schon erschienen. Schliesslich zeigte Herr Ritter von Frauen fei d an, dass das 3. und 4. Heft des Bandes 1863 der Verhandlungen der Gesell- schaft, so wie das Werk über Oestriden von Hrn. Fr. Brauer erschienen seien und legte zugleich das Schlussheft von Dr. Schi- ner's „Diptera austriaca" vor. Herr Dr. Brunn er von Wattenwyl besprach den Inhalt eines von ihm verfassten Werkes, die systematische Bearbeitung der Familie der Blattiden betreifend. Der Ausschuss hat beschlossen , dieses Werk abgesondert von den Verhandlungen in diesem Jahre herauszugeben und die P. T. Mitglieder zur Subscription hierauf einzuladen. Hr. J. Juratzka theilte folgende von Hrn. Karl ochieder- mayer in Kirchdorf eingesendete Notiz über ein zweites Blühen von Prunus Cerasus mit : Im September des J. 1861 blühte ein an einer Spalier gegen West gezogener Baum von Prunus Cerasus L. im Hofraume des Hauses des Kaufmannes Franz Redtenbacher in Kirchdorf zum zweiten Male, nach- dem er Ende Juli vollkommen reife und reichliche Früchte getragen hatte. Bemerkenswerth ist , dass diese zweiten Blüthen nicht, wie die ersten, in ') Man glaubt besonders auf dieses ausäerordentlich billige Anbot aul'iuerltsam macben zu sollen. G. V. Franenfeld. Hr. Rauscher. * doldenartigen Büscheln gehäuft erschienen, sondern einen traubigen Blüthcn- stand darboten. Hr. R. V. Frauenfeld sprach über die Metamorfosen von Scenopmus und Platypeza, so wie über ein sehr seltenes in Wien erschienenes Werk über Pflanzengallen. (Siehe Abhandlungen.) Weiters legte er folgende eingesendete Manuscripte vor : Ornithologische Notizen von E. Seidensach er. (Siehe Ab- handlungen.} Beiträge zur Flora Salzburgs von Dr. Sauter. (Siehe Abhand- lungen.) Hr. Dr. Rauscher brachte am Schlüsse der Versammlung den Verlust, den die Gesellschaft durch den Tod der beiden Bo- taniker, des Herrn Statthaltereirathes W. Tkany in Brunn, und des Hrn. Prof. Alschinger in Wien erlitten, in Erinnerung und weihte dem Andenken derselben einige Worte. Sitzung am 3. Februar 1864. Vorsitzender : Herr Dr. Moritz Hörnes. Neu eingetretene Mitglieder : P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Brzezina Eduard von Birkenthal, Ober- lieutenant des 5. Jäger - Bataillons Szethmar v. Bermann, Dr. Chimany. Karl Johann, Mediciner, in Wien .... y. Szontagh, Kanitz. Vodopich Matthäus, Pfarrer zu Gravoso . Giuriceo, v. Frauenfeld. Waldersdorf Graf Rudolf, k. k. Kämmerer und Hauptmann des 4. Jäger-Bataillons in Este nächst Verona Fr. v. Hauer., v. Frauenfeld. Anschluss zum Schriftentausch St. Petersburg . Blbliotheque imp. publique. Eingegangene Gegenstände: Im Schrifteutausche: Carinthia. Zeitschrift vom kärnth. Gesellschaftsverein und Landes- museum. 1864. 4. Heft. Lotos. Prag 1863. November u. December. Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien. Math.-nat, Classe. 48. Bd. III. Heft. Eingegangene Gegcnslänili^ 9 Wochenschrift d. Vereins zur Beförderung de^ Gartenbaues, in Preussen. Berlin 1863. Nr. 49-52. Atti della societa italian. di seienz. nat. di Milano. 1863. Vol. V. Fase. V. Atti della societa di acclimat. et di agricolt. in Sicilia. 111. 9—10. Palermo 1863. Geschenke der Herreu Verfasser; J. Leunis: Synopsis dtr drei Naturreiche, i. Bd. Botanik. 3. Thl. Botanik. G. Schwarz v. Mohrenstern: D^e Familie der Rissoiden. V. Stauffer : Dreizehnter Jahresbericht des Ober-Gymnasiums Melk. (1863.) J. Dana: On cephalisativn and on Meyaaihenes and Microsthenes in Classification. J. Dana: On time-hounCaries in geoloyical history. J. Dana: O71 tite liomologies of Insects and € rustaceans. Eine Partie Orthopteren von Herrn Director Brunner von Wattenwyl. Eine Pa.rtie Vögel von China und Formosa von R. Swinhoe, brit. Consul in Formosa. :200 Arten Phanerogamen und 100 Arten Moose für das Herbar der Gesellschaft als Ausbeute einer botanischen Reise von den Herren Dr. H. W. Reichardt und Eugen Haläczy. Herr Georg Ritter von Frauen fei d las foli^ende von Sr. k. Hoheit dem durchlHUclitigsten Herrn Erzherzoge Albrecbt an die Gesellschaft gerichtete Zuschrift: In Anerkennung der wissenschaftlichen Bestrebungen, welchen die k. k. zool.-bot. Gesellschaft mit so schönem Erfolge ihre Thätigkeit widmet, haben Se. kaiserl Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Albrecht der Gesellschaft zur Förderung ih er Zwecke vom laufenden Jahre an, einen Beitrag von 50 fl. ö. W. jährl ch zu widmen geruhet , welcher bei der erzlierzoglichen Hofkasse gegen gefällige Empfangsbestätigung behoben werden wolle. Wien, den 28. J.nnner 18(54. Braida m. p. F.-M.-L. Der Herr Vorsitzende lud die Versammlung ein, ihren erfurchts- vollen Dank für diede Subvention durch Erheben von den Sitzen auszudrücken. 8it?.-Ber. XIV Hd. B 10 Sitzung am 3 Febnisr IRGl. Ferner tlieilte Herr G. Ritter von Fran en fei d mit, dass von der hohen Statthalterei die allerhöchste Genehmigung zur Abänderung des §. 13 der Statuten herabgelangte und dass dem entsprechend in der Versammlung vom 3. März die Wahl von 12 neuen Ausschuss- räthen vorzunehmen sei. Herr Josef Kern er sprach über einen neuen Weiden-Bastard, (Siehe Abhandlungen.) Herr G. Ritter v. Frauenfeld theilte die Resultate von Beob- achtungen über das Gebären von Salamandern in der Gefangenschaft mit. (Siehe xVbhandlungen.) Ferner las er folgende Mittheilung : Einige Worte über eine von Berrn Robert Swiuhoe eingesendete Sammlung von Yögeiu aus (lliina und Formosa. Von A. V. Pelzeln. Herr Robert Swinhoe, britischer Consul in Amoy, den w'iv nunmehr zu den Mitgliedern unserer Gesellschaft zu zählen das Vergnügen haben, hat eine Sendung von mehr als dreihundert Vögelbälgen au» China und von der Insel Formosa dem k. k. zoologischen Kabinete und der k. k. zoologisch- botanischen Gesellschaft übermittelt. Von dieser Sammlung wurde ein Theil dem k ornithologischen Museum einverleibt, das übrige unserer Gesellschaft übergeben , welche damit verschiedene Unterrichtsanstalten zu betheilen gedenkt. Bei dem mannigfachen wissenschaftlichen Interesse, welches sich an diese Acquisition knüpft, dürfte es nicht überflüssig erscheinen, hierüber einige Worte beizufügen. Als vor ein paar Jahrzehenten die Vögel des Himalaja dann jene Japan's näher bekannt wurden, erregte es grosse Verwunderung , dass die Vogelfauna in räumlich so weit entfernten Ländern mit der europäischen eine auffallende Uebereinstimmung zeigte, und dass namentlich viele unserer wohlbekannten heimischen Arten sich dort wiederfanden, andere durch nahe verwandte ersetzt erschienen. Dama's war der giösste Theil von Mittelasien in ornithologischer Hin- sicht eine terra incognita und auch aus China waren nur wenige von älteren Autoren geschilderte Species bekannt. Es blieb den letzt verflossenen Jahren vorbehalten, diese weite Lücke zum grossen Theile auszufüllen ; durch die G. V. Frtiiieufcld. 1 1 russischen Expeditionen, deren Resultate in den Werken der Herren von Schrenk und Rad de vorliegen, erhielten wir reiche Aufschlüsse über die Amurläiider und Herrn Swinhoe verdanken wir die gründliche Durch- forschung der Küstengegenden des südlichen und nördlichen Cliina, der Um- gegend von Peking sowie die umfassendsten Nachrichten über die oniitlio- logisch früher ganz unbekannte Insel Formosa. Durch diese Forschungen wurde mit Evidenz nachgewiesen, dass die mittelasiatischen Länder , China und Formosa , derselben grossen ornitho- logi^chen Region angehören, welche Europa, das nördliche und mittleje Asien südlich bis zum Himalaya, östhch bis zum stillen Weltmeer, Japan und wenigstens den westlichen Theil der Nordküste Afrika's umfasst, und welche von Sclater mit dem Namen der paläarctischen Region bezeichnet worden ist. Wenn wir daher eine grosse Zahl der gefiederten Bewohner unserer Gegenden am Fusse der Bergwiesen des Himalaya oder an den Küsten des stillen Oceuns wiederfinden und wenn die Ornis China^s und Japan's einen überwiegend euvopäiNchen Charakter zeigt, so kann diess gegenwärtig nicht mehr als überraschende Anomalie erscheinen, sondern muss als in den Gesetzen, welche die geogiaphische Verbreitung der Thiere lenken, tief begründet betrachtet werden. So finden sich, um einige Bei- spiele anzuführen, nach Herrn Swinhoe ') in China von europäischen Arten der Seeadler, Fischaar, Habicht, Sperber, Uhu, die Wald- und die Sumpf- ohreule, der Wiedehopf, Kuckuck, Wendehals, Mauerspecht, die Schwanz- meise, der Hänfling, Zeisig, Kreuz-chnabel u. s. w. Neben diesen kommen solche vor, welche, wenn auch den europäischen nahestehend, doch specifisch verschieden zu sein scheinen, wie JButeo japonicus, Alauda coelivox, Turdus chrysolaus, T. daulias, CJdoi'ospiza südca^ dann manche Species, welche in den höhei'en Breiten Asiens heimisch sind, wie Favus KamtscJiatktmsis Melanocarypha monyoUca, Calliope Kamt seh. atkensis. Ein bedeutendes Cou- tingent zur Ornithologie China's liefern ausserdem auch Typen, Avelche der indischen Fauna und zwar sowohl der des Festlandes als der malayischen angehören, ja sich häufig von dui-t bis nach Neuholland und Polynesien ver- breiten. Sie treten zuwdlen in China und den naheliegenden Inseln eigen- thümlichen Typen, oft aber auch in Species auf, welche mit einem oder mehreren der oben erwähnten Gebiete gemeinsam sind. Beispiele dts ersten Falles sind Megaloima virens, Pitta nympha^ Garrulax perspiciUatus^ des letzteren Eurystomus orientalis^ Dicrurus lewophaeus^ Copsichus saidaris. Ganz ähnlich verhält sich die Vogelberölkerung von Formosa ^j, nur findet sich doit noch eine ziemliche Zahl von Arten, welche auf diese Insd beschränkt zu sein scheinen und unter welch^-n besonders jene der Gattungen Graucalus^ Myiophorus^ Garrulax, Fomatorkinus^ Megalomia, Treron , ins- ') Catalogue of the birds of Cliioa : iu Procedings of tlie Zoological Society uf Londoa 1863. 2) Swinhoe: Tlie Ornitboiogy of Formosa or Taiwan. Ibis 1863. B- 12 Sitzung am 3. Februar 186i. besondere aber der prachtvolle Fasan Euplocomus Swhihoii Gould hervor- zuheben sind. Da die von Herrn Swinlioe erhaltene Sendung eine grosse Zahl der für China und Formosa charakteristischen Arten und darunter Original- exeniplare vieler von ihm entdeckten Species beider Localitäten enthält, so bedarf es wohl keiner Aveitern Darlegung, dass dieselbe eine sehr weith- volle Acquisition sowohl für das k. Museum als für die zoologisch- botanische Gesellschaft bildet. Herr Dr. H. W. Reichanlt legte folgende eingesendete Ab- handlungen vor : a) Ein Blick auf die pflanzengeographischen Verhältnisse Ga- liziens von Dr. Franz Herbich. b) Myco logische Beobachtungen von Stefan Schulz er von Müggenburg. (Siehe Abhandlungen.) Herr J. Juratzka sprach über zwei neue Arten von Laub- moosen. (Siehe Abhandlungen.) Sitzung am 2. j^lärz 1864. Vorsitzender: Hr. Professor Dr. Rudolf Kner. Neu eingetretene Mitglieder : P. T. Frau als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Beifuss Louise in Wien v. Letocha, Rtt. y. Frauenfeld. Coen Carolina., Gutsbesitzerin in Wien . . v. Letocha., Rtt. v. Frauenfeld. Koppel Amalia in Wien v. Letocha^ Rtt. T. Frauenfeld. P. T. Herr LichtensteinYmstJohannYonunAzn'DatcM. durch die Direction. Rauscher Jos. Othmar v., Cardinal, Fürst- Erzbischof von Wien durch die Direction. Rothschild Freih. von, Anselia durch die Direction. Goldschmidt Moritz, Ritter von durch die Direction. Heger Rudolf, Pharmaceut in der k. k. Kreisapotheke zu Tarnow Dr. Herhich., Dr. Rehmann. Kirchhauni Mathias., Apotheker zu Vukovar v. Schulzer, Rtt. r. Frauenfeld. Kloeber Ernst, Kaufmann in Brody . . . Dr. Herbich., Dr. Rehmann. Koppel Sigmund, Dr. der Med. in Wien . v. Letocha, Rtt. v. Frauenfeld. Perugia Albert^ Handelsmann in Triest . Prof. Brühl und Kornhuber. Spielmann Johann, Dr. der Med., prakt. Arzt in Tetschen an der Elbe .... Dr. Wilhelm, Dr. Reichardt. Weber F. C, Lehramtscandidat Dr. Em. Weiss, Juratzka. Weiss Leopold, Privatier in Wien .... v. Letocha, Rtt. v. Frauenfeld. Winiwarter Alexander in Wien Daraianitsch, v. Frauenfeld. Zhishman A. E., k. k. Prof. an der nau- tischen und Handelsakademie in Triest v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. 1-4 Sitzung aiii % März 1864. Eingegangene Gegenstände : Im Schriftentausche : Abhandlungen der Senkei.bg. naturf. Ges. V. \- Heft. Frankf. a. M. 1863. Berliner entomolog. Zeitung. 7. Jahrg. (1863.) 3. u. 4. Heft. 8. Jahrg. (1864.) 1. u. 2. Heft. Correspondenzblatt des zool.-min. Vereines in Regensburg. 17. Jahrg. 1863. 3. Jahresbericht d. k. k. Ober-Realschule in Görz. 1863. Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanst. in Wien. 1863. 13. Bd. N. 4. Linnaeo:. Bd. XVI., Heft JV. u. V. Halle 1863. Nachrichten von der k. Georgs-August-Uniyer»ität Göttingen. 1863. Schriften d. k. phys.-ökon. Gesellsch. zu Königsberg. IV. Jahrg. 1863. Verhandl. d. k. k. Landwirthsch.-Ges. in Wien. 3. Folge. VII. Bd. 2. Heft. 1863. Bulletin de la societe im}?, des naturalistes da Moscou. 1863, N. HI. The natural history rewiew. London. Jan. 1864. Nr. 13. Geschenk des hohen k. k. Folizeiministeriums : Const. V. Ettingshausen: Photogr. Album d. Flora Oesterreichs. Wien 1864. Rud. Geschwind: Die Hybridation d. Rosen. W^ieu 1864. Dr. Raph. Molin: Die rationelle Zucht d. Süsswasserfische. Wien 1864. Dr. Alois Pokorny: Oesterreichs Holzpflanzen. Wien 1864. Opusculo sulla coltura delle Ostriche. Trieste 1S64. Josep Torbar; Zivotinjanstvo. Zagreb 1864. Zivko Vuka-wvic : Zivotodovje hilja. Zagreb 1863. Geschenke der Herren Autoren : Prof. Camill Heller: Die Crustaceen des rothen Meeres. Carl B. Heller: Mexico. G. Gasparini: Memorie botaniche. Sanguinetti: Florae Homanae prodromus. Eine Partie Insekten zur Vertheilung an Lehranstalten von den Herren Wilhelm Schleicher und J. v. Bergenstamm. Eine Centurie Pflanzen zur Vertheilung an Lehranstalten von Herrn Jos. Boos. Eine grosse Anzahl Hymenopteren nebst Typen für die Typensamm- lung von Hrn. Dr. Giraud. G. V. Fiaiienrdd. 15 2 Cent. Käfer, ?H Stück prachtvoll gestopfte Vögel, Amphibien etc. in Weingeist von Herrn Apoth. Schwab in Mistek. 4 Certurien Pflanzen zur Vertheilung an Lehranstalten von Herrn Dr. Robert Rauscher. Der Herr Vorsitzende ernannte zu Scrutatoren für die in dieser Sitzung stattfindende Wahl von 12 Ansschussräthen die Herren Dr. Gustav Mayr, Th. Hein und v. Bergenstam in. Der Secretär Herr Georg Ritter v. Frauen fei d las folgende von Sr. Durchlaucht dem Herrn Präsidenten eingegangene Zuschrift: An die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft! Indem ich dem Herrn Dr. Felder als meinem bisherigen Stell- vertreter den ergebensten Dank ausspreche, gebe ich bekannt, dass ich aus den für das Jahr 1864 gewählten Herren Vice-Präsidenten den Herrn Di- rector Fenzl als meinen Stellvertreter zu bezeichnen ersuche. Wien, am 12. Februar 1864. CoUoredo-Mannsfeld. Der Herr Secretär theilte weiters folgende Zuschi iften mit : Seine Majestät der Kaiser Ferdinand haben die Allerhöchst dem- selben unterbreiteten Verhandlungen der k. k. zool. - bot. Ges. für das Jahr 1863 huldreichst entgegen zu nehmen und zu bewilligen geruhet, dass auch die ferner erscheinenden Schriften dieser Gesellschaft Allerhöchst dem- selben unterbreitet werden dürfen. Als Beitrag zu den Zwecken der Gesellschaft haben Seine Majestät den beiliegenden Betrag von Einhundert Gulden öst. W. für diesmal aller- gnädigst zu bestimmen geruht , dessen Empfang Euer Wohlgeboren bestä- tigen wollen. Empfangen Sie die Versicherung meiner besondern Hochachtung. Prag, am 5. Februar 1864. B. Airoldi, FML. In Erledigung der geschätzten Zuschrift aus Wien vom 21. Jänner 1864, womit mir die Schriften der Gesellschaft für das Jahr 1863 übermittelt werden, sage ich für diese mit dem Beifügen meinen besten Dank, dass ich die seitens des Vereins seither aus meiner Kassa bezogene Subvention jähr- 16 Sitzini!,' atii 2. Mäiz 18G'i. lieber 50 fl. Ost. W. vom 1. Jäuiier 1864 auch für die nächstfolgenden 3 Jahre, somit bis ultimo 1866 aus derselben Quelle flüssig gemacht habe. Schaumburg, 3. Februar 1864. Erzherzog Stephan m. p. Ich erlaube mir, Ihnen mitzutheilen, dass Se. k. k. Hoheit der Herr Erzherzog Josef pro 1864 bei mir 50 Gulden angewiesen haben, indem Höchstdieselben mit grosser Befriedigung und Anerkennung die Leistungen der Gesellschaft aus der Eingabe pro 4 863 zur Kenntniss genommen haben. Wien, am 9. Februar 1864. A. Winter. Aus dem nachträglich zur Eingabe vom 23. Jänner beigebrachten Ausweise habe ich mit lebhafter Befriedigung ersehen, in welch reichhal- tiger Weise eine Reihe von Lehranstalten von Seite der Vorstehung neuerlich mit botanischen und zoologischen Objecten betheilt worden ist. Indem ich derselben hiemit meine Anerkennung für diese nachhaltige Förderung der ünterrichtszwecke ausspreche, finde ich mich zugleich ver- anlasst, die bisher ertheilte Subvention von dreihundert fünfzehn Gulden auf die Dauer von weiteren drei Jahren zu bewilligen und erlasse gleichzeitig das Erforderliche an das Universal-Cameral-Zahlamt. Wien, am 12. Februar 1864. Schmerling:. Die Versammlung drückte einer Einladung des Herrn Vor- sitzenden Folge leistend, ihren Dank für diese bewilligten Subventionen durch Erheben von den Sitzen aus. Ferner las Herr Ritter von Frauen feld folgende von der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft eingesendete Zuschrift : Mit Rücksicht auf die geehrte Zuschrift vom M. November v. J. beehrt sich der gefertigte Centralausschuss einer hochansehnlichen Gesell- schaft den verbindlichsten Dank für die bereitwillige Veranstaltung aus- zusprechen, welche dem Landwirtlie künftig die leichte Gelegenheit bieten «vird, Sammlungen schädlicher Insekten, seiner gefürchtetsten Feinde, zu erwerben. In. der Anlage bringt man die gedruckte An ündigung zur Kenntniss, we]/^{]e sowohl bei der letzten Generalversammlung zur Vertheilung gebracht V. Frauenfeld. Dr. II. W. Reiiliardt. Fr. Brauer. \7 und in einer grossen Anzahl von Exemplaren an die Bezirksvereine versendet wurde, als auch dem Statthalter von Nieder-Oesterreich zur Mittheilung an die k. k. Bezirk.'-ämter und dem n. ö. Landesausschxisse zur Vertheilung an die Mitglieder des Landtages vorgelegt wird. AYien, am 14. Februar 1804. Doblhof. Dr. Fuchs. Schliesslich machte der Herr Secretär folgende Mittheilangen: Unter den eingegangenen Gegenständen sind besonders die von Herrn Schwab in Mistek eingesandten Vögel hervorzuheben, die den besten Dank der Gesellschaft verdienen. Herr Schwab sendet sie prachtvoll so natur- getreu ausgestopft, dass sie, an die Lehranstalten vertheilt, von diesen als vorzügliche Lehrmittel unmittelbar angewendet werden können und \im so weithvoller sind, da sie immer nur mit grossen Kosten und auch dann noch meist schwer beschaffen werden können. Auf die in Folge mehrfaclier Anfragen geschehene Mittheilung an den Ausschuss: Ob denn Damen nicht an den Versammlungen und als Mitglieder der k. k. zool.-bot. Gesellschaft gleichfalls Theil zu nehmen berechtigt wären, hat der.-elbe in der Sitzung am 29. Februar d. J. sich einheihg dahin ausgesprochen, dass dem Wortlaute der Statuten gemäss durchaus kein Hinderniss bestehe, wonach solche als Mitglieder auch gegenwärtig schon eingezeichnet erscheinen, so wie, dass es nur höchst erfreulich wäre, wenn sie an den Versammlungen Theil nehmen würden , wozu sie durch diese Mittheilung auf das freundlichste eingeladen sind. Herr Dr. H. W. Reichardt besprach einen von Herrn Prof. Haszlinsky eingesendeten Beitrag zur Flora der Karpathen. (Siehe Abhandlungen.) Ferner lieferte er Beiträge zur Moosflora Steiermarks. (Siehe Abhandlungen.) Herr Friedrich Brauer sprach über die von der Novara- Ex- pedition mitgebrachten Neuropteren. (Siehe Abhandlungen.) Bü. XIV. Sit2.-Ber. 18 Sitzung am 2. Mär^ 1864. Herr Ritter von Schröckinger-Neudenberg besprach Herrn Schwarz von Mohrenstern's Monographie der Rissoiden. Herr Georg Ritter von Frauen feld legte von Hrn. Dr. Franz Steindach ner eingesendete Beiträge zur Ichthyologie vor. (Siehe Abhandlungen.) Ferner gab er die Beschreibung von zwei neuen Trypeten, von drei Paludinen , eine Berichtigung über Paludinella brevis, eine Notiz über Vogelwanderung und den in Purkersdorf beobachteten schwarzen Schnee. (Siehe Abhandlungen.) Herr Juratzka besprach die von Hrn. Dr. J. Milde einge- sendete Beschreibung eines neuen F sun-BsiStaiites Asplenium dolosum. (Siehe Abhandlungen.) Schliesshch njachte der Herr Vorsitzende das Wahlresultat bekannt. Es wurden gewählt die Herren : Prof. Eduard Suess, Prof. August Reuss, Ludwig Ritier v. Koch el, Dr. Gustav Jäger, Anton von Letocha, Dr. Josef Lorenz, Julius Finger, Prof. Josef Kolbe, Dionys Stur, Mich, von Gassenbauer, Gust. Machdiak, Graf August Marschall. a-c?^|fe Sitzung am 6. April 1864. Vorsitzender : Se. DurcUauclit Fürst Josef Colloredo- Mannsfeldt. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeiclinei durch P. T. Hern, Csokor Julian^ Pater, Protosyncell-Direct. der Metropol. -Buchdruck, zu Carlovitz R. v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Herhich Franz Jos.^ Berg- u. Hüttenwerks- verwalter zu St. Doraokus R. v. Frauenfeld^ Dr. Reichardt. Hirschler Salomon., Wien Fr. v. Koppel, R. v. Frauenfeld. Hunka Ludwig., Lehrer an der Realschule zu Warasdin Math. Lazar., R. v. Frauenfeld. Köstinger Franz., Lehrer in Korneuburg . Walter., R. v. Frauenfeld. Lukatsy P. Thomas , Gymnasiallehrer in Neuhäusl in Ungarn Meslenyi, Th. Aschner. Anschluss zum Schriftentausch : Das evang. Staatsgymnasium zu Leutschau. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche : Äbhandl. der naturf. Ges. zu Halle. VIIL 1. Heft. Halle 1864. Lotos. Prag. Jänner, Febr. 1864. Mittheil. d. Gesellsch. f. Salzburg. Landeskund. HI. 1863. Mittlieil. d. V. k. m. sohl. Ges. zur Bef. d. Ackerbaues. Brunn 1863. 20 Silziing am 6. April ISG'i-. Nov. act. acad. c. r. Leop. Carol. Tom. XXX. (1864.) Verh. d. k. pr. Ges. zur Beförd. d. Gartenb. in d. preuss. Staaten. N. F. 7. Jahrg. Berlin 1864. Verh. d. österr. Alpen-Verein. 1. Heft. Wien 1864. Wochenschr. d. Verein, zur Beförd. d. Gartenb. in Berlin. 1864. N. 5—8. Atti dell. soc. (T acclim. in Sicilia. Tom. III. 1. 2. Palermo 1863. Ätti e m,em,drie deW i. r. soc. agraria in Gorizia. 1864. N. 1 — 4. Rendiconti delV acad. delle scienz. fisich. II. Nap. 1863. Bulletin de la soc. imp. des natur. de Moskou. 1863. IV. Memoires de la soc. royal. des scienc. de Liege. Tom. XVIII. Geschenke des Hrn. Dr. Giraud: Encyclopedie-Roret. Entomologie. HL Tom. laris. Faune frangaise. Texte et planches. Oliyier: Planches des Insect. Auduiu et Bruillet: Description des especes nouvelles de la fam. des Cicindeles. Geschenk des Hrn. A. Rog'enhofer: Isis von Oken. 1. Bd. (1817.) und Jahrg. 1832. Geschenk der Handelskammer in Wien: Denkschrift üb. d. Entwicklung d. Seidenzucht. Geschenke der Hrn. Verfasser: Prof. A. Reuss: Zur Kenntniss der fossilen Krabben. Willkomm; Series inconfecta plant, indig. Arragon. Todaro: Xuovi generi ed specie di piante. Heller Camill: Horae dalmatinae. Hoch: Supplem. til Dovres Flora. Geschenk des Hrn. Wallner: Mehrere Tafeln mit Pflanzenabbildungen. Eine Partie Insekten von Hrn. Tobiasch. Eine grosse Partie Insekten aller Ordnungen von Hrn. Dr. J. Giraud. Ein Fascikel Moose zur Vertheilung an Schulen von Hrn. Karl Petter. Ein Fascikel Pflanzen von H. Kai brunner. Ein Vultur monachus in Fleisch von H. Orawiza. Einige Mollusken in Weingeist von Dr. G. Mayr. G. V. Fraiicnfelil. J. k'erncr. J. Jiiralzka. S. Scliinor. W. Ucicli^rdt. Eine Partie Käfer aus Dalmatien von Oberst v. Kirclisberg. Ein Fascikel Pflanzen von H. Fr. Sal. v. Sclireiber. 200 Exemplare Moose und Rubusarten von H. Dr. Em. Weiss. 21 Herr Georg R. v. Frauenfeld machte folgende Mittheilung: Das verehrliche Mitglied Herr Garnisonsspitalskaplan Joh. Bednaro- vits in Verona, der sich eifrigst mit der Zucht verschiedener Seidenspinner beschäftigt und schon im verflossenen Jahre freundlichst Eier hieher mit- theilte, hat auch heuer wieder höchst uneigennützig Eier von Attacus ryntliia oder lunula angeboten , die er bereit ist, im Juni zu Versuchen gratis zu liefern. In Frankreich kosten 100 Körner i Frcs. Er hat auch den Campion der von ihm erhaltenen Seide dieser Raupe zur Ansicht eingesandt, die durch einfaches Einvs^eichen der Cocons in Lauge erhalten wird. Bei der grossen Wichtigkeit, die die möglichst vervielfältigten Ver- suche über die verschiedenen neu einzuführenden Seidenraupen haben, lade ich jene Herren, welche über Futter für jene Raupen von Ailanthus glan- dulosa verfügen können, ein, sich um solche Eier an den hochw. Herrn Bednarovits zu der von ihm bezeichneten Zeit zu wenden. Herr Josef Kerner lieferte eine Fortsetzung des Berichtes über seine letzte botanische Reise nach Tirol. (Siehe Abhandlungen.) Herr J. Juratzka sprach über Ulota Rehmanni. (Siehe Ab- handlungen.) Herr Dr. J. Seh in er sprach über das Flügelgeäder und über ein neues System der Dipteren. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. H. W. Reichardt berichtete über eine botanische Reise nach dem Maltathale in Kärnthen. (Siehe Abhandlungen.) 2 c Sitzung vom 6. April 1864. Herr Georg R. v. Frauenfeld legte vor: Ichthyologische Mittheilungen von Herrn Dr. Fr. Steindachner. (Siehe Abhand- lungen.) Ferner theilte derselbe zoologische Miscellen mit. (Siehe Ab- handlungen.) Jaliressitzniig am 9. April 1864. Vorsitzender: Se. Durchlaucht Fürst Josef Colloredo- Mannsfeldt. Eröf f uongsrede und Rechenschafts-Bericht von dem Präsident-Stellvertreter, Herren Professor und Director Dr. Eduard Fenzl. Geehrte Versammlung! Als Stellvertreter unseres hochverehrten Herrn Präs denten, Sr. Durch- laucht des Fürsten Co Uoredo-Mannsfeld t, wird mir die Ehre zu Theil, die heutige Sitzung am Stiftungstago unserer Gesellschaft mit einigen Worten zu eröffnen und die hierauf folgenden Bericlite der Herren Geschäfts- leiter damit einzuleiten. Sie werden daraus mit Befriedigung ersehen, dass unsere Gesellschaft im Laufe des Jahres 1863 sowohl am Umfange als auch in ihrer Thätigkeit nicht nur keinen Abbruch erlitten, vielmehr nur an Zuwachs nach jeder Seite hin gewonnen hat. Dieses erfreuliche Resultat hat sie nicht bloss der Thätigkeit ihrer Mitglieder, sondern namentlich der umsichtigen Geschäfts- leitung und aufopfernden Tliätigkeit ihres ersten Secretäres, Herrn Ritter r. Frauen fei d, zu verdanken. Hat gleich mein verehrter Vorgänger im Amte in seiner Eröffnungs- rede im Vorjahre schon mancher Punkte erwähnt , welche in das eben abgelaufene fielen , ihrer Wichtigkeit wegen jedoch bei diesem Anlasse füglich nicht mit Stillschweigen übergangen werden durften, so erübrigt doch noch Manches, was von nicht minderem Werthe für unsere Gesellschait zu berichten ist. Um nicht bereits' Gesagtes an dieser Stelle zu wiederholen, beschränke ich mich bloss auf die Mittheiiung der weiteren Ereignisse, die 9i "â– * Jahressilziing vom 9. Ai..ril iS64. für sich schon bezeichnend genug sind für die Stellung, welche unsere Ge- sellschaft unter den übrigen gelehrten Vereinen Oesterreichs einnimmt, und schlagender, als ich es vermöchte, bewei en, mit welch günstigem Auge man in dm massgebenden Regionen das Wirken derselben ansieht und zu würdigen versteht. In dieser Hinsicht muss vor allem hervorgehoben werden, dass Se. kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Ludwig Josef gnädigst geruhte, die Widmung des Jahrganges 1863 xinserer Schriften anzunvhmjn, nachdem Hochderselbe der Gesellschaft seit dem Jahre 1860 schon eine jährliche Subvc ntion zufliessen zu lassen die Gnade hat. Ausserdem wurde letzterer die hohe Auszeichnung zu Theil, dass Se. kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Frzherzog Wilhelm das Ge- sellschafts-Locale und dessen Sammlungen an Naturalien und Bücliern eines Besuches würdigte und sich über das Wirken der Gesellschaft in der aner- kennendsten Weise auszusprechen geruhte. Dessgleichen hatte Se. kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Ludwig Victor die Gnade unserer Gesellschaft eine jährliche Subvention zu bewilligen. Den Bemühungen unseres vorjährigen Präsident-Stellvertreters, Herrn Dr. Caj( tan Felder, hat die Gesellschaft es vorzüglich zu danken, dass der hohe n. ö. Landtag, gegen die Widmung der Sammlungen und ihrer Bibliothek zu einem niederösterreichischen Museum, ihr eine jährliche Sub- vention von 800 fl. fiir die Jahre 186.3 und 64 in liberalster Weise bewilligte. Von den zahlreichen unserer Gesellschaft im Laufe des verwichenen Jahres beigetretenen Mitgliedern des In- und Auslandes, welche wir zum giössten Theile der eifrigen Bemühung unseres Herrn Secretärs Ritter von Frauenfeld verdanken, will ich nur einige, theils durch ihre hohe Stel- lung, theils durch ihren wissenschaftlichen Ruf hervorragende Männer nennen, die wir zu den unsern zählen zu dürfen stolz sein können. Es sind diess : Unser durch seine Liebe für Kunst und Wissenschaft eben so sehr als durch seine alle Herzen gewinnende Humanität ausgezeichnete Fürst Vincenz Auersperg, Sr. k. k. apostolischen Majestät Oberstkämmerer, Herr Wilhelm Ritter v. Eugerth, Central-Director der k. k. priv. österr. Staatseisenbahn in W^ien., dem unsere Gesellschaft schon wiederholt zu leb- haftem Dank verpflichtet war, die berühmten Gelehrten und Professoren : Agassiz, Alex. Braun, Westwood, Anderson, Cabanis, Dana, Fries, Göppert, Lütgen, Pariatore, Steenstrup, Schlote, To- daro und viele andere. Der Umfang und innere Gehalt unserer Schriften hat sich in dem Vorjahre zu einer von keinem der früheren Jahrgänge überbotenen Grösse erhoben und ist ein sprechender Zeuge nicht bloss der legen wissenschaft- lichen Thäiigkeit unserer Gesellschaft, sondern auch des frei sich entfal- tenden Geisteslebens in Oesterreich. Die materiellen Mittel der Gesellschaft, C V. Fiaiierifcld. 25 auf das äusserste durch den Druck eines 1400 Octavseiten füllenden und mit 25 Tafeln ausgestatteten Bandes in Anspruch genommen, gestatteten immer- hin noch die Veiöffentlichung von Brauer's meisterhafter Monographie der Oestriden und deren urnntgeltliche Beigabe zu jenem Bande an die einzelnen Mitglieder. Der Ausschuss, wie die dabei zunächst betheiligten Organe der Direction, liaben sich bei diesem eben so heiklen, als mühevollen Unter- nehmen, durch ihren dabei bewiesenen Muth, wie durch ihre administrative Umsicht , sicher alle Anerkennung von Seite der Gesellschaft , wie der ganzen gelehrten Welt erworben. Bei der Ausdehnung der Gesellschaft , welche sie bereits gewonnen und der Fülle von Geschäften, welche der Direction dadurch erwachsen, drängte sich von selbst die Nothwendigkeit einer Verstärkung des Ausschuss- rathes auf und wurde deragemäss über Antrag der Direction die Zahl seiner Mitglieder noch um weitere zwölf vermehrt. Ueber den Stand der Mitglieder unserer Gesellschaft, so wie über die wissenschaftlichen Leistungen derselben, dann über den Zuwachs, welchen unsere naturhistorischen Sammlungen und Bibliothek im Laufe des ver- flossenen Jahres erhielten, endlich über die Vermögensgebarung werden Ihnen die beiden Herren Secretäre und der Herr Cassaverwalter berichten. Aus den Detailberichten derselben werden Sie am besten entnehmen, welchen weiteren Aufschwung unsere Gesellschaft gewonnen und welcher schönen Zukunft sie bei einem so einträchtigen Zusammenwirken aller Organe der- selben wie bisher entgegengeht. So reich an erfreulicheij Thatsachen sich das Vorjahr immerhin erwiesen, so scheint, wenn nicht alle Anzeichen trügen, das laufende nicht nur allein nicht hinter jenem zurückbleiben, son- dern es selbst noch überbieten zu wollen. Jedenfalls können wir uns gegen- wärtig schon zur Fortdauer gewichtiger hoher Subventionen, zu einer neuen von höchster Hand uns zugesicherten und zuia Beitritte mehrerer hochgestellter und einflussreicher Personen als Mitglieder der Gesellschaft Glück wünschen. Möge meinem Nachfolger im Amte im folgenden Jahre es beschieden sein, Ihnen eine noch glänzendere Reihe erfreulicher Ereignisse mitzutheilen, als ich sie Ihnen aus dem hinter uns liegenden vorzuführen die Ehre hatte. Vorgreifen will ich jedoch demselben nicht, so verlockend auch die bereits feststehenden Thatsachen für mich sind. Bericht des Secretärs Herrn Georg Ritter von Franenfeld. Sowohl auf die wohlwollenden Aeusserungen hin, die von so vielen der Gesellschaft mit freundlicher Theilnahme Anhängenden ausgesprochen wurden, als auch gestützt auf die lebendste Anerkennung hochachtbarer Autoritäten in fernen Kreisen über unsere Leistungen, darf ich die hoch- B(l.XlV.Sitz.-Ber. D ~" Jahressitzung am 9. April 186 5-. geehrten Mitglieder mit Befriedigung auf den letzterschienenen 13. Band der Schriften verweisen, dessen Umfang, Inhalt und künstlerische Ausstattung nicht nur von dem innigen herzlichen Zusammenwirken und dem warmen Eifer für den von uns beharrlich verfolgten Zweck Zeugniss gibt, sondern auch das gewissenhafte Streben bekundet, dass diese wissenschaftlichen Beiträge der hohen Ehre würdig wurden, jenen erlauchten Namen an ihrer Spitze zu tragen, der den diessjährigen Band krönt. Die in demselben von vielen Mitarbeitern niedergelegten Forschungen sind ansehnliche Bereiche- rungen für die Wissenschaft. Nicht nur aus mehreren Theilen des Kaiser- staates, auch aus dem übrigen Deutschland finden sich Beiträge , unter welchen ich wohl die Monographie der Pilzmücken von Winnertz, den wir erst gestern noch als lieben Gast in unseren Freitagskränzchen ver- weilen sahen, besonders erwähnen darf. Und selbst aus Australien, über merkwürdige gallenbildende Coceiden und aus Neu-Seeland von dem rast- losen Erforscher der südlichen Alpen, meinem Freunde Haast alldort, ent- hält dieser Band Mittheilungen, die hohes Interesse bieten. Brauer's gründliche Arbeit über die Oestriden, die den Mitgliedern noch über den umfangreichen Band ertheilt wurde, hat von den namhaf- testen Fachmännern die ehrenvollste Würdigung erfahren. Von der, der Gesellschaft durch die löblichen Bahndirectionen ertheilten Bewilligung freier Fahrten zur naturwissenschaftlichen Erforschung ver- schiedener Gebiete unseres grossen gemeinsamen Vaterlandes durfte auch in dem abgewichenen Jahre Gebrauch gemacht werde 5 es hat daher die Ge- sellschaftsleitung jener werthvoUen Bewilligung entsprechend , sich die grösste Mässigung als Pflicht auferlegt, und nach der sorgfältigsten Prüfung der vorgelegten Gesuche jenen, welche den Zwecken der Gesellschaft am entsprechendsten erschienen, ihre Befürwortung ertheilt. Es erhielten hier- nach Freikarten : Herr Prof. Cam. Heller zur Reise an's adriatische Meer. Herr Aug. Kanitz nach Pest zui weitern Bearbeitung der Reliquiae Kitaibelianae. HeiT Landesger. -Assessor Jos. Kern er nach Salzburg und Innsbruck. Herr Prof. Makowsky nach Verona und Botzen. Herr Carl Hölzl nach Krakau zur Fortsetzung seiner Studien der Flora von Galizien. Herr Dr. Reichardt und v-Halaczy nach Klagenfurt und Salzburg. Ich und mein College Dr. Steindachner als Repräsentanten der Gesellschaft bei der Versammlung der ungarischen Naturforscher zur Reise nach Pest. Die werthvoUen Beiträge von Prof. Helle r, so wie die crjptogamischen Studien Dr. Reichardt's und die botanischen Forschungen Kerner's sind in den Schriften gegenwärtig schon aufgenommen. Ausser diesen sind sowohl von den hier genannten Herren wie von Prof. Makowsky reichliche G. V. Kraiiciifulil. ^7 Sammlungen an Thiei'en wie an Pflanzen eingelangt, sowohl zur Vermeh- rung der Gesellschaftssammlungen als zur Betheilung der Lehranstalten. Es gibt eine liöchst gefährliche Klippe im Gesellschaftsleben , welche möglichst zu meiden die Klugheit gebieterisch fordert. Es sind diess, um mich eines botanischen Ausdruckes zu bedienen, perennirende Arbeiten, Ar- beiten, die immer wiederkeliron ; Arbeiten, die sisyphusartig nie ein Ende nehmen \ die kaum bewältigt, antäusartig nur riesiger wieder die Kräfte in Anspruch nehmen. Man mag Männern, die der gute Wille und die Liebe zur Sache vereint, die schwierigsten Aufgaben stellen, sie werden sie uneigennützig lösen, auch wenn es viele sind, mit grosser Aufopferung zu Ende bringen. Aber versuche man, selbst leichtere Beschäftigungen zur dauernden Verpflichtung zu erheben, und selbst der wärmste E fer wird endlich erlahmen, nach und nach ermüden. Da darf es wohl rühmlichst erwähnt werden, dass mehrere Mitglieder eine solche Arbeit von namhaftem Umfang seit Jahren mit gleicher Thätig- keit unermüdet durchführen , dass eine solche Aufgabe immer wiederkeh- riuder Anforderung von der Gesellschaft als eine Grundlage unseres Wir- kens angenommen, auch in diesem Jahre eifrigst realisirt wurde. Die Zahlen, die mein geehrter Herr College Ihnen bei Darlegung der Betheiluni>- der Lehranstalten mit Naturalien vorlegen wird, werden hiefür sprechen. Nehmen wir die Gesammtsumme der durch die Gesellschaft in der Zeit von 9 Jahren an Lehranstalten unentgeltlich abgegebenen Naturalien, so betragen diese in 187 verschiedenen Sendungen 30,665 Thiere, darunter 40 7 Voo-el und Säugethiere, dann 33,855 Pflanzen, zusammen 64,7?0 Objecte ! Welch ungeheure Arbeit an Bestimmen, Etikettiren, Vertheilen und Besoi'gen bis an alle jene Orte in weitester Entfernung! Nur das Bewusstsein, einer guten Sache gedient zu haben, nur die Hoffnung, dass dieser ausgestreute Same frisch und fröhlich keime uni manche edle Frucht zur Folo-e habe kann zu diesen Mühen immer wieder aufs Neue aneifern; vor allem aber ver- dienen diese Herren für ihre Ausdauer den grossten Dank der Gesellschaft, den ich ihnen hier herzlichst ausspreche, denn ihre Aufopferung verschaffte uns zumeist die Anerkennung des Staates, die Aufmunterung des Landes. Sei es mir bei dieser Gelegenheit vergönnt, zu bemerken, dass auch hier das treje Zusammenwirken, die herzliche Einigkeit unsere kräftigste Stütze war und sein wird. Die Freitagsabende sehen uns allwöchentlich im Gesell- schaftsiocale gesellig vereint, um allda rührig zu schaffen und das Werk fröhlich zu fördern, und ich lade hiemib Alle auf das wärmste ein, an diesen Zusammenkünften Theil zu nehmen. Aius der schon erwähnten Darstellung meines geehrten Collegen werden Sie aber auch ersehen, dass die Beiträge an Material zu diesen Betheilungen eben so bereitwillig, eben so reichlich von allen Seiten herbei- strömten , un 1 ich darf wohl zwei Namen besonders dankend erwähnen nämlich Herrn Apotheker Schwab, dem wir die ganzen Vögel, die vertheilt 28 Jaliressitziiiig am 9 April 1864. wurden, in prachtvoll ausgestopften Exemplaren verdanken, und Hrn. Pius Titius, dessen an das hohe Staatsministerium eingesendete und von diesem der Gesellschaft zu dem Zwecke der Vertheilung übergebene Sammlungen uns in die Lage setzten, auch über Meeresthiere zu verfügen. In dieser Hin- sicht ist jetzt auch die Aufsammlung von Fischen , Amphibien und kleinen Säugethieren in Weingeist zur Hinausgabe für den Unterricht in Angriff genommen und es dürfte bald ein solcher Vorrath vorhanden sein, um die mit uns in Verbindung stehenden Lehranstalten aufzufordern, sich um selbe zu bewerben. Ich erlaube mir dabei zugleich die verehrlichen Mitglieder dringend zu bitten, zu diesem Zwecke freundlichst durch Einsendung von Natura^lien nach Kräften beizutragen. Bericht des Sccretärs Rr. H. W. Reicliardt. Der mir obliegenden ehrenvollen Aufgabe, über den Stand der Samm- lungen und der Bibliothek der Gesellschaft, so wie über die Betheilung von Lehranstalten im Laufe des Jahres ISGo zu berichten, entspreche ich imFol- genden und hebe kurz die nennenswertliesten Daten hervor. Als wichtigstes, erfreuliches Ereigniss ist anzuführen, da^s die Leitung der Gesellschaft durch die vom hohen n. ö. Landtage gewährte Subvention in die angenehme Lage versetzt wurde, die Erhaltung und Beaufsichtigung der zoologischen Sammlungen einem eigens bestellten Aufseher anzuvertrauen, wodurch einen wahren Bedürfnisse abgeholfen wurde. Die Sammlungen wurden im Laufe des Vorjahres bedeutend vermehrt. Namentlich ist hervorzuheben, dass die Gesellschaft vom hohen Staats-Mini- sterium line grosse Sendung von Meerthieren und Algen, von Herrn P. Pius Titius gesammelt, zur Vertheilung an Lehranstalten erhielt. Durch diese werthvolle Gabe wurde es ermöglicht, bei der Betheilung von Lehranstalten besonders auf Crustaceen, Mollusken und Radiaten Kücksicht zu nehmen und so eine in den meis'en Lehrmittel -Sammlungen empfindliche Lücke auszufüllen. Zoologische Objecto wurden ferner eingesendet von der Frau Contessa di Cattani, sowie von den Heiren J. Edlen von Bergenstamm, Rudolf Damianitsch, Georg Ritter von Frauenfeld, Dr. J. Giraud, Dr. Aug. Glückselig, Gust. Ritter von Haimhoffen, J. Hoffniann, Jos.Kolazj, A. Lindpointner, Dr. Gust. Mayr, Karl Mürle, Dr. H. W. Reichardt, A. Rogenhofer, Wilh. Schleicher, J. Ritter von Schröckinger- Neudenberg, Ad. Schwab, W. Sekera, Karl von Tachetti, P. Titius, Herrn. Tausch und J. Tiirk. Unter den Schenkungen an Pflanzen ist besondeis hervorzuheben, dass Herr K. Keck in Aistersheim über 5000 Exemplare zur Verbheilung an Lehranstalten spendete, und dass Herr Dr. Emanuel Weiss der Gesellschaft Dr. H. W. Reicliardt. 29 sein beiläufig 1500 Arten in über 4000 Exemplaren umfassendes Phanero- ganien-Herbar der Gesellschaft widmete. Ferner sendeten Pflanzen: Die Frau Contessa di Cattani, so wie die Herren C. Deschmann, A. Grunow, Eug, ron Halaczy, Th. Hein, Ludw. Ritter von Heufler, Dr. J. Holzinger, J. Juratzka, H. Kal- brunner, Dr. Anton und J. Kerner, Gustav Machdiak, Dr. J. Milde, Dr. H. W. Reichardt, Dr. R. Rauscher, J. v. Schmuck, Julius Ritter von Schröckinger-Neudenberg, Fr. Siniony, P. P. Titius, Ad. Trientl und Pr. Franz Unger. Aus diesen eingegangenen Objecten wurde das für die Sammlungen der Gesellschaft Brauchbare ausgeschieden, der Rest aber zur Vertheilung an Lehranstalten verwendet. In Bezug auf die Arbeiten in den einzelnen Theilen der zoologischen Sammlungen ist besonders hervorzuheben, dass durch Herrn Herklotz die ornithologische Sammlung geordnet und vollständig neu etiquettirt wurde. Von den Insecten ordnete Herr Erber die Hemipteren; bei dem Instand- halten der übrigen Abtheilungen waren besonders thätig die Herren: A. Rogenhofe r, J. Strohmayer, Bitter von Schröckinger, J. Kolazy, J. V. Bergenstamm, R. Damianitsch, H. v. Mitis und G. Tobiasch. Für den botanischen Theil der Sammlungen waren noch thätig die Herren: J. Juratzka, G. Machdiak, K. Fetter, G. Künstler, so wie der Berichterstatter. Namentlich ist hervorzuheben, dass das Lichenen-Herbar von Letzterem neu nach Körbers System geordnet wurde. Die zoologische Typen - Sammlung wurde vermehrt von Herrn Dr. Giraud durch folgende, im letzten Bande der Verhandlungen der Gesell- schaft von ihm beschriebene neue Arten: Polemon Lijparae^ P. rufiventris^ Isosoma graminicola^ Tetrastichus legionarius ^ T. arundinis, Pteromalus Liparae, Dirrhinus imperialis. Dem Typen-Herbare wurden im verflossenen Jahre einverleibt: Agyrium maximum und Mitrophora Cucurbitae^ welche Herr Schulzer von Müggenburg im letzten Bande unserer Verhandlungen beschrieb. Endlich ist noch zu erwähnen, dass im verflossenen Jahre durch die Herren Rogenhofer, Dr. Giraud und Strohmayer über 1700 Insecten aller Ordnungen, durch Herrn Brauer eine bedeutende Anzahl von Mol- lusken und von dem Berichterstatter eine ansehnliche Partie Pflanzen für die Mitglieder der Gesellschaft bestimmt wurden. Aus den verfügbaren Doubletten wurden Sammlungen für Lehranstalten zusammengestellt. Wie in den Vorjahren, so erwarb sich unser unermüdlich thätiger Ausschussrath, Herr Rogenhof er, auch in diesem ein besonderes Verdienst durch in Evidenzhaltung der einzelnen Gesuche, sowie durch Leitung der Versendung:. In- Mollus- ken Crustac. Pflaa- 736 — — 300 — 10 — 832 495 20 876 821 495 20 889 8d0 495 17 943 713 495 17 901 — — — 300 30 JaliressitzuDg am 9 April 186i. Es suchten iiu Laufe des Jahres 1863 folgende Lehranstalten um Be- theilung mit Naturalien an: Sie erhielten an Exemplaren von Die k. k. Universitä*; in Innsbruck . Das Landes-Museum in Klagenfurt Die Landes-Realschule in Krems .... 21 „ „ „ St. Polten . „ „ „ W. Neustadt „ „ „ Baden . . . Die Realschule in Panczova Die evang-eüsche Schule in Wien ... 15 320 — — — Die Bürgerschule des Dr. Bondi in Wien — — 411 — — Summe . . . 36 4532 2391 84 3909 Es wurden also im Laufe des verflossenen Jahres neun Lehranstalten mit 36 Wirbelthieren, mit 4532 Insecten, mit 2391 Mollusken, mit 84 Crustaceen und Radiaten, endlich mit 3909 Pflanzen betheilt. Was den Stand der Bibliothek anbelangt, so war un er geehrter Herr Bibliothekar, Herr J. Bayer, wie im Vorjahre, eben so auch heuer im Ordnen unermüdl ch thätig. Seinen freundlichen Mittheilungen verdanke ich folgende Daten. Im Laufe des letzten Jahres wuc'.isen der Bibliothek 250 selbststän- dige Werke zu, so dass dieser Theil gegenwärtig 1462 Nummern zählt. Als besonders werthvoll ist unter den neuen Acquisitionen, „Gray, an i Mitchells genera of birds" , ein Geschenk Sr. Durchlaucht des Herrn Fürsten Khevenhüller-Metsch hervorzuheben. Zum Schriftentausche traten im Laufe des Jahres 1863 folgende 13 wissen- schaftliche Gesellschaften bei: Der naturforschende Verein in Brunn. Die Asiatic society of Bengal in Calcutta. Die Videwskab. Selskabet in Christiania. Die Society of natur. histor. in Dublin. Die naturforschende Gesellschaft in St. Gallen. Die k. Vetenskabs Selskab. in Gothenburg. Die Soc. Vaudoise des scienc. nat. in Lausanne. Der Geologlcal society in London. Der naturwissenschaftliche Verein in Lüneburg. Die k. norske Selskabet Videnskabs in Trontheim. Die Acad. di commerc, agricult. ed arti in Verona. Der k. k. Reichsforstverein und der Alpen-Verein in Wien. Es steht demnach die Gesellschaft mit 244 wissenschaftlichen Corpo- rationen im Schriftentausche. Auch das Binden der Bücher machte im letzten Jahre erfreuliche Tortschritte, indem gegen 150 Bände mit steifen Einbänden versehen wurden. J. Juralzka. 31 Ich schliesse diesen Bericht, indem ich allen jenen Mitgliedern, welche im Laufe des Jahres 1863 zur Vermehrung-, Ordnung und Erhaltung der Sammlungen beitrugen, im Namen der Gesellschaft verbindlichst danke. Bericht des Rechnungsführers Herrn J. Juratzkti. Einnahmen. Eingezahlte Jahresbeiträge: Für das Jahr 1864 132 fl. 48 kr. 1863 3504 „ 5 „ 1862 144 „ 22 „ 1861 36 „ - „ 1860 4 „ — „ 3820 fl. 95 kr.''-) Einzahlungen für den Register zu den Jahrgängen 1^56 bis 1860 der Gesellschaftsschriften 138 „ — „ Einzahlungen für den Oestriden- Atlas . • 423 „ 36 „ Subventionen: a) Von Sr. k. k. apostolischen Majestät, dem Kaiser 200 fl. b) Von Ihren k. k. Hoheiten den durchlauch- tigsten Herren Erzherzogen Franz Carl (80 fl.), Josef (50 fl.), Ludwig Victor (20 fl), Max Ferdinand (50 fl.) und Stephan (oO fl.), zusammen 250 „ c) Vom h. k. k. Staatsrainisterium 315 „ d) Vom h. n. ö. Landtage 800 „ 1565 „ — „ Verkauf von Druckschriften l'' » ^ n Interessen für Werthpapiere und bei der n. ö. Escompte- Gesellschaft hinterlegte Beträge 9 „ 19 „ Porto-Ersätze 65 „ 50 „ Druckkosten-Ersätze 6^ 51 89 „ Sonstige Einnahmen 43 „ 10 „ Zusammen . . . 6144 fl. 5 kr. Hiezu der Cassarest am Schlüsse des Vorjahres mit 50 fl. bestehend in einer Nat.-Anl. -Obligation und ..... 1064 „ 50 „ im Baaren gerechnet gibt als Gesammtsumme . . 50 fl. u. 7208 fl. 55 kr. *) Darunter sind auch die Melirzahlungen und Eintrittstaxen im Betrage von 513 fl. 10 kr. begriffen. 32 Jahressitziing am 9. Aijri! 186i. Ausgaben. Besoldungen und Rerauneratiocen 509 fl. 96 kr. Neujahrsgelder 40 Instandhaltung des Gesellschaftslocales : a) Reinigung und tägliclies Aufräumen . . 38 fl. — kr. b) Beheizung 20 „ — „ c) Beleuchtung 81 „ 58 „ 159 „ 58 „ Beleuchtung und Beheizung des Sitzungssaales im Gebäude der k. k. Akademie der Wissenschaften 15 „ 40 „ Herausgabe der Druckschriften : a) Druckkosten für das 4. Heft 1862, 1. und 2. Heft 1863 2953 fl. 7 kr. b) Artistische Beilagen 1267 „ 65 „ c) Buchbinderarbeit 219 „ 48 „ 4440 „ 20 „ Diverse Drucksorten 113 « 82 „ Auslagen für das Museum und für Adaptirungen bei Er- weiterung desselben : a) Tischlerarbeit 258 fl. 10 kr. b) Anstreicheraibeit 12 „ — „ c) Schlosserarbeit 80 „ — „ d) Conservirungsmittel, Herbarpapier, Eti- quetten, Nadeln, Ausstopfen der Vö- gel etc 190 „ 77 „ 540 „ 87 „ Buchbinderarbeit für die Bibliothek 146 „ 90 „ Bücherankauf 19 ,^ 30 „ Kanzlei- Auslagen 183 „ 80 „ Porto-Auslagen (darunter 65 fl. 50 kr. vorschussweise) . . 192 „ 53 ., Stempel 45 „ 55 „ Anfertigung der Diplome 12 „ — „ Zusammen . . . 6419 fl. 91 kr. DerCassarest betrug somit am Schlüsse d. Jahres 50 fl. (inObl.) u. 788 fl. 64 kr., von welch letzterer Summe ein Betrag von 500 fl. bti der Sparkassa fruchtbringend angelegt ist. Werden nach Abschlag der Cassareste die Einnahmen von 6144 fl. 5 kr. mit jenen des Vorjahres (1862) mit 5476 fl. 33 kr. verglichen, so ergibt sich ein Mehr von 676 fl. 72 kr. welches allein durch die vom hohen n. ö. Landtage gnädigst bewilligte Subvention begründet erscheint. J. Jiiralzka. 33 Die Auslagen des abgelaufenen Jahres yon 6419 fl. 91 kr. mit jenen des Vorjahres (1862) von 6169 fl. 46 kr. verglichen, ergeben ein Mehr von 250 fl. 45 kr. Dieses ist ausschliesslich durch die höheren Kosten für die zahlreichen artistischen Beilagen herbeigeführt worden und wäre ungleich höher aus- gefallen, wenn auch noch die Zahlung der Druckkosten für das dritte Heft der Druckschriften, Avie es sonst geschieht, erfolgt wäre; diese niusste näm- lich mit Rücksicht auf die ziemlich erschöpften Mittel unterbleiben und auf das laufende Jahr verschoben werden. Indem ich die mit den erforderlichen Belegen versehene Rechnung zur geneigten Prüfung vorlege, glaube ich schliesslich noch des Urastandes erwähnen zu sollen, dass die gnädigst gewährten Subventionen, welche für die Gesellschaft im laufenden Jahre flüssig gemacht wurden, schon jetzt eine höhere Summe erreicht haben, als im ganzen Vorjahre, und dass auch die Einnahmen an höheren Jahresbeiträgen einen befriedigenden Fortgang nehmen, wie diess aus dem Verzeichnisse, welches ich hier beifüge, zu entnehmen ist. Subventionen, welche vom 1. Jänner bis heute in Empfang gestellt wurden: Von Sr. k. k, apostolischen Majestät dem Kaiser Ferdinand 100 fl. Von Ihren k. k. Hoheiten den durchlauchtigsten Herren Erz- herzogen Albrecht, Josef, Max Ferdinand, Rainer und Stefan je 50 fl., zusammen 250 fl. Von Sr. k. k. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Ludwig Josef für 3 Jahre 240 fl. Vom hohen k. k. Staatsministerium 315 fl. Vom hohen n. ö. Landtag 800 fl. Höhere Jahresbeiträge von 5 fl. aufwärts, haben seit Mitte December bis jetzt folgende P. T. Herren Mitglieder eingezahlt : 1. Für das Jahr 1863:* Forst Gr. 5 fl, 2. Für das Jahr 1864: Khevenhüller-Metsch Fürst Richard, Durchlaucht 105 fl. Rauscher R. v., Cardin al-Erzbischof, Eminenz 30 fl. Gerliczy Josef Freih. y., Hörnes Dr. Moriz, Neilreich August, Plener Dr. Ignaz, Edl. v. , Excellenz, Schaffgotsche A. E., Graf v., Bischof, Excellenz, Schröckinger Julius, Ritter v. Neudeuburg, Vuezl Wilhelm, je 10 fl. * Bd. IIV. Sitj.-ßer. £ 34 JahressitzuDg am 9. April 1864. Giraud Dr. Josef, Wittmann Alois, je 8 fl. Terapsky Friedrich 6 fl. 30 kr. Fritsch Josef, Leinweber Konrad, Magdich Mathias,, Tinti Freih. v., je 6 fl. Patze W., o fl. 37 kr. Abel Ludwig, Hampe Dr. Clemens, je 5 fl. 25 kr, Boos Josef, Boschan Friedrich, Brittinger Christian, Cusmich J. Hochw., Deaky Sigmund, Hochw., Bischof, Ebner Victor y., Erdinger Carl, Hochw., Felder Dr. Cajetan, Felder Rudolf, Finger Julius, Fischer Carl, Frivaldsky Joh. v., Gerlach Benjamin, Hochw., Haidinger Wil- helm, Hantken Max, Ritt, v., Heidmann Alberik, Hochw., Heller Dr. Franz, Hirner Corbinian, Hoffmann Jakob, Jeitteles Ludwig, Kirchs- berg Carl V., Knauer Dr. Blasius, Koechel Dr. Ludw., Ritt, v., Unter- realschule zu Korneuburg, Kozenn Blasius, Künstler Gustay A., Kund rat Josef, Kurz Carl, Letocha Anton, Edl. v., Loosz Dr. Anton, Majer Mauritius, Hochw., Masur Dr. Franz, Mörl Franz, Mürle Carl, Hochw., Pazsitzky Dr. Eduard, Pillwax Dr. Johann, Pokorny Dr. Alois, Rauscher Dr. Robert, Rogenhofer Alois, Rosenthal Ludwig, R. v.. Schiner Dr. Rudolf, Schleicher Wilhelm, Steindachner Franz, Stur Dionys, Thomann Anton, Hochw., Tobias Georg, Tomraasini Mut., Ritt. V., Toth Franz, Hochw., Wagner Paul, Walter Josef, Woyna Jo- hann, Zimmermann Heinrich v., je 5 fl. 3. Für das Jahr 1865: Pillwax Dr. Johann, Stadler Dr. Anton, je 5 fl. Zu Censoren der Rechnungen des Jahres 1863 ernannte der Herr Präsident die Herren Josef Türk und Paul Wagner. Herr Dr. Th. Kotschy berichtete über den Libanon und seine Alpenflora. (Siehe Abhandlungen.) Herr G. Ritter von Frauenfeld las einen von Herrn Julius Finger eingesendeten Aufsatz: Schwalbenplaudereien. (Siehe Ab- handlungen.) Herr Professor Friedrich Simon y lieferte Beiträge zur Pflanzen- geographie der Ostalpen und versprach, sie in der nächsten Sitzung fortzusetzen. Sitzung am 4. Mai 1864. Vorsitzender : Se. Durchlaucht Fürst Josef Colloredo- Mannsfeldt. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied^ bezeichnet durch P. T. Herrn Böhm Michael in Wien Dr. Reichardt, R. v. Frauenfeld. Juränyi Dr. Ludimg in Wien Dr. Reichardt., Aug. Kanitz. Kleciak Biagio., k. k. Finanz-Secretär in Zara Ed. Bergner., Gius. Bereich. Schliephacke Carl., Director der Torfpro- ducten-Fabrik zu Jeziorki bei Chrza- now in Westgalizien T. Juratzka, R. y. Frauenfeld. Spalt Franz , Cooperator in Niederrana, Post Spitz V. 0. M. B Lindpointner, Rupertsherger. Stoizner Carl., in d. Seidenfabrik in Chrostau, Post Brüsau v. Schulzer., R. y. Frau&nfeld. Anschluss zum Schriftentausch: Accademia pontificia de nuovi Lincei a Roma. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: Archiv des Vereines für siebenbürgische Landeskunde. N. Folge. V. Bd., 2. u. 3. Heft. Hermaiinstadt 1862. Bericht über die Tliätigkeit der St. Gallischen Gesellschaft für 1862 bis 1863. St. Gallen 1863. E* 36 Sitzung am 4. Mai 1864. Jahresbericht des Vereines für siebenbürgische Landeskunde für ^861 bis 1862. Hermannstadt. Mittheilungen der k. k. geol. Reichsanstalt. VI. Jahrg. 1862. Wien 1862. Monatsbericht d. k. Akad. d. Wissensch. in Berlin. Jahrgang 1863. Berlin 1864. Sitzungsbericht d. k. Akad. d. Wissensch. Mathem.-nat..Cl. Jahrg. 1863. Novbr. Wien 1864. Sitzungsb. d. naturw. Gesellschaft Isis. Jahrg. 1863. Dresden. Tagblatt der 9. Versaniml. ung. Naturf. in Pest. 1864. Verhandl. d. naturh. Vereines der preuss. Rheinlande. 20. Bd. Bonn 1863. Oest. Vierteljahrsschrift für Forstwesen. XIV. Bd. 2. Heft. Wien 1864. Wochenschrift für Gärtnerei in Berlin. Jahrg. 1864. Nr. 9 — 16. Gemeinnützige Wochenschrift. Würzburg 1864. Nr. 1 — 13. Atti delV academ. pontif. de nuovi Ldncei a Roma. Anno 1863. Sess. HL- VIII. Atti della societ. ital. di scienz. natur. Vol. V. Fascic. V et VI. Milano 1863 et 1864. Atti della societa di accUm. et agricolt. in Sicilia. Tom. IV. Pa- lermo 1864. L'ortolano. Trieste 1863 Decembre., 1864 Gennajo., Februajo. Rendiconti del r. istitut. lombardo. Classe de scienz e natural vatum. I. Milan. 1864. Bulletin de la societ. Linneenne de Normand. Vol. VIII. 1862 — 1863. Caön 1864. Memoires de la societe Linneenne de Normand. Vol. JCIH. 1862 — 63. Caen 1863. Geschenke der Herreu Verfasser; Prof. Dr. A. Reuss: Die Foramini.'eren des norddeutschen Hils und Gault. Prof. Dr. A. Reuss: Paläontologische Beiträge. Prof. Dr. A. Reuss: Die Foraminiferen-Familie der Lageniden. Prof. Dr. A. Reuss: Beiträge zur Kenntniss der tertiären Forminiferen Canestrini: Studi sui Lepadogaster. Pariatore: Considerazione intorno. due dissertation. di Poggioli. Haszlinsky: Flora des nördl. Ungarns. Kaschau 1864. Capesius: Programm, d. Gymnas. zu Herrmannstadt für das Jahr 1861/62. Drech sler : Die Philosophie im Cyclus d. Naturwissensch. Dresden 1863. Geschenke des Herrn J. Bayer : Bolton: History of brit. Fungusses. V. I. Hoff mann: Enumerat. Lichenum. Eingegangene Gegeuslände. ^i Jacquin: Observat. botan. Pars 1. Pohl et Kollar: Brasilien"'« vorzüglich lästige Insekten. J. Sw. Presl: 32 Tafeln für Anfänger der Botanik. Römer: Die Algen Deutschlands. Trattinik: Auswahl von Gartenpflanzen. 21. Heft. Vier Pakete Pflanzen. II. — IV. Lieferung von Herrn Sales. v. Schreyber, Hochw. Drei Schachteln Dalmatiner Käfer von Herrn Oberst von Kirchsberg. Eine Sendung von sechs Schachteln Insekten, mehrere Cent. Conchylien und zehn ausgestopfte Vögel von Herrn Apotheker Schwab. Einige seltene Pflanzen in Mehrzahl zur Vertheilung an Lehranstalten von Herrn Römer in Namiest. Zwei Pakete Pflanzen, 6.-8. Liefer. von Herrn Sales. v. Schreyber, Hochw. Neun Arten Moose für das Typenherbar von Herrn J. Juratzka. Eine Partie Conchilien von Herrn Ritter von Schröokinger. Der Secretär, Herr Georg Ritter von Frauenfeld machte folgende Mittheilungen: Unter den eingegangenen Gegenständen ist besonders der von Sr. Durch!. Fürst zu Khevenhüller-Metsch dem frühern Präsidenten als Ergänzung des schon früher der Gesellschaft geschenkten grossen Nau- mann^schen Werkes erschienenen 13. Band hervorzuheben, wodurch der- selben dieses kostbare Werk nun vollständig ergänzt wird, als ein spre- chender Beweis des fortdauernden Wohlwollens Sr. Durchlaucht für die Gesellschaft. Herr Dr. Müller in Pest zeigt an, dass des Herrn Dr. Lang, Apothekers in Neutra, botanische und conchologische Sammlungen von den Erben zum Verkauf angeboten werden, und ladet zur Be- sichtigung oder zur Anbahnung directen Verkehrs mit den Erben zum Behufe des Ankaufes dieser werthvollen Sammlungen des ver- dienstlichen Sammlers ein. Der Vicepräsident Herr Joh. Bayer, der die Ordnung der Ge- sellschaftsbibliothek bisher so eifrig und dankenswerth besorgte, über- siedelte von hier nach St. Steyr. Herr von Bergen stamm hat sich 3ö Sitzung am 4. Mai 1864. gütigst bereit erklärt, die namhafte und wichtige Müheverwaltung der Instandhaltung der Bibliothek zu übernehmen und wurde derselbe von dem Ausschusse um diese üebernahme ersucht. Das durch die Gesellschaft zur Herausgabe übernommene "Werk des Herrn Director von Brunner: Monografie des Blattides ist nunmehr zum Drucke bereit an die Druckerei übergeben. Die P. T. Mitglieder werden daher hiemit dringend eingeladen, sich baldigst zur Pränumeration zu melden, da nur eine sehr geringe Anzahl als Auflage bestimmt wurde und dieselbe nach Zerwerfen des Satzes des ersten Bogens nicht mehr erhöht werden könnte. Schliesslich zeigte Herr Ritter von Frauenfeld die dem Herrn Hofrathe Ritter von Martins in München zu seinem fünfzig- jährigen Doctors-Jubiläum von Wien aus überreichte Medaille im Bronceabdruck vor. Herr Professor Friedrich S i m o n y setzte seinen in der vorigen Sitzung begonnenen Vortrag fort und schilderte die Vegetation des HochgoUings. Herr Dr. H. W. Reichardt berichtete über die von der No- vara-Expedition aus Neu-Seeland mitgebrachten Moose. Herr E. Herklotz schilderte folgende Weise des Vogelfanges: Ich hatte im leider noch nicht ganz vergangenen Winter Gelegenheit auf einer Reise in der Militärgrenze einen Vogelfang kennen zu lernen, der mir bis dahin unbekannt geblieben war. Der bedeutende Schneefall hatte in einer Station eine grosse Heerde von Corvus frugilegus gesammelt und die Arbeiter beschäftigten sich damit, viele dieser Vögel einzufangen und zu verzehren. Man bediente sich hierzu folgenden Mittels. Durch vorher etwas erweichte Maiskörner wurden Stückchen von ziemlich steifen Schweinsborsten in der Länge eines halben Zolles so hin- durch gesteckt, dass die Enden gleichweit aus den Körnern hervorragten. E. Herklatz. 39 Diese Körner wurden mit andern nicht präparirten Maiskörnern auf den Schnee geworfen und die sonst so vorsichtigen Vögel nahmen nicht einen Augenblick Anstand, das so verderblich werdende Futter aufzunehmen. Nach wenigen Minuten, als der vorgeworfene Frass verzehrt war, flog die Heerde ab, vier Stück Saatkrähen blieben aber auf dem Schnee sitzen und schlugen mit ihren starken Schnäbeln hastig um sich herum. Die Arbeiter sprangen hinzu und bemächtigten sich ihrer , ohne dass sie den geringsten Versuch zum Wegfliegen gemacht hätten. Leider konnte ich nur ein Exemplar vom Tode erretten, drei waren bereits abgewürgt, als ich durch den tiefen Schnee watend am Fangplatze eintraf. Ich setzte den sich ganz passiv verhaltenden Vogel im Zimmer aus und bemerkte nun, dass derselbe sein voriges Kopfschütteln und Schlagen mit dem Schnabel bald nach rechts, bald nach links von neuem begann, sonst aber nicht den mindesten Versuch machte, zu fliegen. Es war offenbar, dass der Rabe alles versuchte, sich des im Halse steckenden Maiskornes zu entledigen, aber ganz vergass, dass er ge- fangen war. Mittelst eines feinen KupferdrahteS; den ich an einem Ende hacken- förmig bog , zog ich dem Vogel endlich das in der That im Schlünde stecken gebliebene Korn heraus und setzte ihn vor dem Hause auf dem Schnee an die Luft. Nicht eine halbe Minute währte es, so flog der Vogel gesund und frisch ab. Am andern Morgen fand ich in der Nähe des nun gedachten Fang- platzes hinter einer Hecke ein Exemplar von Corvus frugilegus sitzen, das trotz meiner schnellen Annäherung keine Mühe machte aufzustehen, sich auch endlich ganz ruhig mit der Hand nehmen Hess. Ich vermuthete sofort, dass es ein Vogel sei, der gestern von den verhängnissvollen Körnern mitgefressen haben dürfte und tödtete ihu, da sein gestriger Camerad mir mit dem Honorare für meine geleistete ärztliche Hilfe durchgegangen war. Bei der Untersuchung des Cadavers fand ich wirklich im Schlünde ein Maiskorn mit den Borstenspitzen eingebohrt stecken, die Schlundröhre selbst aber entzündet und geschwollen. Es war ofi^enbar, dass der Vogel bald zu Grunde gegangen wäre. Spätere Versuche führten stets das gleicl\e Resultat herbei und ich habe auf die geschilderte Weise schon öfter auch Tauben und selbst ein- zelne Sperlinge gefangen. Die vorgetragene Fangweise an insektenfressenden Vögeln zu ver- suchen hat mich bis jetzt das schlechte Frühlingswetter gehindert, ich werde aber später die Geduld der verehrten Gesellschaft nochmals beanspruchen und über meine Proben berichten. 40 Sitzung am 4. Mai 1864. Herr J. Juratzka berichtete über einen von Herrn Dr. Julius Milde beschriebenen Farn - Bastard : Scolopendrlum hyhridum. (Siehe Abhandlungen.) Herr Friedrich Brauer lieferte eine Fortsetzung seiner Arbeiten über die von der Novara-Expedition mitgebrachten Neuropteren. Herr Georg Ritter von Frauenfeld legte vor: Batrachologische Mittheilungen von Dr. Franz Steindachner. (Siehe Abhandlungen.) Ferner lieferte er eine zweite Reihe von zoologischen Miscellen. (Siehe Abhandlungen.) Sitzung am ]. Juni 1864. Vorsitzender: Hr. Professor Dr. Rudolf Kner. Neu eingetretene Mitglieder : P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Löivy Eduard., Oberlehrer in Körmend in Ungarn Dr. Weishach., Dr. Vogl. Marno Ernst., Techniker in Wien .... v. Uayek, Dr. Bisching. Mendl Ludwig., Dr., in Körmend in üng. Dr. Reichardt., v. Frauenfeld. Stärker v. Löwenkampf Jos., k. k. Garnis.- Kaplan in Zara L. Bergner., v. Frauenfeld. Ziak Filipp., Ingrossist der k. k. Tabak- u. Stempelhofbuchhaltung Dr. Weisbach, Dr. Vogl. Anschluss zum Schriftentausch: Gr. or. Oberrealschule zu Czernowitz. Eingegangene Gegenstände : Im Schriftentausche : Jahrbuch der k. k. geol. Relchsanst. in Wien. 1864. N. 1. - ; 13. Jahresbericht d. naturw. Vereines f. Lüneburg. 1863 — 1864. Jahresbericht des vaterl. Mus. Francisco-Carolin. in Salzburg f. 1863. Lotes. Prag 1864. April. Sitzungsberichte der k. böhm. Akad. d. Wissensch. Prag. Jahrgang 1 863. Bd. XIV. Sitz. -Ber. p 42 Sitzung vom 1. Juni 1864. Wochenschrift f. Gärtnerei in Bedin. -1864. Nr. 17—20. Archlvio per la zoologia^ V anatom. e la fisiologia. Vol. III. Fascic. I. Modena 1864. Ätti e memorie deW i. r. soc. agraria in Gorizia. III. N. 8—9. Atti dell. imp. r. istit. veneto di scienze lettere ed arti. Ser. III. VIII. IX. Ven. 1863-64. Ätti dell' r. istitut. lombard. III Fase. 11—20. Milan. 1863—64. Memorie delV i. r. istit. veneto. XI. 2. 1863. Memorie delV accad. delle scienze di Bologna. Ser. II. Tom. III. 1863. Rendiconti delV r. istit. lombard. della classe di scienze matem. e na- tural. Vol. I Fase. 1—2. 1864. Rendiconti delV r. accad. di Bologna. 1863. Libros del saber del astronotnia del rey Älfonso. Tomo I. et II. Madrid 1863. Oeschenke der Hrn. Verfasser: Dr. A. Fritsch: Die Vögel Europas. IX. Heft. Prag 1864. Gasparini: Sulla melata degli alber i. Gasparini: Sulla maturazione dei fichi. Heeger: Album photographischer Darstellungen. II. Lief. Pr. A. Kern er: lieber Cultur der Alpenpflanzen. A. Thielens: Herborisations dans la campine Brabangonne. Dr. A. Vogl: Zur näheren Kenntniss der Turbithwurzel. Dr. A. Vogl: Ueber die Interceilular-Substanz und die Milchsaft- gefässe von Taraxacum officinale. Eine Partie Käfer von Hrn. Obrist v. Kirchsberg. Eine Partie Vierflügler von Hrn. v. Kempelen. Eine Partie Süsswasserfische aus der Erlauf. Geschenk des Hrn. Jos. Heiser. Fische, Amphibien, kleine Säugethiere von Hrn. y. Frauenfeld. E ne Partie Coleoptern von Sr. Hochw. Herrn Prof. C Mürle. Scolopendrium hybridum Milde. Für das Typen-Herbar von Dr. H. W. Reichard t. Pflanzen von Hrn. Sal. Schreiber. (Partie 9 — 12.) Vier ausgestopfte Vögel von Hrn. Schis tl in Fischamend. Der Secretär Herr Georg Ritter von Frauenfeld legte das neueste Heft der Naturgeschichte der Vögel Europa's von Dr. Ant. Fritsch vor und empfahl dieses werthvolle Werk der Beachtung der Herren Gesellschafts-Mitglieder. V. Fraiienfeld. 43 Feiner theilte er folgende Einladung von Seite des natur- wissenschaftlichen Vereines in Graz mit: Der naturwissenschaftliche Verein für Steiermark be!>chliesst, nach- stehende Prämien auszusetzen: 1. Zehn Gulden österr. Währ, für jede in Steiermark neu entdeckte, bisher daselbst unbekannte, wildwachsende Pha- nerogamen-Species. Die Pflanze muss in mehreren, mindestens drei Exemplaren unter genauer Bezeichnung des Fundortes, der Bodenbescliaffenheit und Blüthezeit mit Namensfertigung des Finders eingesendet werden. Verwilderte Pflanzen sind von der Concurrenz ausgeschlossen. 2. Zwanzig Gulden österr. Währ, für die vollständigste, durch getrocknete Exemplare belegte Pflanzen-Monographie einer Gegend in Steiermark, nebst dem Honorar für die Auf- nahme derselben in die „Mittheilungen" des Vereines. Auf dieses Honorar liaben auch die übrigen in Absicht auf die Concurrenz um die Prämie eingesendeten und in die „Mittheilungen" aufgenommenen Pflanzen- Monographien Anspruch. Die eingesendete Pflanzensammlung muss mindestens zwei Exemplare von jeder angeführten Pflanzenart nebst einer Etiquette enthalten , auf welcher der Name der Pflanze und des Einsenders, dann der Fundort, die Beschaffenheit des Standortes und die Blüthezeit angegeben ist; sonstige Notizen sind wünschenswert!!. 3. Zehn Gulden österr. Währ, für die Aufdeckung eines neuen Petr efactenlagers in Steiermark. Es genügt die genaue Bezeichnung desselben unter Einsendung einiger Exemplare des Fundes. Der Concurs wird für die Zeit bis zum Herbste 1865 eröff- net. Der Ausspruch über die Zuerkennung einer Prämie ist von der Ver- eiiisdirection auf Grundlage des Gu; achtens einer aus drei von ihr gewählten Personen zusammengesetzten Commission von Fachmännern zu fällen. Graz, den 6. Mai 1864. Von der Vereinsdirection. Joachim Freiherr von Fürstenwärther, Präsident. Prof. Br. Georg- Bill, Secretür. F* 44 Sitzung am 1. Juni 1864. Weiters machte er folgenden Ausschussbeschluss bekannt: Der Ausschuss der Gesellschaft hat in der Sitzung am 30. Mai d. J. beschlossen, einen von Herrn Dr. Schiner yerfassten Cätalogus dipterorum Europae auf besondere Rechnung in einer Auflage von 400 Exemplaren heraus- zugeben, und wird derselbe die Einrichtung wie die bekannten Stettiner Käfercataloge erhalten. Der Ausschuss glaubt dadurch einem dringenden Bedürfnisse zu ent- sprechen, zumal Herr Dr. Schiner nicht in der Lage war, seiner Diptern- fauna ein beabsichtigtes Sjnonymenverzeichniss beizugeben, ein Mangel, der schon so vielseitig ausgesprochen worden, dass den Besitzern jenes schätz- baren Werkes mit der Herausgabe dieses Cataloges gewiss ein willkommener Dienst geleistet wird. Sobald der schon begonnene Druck vollendet ist, wird diess den ver- ehrlichen Mitgliedern , so wie der Preis des Cataloges bekannt gegeben werden. Schliesslich wurde das erste und zweite Heft dieses Jahrganges der Gesellschaftsschriften vorgelegt. Herr Professor Kiier begrüsste den der Versammlung bei- wohnenden Herrn Dr. Bökh aus Pressburg. Herr Dr. H. W. Reichardt widmete dem Andenken des ver- storbenen Ausschussrathes der Gesellschaft, Herrn Gustav Mach- diak, folgende Worte der Erinnerung: Am 12. Mai d. J. starb Herr Gustav Machdiak, k. k. Landes- gerichtsbeamter und Ausschussrath der Gesellschaft. Machdiak widmete alle seine freie Zeit der Pflege der Naturwissenschaften und speciell der Botanik. Er war einer der eifrigsten Besucher unserer Zusammenkünfte an Freitagen, er betheiligte sich an den meisten Excursionen, welche von Ge- sellschaftsmitgliedern unternommen wurden und erwarb sich um unsere Gesellschaft dadurch ein besonderes Verdien.it, dass er in den letzten Jahren sich beim Ordnen des Herbares und namentlich beim Betheilen von Lehr- anstalten mit Sammlungen thätig erwies. Sie, meine Herren, erkannten den Werth dieser Leistungen auch dadurch an, dass sie bei den letzten Wahlen Machdiak in den leitenden Ausschuss der Gesellschaft beriefen. Leider Dr. Aug. Vngel. Jos. Körner. J. Jiiratzka. Osk. Herkintz. 45 traf ihn die erfreuliche Kunde liievon schon von jener Krankheit ergriffen, welcher er erliegen .sollte. Bewahren Sie, meine Herren, dem rje,schiedenen ein freundliches Andenken. Uns, seinen näheren Freunden, wird Machdiak durch seinen biederen und liebenswürdigen Charakter, sowie durch den regen Eifer, mit welchem er an allen unseren Bestrebungen theilnahm, stets in warmer, lebliafter Erinnerung bleiben. Herr Dr. August Vogel sprach über das Bitterliolz, Lignum Quassiae. (Siehe Abliandkingen.) Herr Josef Kern er Heferte salicologische Mittheiluiigen und berichtete über drei neue Bürger der Flora von Nieder-Oesterreich. Herr J. Juratzka legte einen von Herrn Dr. J. Milde ein- gesendeten Aufsatz über Equiseten vor. (Siehe Abhandlungen.) Sodann sprach er über die Verbreitung des Hypnum tur- gescens Schpr. , von welchem in der Synopsis Schiniper's, in welcher diese Art zuerst beschrieben wurde, nur ein einziger nor- discher Standort angegeben ist. Diese Art wurde bald darauf von Dr. P. G. Loren tz bei St. Bartolomä ain Königssee, sodann von Mo- lendo (angeblich) in den Mooren von Tölz gefunden. In neuester Zeit wurde dieselbe von Fr. Bartsch an zwei Orten bei Salzburg, und zwar an grasigen seichten zeitweise überschwemmten Gräben der feuchten Wiesen bei Anil und an der Glan entdeckt. Endlich kommt sie auch bei Heiligenblut vor, woher sie der Vortragende unter einem andern von Funk gesammelten Moose fand, welches ihm von Herrn Dr. Saut er gütigst mitgetheilt wurde. Endlich bemerkte er, dass Herr Franz Bartsch noch bei Salzburg den für dieses Gebiet neuen Fissidens crassipes entdeckt habe. Herr Oskar Her klotz sprach über den Geruch- und Geschraack- sinn der Karpfen, 46 Sitzung am 1. Juni 1864. Man liest wohl noch in vielen Büchern , die Fische riechen und schmecken nicht sonderlich, beide Organe sind wenig entwickelt und ziem- lich stumpf. Ich will es nicht wagen, vom Standpunkte der Theorie aus jene An- sichten zu widerlegen, aber durch eine Darlegung aus der wii'klichen Natur hoffe ich den Beweis zu liefern, dass wenigstens meine langjährigen Freunde, die Karpfen, recht gut riechen und sehr gut schmecken. In einer grossen Lache, welche durch Ausfüllung eines weitläufigen Steinbruches durch Frühlingswässer entstanden und die theilweise ausser- ordentlich tief, an flächern Stellen aber voller Geröll und Unebenheiten war, befanden sich durch mehrere Jahre aus Teichen ausgetretene Karpfen, die sehr schön, gjoss und fett allen nuint n Nachstellungen mit Netz und Angel glücklich zu entgehen wussten. Nicht lediglich das wissenschaftliche Interesse bewog mich, jener Thiere habhaft zu werden, und entsprach selbst der Versuch sie mit Hagel zu schiessen, durchaus nicht meinen Anforderungen, als ich mich ver- bessernd die Hagel mit Oel angefeuchtet in das Gewehr lud. Mancher Fisch ging noch dadurch verloren, dass er, obwohl getödtet, an einer tiefen Stelle wie ein Bkiklumpen zu Boden fiel und nicht herausgebracht werden konnte. In meiner grossen Bekümmerniss wendete ich mich an einen alten Jäger, den ich auf meinen ornithologischen Streifereien kennen gelernt hatte, und der, ein wahres Noth- und Hülfsbüchlein, durchaus ein Muster gewesen wäre, hätte nicht jeder über der Grenze geschossene Haase doppelt viel bei ihm gegolten. Er war voller praktischer Erfahrungen und in zehn Büchern hätte ich nicht gefunden, was ich von ihm erlernte. Auch diessmal wusste er Rath, und an einem schönen Julimorgen zogen wir aus, den Steinbruch zu entvölkern. In der Nähe des Bruches zündeten wir ein Feuer an und kochten in einem Topfe gewöhnliche Hirse, in welche linige Erbsen gemengt worden waren, so lange, bis sie etwa die Hälfte jener Weiche erlangt hatte, die sie zum Genüsse für menschliche Gäste benöthigt. Der Topf mit seinem Inhalte bis zur Lauwärme abgekühlt wurde mit einem Stückchen Paukenfell zugebunden, mit einer Nadel feine Löcher in das Fell gestochen und sodann auf d^n Boden eines langen Kornsackes festgebunden. In die Oeffnuug des Sackes wurde zum Aufhalten desselben ein pas- sender Keif gesteckt und dieser Apparat nunmehr mit einem Stricke befe- stigt seiner Länge nach auf dem Boden aufliegend, der Tiefe übergeben. Während wir rauchten, unsern Morgenschnaps aus den Jagdtaschen nahmen und über einiges berathschlagten, was nicht zu gegenwärtigem Falle gehört, ich aber auch noch einmal eizählen werde, verging etwa eine halbe Stunde, nach welcher mein alter Freund, der schon längst zum grossen Holze gezogen ist, am Stricke versu.hte, ob der Sack schwerer geworden sei. Dr. H. W. Reichardt. C v. Fraucufdtl. 47 Er musste es wohl gemerkt haben, denn mit grosser Mühe gelang es uns beiden, den Sack zum rosigen Lichte zu befördern, der 8 Stück Karpfen, zusammen 43 Pfund schwer enthielt. Höchlich erfreut über diesen Erfolg, construirte ich später eine bessere Vorrichtung und mit dieser gelang es mir im Laufe des Sommers alle Karpfen herauszufischen, deren Zahl sich exclusive der geschossenen auf 87 Stück, mit einem Gesamratgewichte weit über 4 Centner belief. Alle früheren Vei suche, sie mit Angeln unter allen denkbaren Be- köderungen herauszufangen, waren umsonst und lediglich die Witterung des lauen Hirses, verbunden mit der aus dem Topfe aussickernden Brühe, hatte meine Lieblinge veranlasst, sich ein Rendezvous im Sacke zu geben, der sie meiner ferneren Behandlung überlieferte. Ohne ein sehr gutes Geiuchsorgan wäre diess aber nicht möglich gewesen, denn die Hirse gibt gar keinen besondern Geruch und die von mir früher benützten Beköderungen, als alter fauler Käse, faules Blut, Honig- nocken, Pfefferkuchen, piäparirte Würmer, Eicbhornfleisch etc. dürften jeden- falls auch massig gute Geruchs- und Geschmatksorgane mehr afficiren, als jenes reinliche Geköch. Herr Dr. H. W. Reichardt sprach über Conferva aureo- fulva Kützing. (Siehe Abhandlungen.) Herr Georg R. v. Frauenfeld legte vor: Species Lepi- dopterorum von Dr. Cajetan Felder. (Siehe Abhandlungen.) Ferner theilte er folgenden Auszug aus einem Briefe des Herrn Pfarrers Trientl in Gries in Tirol mit: Schon seit ein paar Jahren versuchte ich in Gurgl den Anbau von Pyrethrum roseum und carneum. Derselbe gelang auf das vollkommenste. Die Pflanze überwintert im Freien, trägt reichliche Blüthen, welche so schön wie die der Originalpflanzen vom Kaukasus sind. Ich versuchte die Blüthen in einem Arzneiglase an Flöhen und fand deren Wirksamkeit kräftiger als die von käuflichem Insektenpulver. Ebenso versuchte ich den Anbau von Chenopodium Quinoa, dessen Samen ich aus dem Jardin d"" Acclimatisation von Paris erhalten hatte. Die Frucht kam nicht zur Reife, doch ist die Pflanze ganz merkwürdig un- empfindlich gegen Frost und Reif; auch vom Schnee wiederholt nieder- gedrückt litt sie nicht. In Niederthei und Längenfeld werden heuer 48 Sitzung vom 1. Juni lS6i. die Versuche fortgesetzt und es dürfte letztere Pflanze eine ökonomische Bedeutung gewinnen, da der Same fast wie Sago zu benützen ist. Schliesslich demonstrirte Herr Ritter von Frauenfeld eine Blechbüchse für den Transport von Weingeistgegenständen auf Reisen, sowie einen Zeichnenapparat für transparente Gegenstände. Sitzuii/» am 6. Jnli 1864. Vorsitzender : Herr Vice-Präsident Sieg^fried Reissek. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Herr als Mitglied bezeiclmet durch P. T. Herrn G^^ass Jose/, Hof buchhaltuDgsbeamter in Wien Ziak^ R. \. Frauenfeld . Kußer Alfred Arthur^ Dr. Philos. in Wien Dr. Wiesner, v. Frauenfeld. Müller Frnest, in Ratior, preuss. Scliles. . v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Patzalt Hermann , Professor in Krems- münster Schröckinger, Putsch. Wehvitsch Dr. Friedrich in London . . . durch die Direction. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausche: Abhandl. d. naturforsch. Gesellsch. zu Halle. 7. Bd. 3. Heft. 1864. Abhandl. d. Senkenbg. naturf. Gesellsch. V. Bd. 2. Heft. Frankfurt a. M. 1864. Denkschrift d. k. bayersch. naturf. Gesellsch. zu Regensburg. V. Bd. 1. Heft. 1864. Lotos. XIV. Jahrg. 1864. Mai. Sitzungsbericht d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien. Mathem.-nat. Cl. 48. Bd. 4—5. Heft. 19. Bd. 1. Heft. Wochenschrift für Gärtnerei. Berlin 1864. Nr. 21—24, Atti della societä ital. a Milano. VI. Fase. 1. 1864. Ätti e memorie delV i. r. soc. agraria in Gorizia. 1864. Nr. 10 — 11. U ortolano. Trieste 1864. Marzo. Aprile. Bulletin de la societe imp. des natur. de Moskou. Annee 1864. Bd. äU. Sita.-Ber. 50 SilzuDg am 6. Juli 1864. Geschenke der Herren Verfasser; Dr. Fr. Fieber: Neuere Entdeckungen in europ. Hcmipteren. P. Kohlmayr: Das Maltathal. Graf A. Marschall: Auszug aus der Denkschrift Milne Eduards über die geolog. Vertheilung der fossilen Vögel. Bianconi: L? twmo scimmia. Att. Tassi: Sulla Flora della j^i'ov. Senese. Att. Tassi: Sulla fruttificatione delV Hoya carnosa. Att. Tassi: DeV modo di cowpilare i cataloghi dt semi nei giardini botanici. Creschenk des Herrn Dr. Franz I^öxr: Pazelt: Die Thalamifloren d. Umgebung Wiens. Eine grosse Sendung Fische aus Venedig und Triest durch Herrn Dr. Steindachner. 13. — 18. Lief. Pflanzen von Hrn. Sales. v. Schreyber. Eine Partie Algen von Hrn. A. Grunow. 570 Käfer von Hrn. Erb er. Yi Cent. Schmetterlinge und y^ Cent. Hemiptern durch Hrn. C z e r n y Vincenz J. Forellen, Asche und Koppen, Geschenk Sr. Gnaden des Hrn. Prälaten von Lilienfeld. 220 Phanerogamen von K. Keck in Aistershaim. Eine Partie Flechten von Hrn. J. Arnold. Der Herr Vorsitzende legte die von den beiden Herren Cen- soren mit folgendem Absolutorium für richtig befundene Gesellschafts- Rechnung vom Jahre 1863 vor: Kechnungs- Absolutorium. Die Unterzeichneten, in der Jahresversammlung der k. k. zoologisch- botanischen Gesellschaft vom 9. April 1864 durch die anwesenden Herren Mitglieder zu Censoren der Rechnungslegung des Jahres 1863 erwählt, bestätigen hiemit , dass sie dieselbe ordnungsmässig geführt und mit den Belegen vollkommen übereinstimmend befunden haben. Wien am 27. Juni 1864. P. Wagner, J. Türk, Mitglied. Mitglied. Die Versammlung erkannte die Rechnung einstimmig als richtig an. J. Jiiratzka. Fr. Brauer. H. W. Reicliardt. 51 Herr J. Juratzka berichtete über ein von ihm aufgefundenes neues Laubmoos: Desniatodon griseus Jur. (Siehe Abhandlungen') Sodann besprach er unter Vorlage derselben die zwei ersten Lieferungen „westfälischer Laubmoose," welche Herr Dr. H. Müller in Lippstadt, welcher sich um die Moosflora Westfalens bereits viel- fache Verdienste erworben , in Fascikelu mit je 60 Arten heraus- zugeben begonnen hat, zunächst in der Absicht, dadurch das Studium der Bryologie in Westfalen zu wecken und zu fördern. Diese Samm- lungen bilden der reichen Auflage der Exemplare und insbesondere der kritischen Bestimmungen wegen , wodurch sie sich vor andern ähnlichen Sammlungen sehr vortheilhaft unterscheiden, ein sehr vor- zügliches Hilfsmittel für das Studium der Moose und sind desshalb der Aufmerksamkeit der Moosfreunde auch ausserhalb der westfälischen Grenzen ganz besonders zu empfehlen, um so mehr, als auch der Preis so nieder gestellt ist (eine Lieferung zwei Thaler!), dass sie selbst dem minder Bemittelten sehr leicht zugänglich sind. Herr Friedrich Brauer sprach nher JBatracJiomyia Macleay, ferner über Oestridenlarven der Feldmaus. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. H. W. Reich ardt berichtete über ein häufiges Auf- treten von JPeridermium Pi7ii Fr. Durch die gütige Vermittlung unseres hochverehrten Herrn Präsi- denten, Sr. Durchlaucht des Fürsten Co llored o-Mannsfeld, erhielt die Gesellschaft einen seltenen Brandpilz in ausgezeichnet schönen Exemplaren. Er ist Periderniium Pini Lk. var. corticola. Dieser Pilz befiel, wie Seine Durchlaucht mir mitzutheilen so freundlich war, auf der im Königgrätzer Kreise Böhmens gelegenen Herrschaft Opotschno einen 15jährigen mehrere Joche umfassenden Bestand von Kiefern (Pinus silvestris h.J derart , dass immer Gruppen von 8 — 9 benachbarten Bäumen mit dem Parasiten behaftet waren, während die übrigen verschont blieben. An den ergriffenen Bäumen war der Pilz so häufig, dass die ganze Rinde von den massenhaft sich ent- wickelnden Sporen stellenweise orangegelb gefärbt erschien ; auch erreicliten die einzelnen Peridien die ungewöhnliche Grösse von 3 — 4'" Läng-e und 1"' Dicke. Trotz dieses massenhaften Auftretens zeigten sich die Bäume ganz gesund, setzten kräftige heurige Triebe an und die Nadeln waren ganz normal und freudig grün. Eine genauere von mir vorgenommene Unter- suchung erklärt diesen auffallenden Umstand ganz natürlich. Das Myceliura 52 Sitzung am 6. Juli 1864. dieses Pilzes lebt nämlich nur In den zur Borke sich umwandelnden Rinden- schichten, ohne In den Bast, das Camblum oder das Holz einzudringen, welche letztgenannten Gebilde ganz normal und nicht Im mindesten ange- griffen waren. Es hat also das Feridermium Pini Lk. , wenn es, wie In diesem Falle, rindenbewohuend auftritt, seinen Sitz in Geweben, welche für die Vegetation des Stammes von secundärer Bedeutung sind und es werden sich die vom Mycellum ergriffenen Rindenschichten als Borke abstos»en, ohne dass ein wesentlicher Nachtheil für den betreffenden Baum entstünde. Ferner legte er folgende eingesendete Abhandlungen vor: si) Lichenen aus dem südöstlichen Tirol, gesammelt von L. Mo- le ndo, bestimmt von F. Arnold, b) Enumeratio plantarura phanerogamicarum territorii Soproniensis autore N. de Szontagh. (Siehe Abhandlmigen.) Herr Georg Ritter von Frauenfeld besprach: Systematisches Verzeichniss der um Cattaro beobachteten Land- und Süsswasser-Mollusken von Rudolf Grafen von Wal- derdorf f. (Siehe Abhandlungen.) Ferner legte er vor: Zoologische Miscellen IL (Siehe Abhand- lungen.) Sitzung am 3. August 1864. Vorsitzender : Herr Vice-Präsident Allg^ust Neilreich. Neu eingetretene Mitglieder : P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Feuer David., Dr., in Pest A. Kanitz, y. Frauenfeld. Jellinek Leopold., Techniker in Wien ... v. Frauenfeld., Dr. Reichardt. Kirchstetter Dr. Theodor., Ritter v., Ass. im Kinderspitale in Wien Künstler., Herklotz. Koloman Läzär., Graf, in Pest Neilreicli., v. Frauenfeld. 3Ialy Franz, k. k, botanischer Gärtner in Wien Fenzl., Neilreich. Anschluss zum Scliriftentausch : Niederländische entoraologische Hefte, herausgegeben y. Sn eilen y. VoUenhof en. Eingegangene Gegenstände : Im Schriftentausche: Abhandlungen der naturforsch. Gesellschaft zu Nürnberg. III. Bd. 1. Heft. 1864. Allgemeine iand- und forstwirthschaftliclie Zeltung. W^ien. Mai 1864. Gemeinnützige W^ochenschrift. Würzburg 1864. 14. Jahrg. Nr. 14 — 26. Jahrbuch des naturh. Museums in Kärnthen. 6. Heft. 1863. Lotos. Prag 1864. Mittheilungen des öst. Alpenyereines. IL Bd. 1864. Wien. 54 Sitzung am 3. August 1864. OesteiT. Vierteljabrsschr. für Forstwesen. XIV. Bd. 1864. 3. Heft. Wien. Sitzungsbericht der k. Akademie der Wissenschaften. Mathem.-nat. Classe. 48. Bd. 5. Heft. 49. Bd. 2. u. 3. Heft. Wien 1864. Würtemberg. naturwiss. Jahresheft. 19. und 20. Jahrgang. Stuttgart 1863 und 1864. Wochenschrift für Gärtnerei. Berlin 1864. Nr. 23—28. Atti delV imp. real, istit. veneto di scienc. lettere ed arti. Tomo IX. Ser. III. Disp. V—VII Venezia 1863-lS6i. Atti della societä d' acclim. ed di agricolt. in Sicilia. Tom. IV. N. 3 — 6. Palermo 1864. Atti e memor. delV i. r. societä agraria in Oorizia. 1864. N. 13. Atti della societä ital. di science natural. Vol. VI. Fase. II. Milano 1864. Memorie deW acad. delle scienze d"" istit. di Bologna. Ser. II. Tom. III. Bologna 1864. Memorie delV academ. ci' agricoltura commercio ed arti di Verona. Vol. XLH. 1863. Rendiconti delV istitut. lomhard. Vol. I. Fase. III — V. Milano 1864. Rendiconti delle sessione delV academ. delle scienze natur. delV istit, di Bologna. 1863—1864. Jaarboek von de kon akademie van wetenscliappen. Amsterdam 1862. Verslager en mededeelingen der kon. akademie van wetenschappen. Afdeeling naturkund. 15. 16. Deel. A/deeling Letterkund. l.Deel. Amsterdam 1863 — 64. Geschenke der Hrn. Verfasser : Hai ding er: Die Martius-Medaille. Wien 1864. Panßic: Plantae serbicae. Decas I. Venet. 1864. Pancic: De arena mobili in Serhia. Belgrad 1863. Sanguinetti: Florae romanae prodromus alter. Romae 1864. Der Secretär, Herr Georg Ritter v. Frauenfeld machte fol- gende MittheJlung: Es wird hierait die Anzeige erstattet , dass der Amtsdiener der Ge- sellschaft, Hr. Fried. Schulze, am 11. Juli d. J. plötzlich mit Tode ab- gegangen ist. Derselbe hat seinen Dienst bis zum letzten Augenblick mit Treue und Eifer versehen, und s nd die in seinen Händen gewesenen Angelegenheiten in vollster Ordnung. In Berücksichtigung dieser seiner lobenswerthen Dienstleistung hat sich die Geschäftsleitung bei dem Umstände der höchst ärmlichen mittellosen Jul. Bergeiislamm. G. v. FraueufeM. 55 Verhältnisse der hiiiterlassenen Wittwe veranlasst gefunden, für ein anstän- diges Leichenbegängniss desselben zu sorgen und überdiess den Ersatz eines nicht sehr erheblichen Betrages, den Hr. Schulze als Vorschuss in Händen hatte, der Wittwe zu erlassen. In Betreff der Anstellung eines neuen Amtsdieners ist der Concurs bis Anfang October d. J. angesetzt. Herr Jul. Edl. v. Bergensta mm stellte den Antrag, dass unter den Mitgliedern für die Wittwe Schulz e's eine Sammlung veranstaltet werden wolle. Dieser Antrag wurde von den Anwesenden einstimmig angenommen und der Herr Secretär ersucht, die Einleitung hiezu zu treffen. Ferner theilte Herr Ritter von Frauenfeld folgende einge- sendete Einladungen mit: Die Einladung und das Programm zur dies>jährigen 39. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Giessen wurden eingesendet; ebenso die Einladung zur 10. Versammlung ungarischer Aerzte und Naturforscher für dieses Jahr zu Maros-Vasarhely. Von dem Comite künstlicher Fischzucht zu Salzburg langte eine Ein- ladung zur Subscription von Beiträgen behufs der Errichtung einer Centralanstalt für Fischzucht ein. Die Subscriptionsliste liegt im Ge- sellschaftslocale auf und ist der einfache Beitrag auf '20 fl. ö. W. festg-esetzt. Vom Ausschuss des naturhistorischen Vereins in Augsburg erging an die Herren Mitglieder eine Einladung zur Betheiligung an Herrn Ludwig Molendo''s botanische Reise in die Algäuer Alpen, wo derselbe vorzüglich Alpenmoose sammeln wird und für den Betrag von 7 fl. rh. circa 100 Arten zu liefern verspricht. Herr J. Juratzka legte vor: Index Equisetorum. Editio altera autore Dr. J. Milde. (Siehe Abhandlungen.) Ferner machte er folgende Mittheiliing: Herr Sectionsrath Ludwig Ritter von Heufler fand auf Nadel holz- brettern im Kouff'schen Freibade im Prater bei Wien Stereum sanguino- 56 Sitzung am 3. August 1864. lentum Fr., einen für Niederösterreich neuen Pilz. Im ganzen Kaiserthume wurden bis jetzt folgende Standorte angegeben: Um Salzburg (Storch Skizzen \. 115); Böhmen (Corda Icones IV. 31), an Stämmen und Aesten bei Kuchelbad (Lirsch t. Opiz in Lotos 1855. 215); Krain in der Adels- berger Grotte (Pokorny Verh. d. z. b. Ver. -1853, SB. 115) und Ungarn (Eichenstämme um Pressburg Bolle Verh. d. V. f. Nat Pressb. 1857. ir. Abh. 64). Herr Julius von Bergen stamm sprach über die Lebensweise der Larve von Discomyza mcurva. (Siehe Abhandlungen.) Herr Oskar H e r k 1 o t z sprach : Zinig^e Worte über den Nestbau von Silvia turdoides. Es ist eine überall hervortretende Thatsache, dass Freunde der Natur fast zumeist ihre Aufmerksamkeit den Vögeln zuwenden, und sehr viele der ausgezeichnetsten Persönlichkeiten, welche die Naturwissenschaften jetzt systematisch, sei es als Zoologen oder als Botaniker, mit hohem Erfolg cul- tiviren, der Wissenschaft aus dem Grunde gewonnen wurden, weil sie an- fänglich Interesse für die Vögel empfanden. Man findet det>halb auch selten eine für die Reize der Natur empfäng- liche Person, welche nicht in ihrem Zimmer, sei es im einfachen Häuschen, oder im Luxuskäfig, irgend einen Lieblingsvogel pflegt und zu dessen Ver- gnügen daneben eine grünende Pflanze gesellt. Zu beleuchten, warum diess so ist, dürfte nicht ohne Interesse sein, jedenfalls aber i.st der Umstand von noch höherer Bedeutung, dass auf der anderen Seite der Kunsttrieb der Vögel, welcher sie hinsichtlich ihrer In- telligenz so weit über die meisten anderen Geschöpfe stellt, unter den vielen Verehrern jener Thiere so wenig berücksichtigt und so wenig beachtet wird- Unendlich oft ergötzt man sich an dem schimmernden Gefieder oder an dem lieblichen Gesänge irgend eines Vogels, während man oft nicht ahnt, was der Geist jenes kleinen Thierchens mit äusserst geringen Hilfs- mitteln für Kunstwerke auszuführen versteht. Unter die hervorragendsten Leistungen gehört in dieser Beziehung der Nestbau derjenigen Vögel, welche nicht nur mit Feinden in der Luft und auf der Erde, sondern auch noch mit einem feindlichen und doch befreun- deten Elemente, mit dem Wasser, zu kämpfen haben. Ich will mir erlauben über ein einzelnes Nest in dieser Richtung einige Worte zu sprechen, und zwar über das von Silvia turdoides. Das eigentliche Interesse, welches das Nest des Vogels bietet, besteht darin, dass das Thier beini Mangel einer jeden Unterlage für seinen Bau, Oskar Herklotz. 57 Sich selbst eine solche schaffen mu^s, was bei dem Umstände, dass solches immer nur im schwanken Rohr gegen 3 Fuss hoch schwebend angelegt wird, seine besonderen Schwierigkeiten bietet. Deshalb besteht auch das Nest aus zwei verschiedenen Partien, dem Unterbau als Nestunterlage, und dem eigentlichen Neste selbst, welches auf jener lose aufgebaut ist und in seinem Napfe anfänglich Mutter und Eier, später die junge Familie birgt. Bei Betrachtung des Unterbaues nun, welcher der eigentliche Kunst- theil dos Nestes ist, fällt es sofort auf, dass der Vogel dahin arbeitet, durch das Zusammenschlingen mehrerer Rohrstengel sich einen wenig schwan- kenden, dem Wind Widerstand leistenden Nestträger zu schaffen, was ihm um so sicherer gelingt, als er die Rohrstengel selbst nicht in der gefundenen frühern Entfernung von einander lässt, sondern sie nach einem gemein- schaftlichen Mittelpunkte zusammenzieht, und hierdurch nicht nur die Last des Ne»tes zweckmässig vertheilt, sondern auch hauptsächlich die Wider- standsfähigkeit gegen Luftströmungen auf eine besonders glücklich gewählte Weise herstellt und das Herabwerfen des Nestes mit Inhalt fast unmöglich macht. Die Verbindung der einzelnen Rohrstengel selbst bewerkstelligt der Vogel dadurch, dass er um den ersten eine feine Wurzelfaser von innen nach aussen schlingt, den nächsten wieder auf ähnlicha Weise mit den vor- hergehenden verbindet, und diess so oft wiederholt, bis alle Rohrstengel, welche als Träger des Nestes ausersehen wurden, nicht nur miteinander und untereinander verbunden, sondern auch in der obenang-edeuteten Weise derart genähert sind, dass sie eine gegenseitige Spannung auf einander ausüben. Diese Verbindungsschichten wiederholt der Vogel so oft, bis eine beträchtliche Höhe erreicht worden ist und alle Sicherheiten vorhanden sind, welche dem Thiere räthlich erscheinen. Auf diesem Unterbau nun beginnt eigentlich erst der Nestbau; dieser selbst aber ist, im Vergleich zum Baue anderer künstlicher Nester, z. B. des von Fringilla coelebs^ liederlich zu nennen. Das Nest selbst ist eigentlich nur eine Anhäufung von Materialien und fast scheint es, als habe der Vogel bei dem früheren Abschnitte die Geduld oder die Lust verloren. Möglich auch, dass das Thier erkennt, dass seine Aufgabe bereits gelöst ist und auch hier das Gesetz der ganzen Natur seine Bestätigung findet, nie mehr Kräfte zu verwenden , als zur Erreichung eines gestellten Zieles gerade erforderlich sind. Sltz.-Ber, XIVBd, H 58 Sitzung am 3. August 1864. Herr Dr. H. W. Reichardt berichtete, dass es ihm gelang, in den Umgebungen "Wiens zwei Arten von Nitella aufzufinden. Sie sind: Nitella syncarpa T hui 11., welche im Prater in einem Arme des Heustadiwassers vorkommt und N. opaca Ag., die sich in Gräben um die Torfsteclierei bei Moosbrunn findet. Herr Georg Ritter von Frauen fei d las einen von Hrn. Prof. Haber lan dt eingesendeten Aufsatz über Cecidomyia destructor. (Siehe Abhandlungen.) Anschliessend an diesen Gegenstand theilte Herr G, Künstler die Resultate seiner Beobachtungen mit. (Siehe Abhandlungen.) Ferner legte Herr Ritter von Frauenfeld vor: Synopsis Phryganidearum synonymica autore W.Hagen. (Siehe Abhandlungen.) Schliesslich sprach er über zwei dem Maise und dem Waizen schädliche Insekten. (Siehe Abhandlungen.) Sitzniig am 5. October 1864. Vorsitzender : Herr Präsident-Stellvertreter Prf. Dr. Eduard Fenzl. Neu eingetretene Mitglieder : P. T. Fräulein als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Armatage Josefine in Neunkirchen .... Dr. Krzisch^ Dr. Reichardt, P. T. Herr Böhm Ignaz^ Polizei-Actuar in Lernberg . K. Fritsch, Dr. Reichardt. Buse L, H., in Benkom bei Arnheim . . y. Schröckinger, Dr. Reichardt. Heinemann i^., in Frankfurt a. M t. Frauenfeld., Rogenhofer. Kayser J. Georg., Architect in Frankf. a. M. y. Frauenfeld., Rogenhofer. Kolldr Ludwig, Min.-Ordenspriester inNagy Bänya, Gymnasial-Professor .... Dr. Egger., v. Frauenfeld. Lechner Dr. Franz., k. k. Notar in Wien . v. Frauenfeld., Dr. Reichardt. Morren Eduard., Professor in Lüttich . . Prf. Fenzl., Dr. Reichardt. Seywald Johann., Gärtner in St. Egyd bei Hohenberg Vinc. Staufer ., Ant. Progner. Viehaus Claudius., Hochw., Stiftscapitular, suppl. Professor in Kremsmünster . . Dr. Pötsch., Jos* Patzelt. K. k. Untergymnasium Krainburg. Eingegangene Gegenstände : Im Sohrlftentansohe: Abhandl. d. schles. Gesellsch. f. vaterl. Cult. Abth. f. Naturw. 1862. Heft m. Phil. bist. Abth. 1864. Heft L 41. Jahresber. für 1863. Breslau 1864. H* 60 Sitzung am 5. Odol.er 1S8'k Archiv d. Vereins für siebenbürgisclie Landesk. Neue Folge VI. I. u. II. Heft sammt Müller's deutsch. Sprachdenkm. Hermannst. 1863. Archiv, f. Naturg. r. Trosch. 29. Jahrg. 4. Hft. Berlin 1863. 17. Bericht d. natiirh. Vereins v. Augsb. 1864. Bericht des naturw. Vereins d. Harz, zu Blankenb. 1861 u. 1862. Neue Denksch. d. allgem. Schweiz. Gesellsch. für Naturwiss. Bd. XX, Zürich 1864. Jahrbuch der k. k. Reichsanst. in Wien. 1864. 14. Bd. Nr. 2. Jahresb. d. naturf. Gesellsch. in Bern. Nr. 531-552. Bern 1863. Grau- bünd. Neue Folge. 9. Jahrgang. (1862—63.) Chur 1864. Mitth. d. naturf. Gesellsch. in Bern. Nr. 531—552. Bern 1863. Mitth. aus d. Osterl. 16. Bd. 4. Heft. Sitzungsbericht der k. Akademie der Wissenschaften. Mathem.-nat. Classe. 49. Bd. 2. u. 3. Heft. Wien 1864. Sitzungsb. d. naturw. Gesellsch. Isis. Jahrg. 1862. Dresden 1863. Verhandl. d. bot. Vereins f. d. Provinz Brandenb. 5. Heft. Berlin 1863. Verhandl. d. Schweiz, naturf. Gesellsch. Chur 1863. Verhandl. des naturf. Vereins in Brunn. IL Bd. 1863. Vierteljahrssch. d. naturf. Gesellsch. in Zürich. 6—8. Bd. 1861—63. Rendiconti del ideale istituto lomhardo. Vol. I. Fase. IL 1863. Bullet, de la societ. des sciences nat. de Neufchatel. Tom. VI. Second. cat. 1863. Atti delV imp. real, istituto veneto. Ser. III. Tom, IX. Heft 6", 9. Atti della accad. delle science di Napoli. Vol. I. 1863. JShmorie della accad. di Modena. Tom. IV. V. 1862 u. 1863. Rendiconti deW accad. della scienze di Napoli. Anno II. Fase. 11 — 12. in. Fase. 12. 1863. Bulletin de la societ. imp. des natural, de Moskou. 1864. Societe des sciene. natur. de Grand duche de Luxenhurg. Tom. VII. 1864. Memorias de la reale acad. de Madrid. Tom. IL 1863. Proceed. of the zoolog. society. 1863. Proeeed. of royal society Nr. 58 — 64. London 1863 — 64. Quaterly Journal of the geological society Nr. 77 u. 78. London 1860. Naturk. TijdscKrift voor nederl. Indie. Deel 24 — 26. Tidjsch. voor Entom. von Snellen von Vollenhoven. VI. Deel. Fase. 3—6. Oesohenk des hohen k. k- Polizei-Ministeriums. Verhandl. der Forstsect. für Mähr. u. Schles. Brunn 1864. 3. und 4. Heft. Baron Leonhardi: Die Armleuchtergew. Oesterr. Prag 1864. G. V. Frauenfeld. 61 Czerwiakowski: Opis Rosl. divulistniowych lekarskich VI. Czesc. Krakow 1863. Geschenk des Herrn Dr. Emannel TVeiss : Robert Brown. Botan. Schriften. Bd. 1 — 5. Geschenke der Hrn. Verfasser : Dr. P. G. Lorenz: Moosstudien. Dr. Alois Pokorny: Naturgeschichte des Thierreiches. Prag bei Tempsky. Packete Pflanzen von Hrn. Sales. v. Schreyber. Ein Fase. Pflanzen von Hrn. Ritt. Schröckinger v. Neudenberg. Eine grosse Sendung Pflanzen, 450 Species in 1600 Exemplaren von Herrn Dr. Krzisch. Ein Fase. Phanerogamen von Herrn Schliebhake. Forellen und Asche, geschenkt von Herrn v. Friesaeh. Forellen, geschenkt von Frau Koppel. Spinnen und Insekten in Weingeist, geschenkt von Herrn Dr. Grabaeher. Mus tectorum in Weingeist, geschenkt von Herrn M i k. Der Secretär, Herr Georg Ritter v. Frauen feld machte fol- gende Mittheilungen: Der Ausschuss hat in der Sitzung am 3. October die durch den Tod des Fried. Scholz e erledigte Stelle eines Amtsdieners der k. k. zool.-bot. Gesellschaft dem Herrn Philipp Bartsch, mit denselben Bezügen und An- ordnungen, welche für dieselbe bisher bestanden, verliehen. Der von der Gesellschaft zur Herausgabe übernommene : Catalogus Dipteroi'um Europae von Herrn Dr. Schiner ist im Drucke erschienen und in 400 Exemplaren aufgelegt. Der Preis desselben ist für die Mitglieder der k. k. zool. - bot. Gesellschaft auf 1 fl. ö. W. festgesetzt. Im Buchhandel kostet dieser 1 fl. 20 kr. Herr Dr. Schiner hat in diesem Cataloge zuerst seine in der Versammlung am 6. April, d. J. besprochene neue Anordnung der Dipteren durchgeführt. Herr E. Heeger hat von dem durch ihn in Quart herausgegebenen naturhistorischen photographischen Album mit 100 Tafeln eine Octavausgabe veranstaltet, in welchem dieselben Darstellungen auf 40 Tafeln enthalten sind, und bietet diese den Mitgliedern der k. k. zool.-bot. Gesellschaft um 62 Sitzung am 5. October 1864. 7 fl. an. Es geht hieraus die erfreuliche Wahrnehmung hervor, dass wir uns hinsichts jener in Betreff der Wahrheit und Treue unübertroffenen Dar- stellungsweise immer mehr der Möglichkeit nähern, diese Methode in einem für grosse Auflagen nothwendigen billigen Kostenaufwande zu Illustrationen anwenden zu können. Das 3. Heft der diessjährigen Schriften der Gesellschaft ist erschienen. Von den zu Herrn v. Brunn er's Werke : „Monographie der Blattiden" gehörigen Tafeln sind acht yoUendet, von Herin Sonnenleiter ausge- zeichnet in Kupfer gestochen, und werden dieselben zur Ansicht yorgelegt. Von Herrn J. v. Kovats: „Flora exsiccata" sind nur noch einige, Centurie 1 — 8 enthaltende complette Exemplare vorhanden, so wie von Cent. 1, 2, 3, 4, 7 und 8 einzelne vollständige Exemplare. Wer diese, wie bekannt, sehr schön adjustirten, genau und richtig bestimmten Sammlungen anzukaufen wünscht, beliebe sich entweder an den Herausgeber am königl. Museum in Pest, oder an das hiesige Secretariat zu wenden. In der Versammlung am 2. November findet die Wahl von 5 Aus- schussräthen statt , indem die Wahlperiode von 3 Herren zu Ende geht. Einer dör Herren Ausschüsse gestorben und Einer sich nicht mehr in Wien befindet. Von Seite der Gesellschaftsleitung werden, jedoch ohne Beschränkung der Wahl, ausser den austretenden Herren v. Haimhoffen, Dr. Rauscher, Dr. Mayr, die jedoch wieder gewählt werden können, noch die Herren Schwarz v. Mohrenstern, v. Pelzein, v. Bergenstamm und Jos. Türk vorgeschlagen. Der kaiserlichen Leopoldino-CaroUnischen deutschen Akademie der Naturforscher steht am 2. November 1864 eine seltene Jubelfeier bevor ; es ist dies der Tag, an welchem vor 50 Jahren der zeitige Präsident genannter Akademie, Herr Geheimer Rath und Leibarzt Dr. C. G. Carus, als Pro- fessor der Entbindungskunst und Director der geburtshült'lichen Klinik, von Leipzig nach Dresden berufen worden ist. Es haben die Adjuncten der Akademie den Entschluss gefasst, im weitern Kreise von Mitgliedern der Akademie und von Freunden des Jubilars, eine Sammlung zu veranstalten Erber. G. Künstler. H. W. Reicliardt. v. Frauenfeld. 63 und den Gesammtbetrag derselben als eine unveräusserliche Stiftung zur Feier dieses Tages, bei der Akademie niederzulegen unter der Benennung: „Carus-Stiftung.'' Die Zinsen davon sollen in einer die Wissenschaft fördernden Weise, entweder als Prämien oder als Reisestipendien etc. nach späterer Bestimmung des Jubilars im Verein mit den Herren Adjuncten, vertheilt werden, Beitrittserklärungen und Subscriptionsbeträge bitten wir sobald als möglich unter der Adresse: Herrn Hofrath Dr. W. C. Haidinger in Wien gefälligst an uns gelangen zu lassen. Dresden, Juli 1864. Das mit der Gründung der Stiftung beauftragte Comite: Dr. L. Beichenbach, Adjunctus. Dr. A. Drechsler. Dr. H. B. Geinitz. Dr. Walther. Müller, Secretär. Der Vorsitzende, Herr Professor Fenzl begriisste den der Sitzung als Gast beiwohnenden Präsidenten des Stettiner entomo- logischen Vereines, Herrn Dr. Karl A. Do hm im Namen der Ver- sammlung auf das herzlichste. Herr Erber sprach über die Amphibien des österreichischen Kaiserstaates unter Vorzeigung der meisten derselben in lebenden Exemplaren, (Siehe Abhandlungen.) Herr Gustav Künstler berichtete über ein verheerendes Auf- treten von Pezotettix alpina in den Umgebungen von Wien. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. H. W. Reichardt sprach: Ueber die Mannaflechte. Ueber ein massenhaftes Auftreten von Cladophora viadrina Kg. in Galizien. Ueber die um Wien beobachteten Arten von Entomophthora. (Siehe Abhandlungen,) Herr Georg Ritter von Frauen feld lieferte eine weitere Fort- setzung seiner zoologischen Miscellen, (Siehe Abhandlungen.) Sitzung am 2. November 1864. Vorsitzender : Herr Vice-Präsident Dr. Moritz Hörnes. Neu eingetretene Mitglieder: P. T. Frau als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Hanisch Josefine^ geb. Tits in Wien ... v. Frauenfeld, Dr. ßeichardt. P. T. Herr Binney W. G.^ in Philadelphia v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Crosse H., in Paris v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Dumortier Rutteau Karl, Dr. in Brüssel . Prf. Fenzl, Dr. Reichardt. Henri v. Heurck, Prof. in Antwerpen . . Prf. Fenzl, Dr. Reichardt. Homme Desire deV , Marquis de la Farre in Wien v. Frauenfeld., Dr. Reichardt. Kölhel Karl, Privatlehrer in Wien .... G. v. Hajek, Dr. Reichardt. Kowarz Ferd., Telegr.-Beamter in Wien . Dr. Schiner, Prof. Mik. Miquel F. A., Prof. der Bot. und Director des Reichsherbares in Utrecht .... Prof. Fenzl, Dr. Reichardt. Reitlinger Eduard, Docent a. d. k. k. Uni- versität in Wien v. Frauenfeld, Dr. Schiner. Ritschi Georg, Oberlehrer am Gymnasium in Posen Dr. Reissek, Dr. Reichardt. Schmid Anton, in Frankfurt a. M. . . . v. Frauenfeld, Rogenhofer. Wesselovsky Karl, zu Arvavarallja, Arraer Comitat Karl Fritsch, v. Frauenfeld. Eingegangene Gegenstände: Im Schriftentausohe: Abhandl. d. naturforsch. Gesellsch. zu Halle. 8. Bd. 4864. 3. Heft. Abhandl. d. zool.-mineralog. Vereins zu Regensburg. 9. Heft. 1864. Archiv für Naturgesch. v. Troschel. 29. Jahrgang. 5. Heft. 30. Jhrg. \. Heft. Berlin 1863, 1864. Eingegangene Gegenstände: 65 Berichte über die Verhandl. d. kais. Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig-. Mathem.-phys. Classe. 1863. i. u. 2. Heft. Berichte des Forstyereins für Oesterreich ob der Enns. 8. Heft. 1864. Jahresbericht d. naturf. Gesellsch. in Emden für 1863. Mittheil, der ung. Akademie d. Wissensch. Bd. IL Heft IV. Pest 1864. 17. Jahresber. der Staats-Ackerbau-Behörde von Ohio. 1863. Sitzungsbericht d. k. Akad. d. Wissensch. in Wien. Mathem.-nat. Cl. 49. Bd. 4—5. Heft. 1864. Revue scientif. italienne por Mortilet. 1. Bd. 186%. Paris 1863. Annais of (he Lyceum of natural history of New-York. 1863. Boston Journal of natural history. Vol. VII. Nr. 4. Patent office report 1862. 1. u. 2. Vol. Washington. Proceedings of the Academy of natural sciences of Philadelphia 1863. Nr. 1~7. Proceedings of th« Californian Academy. Vol. II. 1858—62. Smithsonian miscellaneous collections : List of North American Coleoptera. 1. part. by Leconte 2. Synopsis of North American Neuroptera by Hager. Monographs of North American Diptera by Low. Researchea upon the anatomy of Chelonia by Mitchel. The grey substance of the medulla oblongata and Trapezium by 3. Deon. Annual report of the Smithsonian institution. 1863. Geschenke der Herren Verfasser; Agassi'z: Synopsis of the Echinoids collected by Stimpson. R. V. Eisenstein: Der Curort Vellach in Kärnthen. Geschwind: Die Hybrydation der Rosen. Liharzik: Die Gesetze des Wachsthumes des Menschen. Lea: Observations on the Genus ünio. Vol. 10. Ordway: Monograf of the Genus Callinectes. Prestel : Witterungsbeobachtungen in den Jahren 1862 und 1863 in Emden. Reuss: Ueber fossile Lepadiden. Ritschi: Ueber einige Pflanzen-Bastarde. Stimpson: On the fossil Grab of Gay Head. Snellen v. VoUenhofen: Tijdschrift voor Entomologie. VII. deel. Wiesbauer: Catalog der Flora von Presaburg. Geschenk des Hrn. G- Bitter von Frauenfeld : Brahm: Handbuch der Ökonom. Insectengeschichte. Bd. IIV. Sltz.-Ber. 66 Sitzung am 2. November 1864. Eine Partie Insecten aus den Alpen ron Gastein und von Meran von Hrn. V. Letocha. Ein Packet Pflanzen aus Salzburg von Hrn. K. Fritsch. Ein Fas ikel Pflanzen aus Käruthen von Dr. R. v. Eisenstein. Ein Fascikel Pflanzen von Herrn R. Schrökinger von Neudenberg. Mehrere Arten seltener Pflanzen als Ausbeute einer nach Dalmatien unter- nommenen bot. Reise von Herrn Maly. Der Secretär Herr Georg Ritter von Frauen Feld las folgende Zuschriften des hohen k. k. Handels-Ministeriums: Die geehrte Gesellschaft empfängt in der Anlage eine lithographiite Abschrift des hierortigen Erlasses von heute Nr. d 2,341/750 an die land- wiithschaftlichen Vereine und Gesellschaften , womit dieselbe Kenntniss erhält, welche Verfügung über das an das k. k. Staatsministerium unterm 12. August 1. J. gestellte und von dort hieher zur competenten Erledigung abgetretene Eiuschreiten der geehrten Gesellschaft wegen Mittheilungen von sich ergebenden Verwüstungen der Culturen durch Insecten getroffen wurde. Zugleich wird bekannt gegeben , dass man auch die politischen Landes- behörden aufgefordert habe, ein wachsames Auge auf derlei Vorkommnisse zu haben und vorkommende bedeutendere Fälle zur hierortigen Kenntniss zu bringen. Wien, den 12. October 1864. Für den Leiter des Handelsministeriums Blumfeld m. p. Die k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien hat darauf aufmerksam gemacht, dass die Larven mehrerer Insecten , z. B. der Hessenüiege und anderer Getreidefliegen, neuerer Zeit an vielen Orten bedrohlich aufgetreten seien und sich als arge Getreideverwüster gezeigt haben, dergestalt, dass im verflossenen Jahre sogar bedeutende Steuernachlässe in Folge solcher Verwüstungen bewilligt werden mussten. Die Verhinderung der Weiterverbreiiung dieser Insekten und ihre möglichste Vertilgung erscheine demnach dringend geboten. Die genannte Gesellschaft macht weiter geltend, dass, um ein richtiges Trtheil und geeignete Mittel zur Abhilfe treffen zu können, vor AUem die Kenntniss der Naturgeschichte und die Lebensweise jener Insekten noth- wendig sei. Die geehrte wird daher aufgefordert, derlei vorkommende Beschädigungen mit möglichster Angabe der Art und Weise der sich erge- benden Verwüstungen der Culturen durch Insekten zur Kenntniss der betref- fenden politischen Landesbehörde zu bringen , und insbesondere auch V. Frauenfeld. Q7 Exemplare der Schaden bringenden Insekten der zool.- bot. Gesellschaft zu Wien zur Untersuchung: einzusenden. Wien, den M. October 1864. Für den Leiter des Handelsministeriums Blumfeld m. p. Ferner las er folgendes Dankschreiben des Herrn Präsidenten Dr. C. A. Do hm: An die kais. zool. -bot. Gesellschaft. Der Unterzeichnete, welchem es bei seiner Anwesenheit in Wien, Anfangs d. M., vergönnt war, einer vielfach interessanten Sitzung der kais. Gesellschaft beizuwohnen, wurde bei dieser Gelegenheit durch eine ihm eben so unerwartete als im hohen Grade schmeichelhafte Aufmerksamkeit überrascht. Er hält es für eine eben so gebotene als herzliche Pflicht, den wenigen Worten des Dankes, welche ihm in der Ueberwältigung des Mo- ments nur zu Gebote standen, noch die schriftliche Versicherung zu gesellen, dass er in jener ehrenden Auszeichnung nicht bloss einen Beweis der herz- gewinnenden Urbanität findet, für welche Oesterreich und seine Hauptstadt längst und mit Recht gepriesen worden — er ist überzeugt, dass dabei nicht das Mehr seines guten Willens oder das Weniger seiner Leistungen in Anschlag kam, sondern dass seine zufällige Anwesenheit einen Beleg mehr lieferte, zu der hocherfreulichen, auch auf der kurz vorher in Giessen, wie vorher in Carlsbad und Stettin bewahrheiteten Thatsache, dass die deutschen Naturforscher sich ihrer Einheit und Zusammengehörigkeit fest bewusst sind, und dass es weder den Dogmatikern , noch den Diplomaten und Zöll- nern gelingen soll, ihre schismatischen Zerklüftungen auch in die deutsche Naturwissenschaft zu übertragen. Indem der Unterzeichnete sich beehrt , für die Bibliothek der kais. Gesellschaft ein Exemplar des ämtlichen Berichts über die Stettiner Natur- forscher - Versammlung beizufügen , schliesst er mit dem aufrichtigen Wunsche : Freiheit für die Forschung! Wahrheit ihr Ziel. Dann wird Einheit in der Mannigfaltigkeit ihr unfehlbares Re- sultat sein. Stettin, Ende October 1864. Dr. C Ä. Böhm, MitgHed der kais. zool. bot. Gesellschaft. I* 68 Sitzung am 2. November 1864. Weiters theilte von Frauenfeld folgenden Bericht über die 39. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte mit: Zur 39. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Giessen wurde von Seite der k. k, zool.-bot. Gesellschaft folgendes Begrüssungs- schreiben erlassen: Hohe Versammlung! Ich ergreife mit Vergnügen die Gelegenheit , die hochachtbare 39. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte durch die Vertreter der k. k. zool.-bot. Geseilschaft ia Wien auf das herzlichste und innigste zu begrüssen. Möge die seit vier Jahrzehnten eifrig und sorglich gepflegte Saat immer herrlicher gedeihen, auf dass das deutsche Volk durch die Macht der Wissenschaft für immer unlöslich zu einem einigen Ganzen verschlungen sei. In Abwesenheit des Präsidenten Fürst CoUoredo- Mannsfeld. August Neilreich, Vicepräsident. Als Vertreter waren die Herren A. Rogenhofer, Carl Fetter und ich bei der Versammlung anwesend. Die Direction der Kaiserin EUsabeth- bahn gewährte auf die Bitte der Gesell.^chaftsleitung allen Dreien mit höchst dankenswerther Gefälligkeit freie Hin- und Rückfahrt bis Salzburg, um so dankenswerther, als sich die Ermässigungen auf den übrigen Bahnen vielfach als illusorisch erwiesen. Die Versammlung war nicht nur durch viele höchst interessante Mit- theilungen in den Sectionssitzungen eine der bedeutenderen, als auch namentlich durch die freundliche und gastliche Autnahme seitens der Be- wohner eine kaum zu übertreffende. Die Ausflüge nach den Bädern Ems und Nauheim, nach der Univer- sitätsstadt Maibuig boten eben so reichen vergnüglichen wie wissenschaft- lichen Genuss. Ein Glanzpunkt bei der Fahrt in dem reizenden Lahnthale war ein Abstecher nach Schloss Schaumburg , dem hoch über der Ruine Balduinstein auf der Spitze des Berges thronenden herrlichen Fürstensitz, wo der Besitzer, Seine kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Herr Erz- herzog Stefan die in zwei mächtigen Zügen heranrückenden anderthalb- tausend Gäste mit einer Liebenswürdigkeit bewirthete , die Alle hoch entzückte. Die Mineraliensammlung Sr. kais. Hoheit, mit einem Reichthum an Seltenheiten und Prachtstücken, die ihres Gleichen sucht, und deren Besich- tigung stundenlang fesselte , die entzückende Rundschau von der hohen Zinne des Schlosses bis in die meilenweiten Fernen der fruchtbarsten Gauen, dessen schöne inneren Räume mit einem anmuthigen Wintergarten, die rei- zenden Parkanlagen geben hundertfach Zeugniss von dem hohen wissen- Q. V. Frauenfeld ; 69 schaftlichen und Kunstsinne, so wie von dem edlen Geschmacke des Besitzers , der sich in diesem Aufenthalte ein solches Eden zu schaffen yerstand. Die Geschäftsführer der Versammlung beantragten in der zweiten allgemeinen Versammlung folgende Adresse an Se. kais. Hoheit, die all- gemein genehmigt ward : Euer kaiserliche Hoheit I Noch steht der Eindruck, den der huldvolle Empfang , welcher der 39. Versammlung deutscher Natur forscli er und Aerzte auf dem herrlichen Schlosse Euer kaiserlichen Hoheit zu Theil wurde, frisch vor unserer Stele, uud wie es jetzt ist, so wird es bleiben, so lani;e uns der Schöpfer das Leben lässt. Wir sprechen im Namen dieser Versammlung, und können in Wahrheit sagen, dass die Worte des Dankes, die wir auszusprechen uns gedrängt fühlen, der reine Ausdruck der Empfindungen sind, die alle Gäste Euer kaiserlichen Hoheit beseelt haben. Euer kaiserliche Hoheit! Die Geschäftsführer und alle Mitglieder unserer Versammlung, sie stehen fern von dt n Höhen, auf denen die Fürsten thronen, nur wenige dürften unter uns gewesen sein, die erwarten könnten, jemals wieder vor Euer kaiserliche Hoheit zu treten. Um so mehr aber sind wir ergriffen worden, als uns das Giück zu Theil wurde, einem Manne zu begegnen, in dem wir nicht allein den Fürsten verehren , in dem wir auch den Mensehen lieben können. Sehen Euer kaiserliche Hoheit darin nur den Ausfluss des Dranges natürlicher Empfindungen , wenn wir es aus- sprechen. Der eine Tag , an welchem Sie die deutschen Naturforscher und Aerzte empfangen haben, hat Hochderoselbun Tausende von Freunden und Verehrern erworben, die nach allen Gegenden Deutschlands das Lob tragen werden , dass auf Schaumburg nicht bloss ein edler Fürst thront , der seinen Namen unvergesslich der Geschichte überliefert hat, dass dort auch ein Menschenfreund wohnt. Euer kaiserlichen Hoheit in unwandelbarer Treue ergebene Geschäfts- führer der 39. Versammlung der Naturforscher und Aerzte Prof. A. Wernher. Prof. R. Leukart. Giessen, 23. September 1864. Antwort Sr. kaiserlichen Hoheit. An die Herren Geschäftsführer der 39. Versammlung deutscher Natur- forscher und Aerzte. Mit herzlicher Freude und aufrichtigem Danke habe ich die Adresse vom 23. September entgegengenommen, die Sie mir, meine Herren, im Namen der ganzen Versammlung zugemittelt , in der Sie mich aber weit über Verdienst beurtheilt haben. 70 Sitzung am 2. November 1864. War der Tag- auf Schaumburg ein für Sie vergnügter und genuss- reicher, so legte Ihre Genügsamkeit den Maasstab dabei an, und jemehr dieselbe Ihrerseits hervortrat, um so mehr wuchs mein Muth und mit ihm mein Eifer, Ihnen, meine Herren, nach besten Kräften zu beweisen, wie erfreulich mir Ihr Besuch gewesen! Sie sagen am Schluss Ihres Schreibens, dass ich mir durch den einen Tag Tausende von Freunden und Anhängern erworben hätte, die nach allen Gegenden Deutschlands das Lob tragen würden , das ich als Fürst und Menschenfreund in gleichem Maasse verdiente. Lassen Sie mich diess zu meiner grossen Genugthuung so auffassen, dass Sie, ja die ganze Versamm- lung in den wenigen Stunden, die ich Sie bei mir besitzen durfte. Alle die Ueberzeugung mit sich genommen haben, dass ich Ihnen Allen dankbar zugethan, und in meinem Innern der Wunsch sehr rege geworden: es möchte mir vergönnt sein, auch hinfüro die gute Meinung zu verdienen, die Sie von mir gefasst. Mit vollkommenster Werthschätzung Wohllöblicher Geschäftsführung bereitwillig wohlgeneigter Erzherzog Stefan. Schloss Schaumburg, 29. September 1864. Schliesslich machte Herr Ritter von Frauenfeld bekannt, dass in der Versammlung am 7. December statutenmässig folgende Wahlen vorzunehmen wären : a) Die Wahl des Herrn Präsidenten , dessen Functiouszeit mit Ende 1864 abläuft. b) Die Wahl von sechs Herren Vice-Präsidenten für das Jahr 1865. c) Die Wahl des zweiten Secretärs, dessen Functionszeit ebenfalls mit dem Schlüsse dieses Jahres zu Ende geht. Herr J. Erb er lieferte Beiträge zur Lebensweise der Tarantel. (Siehe Abhandlungen.) Herr Dr. J. Schi n er legte eine von Herrn Professor J. Mik eingesendete Abhandlung: Dipterologische Beiträge vor und leitete sie mit einem Vorworte ein. (Siehe Abhandlungen.) Dr. H. W. Reichardt. 71 Herr Dr. H. W. Reichardt zeigte, anknäpt'end an seinen in der letzten Sitzung gehaltenen Vortrag über das massenhafte Vorkommen von Cladophora viadrina Kg. in Galizien, ein mehrere Quadrat- schuhe grosses Stück der von dieser Alge gebildeten filzähnlichen Substanz vor. Ferner sprach er über den Zusammenhang zwischen Aspergillus glaucushk. und Eurotium herbariorum Lk. Folgendes: Die neueren Untersuchungen über die Lebensweise undEntwickelungs- gescbichte der Schimmelpilze haben in vielen Fällen zu dem höchst interes- santen Resultate geführt, dass ein und derselbe Hyphoraycet unter verschie- denen Umständen auch verschiedene Formen von Sporangien und Sporen zu entwickeln im Stande ist. Durch diese glänzenden Entdeckungen geht die ganze Systematik der Schimmelpilze mit schnellen Schritten einer durch- greifenden Reform entgegen , welche Klarheit in das Chaos vieler Formen bringen wird, die bisher als Vertreter eigener Gattungen angesehen wurden. Einer der auffallendsten Fälle in dieser Beziehung ist die Beobachtung von De Bary*}, dass zwei so verschiedene Formen von Hyphomyceten, wie Aspergillus glaucus Lk. und Eurotium herbariorum Lk. dem Entwicke- lungskreise einer und derselben Art angehören uud sich aus einem und demselben Mycelium entwickeln. Diesen Beobachtungen von De Bary wurde in neuester Zeit von Bonorden ^) entschieden widersprochen und behauptet, dass die beiden genannten Schimmelarten keineswegs dem For- menkreise einer und derselben Art angehören, sondern dass Eurotium sowohl, wie auch Aspergillus jede Form für sich ein selbstständiges Myce- lium besitze, und dass diese beiden nur gemeinschaftlich und unter einan- der verwebt vegetirten. Im Laufe dieses Herbstes bildeten sich hier in Wien auf schimmeln- den eingesottenen Früchten, namentlich auf Kirschen die beiden Hyphomy- ceten in grösserer Menge aus, und ich hatte zu wiederholten Malen Gelegenheit, die Entwicklungsgeschichte derselben zu verfolgen. Als Resultat meiner Beobachtungen kann ich im Wesentlichen nur versichern, dass nach meinen Untersuchungen die Ansicht von De Bary die richtige ist. Denn ich hatte oft Gelegenheit, mich davon zu überzeugen, dass jene Fäden des Myceliums, welche die Eurotiumfrüchte an ihrer Spitze tragen, Aeste des Myceliums von Aspergillus waren. Auch in Bezug auf die Entwicklungs- geschichte der Fructificationsorgane von Aspergillus und Eurotium stimmen De Bary's Untersuchungen mit meinen Beobachtungen im Wesentlichen überein. Ich verweise, da ich nichts wesentlich Neues den vortrefflichen Beobachtungen De Bary's beifügen könnte, auf seine schon citirte Abhand- lung über diesen Gegenstand. Es wurde überhaupt meiner Beobachtungen ') B. Z. 1854. p. 34. ') Abb. aus d. Gebiete d. Mycologie. Verh. d. naturf Ges. zu Halle. 8. Bd. X. Heft. 1864, p. 34. • 2 Sitzung am 2. November 1864. hier ganz kurz nur aus dem Grunde erwähnt, weil es nicht ganz ohne Interesse erscheinen dürfte, zu erfahren, dass in einem Capitel, wo sich zwei verschiedene Ansichten so schroff entgegenstehen, wie jene yon De Bary und Bonorden, von einem dritten Beobachter Untersuchungen angestellt wurden , welche für die Richtigkeit einer der beiden widerstrei- tenden Deutungen in ganz bestimmter Weise zeugen. Herr Gustav Künstler lieferte einige neue Daten über die in diesem Sommer beobachteten Verwüstungen durch Insekten. (Siehe Abhandlungen.) Herr J, Knapp theilte mit, dass &x Plantag o cor onopus L. in einem einzigen Exemplare auf dem Glacis Wiens vis ä vis der ehe- maligen Schottenbastei fand. Herr Georg Ritter von Frauen fei d legte folgende einge- sendete Manuscripte vor: Beschreibung einiger neu entdeckter Käfer von L. W. Schaufuss. Beiträge zur Naturgeschichte der Gyrinen von Oberst von Maliuowski. (Siehe Abhandlungen.) Schliesslich machte der Herr Vorsitzende das "Wahlresultat der in dieser Versammlung vorgenommenen Wahl von 5 Herren Aus- schussräthen bekannt. Es wurden gewählt die Herren : JuHus von Bergenstamm, Gustav Ritter von Hairahoff en, Dr. Gustav May r, August von Pelzeln und Dr. Robert Rauscher. Sitzung am 7. Deceiiiber 1864. Vorsitzender : Hr. Professor Dr. Rudolf Kner. Neu eingetretene Mitglieder : P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn Berquier Franz^ in Triest r. Frauen/ elrl, Dr. üeicharrlt. Brandeis Jakob^ Buchdruc;kerei - Mitcon- cessionär in Prag v. Frauen feld, Dr. Reichardt. Eulenstein Theodor , Privatgelehrter in Stuttgart V. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Finsch Otto, Conserv. am zool. Mus. in Bremen v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Hartl Franz, Director d. k. Ober-Gymnas. in Temesvar v. Frauenfeld, Dr. Reichardt. Jelinek Anton, kais. mexik. Hofgärtner in Miramare v. Frauenfeod, Joh. Zelebor. Lasarini Pius, Freih. von , in Kalksburg Joh. Hinteröcker, v. Frauenfeld. Schiffner Rudolf, Apoth. in der Leopoldst. Dr. Sedlitzky, Dr. Friedrich. Uechtritz R. von, in Breslau J. Juratzka, v. Frauenfeld. Anschluss zum Schriftentauscli: Landwirthschaftl. Lehranstalt in Tetschen Liebwerda. Allgem. österr. Apotheker-Verein in Wien. Bd. UV. Sitz.-Ber. •4 Sitzung am 7. Decenibpr 1864. Eingegangene Gegenstände : Im Schriftentausche : Amtlicher Bericht über die Versammlung deutscher Naturforscher in Stettin (1863J. Berichte der naturf. Gesellschaft zu Freiburg iu Brtisgau. III. Bd. 2. Heft. 1864. Mittheilungen des naturw. Vereins für Steiermark, \. und 2. Heft. Graz 1863, 1864. Oesterr. Viertel jahrsschr. für Forstwesen. XIV. Bd. Wien 1864. .Bulletin de la societe tmp. des natural, de Moskau., 1864. Nr. 3. Bulletin de la societe des scienc. natur, de Neufchatel. Tom. VI. 1864. American Journal of sciences et arts. Nr. 91 — 113. Neui-Hawen 1861-1864. Memorias de la real academ. de ciencias de Madrid. Toivo VI. 1864. Oversiyt ouer det kongelige danske Videnskabernes Selskabs Forhand- lingar 1862, 1863. Kopenhagen. Geschenke der Herren Verfasser; Haidinger: Ansprache, gelialten am Schlüsse des dritten Quinquennium der k. k. geol. Reichsanstalt. Czerwiakowsky et Warszewicz: Catulogus plantar um m horto hotan. Cracoviensi cultarum. Cracov 1864. Jeitteles: Die Fische der March. Canestrini : Note ittiologiche. Ein Fascikel Pflanzen von Herrn Prof. Mik. Eine Partie Käfer von Herrn Kautetzky. Zwei Partien verschiedener Insekten von Herrn Georg Ritter v. Fiauenfeld und Damianitsch. Zwanzig Fascikel Phanerogamen , enthaltend das Herbar des verstorbenen Ausschussrathes der Gesellschaft Gustav Machdiak. Der Secretär, Herr Georg Ritter von Frauenfeld, machte fol- gende Mittheilnngen : Die Direction der Gesellschaft hat beschlossen, an Se. k. Hoheit, den durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Franz Karl die ergebenste Bitte zu richten , Ihm den heurigen Band der Gesellschaftsschriften widmen zu dürfen. Se. k. Hoheit hat diese Bitte huldvollst mit folgendem Schreiben ge- währt : V. Frauenfeld. '5 Ich beeile mich, dem löblichen Präsidium der k. k. zool.-bot. Gesell- schaft in Wien zu eröffnen , dass Se. k. Hoheit der durchlauchtigte Herr Erzherzog Franz Karl riicksichtlich des am 28. v. M. überreichten Ge- suches heute folgend)' liö hste Eutschliessung zu fassen geruhte: „Mit Vergnügen nelime ich die Widmung dieser Gesellschafts - Ver- handlungen, die mit dem Schlüsse des laufenden Jahres in einem Bande er- scheinen werden, an." Wien, am 3. Dezember 18(54. Columbus, k. k. Regierungsrath. Bei dem höchst erfreulichen Anlasse des 80. Geburtsfestes Sr. kais. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Ludwig Josef hat die Gesellschaftsleilung beschlossen, demselben ehrfurcht- vollst folgende Adresse zu überreichen : Euer kaiserliche Hoheit! Die k. k. zool.-bot. Gesellsch. in Wien fühlt sich glücklich, den hoch- erfreulichen Anlass des 80. Geburtsfestes Euer kais. Hoheit benützen zu können, höchstderoselben ihre ehrerbietigte Huldigung darzubringen. Nehmen Eure kais. Hoheit inmitten der reichen Ernte von höchstdero umfassenden segensvollen Wirken , dessen auch die k. k. zool.-bot. Ges. sich in solcher Fülle erfreuen durfte, die mit tiefster Rührung ausgesprochenen Wünsche derselben, die Gott der Allmächtige erhören möge, gnädigst auf. Schenken Eure kais. Hoheit der Gesellschaft ferner höchstdero väter- liche Huld und Gnade , dass sie ihren Zweck geistiger Veredlung auch künftig mit solchem Erfolge gekrönt sehe , wie er bisher nur unter jenem erhabenen Schutze zu erreichen möglich war. Von der naturforschenden Gesellschaft zu Emden ist folgendes Schreiben eingesendet worden : Die naturforschende Gesellschaft in Emden, welche am 29. Dez. d. J. die Feier ihres oOjährigeu Bestehens begeht, gibt sich, in der Ueberzeugung von der Theilnahme der mit ihr in Verbindung stehenden Gesellschaften an diesem Ereignisse, der angenehmen Erwartung hin , dass dieselben zur würdigen Begehung dieses Festes auch Ihrerseits auf geeignete Weise bei- zutragen Sich bewogen fühlen werden. Mit vorzüglic!,er Hochachtung zeichnet sich die Direktion der natur- forschenden Gesellschaft: Emden, den 25. Oktober 1864. Prestel, v. Senden, Bletzger, Direktor. Vice-Direktor. Secretär. K* 76 Silzuug am 7. December 1864. Die Direktion unserer Gesellschaft hat beschlossen, diese Zuschrift mit folgender Adresse zu beantworten. An die naturforschende Gesellschaft zu Emden. Hochlöbliche Gesellschaft! Die k. k. zool.-bot. Gesellschaft beehrt sich der naturforschenden Ge- sellschaft zu Emden zur Feier ihres 50jährigen Bestehens die herzlichsten Grüsse und Wünsche für deren ferneres fröhliches Gedeihen zu übersenden. Li dem Schoosse der Wissenschaft , wo ein gleiches Streben nach Erkenntniss ein gleiches Ziel für alle Nationen geschaffen, ruht jene einigende Kraft, nach der wir ausser derselben vergebens ringen. Mit der Verbrei- tung der Wissenschaft wird diese Einigung wachsen und erstarken. Möge daher die naturforschende Gesellschaft in Emden für diesen schönen Zweck auch ferner uuermüJet thätig sein, dass die Mitglieder des hundertjähi'igen Jubiläums mit dankbarer Liebe der Bestrebungen Ihrer Ahnen gedenken mögen. Eine Sammlung exotischer und europäischer Käfer , Schmetterlinge, Dipteren, Hymenopteren und Hemipteren ist im Ganzen oder theilweise zu verkaufen bei Emanuel Kautetzky, Mariahilferstrasse Nr. 32. Ebenso sind ausgezeichnet erhaltene, gut bestimmte südeuropäische in grösserer oder geringerer Auswahl zu billigen Preisen zu haben. Auskunft ertheilt das Secretariat. Zu Scrutatoren für die in dieser Sitzung stattfindenden Wahlen wurden ernannt die Herren A. v. Letocha, F. Lang und Th. Hein. Herr K. Hölzl legte vor: Botanische Ausflüge in die Karpathen des Stryer und Samborer Kreises von Eduard Hückel. (Siehe die Abhandlungen des nächsten Bandes.) Herr Dr. H. W. Reichardt sprach über Phallus brasiUensis Schlechtend. unter Vorzeigung des im k. botanischen Museum auf- bewahrten Original-Exemplares und knüpfte hieran F^emerkungen über die Entwicklungsgeschichte und organografische Bedeutung des soge- nannten Velums dieser Pilze. Dr. H. W. Reiehardt. 77 Ferner legte er folgende Mittheilung vor : Das geehrte Mitglied unserer Gesellschaft, Herr Felix Schwarzl in Bastin, nächst Deutsclibrod in Böhmen, war so freundlich , mir die in den letzten Sommern in den Umgebungen seines Wohnortes gesammelten Pflan- zen zur Einsicht zuzusenden. Mit Vergnügen habe ich diese Sendungen durchgegangen und in ihnen manche Arten entdeckt, welche für die dortige Flora von Interesse sind. Ich erlaure mir im Folgenden ein Verzeichniss der wichtigeren Funde des Herrn Felix Schwarzl mitzutheilen; die Gründe, welche mich hierzu bestimmen sind im Wesentlichen folgende: Im Allge- meinen ist die Flora des Deutschbroder Kreises sehr unvollständig bekannt; nur vereinzeinte Angaben finden sich in der betreffenden Literatur. Dieses Florengebiet gränzt unmittelbar an das von Iglau, es hat im Ganzen die- selben klimatischen und geognostischen Verhältnisse; dem entsprechend ist auch, wie Hrn. SchwarzTs Sammlungen zeigen, die Flora Bastin's im Ganzen und Grossen mit jener von Iglau übereinstimmend. Ich habe daher nur jene Pflanzenarten namhaft gemacht , welche bisher um Iglau noch nicht beobachtet wurden , so dass dieses Verzeichniss gewissermassen einen Beitrag zur Flora Iglau''s bildet ; denn bei der Gleichheit der massgebenden Faktoren ist es nicht unwahrscheinlich , dass sich mehrere der aufgeführten Arten auch im engeren Gebiete der Flora Iglau's finden werden. Setaria glauca P. B. Auf Brachen um Bas tili. Melica uniflora L. Auf bewaldeten Abhängen um Bastin, namentlich häufig in der Rosendörfer Leithe. Bromus arvensis L. Auf vielen Aeckern um Bastin , namentlich unter dem Winter-Roggeu häufig. Muscari comosum L. Auf sandigen Aeckern um Schlappcnz stellen- weise häufig. Leucojum, vernum L. Kommt in den Umgebungen von Bastin, nament- lich im Thale des Baches Schlappanka , an mehreren Lokalitäten häufig vor, und findet sich oft mit Galanthus nivalis L. geselli;: in unmittelbarster Nachbarschaft. Polygonmn Bistorta L. Auf Torfwiesen um Ransko. Statice elonyata Hoffm. Auf trockenen Wiesenrändern, steiuigen Ab- hängen, zwischen Bastin und Deutschbrod. Petasites officinalis Mn c h. Selten im Rosendörfer Mühlgraben bei Bastin. Arnose7-is pusilla Gärtn. Auf sandigen Aeckern um Bastin. Cuscuta Epithymum Sm. Auf den trockenen Abhängen eines sandigen Hohlweges bei Bastin auf Thymus Serpyllum L. und Galium verum L. Häufig in der Varietät ß Trifolii auf Kleefeldern. Melampyrum pratense L. W^aldwiesen des ßrennhübels bei Bastin. LysimachiathyrsißoraL. Im Teiche bei der Rosenmühle nächst Bastin. Primula elatior Jacqu. Auf Waldwiesen stellenweise häufig, so na- mentlich um die Rosenmühle. ( 8 SilzuDg am 7. December 1864. Thalietvum collinum Wallr. An Feldrainen um Unter - Wischnitz bei Bastin. Ranunculus auricomus L,. var. cassubicus {^M. cassubicus h.~) Im Walde Leithen, sowie an dem Fasse eines bewaldeti-n Abhanges bei Bastin , doch an keiner der beiden Lokalitäten häufig. Isopyrum thalictroides L. In den Umgebungen von Bastiu an mehreren Orten häufig, so in den Schluchten des Waldes Leithen, in der Rosendörfer Leithen und namentlich in Wäldern um Spitalhof. Eritsimum cheiranthouies L. Auf sandigen, steinigen Feldern um das Eisenwerk Ransko bei Kreuzberg häufig. Melandrium silvtstrt Röhl. Bei Bastin im Schlappankathale bis zur Mündung in die Sazawa nicht selten. Geraniiun puaillum L. Selten auf Aeckeni zwischen der Wintersaat und auch im Leim um Bastiu. Trifoliam filifofnie L. Auf Wiesen und grasigen , sonnigen Wegen in der Umgebung von Bastin häufig. Herr Jospf Kerner las folgenden Reisebericht seines Bruders des Hrn. Professor Dr. Anton Kern er: Mit Nachfolgendem beehre ich mich über die im heurigen Sommer in Begleitung der Herreu Friedrich und Victor von Ebner ausgeführte bo- tanische Reise nach Kraiu und Istrien , zu welcher mir durch Vermittlung der ?ool.-bot. Gesellschaft eine Freikarte für die Route Wien — Triest von de: löbl. Direktion der süJl. Staatseisenbahn bewilligt worden war, Bericht zu erstatten. Als Hauptziel meiner Reise betrachtete ich die Feststellung der Pflau- zenformationen im Gebiete des krainerischen und istrischen Karstlandes und die Ermittlung möglichst zah'reicher Höhengrenzen der in den einzelnen Pflanzenformationen besonders tonangebenden Gewächse. Ich nahm zu dem letzteren Zwecke zwei hypsometrische Instrumente, nämlich das Kapel- le r'sche Heberbarometer ä la Gay Lussac Nr. 600 und ein Metallbarometer von Richard in Paris, mit auf die Reise. Durch Vermittlung der k. k. Centralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus wurden , während der Dauer meiner Reise in Laibach und Triest von den Herren Relchsrath Deschmann und Prof. Gallo eorrespondireude Beobachtungen ausgeführt, wofür ich den betheiligteu Herreu hiermit meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Als erstes Standquartier -wählte ich das Städtchen Adelsberg, eine Lokalität , wel'^he so recht geeignet ist , den Charakter des Kar^tlandes kennen zu lernen und die Vegetation des Plateaus zu studiren. Es wurden von dort Ausflüge nach allen Richtungen unternommen, und insbesonders Dr. A. Kerner. 79 die schöiK-n Tannen-, Buchen- uii I Zcireichcnwäldcr, .sowie die aiiygidelin- ten Karstwiesen auf das sorgfältigste untersucht. Von Adelsberg wandte ich mich über Zickn tz und Laas nach Altenraarkt, wo ich ein Paar Tage ver- weilte um die reiche Ylora des dortigen fruchtbaren ThalkesseJs kennen zu lernen. Vom günstigsten Wetter begleitet, besuchte ich auch von Alten- markt aus die Spitze d. s Schneeberges , der höchsten o.332 Wiener Fuss über dem Meere lit genden Kuppe des krainerischen Karstgebietes. Die Ptlanzenwelt war dort srerade im herrlichsten Flor. Alpenrosen und Edel- weiss standen in voller Blüthe, und mit ihnen eine Fülle anderer alpinen Arten, deren Vorkommen gerade hier auf einer verhältni^smässig niederen Kuppe um so interessanter ist, als die nur um tausend Fuss niedereren be- nachbarten Berge Nanos und Mte. maggiore kaum Anklänge einer alpinen Floia zeigen. Als Ursache dit ses so auffallend tiefen Vorkommens einer ausge sprochenen alpinen Flora , sowie des auffallend tiefen Standes der oberen Baumgrenze ist hier unstreitig die Nähe des Meeres und anderseits das Vorhandensein zahlreicher, bis in den Hochsommer m t Schnee ausgefüllten, trichterförmigen Kessel , Mulden und Schachte anzusehen. Die in diesen Vertiefungen aufgespeicherten Schneemassen wirken erkältend auf ihre Um- gebung, und schieben dadurch den Beginn der Vegetations-Entwicklung bis in die Zeit d.r längsten Tage hinaus. Andererseits werden die vom nahen Meere reichlich gespendeten Dünste durch die Schneemass. n kon lensirt, und es sind demnach hier die beiden wichtigsten Lebensbedingungen der alpinen Pflanzen, nämlich die Verzögerung des Beginnes der Vegetationsthätigkeit bis in die Zeit der langen Tage (beziehungsw^eise der längsten Lichtdauer) und andererseits die fortwährende Durchfeuchtung des Bodens, in einer ver- hältnissmässig geringen Seehöhe vorhanden. Eine ausführlichere, durch zahlreiche Belege unterstützte Darlegung dieses in pflanzengeografischer Beziehung sehr wichtigen Resultates behalte ich einer eigenen Abliaud- lung vor. Vom Krainer Schneebeig und den ihn umgebenden ungeheuren Wäldern, die einen über 100,000 Joch ausgedehnten, zusammeuliängenden Bestand bilden, wandten wir uns südwärts nach Klana und über die unter dem Namen „Castuaner Wald*' bekannte Karststufe nach Fiume. An diesem südlichen Abfalle des Karstes wurden sorgfältige Messungen über die einzelnen Stufen der Vegetation ausgeführt , die südliche Vegetations- linie der Fichte festgestellt und insbesonders die Weisseichenwälder, die Goldbartformation (F. d. Polllnia GrijUus) und die Formation der niederen Segge (Carex humilif-J genau studiert. Von Fiume aus besuchten wir den urwüchsigen Lorbeerwald bei Abazzia, (so viel uns bekannt der einzige auf österreichischem Boden) und bestiegen von Volosca aus über Vela utzka den Monte maggiore (4410 Fuss), den höchsten Berg der istrischen Halbinsel. 80 SilzuDg am 7. December 1864. Die reichen Beigseggenwiesen (Format, d. Carex montana) an der Nordseite boten hier viel des Interessanten. Zum Abstieg von der Kuppe des Monte maggiore wählten wir den südöstlichen Abfall und das Val Medvea und wurden auf diesem Wege durch das Vorkommen einer ausge- sprochenen Borstengraswiese (Formation d. Nardus stricto) auf dem lehmi- gen Boden der Kessel Veliki Dol und Mali Dul so wie durch Bestände der Calluna vulgaris^ welche letztere stellenweise als untere Schichte in den Kastanien Wäldern bis zum Ufer des Meeres herab angetroffen werden, überrascht. Nachdem wir die Umgebung von Fiunie genugsam kennen gelernt, wandten wir uns der Südspitze von Istrien zu und schlugen unser Stand- quartier in Pola auf. Von Püla aus machten wir Ausflüge nach allen Richtungen und studirten insbesondere die immergrünen Eichengehölze und anderen Bu>ch- formationen, welche an der Südspitze Istriens in unvergleichlicher Schönheit entwickelt sind. Zahlreiche annuelle Pflanzen waien dort freilich des vor- gerückten Sommers wegen schon verblüht , die Strandvegetation aber war gerade im schönsten Floi , die Myrtengebüsche prangten mit tausenden von Blüthen und die Goldbart- Wiesen boten noch eine reiche Ernte dar. Von Pola reisten wir auf dem Landwege nach Rovigno, suchten hier die Nordgrenze der Formation der Erica arborea genauer festzustellen, be- suchten den durch seinen Pflanzen reichth um so berühmten Scoglio S. Cata- rina und mehrere andere Punkte am Festlande, und kehrten endlich über Triest und Wien wieder in die Heimat zurück. Innsbruck, den 17. November 1864. Kerner. Herr Georg Ritter von Frauen fei d legte folgende einge- sendete Manuscripte vor: Diagnosen neuer Hemipteren von Dr. Gustav Mayr. Ueber Tinea pyrophagella von Prof. Ilaberlandt. (Siehe Abhandlungen.) Conchiglie inedite par Spiridione Brusina. (Siehe die Ab- handlungen des nächsten Bandes.) Schliesslich machte der Herr Vorsitzende die Resultate der Wahlen bekannt. Es wurden gewählt : Als Präsident Sr. Durchlaucht Fürst Josef Colloredo-Man ns- feld mit Simmeneinhelligkeit. Zu Vice-Präsidenten die Herren: Dr. Theodor Kotschy, Dr. nr. II. W. Reidiaidt. 81 Cajetan Feld er, Prof. l)v. August Reu ss, Carl Bru nner von Wattenwyl, Ludwig Ritter von Köchel, Prof. Eduard Suess. Zum zweiten Secretär Herr Dr. Heinrich Wilhelm Reichardt mit Stimmeneinhelligkeit. Dr. H. W. Reichardt dankte mit folgender Ansprache: Geehrte Versammlung! Hocherfreut danke ich auf das herzlichste für die Auszeichnung, welche Sie mir zu Theil werden Hessen, indem Sie mich wieder zum zweiten Secretär unsei'er Gesellschaft erwählten. Ich bin stolz auf diese Anerken- nung, weil ich ersehe, dass Sie das Wenige , was ich zu leisten vermochte, mit gütiger Nachsicht beurtheilt haben ; unterstützen Sie mich auch ferner mit derselben Freundlichkeit. Ganz besonders freut mich meine Wieder- wahl , weil ich durch dieselbe zur Ueberzeugung gelangt bin , dass Sie meine Herren , das Piincip gutheissen , welches ich bisher unverrückt im Auge behalten habe. Ihm will ich auch für die Folge unerschütterlich treu bleiben. Es heisst: Förderung der Interessen unserer Gesellschaft im innigsten Anschlüsse an meinen hochverehrten Collegen Herrn Georg Ritter von Frauenfeld, die Seele unserer Corporation. Ich bitte ihn, er wolle mir auch in dem zweiten Quinquennium meiner Wirksamkeit eben so herz- lich und liebenswürdig entgegen kommen, wie bisher. So möge denn auch in der Zukunft unsere Gesellschaft leben, wachsen und blühen für und für durch inniges Zusammenwirken vereinter Kräfte ! Die Subventionen und höheren Beiträge, welche vom 10. April bis 15. December eingingen'), sind folgende: 1. Subventionen : Von Sr. k. k. apostolischen Majestät dem Kaiser 200 fl. .f, Ihren k. k. Hoheiten den durchlauchtigsten Herren Erzherzogen Franz Karl 80 fl. LudwigJosef 80 fl. Ludwig Victor . . . . . . . 20 fl. 2. Höhere Jahresbeiträge von 5 fl. aufwärts haben eingezahlt : \. Für das Jahr 1863: Czernowitzer gr.-or. Ob.-Realschule und Herr K och Dr. Ludwig je 5 fl. 2. Für das Jahr 1864: Die P. T. Herren: Strossmayr Joh. G. Exe. Bischof 20 fl. und 100 fl., zu- sammen 120 fl. Colloredo-Mannsfeld, Fürst Durchlaucht, 100 fl. ') Im Ausctilusse an das l-tzle Verzeicliniss in dem bei der Jahressitzung gegebenea Berichte pg. 33 Bd. XIV. S»2.-Ber. t ^â– i Siu^sne sni 7. D>^remb<>r (S6i. f Die P. T. Herren: Sinii Simon, Freih. v.. Exe. *0 fl. Marschall Graf August ii fl. Sch-warzenberg Für>t Adolf, Dorchl. 10 -fl. 50 kr. Fenzl Dr. Eduard. Lobkowitz Fürst Job., Durchlaucht. Rothschild Freih. v., je 10 fl. Hlawaczek. Dr. Aug. 7 fl. 50 kr. Lazzarini Pius. Freih. r. 7 fl. Miebes Ernst, Hochw. 6 fl. oO kr. Trientl Adolf, Hochw. 6 fl. Patze W. 5 fl. 37 kr. Chimani Karl. Czerrowitzer gr.-or. Ober-ReaLcLule^ Hauser Fer- dinand. Heiser Josef, Kautetzkr Emanuel. Malinowsky v., Paulini Paulin, Hochw., P eck Stephan Aug., Pick Philipp, Eeisinger Alexander, Schiel Athanas t., Hochw., Schlosser Dr. Josef, Schneider Dr. Josef, VukotinoTic Ludw. v. Parkas, je ö fl. Für das Jahr 1 865 : Paulini Paulin. Hochw. 3 fl. J. Jnratzka, Rechnungsführer. Abhandlungen. Bd.IlT. Abhandl Uelber die Vegetation der Gefäss-Cryptogamen der Umgebung von Razzes in Südtirol. Von Dr. J. Milde. Vorgelegt in der Sitzung vom 2- December 1863. VV ährend eines lOwöchentlichen Aufenthaltes im Bade Razzes (3885') zwischen Seiser-Alp und Schiern habe ich unter Anderen meine besondere Aufmerksamkeit den Gefäss-Cryptogamen dieses Gebietes gewidmet , und da ich diese Crjptogamen-Gruppe seit vielen Jahren zum Gegenstande eines eingehenderen Studiums gemacht habe, so dürften meine Mittheilungen hierüber nicht ganz ohne Werth sein. Einen bedeutenden Theil aller hier vorkommenden Gefäss-Crypto- gamen haben wir zu .beobachten Gelegenheit, wenn wir unterhalb vom Badehause aus, am Ufer des Fretschbaches beginnend, unsern Weg zur Seiser-Alp verfolgen. Am Ufer des Baches finden sich eine Anzahl inter- essanter Equiseten-Formen, die zum Theil noch an vielen anderen Stellen, namentlich auf den kleinen Inseln im Bette des Baches, beobachtet werden können. In grosser Menge findet sich zuerst Equisetum elongatum und zwar nicht nur in der Form subverticillatum AI. Br.^ sondern auch in der nur dem Süden eigenthümlichen Varietät ramosissimum Milde {E. ramonssimum Desf). Diese Pflanze noch in einer Höhe von fast 4000' vorzufinden, ist sehr auffallend. Die Formen gracile und subverticillatum sind an sumpfigen Stellen zwischen Gebüsch mit E. arvense var. nemorosum AI. Br. auch an anderen Orten in der Nähe des Bades nicht selten. Im Schatten von Alnus incana findet sich hier sogar eine kleine Colonie des Eq. hiemale a tuZt^are Do eil., welches von hier bis zur Prossliner-Schwaig und zur Mahl- â– 1 * 4 Dr. J. Milde: knechts-Schwaig auf der Seiser-Alp, also bis zu einer Höhe von 6900' verfolgt werdenkann; ich habe aus der Gegend desSimplon in Charpentier's Herbar sogar Exemplare aus einer Höhe von 8000' gesehen. — Weit häufiger ist aber am Fretschbache E. variegatum Schleich, und zwar in der Form caespitosum Do eil., welche bisweilen ganz nahe an die Varietät anceps Milde grenzt. Letztere, durch 4zähnige Scheiden und den Mangel einer Centralhöhle ausgezeichnet und so oft dem JE. scirpoides Michx. täuschend ähnlich, fand ich am Plateau des Schiern (8000') neben Cynodontiwn virens und Dlssodon Froelichianus', auch var. virgatum und eine durch ungewöhnliche Dicke ihrer Stengel sich auszeichnende Form kommen nicht selten vor. Zwischen diesen Pflanzen beobachtete ich häufig-, ganz nahe beim Bade- hause um Razzes, eine merkwürdige Form von-£J. palustre^ welche habituell dem sonst so verschiedenen E. variegatum sehr ähnelt; es ist dies dieselbe Pflanze, welche R eiche nb ach fil. im September 1842 im Kessel des mährischen Gesenkes gesammelt und an alle Herbarien als E. variegatum vertheilt hat. Die Exemplare von Razzes haben fast niederliegende, sehr dünne, astlose, 4 — okautige Stengel. Wenden wir uns vom Bache hinein in den Wald und zwar zunächst zu dem gewaltigen, aus Melaphyrtrümmern gebildeten Wall, welcher das Bad vor den Verheerungen des benachbarten Frombaches schützt, so bemerken wir von Farnen vorzüglich Polypodium vulgare und zwar in den Formen commune Milde und rotundatum Milde. Äsplenium, septemtrionale, A. Trichomanes^ Phegopteris polypodioides und Ph. Dryopteris\ äusserst selten begegnet man hier dem Aspidium spinulosum^ und zwar nur der normalen Form, während an freien, sonnigen Plätzen der gemeinste Farn der ganzen Gegend, Pteris aquilina, in Truppen auftritt. Equisetum silvaticum dagegen habe ich hier, auf der Seiser-Alp und am Schiern vergeblich gesucht; erst auf dem Wege von Castelruth nach dem Grödener Thale fand ich diese Art in ziemlicher Menge vor. Ofl'enbar hängt dieses Fehlen des E. silvaticum mit der geognostischen Beschaffenheit des Gebirges zusammen. So sehr diese Art ein Feind von kalkigem Gestein zu sein scheint, so wesentlich ist das letztere für das Auftreten von E. Telmateja; auch in Schlesien fand ich es nie anders als auf kalkigem Grunde. Am Wege von Razzes nach Castelruth, wo ich E. Telmateja auf einer sumpfigen Wiese beobachtete, zeigte schon das Vorkommen von Eu- ciadium verticillat'um auf Tufflagern die sehr kalkige Bodenbeschaffen- heit an. Ueber das Vorkommen von E. Telmateja bei Wien (resp. in Nieder- Oesterreich) theilt mir mein Freund Juratzka Folgendes mit: „Hier erscheint es am häufigsten im Wienersandstein-Gebirg (Sand- steinzone der Alpen), dessen leicht yerwitterbares Gestein mehr oder weniger kalkhaltig ist, während es im Kalkgebirg (Kalkzone der Alpen) nur spärlich auftritt, im krystallinischen Gebirg des nordwestlichen Nieder- Oesterreichs aber ganz zu fehlen scheint, wenigstens ist aus letzterem noch lieber d. Vegetation d. Gefass-CrjptogameniiiSüdtiroL 5 kein StanJoifc bekannt. Es scheint also diesem E. ein nicht übermässig kalkhaltiger (gemischter) Boden am meisten zuzusagen." Nach einer Stunde etwa erreicht man auf dem gewöhnlichen Wege das Frommerbild, welches gleichsam den Eingang zur Seiser-Alp bildet. An den Melaphyrblöcken vor und hinter demselben finden wir ausser dem in der ganzen Gegend verbreiteten Asplenium Kuta muraria var. Brun- felsii Heufler (var. elatum ist bei weitem seltener), auch Äsplen, viride, A. Trichomanes und Cystopteris fragilis. Diese letzte Pflanze kommt, wie in allen Gebirgsgegenden, so auch hier, je nach dem Standorte, in den verschiedensten Formen vor. An trocknen, sonnigen Felsen entwickelt sich die var. lobulato-dentata, an l''elsen in der Nähe von Wasser die var. anthriscifolia und in feuchten Höhlen die mehr einer monströsen Bildung gleichende var. cynapifoUa. Den Norddeutschen aber wirklich überraschend ist die Fülle von Woodsia hyperborea, die sich hier ihm darbietet. Bei einem mehrmaligen Besuche dieser Localität fand ich immer wieder neue Stellen, an denen diese sonst ziemlich seltene Pflanze wuchs. Wo möglich noch häufiger findet man sie in der nur wenige Minuten vom Erommerbilde entfernten Schlucht, welche der Frommerbach durchfliesst, zugleich dem Hauptstandorte des seltenen Srachythecium cirrhosum ^ welches hier am liebsten an den Rändern des Baches in weiten Rasen die kiesigen Stellen überkleidet. Ueberschreitet man von hier aus das Joch uud wendet sich zur Prossliner-Schwaig, so kommt man noch an 3 Hauptstandorte der Woodsia hyperborea. Der reichhaltigste liegt dicht am Wege nach dem Grunde des Fretschbaches, wo die Pflanze an mehreren Felsen in ausser- ordentlicher Menge vegetirt; der zweite an den Felsen, welche man auf dem nächsten Wege vor der Prossliner-Schwaig nach dem Bade Razzes be- rührt; der dritte liegt hoch oben, fast am Rande der Hochebene, zwischen den beiden eben genannten Standorten. Vom Tirser-A'.pel brachte mir der Badeknecht diese Pflanze gleichfalls; bemerkenswerth scheint es mir, dass ich sie nie auf Dolomit beobachtet habe. Einer der seltensten Funde ist uns aber vorbehalten, wenn wir von der Prossliner-Schwaig aus unseren Weg über das Joch der Seiser-Alp nach den Rosszähnen nehmen. Auf diesem Wege finden wir hie und da auf der Wiese Selaginella spinulosa^ an sumpfigen Stellen Equisetum, palustre und E. variegatum,'^ endlich haben wir die Kante der Rosszähne erreicht und unsere Aufmerksamkeit richtet sich auf einen links vom Wege vereinzelt daliegenden Dolomitblock, der mit einer reichen Vegetation geschmückt erscheint. So liebliche Erschei- nungen Potentilla nitida, Phyteuma Sieberi , Leontopodium alpinum sind und ihren Eindruck selbst auf den Cryptogamen-Forscher nicht zu verfehlen pflegen, so entzückt denselben doch weit mehr die in zahlreichen Büscheln aus den Dolomitritzen heraushängende Woodsia glabella. Ich fand die Pflanze hier in den verschiedensten Entwicklungsstadien; doch kann hier, wie bei Woodsia hyberborea, von eigentlichen Varietäten keine Rede sein. 6 Dr. J. Milde: Mir erschienen beide Arten in ihren Hauptmerkmalen äusserst constant. Woodsia glahella macht sich auf den ersten Blick schon durch das hell- gelbliche, dünnere Laub, die scharfe, schmale Wedelspitze und die spitzen Segmente erster Ordnung in der Mitte des Wedels kenntlich. An demselben Felsen wachsen auch ÄsjAenium Ruta muraria^ A, viride und Cystopteris fragilis. Ich habe dreimal diesen Punkt zu verschiedenen Zeiten besucht und alle ähnlichen Blöcke im weitesten Umkreise untersucht, aber sonst nirgends auf der Seiser-Alp die Pflanze wiedergefunden. Auch in der Um- gebung yon Mahlknetschs-Schwaig, wo ich zweimal die Gegend durch- forschte, ist mir die Entdeckung eines zweiten Standortes nicht gelungen. JBotrychium Lunaria^ forma normalis und subincisa, welches an fruchtbaren Stellen der Seiser-Alp, besonders in der Nähe des Schiern, nicht selten ist, findet sich auch hier, und in tiefen Erdlöchern, einem ganz eigen thümlichen Vorkommen, bemerken wir an vielen Stellen , ganz nahe bei Mahlknechts- Schwaig, Aspidium Lonchitis. Steigen wir von hier noch tiefer, zu den Schluchten, welche unterhalb der Zahlinger-Schwaig liegen, so treiFen wir am Rande eines Baches auf E. hiemale a vulgare Doell; hier ist überdies der Standort von Encalypta rhabdocarpa^ welche auf den benach- barten Felsen in grossen Polstern erscheint. Beim Ansteigen zum Schiern ist unsere Ausbeute leider Null; nach Aspidium alpestre Metten sehen wir uns vergeblich um ; ebenso vermissen wir Aspidium lobatum und A. Oreopteris, die uns an ähnlichen Stellen so häufig in den Sudeten begegnen; selbst Aspidium dilatatum S w. ist nur auf eine kleine Strecke unter der Prossliner-Schwaig beschränkt; dagegen bieten die humusreichen Stellen am Grunde der südöstlichen Wände unter dem Plateau des Schiern eine Fülle von Cystopteris alpina und C. fragilis^ hier in einer Gegend, die auch durch andere cryptogamische Seltenheiten, wie Equisetum variegatum, var. anceps Milde, Dissodon Froelichianus^ Encalypta commutata u. A, aus- gezeichnet ist. — Bei einem zweiten Ausfluge, auf welchem wir die bisher noch nicht beobachteten Gefäss-Cryptogamen kennen lernen wollen, schlagen wir vom Bade Razzes aus, indem wir den Fretschbach überschreiten, den Weg durch den Wald nach dem Schlosse Hauenstein ein. An einem Weiher bemerken wir hier Asplenium Filiao femina, auf Erde an erhöhten Wegrändern Sela- ginella helvetica in grosser Menge, im Walde Phegopteris Dryopteris , Aspi- dium Filix mas forma crenata^ Pteris aquilina und an Dolomitblöcken As- plenium, Ruta muraria, A. viride^ A. Trichomanes, Phegopteris Robertiana. Lycopodien sucht man hier vergeblich; ich habe überhaupt deren um Razzes nur zwei in sehr geringen Beständen gesehen, Z/. awno^mMm und i. cZtiva^wm, beide im Walde unterhalb des Bades, am Wege nach Seis, an etwas feuchten Stellen über Moos hinkriechend. Von Hauenstein geht es direct nach den Wänden des Schiern, der sogenannten Schlernklamm (S— 6000') durch Wald und Gebüsch hinauf. Pteris aquilina^ Aspidium Filix mas und A. spinu- Ueber d. 'Vegfttation d. Gerass-Cryptogamcn inSiidtiroI. 7 losum verschwinden allmählich und an den Schiernwänden selbst treten uns grosse Massen von Phegopteris Rohertiana entgegen, der sich sehr bald Cystopteris alpina und C. fragilis beigesellen. Hat man den Eingang zur Schlernklamm erreicht, so besuche man zunächst die Felsen zur rechten Seite. In einer Höhle in der Nähe derselben erfreute mich Cystopteris montana, leider nur in wenigen Exemplaren vertreten. Wer Cystopteris montana und C. sudetica einmal lebend gesehen, wird beide gewiss nicht verwechseln. Hier ist überall Cystopteris alpina und fragilis^ beide in ver- schiedenen Formen häufig, und beide begleiten uns neben Asplenium [viride und A. Ruta muraria bis ans obere Ende der Schlern-Klanim. An den höher gelegenen Felsen der rechten Seite überrascht uns hier abermals an zahlreichen Stellen die niedliche Woodsia glahella; doch ist auch hier ihr Bezirk ein sehr beschränkter. Wenden wir uns zum Bache, welcher die Schiernklamm durchfliedst, so finden wir hier an zahlreichen Stellen und zwar vom Anfange bis zum Ende der Schlucht das schöne Aspidium rigi- dum Sw., auch am Grunde der Schiernwände selbst finden wir dasselbe auf der linken Seite an zahllosen Punkten. Schafe, welche auf ihren Waidezügen bis hierher in die Klamm gelangen, müssen sich, da die Nahrung hier sehr spärlich ist, mit den Blättern dieses Farnkrautes begnügen; daher wird ohne Zweifel sehr häufig das obere, sich entwickelnde Ende des Rhi- zomes abgebissen, und somit ist das ganz eigenthümüche Aussehen, welches die meisten Exemplare dieses Aspidii tragen, sehr leicht zu erklären. Wenn nämlich der Terniinaltrieb der Pflanze zerstört ist, geht dieselbe in die Producirung von lateralen Adventivkuospen ein, eine Fortpflanzungsart, die wie Stenzel gezeigt hat, nicht etwa hie und da, sondern für die Farne eine ganz allgemein giltige ist; ich selbst habe in Meran diese Bildungen an Ceterach, Asplenium Adiantum nigrum^ Notholaena Marantae zu ver- folgen, hinreichend Gelegenheit gehabt. Diese Adrentivknospen produciren aber natürlich nicht sogleich Wedel von derjenigen Grösse, wie sie der Terminaltrieb im Verhältniss zu demRhizome hervorgebracht hätte, sondern meist sehr kleine, und so ist die Erscheinung zu erklären, dass man oft an fast armdicken Rhizomen nur Wedel von 3 Zoll Länge vorfindet, die aber dennoch sehr häufig mit Fruchthäufchen bedeckt sind. Auf dieser Seite der Klamm findet man nicht selten kleine, schattige Seitenschluchten und hier wird Aspidum rigidum oft massenhaft von Aspidium Loncliytis be- gleitet. Der Bach, welcher die Klamm durchfliesst und im Frühjahr sehr be- deutend anschwellen soll, hat sich ein sehr tiefes und oft sehr steiles Bett gegraben und fliesst in dieser Weise abwärts und durchschneidet die von Razzes nach Völs führende Strasse. Hier liegt dicht am Wege ein gewal- tiger Dolomitblock, der Martinstein, an welchen der Führer Bergler aus Völs jeden Botaniker geleitet, welcher Asplenium Seelosii sammeln will. Leider ist der Block gründlich abgesucht und man findet nur kümmerliche 8 Dr. J. Milde: Spuren dieser seltenen Pflanze. Weiter tiefer unten habe ich die Pflanze zahlreicher und schöner an einem Dolomitblocke, der zum Theil eingezäumt ist, gefunden; auch oberhalb der Besitzung Wolkenstein habe ich sie ge- sammelt; doch sind dies sämmtlich Standorte, welche direct an dem aus der Schlernklamm kommenden Bache liegen; andere sind mir nicht bekannt geworden, lieber die Art des Vorkommens u. s. w. noch Etwas hinzuzu- fügen, halte ich, für überflüssig, da dieser Gegenstand yon Bolle in der Bonplandia hinreichend erschöpft worden ist. Am Schlüsse meiner Darstellung füge ich nur hinzu, dass ich nur dasjenige aufgeführt habe, was ich selbst gesehen und gesammelt habe. Manches scheint mir entgangen zu sein, wie z. B. Ällosurus crispus^ den Leybold am Schiern (cfr. Hausmann Flora von Tirol pag. 1514) ge- sammelt hat. Tüchtige Cryptogamen-Kenner mit besseren Lungen, wie ich sie habe, mögen die Lücken ausfüllen; denn ich bin allerdings überzeugt, dass in dem Schlern-Gebiete noch manche andere Art aufzufinden sein dürfte. Namentlich hat mich das Fehlen von Aspidium lohatum Sw. überrascht, welches ich in der Meraner Gegend jetzt an sehr vielen Punkten, selbst in Dorfmauern, die an Gebirgsbächen liegen, gefunden habe; auch A. Braunii S penn er, das ich an einem Bache bei Schloss Tirol aufgefunden, dürfte in feuchten, tiefer liegenden Wäldern zu suchen sein. Ja, ich halte es für sehr leicht möglich, dass ausser JBotrychium i'utaefoUum AI. Braun, welches ich in Sonder's Herbar, von Rudolphi in Südtivol gesammelt, gesehen habe, auch JB. virginianum Sw. an den ge- eigneten Plätzen aufgefunden werden könnte, ist ja doch diese schöne Art ausser vor langer Zeit von Presl am Pyhrn bei Spital an der Grenze von Ober-Oesterreich und Steiermark, so noch in den letzten Jahren bei Chur in Graubündten und in der Jaryna (Grünthal) von Jan ow bei Lemberg in Galizien aufgefunden worden; endlich bin ich fest überzeugt, dass eine oder mehrere Isoetes-Arten sich in den zahlreichen See'n Südtirols finden werden, sobald ein Kenner derartige Localitäten zu untersuchen Gelegen- heit haben wird. Systematisches Yerzeichuiss aller yoii mir im Gebiete von Razzes beobachteten Gefäss-Cryptogamen. I. Filices. 1. Asplenium septentrionale S w. An Melaphyrf eisen um Razzes sehr gemein. 2. 4. germanicum Weiss. An Dorfmauern in Tisens bei Castelruth und am Wege nach Giöden. 3. A. Ruta muraria L. In Dorfmauern, an Doloraitfelsen, von Razzes bis hinauf in die Sohlern-Klamm. lieber d. Vegetation d. Gcf;iss-CryptngameninSil(llirol. " a) Var. JBrunfelsii Ilcufler die j^ewühnliche Form. b) Var. elatum Lang. (-4. muUicaule Presl 1836) selten um Razzes; an Dolomitfelsen. 4. A. Trichomanes Huds. An allen Felsarten geraein. Var. umhrosum Milde. In schattigen Dolomitklüften um Razzos. (Schwefelquelle). Wedel schlaff, niederliegend, Fiedern dünn und weich, giob gekerbt, spärlich fructificirend. 5. A. viride Huds. An Kalkniergel und Dolomit gemein um Razzes, bis in die Schlern-Klamra aufsteigend. Var. incisum. Um Razzes an schattigen Stellen nicht selten. 6. A. Filix femina Beruh. An sumpfigen Stellen um Razzes; nicht sehr selten. 7. A. Seelosii Leybold. Oberhalb und unterhalb vom Martinsteine, am Wege nach Völs bei Razzes. 8. Pteris aquiUna IL. Um Razzes auf freien, sonnigen Stellen und an Abhängen der gemeinste Farn. 9. Polypodium vulgare L. Um Razzes sehr gemein, a) forma commu- nis Milde. Besonders an schattigen Felsen, b) forma rotimdata Milde. Besonders an sonnigen, trocknen Felsen. 10. Phegopteris polypodioides Fee. Um Razzes im Walde nicht sehr häufig. 11. Phegopteris Dryopteris Fee. Im Melaphyr-Ge biete yon Razzes häufig. 12. Ph. Rohertiana Milde. Im Dolomitgebiete sehr häufig, nament- lich bei Hauenstein und in der Schlern-KIamm. 13. Wbodsia hyperborea R. Brown. Vor und hinter dem Frommer- bilde am Eingange zur Seiser-Alp. — In der Schlucht oberhalb des From- merbildes, welche der Frorabach durchfliesst. — Am obei'n Rande der Seiser- Alp zwischen Prossliner-Schwaig und dem nächsten Wege nach Razzes. — Unterhalb der Prossliner-Schwaig, am steilen Wege zum Fretschbache. — An den Felsen zur Seite, des nächsten Weges von der Prossliner-Schwaig nach Razzes. — Tirser-Alpel. Nie auf Dolomit von mir gefunden! Das Laub der Pflanze wird mit Ausschluss des bis 2 Par. Zoä! langen Wedelstieles bis 4'/^ Par. Zoll lang und dabei bis 11 Linien breit. An sehr schattigen Stellen wachsende Exemplare besitzen ein gesättigt grünes Laub, auffallend breitere und stärker gerundete Segmente und weit sparsamere, von einander entfernte Fruchthäufchen. Während hier der Wedelstiel zu- letzt glänzend dunkelbraun wird, bleibt er bei W. glahella mehr oder weniger bleich. 14. W. glahella R. Brown. (TF. Hausmanniana Milde in lit. ad Hausm. 1856; W. hyperborea var. glabrescens Hausm. in lit. ad Milde 1856; W. pulchella Bertol. fl. ital. 1858.) Ein einziges Rhizom an einem Dolomit-blocke am Wege zur Schwefelquelle bei Bad Razzes. — Zahlreich Ud. .\1V. Abhandl. sigpfünder, und die ehemaligen Rase und Sfogli haben sich in grimmige Bombenkessel verwandelt. Die Fische haben sich nun nach rechts auf den Platz geflüchtet, wo sonst borstige Pachydermen den Martjrertod mittelst Keule sterben mussten. — Die Strassen im Innern der Stadt sind durchgängig sehr eng , selbst die Calle larga, die Hauptgasse Zara^, kann sich unserm berüchtigten Engpasse in Wien in der Nähe vom Stock mi Eisen würdig an die Seite stellen. Nur geschieht dort weniger Unglück, denn es sind von den zwei gefährlichen Factoren nur die Krinolinen vorhanden, dagegen fehlen die dahin sausenden Fiaker. ^ Am östlichen Ende der Stadt liegt der giardino publice, ein lieblicher Erholungsort mit grünen Anlagen und schattigen Spaziergängen, eine Schöpfung des Generals Weiden. Eine Gedenktafel in einer einsamen versteckten Nische erinnert sehr bescheiden an diesen Wohlthäter der Stadt, während gleich daneben eine Statue der Venus im Vordergrunde prangt und in ihrer blendenden Weisse zwischen den grünen Zweigen sich dem Auge alsogleich aufdr.ängt. — Von hier aus führt um die Stadt auf der Ringmauer eine schattige Allee. Man geniesst von hier aus eine angenehme Aussicht auf die Umgebung , namentlich im Westen an dem Belvedere, wo das Meer sich in endloser Fläche ausbreitet. Hier erwartet man auch mit Sehnsucht die ferne Rauchsäule des kommenden Vapors, hier winkt man dem scheidenden Freunde gewöhnlich noch ein Lebewohl zu, hier bewundert man das grossartige Schauspiel der in die spiegelnde Fluth niedersinkenden Sonne. — Die gewöhnliche Umgangssprache in Zara sowie in allen Städten Dalmaticns ist die italienische und zwar in dem weichen Venezianer Dialecte. Die Landleute (Morlakken) sprechen illyrisch. Letztere bilden einen kräftigen, schönen Menschenschlag. Sie haben eine sehr malerische Nationalkleidung, wobei blau und roth die vorherrschenden Farben sind. Den Männern hängt vom Kopfe ein langer, am Ende mit Bleikugeln beschwerter Zopf am Rücken hinab. Die meisten Morlakken sind bewaffnet, sie tragen entweder eine Pistole am Gürtel oder eine lange 3* 20 Dr. Cara. Heller: Flinte am Rücken. Es gewährt einen sonderbaren Anblick, einen derart bewaflTneten Morlakken mit einem Lamme oder einer Ziege am Arme zu Markte wandern oder hinter einem mit Holz beladsnen Esel einherschreiten zu sehen. Die Weiber tragen weisse Tücher, jene ledigen Standes überdiess ein rothes Käppchen am Kopfe. Als häufigen Schmuck sieht man besonders bei letztern eine Reihe von Silberzwanzigern am Käppchen oder an der Brust befestigt. Um zehn Uhr rief uns die Dampfpfeife mit weithin gellendem Tone wieder an Bord. Ich nahm indessen Abschied von der Hauptstadt Dal- matiens, jedoch mit der Absicht, bei meiner Rückkehr aus dem Süden noch durch mehrere Tage hier zu verweilen. — Unsere nächste Station war Sebenico. Wir brauchten zur Fahrt dahin beiläufig fünf Stunden. Die Stadt liegt an einem weiten, fast ganz ge.schlossenen Becken, welches nordöstlich die Kerka aufnimmt und gerade der Stadt gegenüber durch einen schmalen, von hohen Felswänden begrenzten Kanal mit dem oflenen Meere zusammen- hängt. In Sebenico findet man eine schöne Domkirche sowie ein prächtiges Casino. Auch genoss das Gasthaus „al pellegrino" sonst einen guten Ruf, weil man dort gut und billig speiste, doch ist es gegenwärtig viel schlechter geworden. Sonst hat Sebenico enge, schlechte Strassen und eine öde, traurige Umgebung. Einige Bedeutung erlangt der Ort für die DampfschiflF- fahrt durch die grossen Steinkohlenlager, welche sich in der Nähe am Monte Promina befinden. — Wer nicht mit dem Dampfer älsogleich weiter reisen muss, versäume es ja nicht, den Wasserfall der Kerka zu besuchen. Zu diesem Ende geht man entweder zu Lande oder mittelst Barke nach dem drei bis vier Stunden entfernten Scardona und von dort gelangt man in einer kleinen Stunde zu dem Wasserfalle, welcher das prächtigste Schauspiel darbietet. — Ich besuchte noch den hier stationirten Herrn Oberlieutenant Nagel, einen äusserst fleissigen Conchiliologen. Er besitzt eine sehr schöne CoUection adriatischer Conchilien , die er alle selbst in Lissa, Spalato und Sebenico gesammelt hat, darunter befinden sich mehrere äusserst seltene Arten. Auch einige Prachtexemplare von Corallium rubrum^ aus dem adriatischen Meere stammend, bekam ich hier zu sehen. Am nächsten Tage setzten wir die Reise nach dem Süden fort. Diesmal hatten wir ziemlich ungünstiges Wetter. Ein heftiger Scirocco setzte das Meer in starke Bewegung und übte bald seinen deprimirenden Einfluss auf die Reisegesellschaft aus , die traurig und vereinzelt am Deck herumsass. Die Damen hatten schon längst mit bleichen Gesichtern sich in ihre Kabinen zurückgezogen. Bloss die Matrosen kletterten behende und vergnügt auf dem Stiickwcrk herum und fühlten sich jetzt erst recht in ihrem Elemente gleich den Möven , die schreiend unser Schiff verfolgten. Der Schiffskoch hatte heute sehr wenig zu thun. So sehr man sich sonst zur Tafel drängt, da man bekanntlich auf den Lloyddampfern gut speist, so fern hielt mau sich heute. Der Magen war bei der ganzen Reise- Horac dalinatinae. 21 gesellschaft in schlechter Stimmung und zur retrograden Bewegung sehr geneigt. Besonders schlimm wurde unsere Lage, als wir bei Punta Planca aus dem Kanäle heraus ins hohe Meer kamen. Die Wellen stürzten hier zu wiederholten Malen über das Deck und durchnässten uns bis auf die Haut, so dass wir bald auch in die Kabinen retiriren mussten. Erst spät in der Naclit kamen wir in Lissa an. Hier schiffte ich mich nun mit meinem Gepäcke aus. Am Ufer begab ich mich, gefolgt von einem ganzen Tross von Trägern, zuerst zur Dogana und alsdann in das einzige Gasthaus, das hier zu finden war. 0 wie fühlte ich mich glücklicli, nun am Lande aus- ruhen zu können. Von dem anhaltenden Tanze am Meere war ich ganz erschöpft. Mein armer Magen, der sich während der stürmischen Fahrt auf sein kleinstes Volumen zusammengezogen hatte, fing nun wieder an, sich zu entfalten. Ein Schluck guten Weines sowie ein einfaches Mahl ver- setzten ihn bald wieder in eine bessere Laune. — Ich ging bald zur Ruhe. Unter dem Tosen der fernen Brandung schlief ich ein. Doch die Leiden des Tages sollten noch nicht am Ende sein. Ich mochte kaum eine Stunde geschlafen haben , als ich durch einen fürchterlichen Lärm aufgeschreckt wurde. Mit Ungestüm verlangt man Einlass am Hausthor, man droht das- selbe einzuschlagen und als noch immer nicht geöffnet wird, werden mit Steinen alle erreichbaren Fenster eingeworfen. Glücklicher Weise hatte ich bei meinem Fenster die Jalousien geschlossen, sonst wäre ich bei der ungünstigen Stellung meiner Bettstätte gewiss gleich am ersten Abende mit dem Mineralreiche Lissa's in eine recht unangenehme Berührung gekommen. Endlich wurde es wieder stille. Am andern Tage erfuhr ich, dass ein Trunkenbold, der noch Durst verspürte, diese unangenehme, nächtliche Störung hervorgebracht hatte. Lissa liegt in einem Halbkreise am Ende des grossen, schönen Hafens St. Giorgio. Die rings steil aufsteigenden Gebirge sind nur wenig bewaldet. Zwischen den kahlen Felsen wuchert üppig der Rosmarin, von den Ein- wohnern häufig als Brennmateriale benutzt, ferner bemerkt man viele Caroben und Aloestauden sowie in den Gärten einzelne Dattelpalmen. Auch Reben und Oliven findet man an den Berggehängen sowie in dem nach Comissa hin führenden Thaleinschnitte angepflanzt. Doch die Hauptbeschäf- tigung des Inselbewohners bildet der Fischfang, namentlich die Sardellen- fischerei. Leider ist letztere schon seit einigen Jahren äusserst wenig ergiebig, daher auch unter den Einwohnern grosse Armuth herrscht. — Am nächsten Tage war ich gleich bedacht, mir verlässliche Fischer zu meinen Excur- sionen zu verschaffen. Es wurden mir die Brüder Giovanni und Stefano Bedaco als besonders brauchbar empfohlen. Nachdem ich mich mit ihnen über den Preis (zwei Gulden für einen Vormittag) geeinigt liatte, wurde der nächste Morgen für die erste Excursion bestimmt. Während des Nach- mittags wohnte ich einem Fischzuge mit der sogenannten Tratta bei. Es ist diess ein Verfahren, wobei ein grösseres Grundnetz in einiger Entfernung 22 Dr. C'ain. Heller; vom Ufer ausgeworfen und dann mit langen Seilen, welche an den beiden Enden des Netzes befestigt sind, von den am Ufer befindlichen Fischern gegen das Land hin gezogen wird. Zwei kleine, an der Oberfläche des ^Yasse^s schwimmende leere Fässchen dienen als Marke für die Stellung und Entfernung des Netzes. In unmittelbarer Nähe des Ufers zieht man dann das Netz an beiden Enden ins Schiff und leert die im mittlem sack- förmigen Theil angesammelten Fische aus. Schon um 5 Uhr Morgens fuhren wir am nächsten Tage aus. Wir begaben uns zunächst nach dem Scoglio Ost, welches beiläufig eine halbe Stunde vom Hafeneiugange entfernt liegt. Während der Ausfahrt wurde indessen das Schleppnetz in Bereitschaft gesetzt. Das Instrument , dessen ich mich bediente, war nach der Angabe Prof. Ose Schmid t's angefertigt. Es bildet ein eisernes Gestell in Form einer dreiseitigen Pyramide. Die Kanten der Basis sind l'/j Zoll breite, 2'/} Fuss lange Schienen, die mit der Kante aufgerichtet und in der Mitte etwas auswärts gebogen sind, damit sie besser fassen. An der einen Seite sind sie mit Löchern zur Be- festigung des Netzes versehen. Die drei nach oben convergirenden Seiten- stäbe sind rund, zwei Fuss lang und ziemlich bedeutend gekrümmt, ein Ring am obern Ende dient zur Befestigung des Seiles. Dieses Instrument genügte mir bei meinen Untersuchungen vollkommen. Bei grösserer Tiefe beschwerte ich gewöhnlich das Netz noch mit einem grössern Steine, den ich an der Stelle des obern Ringes festband. An dem Seile waren von 10 zu 10 Faden Marken angebracht, um die Tiefe zu messen. Doch wollen wir nun den ersten Versuch machen und sehen, ob uns das Glück hold ist. Das Schlepp- netz wird in die Tiefe versenkt, während das Schiff ruhig anhält. Ist jenes am Grunde angelangt und hat man am Seile die Tiefe abgelesen, so wird noch ein gutes Stück des letztern (15 — 20 Faden) nachgelassen und endlich das Seil an dem Hintertheile des Schiffes befestigt. Die Fischer rudern nun vorwärts. Anfangs geht es recht leicht, doch bald bewegt sich das Schiff nur langsam und endlich steht es ganz still. Wahrscheinlich hängt das Netz zwischen dem Gesteine fest, es muss daher zurückgerudert werden und wirklich machen wir uns glücklicher Weise bald wieder frei und können nun wieder vorwärts kommen. Nach Verlauf einer halben Stunde wird das Netz emporgezogen , um nachzusehen, was uns der Meeresgrund bescheerte. Es ist fast ganz augetüllt mit Ballen einer röthlichbraunen, blättrigen NuUipore (Lithophylluni decussatwni) , mit einer röhrenförmigen, rothen Spongie und einer spiralig gedrehten Alge (^Dyctiomenia volubilis). Auf den ersten Anblick sieht man gar kein thierisches Wesen. Die Fischer sind betrübt und fragen mich , ob sie alles wieder ins Meer werfen sollen. Doch ich lasse den ganzen Inhalt in der Barke ausleeren und siehe da, zwischen den NulHporen und Schwämmen macht sich bald ein reges Leben bemerkbar. Dort marschirt stolz ein Inaclms, einen ganzen Wald von zarten Algen am Rücken tragend, daneben zieht sich in schiefer Richtung ein Horae dalmaliuae. 23 Portunus longipes unter ein schützendes Blatt einer Nullipore zurück, während mehrere Schlangensterne mit ihren langen Armen sich zwischen einem Berge von Algen hervorarbeiten. Ein Alpheus dentipes verräth sich in seinem Verstecke durch das knipsende Geräusch, welches er mit seinen Scheerenfingern erzeugt. Und in den labyrinthartigen Gängen zwischen den Blättern der Nullipore winden sich zahlreiche, in den schönsten Farben spielende Würmer. Ich habe nun vollauf zu thun. Mehrere Gefässe, mit Meerwasser gefüllt und von verschiedener Grösse, stehen schon bereit, um diese mannigfaltigen Geschöpfe aufzunehmen. Die grössern Crustaceen kommen gesondert von allen übrigen in eine Kanne, denn es sind zu raub- lustige und bissige Gesellen, als dass ich es wagen könnte, sie mit einer zarten Annelide, mit einem dünnarmigen Seesterne oder einem weichen Mollusk beisammen zu lassen. Zur Aufbewahrung besonders minutiöser und seltener Gegenstände dienen kleine Glaskölbchen. — Von den Fischern wurden in diesem Vormittage noch vier Züge mit dem Schleppnetze und alle mit gleich günstigem Erfolge gemacht. Ich kehrte um H Uhr ganz zufrieden in meine Wohnung zurück. Nun fing aber erst die Hauptarbeit au, es musste das gesammelte Materiale geordnet und zweckmässig auf- bewahrt, manches näher beobachtet und notirt werden. Es kam der Abend heran, bevor ich nur nothdürftig zu Ende war. — In den nächsten fünf Tagen setzte ich meine Excursionen in und ausser dem Hafen von Lissa fort. Im Hafen selbst war die Ausbeute eine minder ergiebige, bloss einzelne Exemplare von Etliusa Mascarone ^ Maja verrucosa^ Holothuria tubulosa fanden sich gewöhnlich zwischen zahlreichem Tang und Schlamme im Netz. In der Nähe der Scoglien vitelli sowie bei porto Carober war das Resultat schon ein günstigeres. Doch hatte ich in der ganzen Zeit noch immer keine Bonellia gesehen. Professor Schmarda, welcher im Jahre 1850 während der Ferienzeit hier weilte , hatte sie in mehreren Exemplaren vorgefunden und an ihnen machte er seine interessanten Studien über ihre Organisation ^). Ich untersuchte zu wiederholten Malen den felsigen Strand am Morgen bei niederm Wasserstande, doch war keine Spur von ihnen wahrzunehmen. Ich fasste daher den Entschluss, meine Excursionen auch auf die Südwestseite der Insel nach dem offenen Meere hin auszudehnen. Die Fischer waren gegen einen Lohn von drei Gulden täglich und freie Kost bereit, mit mir die Insel zu umsegeln. Wir brauchten drei Tage zu dieser Excursion. Wir fuhren früh Morgens von Lissa ab , fischten einige Zeit in Porto Chiave und langten gegen Mittag in Porto Sasso an. Hier wurde das Mittagmahl im Freien eingenommen. Ich hatte mich mit Braten und Wein in Lissa versorgt. Ueberdiess fingen die Fischer schnell einige Fische mit der Angel, machten Feuer und sotten sie ab. Essig und Oel ') L. Schmarda, zur Naturgeschichte der Adria in Denkschriften der Wiener Akad. der Wissen- schaften. Bd. III. 1852. 24 Dr. C;im. Heller: hatten sie gleichfalls bei sich und auf diese Weise speiste ich ganz vor- trefflich. Nachmittags um vier Uhr kamen wir nach Comisa. Dieses kleine Städtchen, fast allein von Fischern bewohnt, liegt auf der Südwestseite von der Insel in einer offenen Bucht, rings umgeben von hohen Bergen , die am Fusse mit riesigen Caroben und zahlreichen Oliven bewachsen sind. Comisa hat den grossen Vortheil, dass es Süsswasserquellen besitzt. Ein Nachtlager fand ich beim Pfarrer des Ortes, an den ich von Lissa aus ein Empfehlungsschreiben brachte. Zeitlich früh brachen "wir wieder auf und fischten den ganzen Vormittag südöstlich von Comisa bei Punta Puntischi sowie in d r Nähe von Scoglio Busi. Dieser Tag war ein äusserst glücklicher, denn die seltensten und kostbarsten Gegenstände fanden wir heute. So hoben wir mit dem Netze aus einer Tiefe von 40 Faden mehrere schöne, braunrothe grosse Seesterne empor, die sich bei näherer Untersuchung als zwei verschiedene Arten des von Müller und Troschel aufgestellten Geschlechtes Goniodiscus ergaben. Ihr Körper ist pentagoral mit kurzen Armen und äusserst wenig eingebogenen Seiten. Bei der einen Art') (G. placentaeforniis') sind die Arme unmittelbar vor der Spitze etwas verdickt, bei der andern (G. acutus) sind die Arme mehr zugespitzt. Bisher war keine einzige Art von diesem Geschlechte aus den europäischen Meeren bekannt. — Ferner erhielt ich an demselben Orte mehrere ganz wohl erhaltene Exemplare eines kleinen zarten Seesternes, welcher zu der bisher wenig gekannten, von Forbes nach einem einzigen und noch dazu unvollständigen Exemplare aufgestellten Gattung Pectinura gehört. — Das Mittagmahl wurde heute wieder im Freien am felsigen Gestade abgehalten. Gesottene und geröstete Fische , frisch gefangen und von den Fischern auf das beste und schnellste zubereitet, mundeten vor- trefl'lich und einige Gläser guten Weines , womit uns der freundliche Pfarrer aus Comisa versehen hatte, trugen dazu bei, die freudige Stimmung, in welche uns die glücklichen Schleppnetzzüge am heutigen Morgen ver- setzt hatten, noch zu erhöhen. Nachmittags besuchten wir auf der Insel Ravannik die hier befindliche merkwürdige Felsengrotte. Sie liegt an der Südostseite dieser Insel. Zwei grosse breite Thore führen vom Meere aus in dieselbe. Im Innern ist Eaum für 20 — 30 Barken. In der Mitte der hoch- gewölbten Kuppel findet sich eine runde Oeffnung , durch welche das Tageslicht einfällt und an den Wänden hängen zierliche Stalaktiten in den verschiedensten Farben herab. Durch den krystallhellen Wasserspiegel sieht man bequem bis auf den Grund hinab. Zahlreiche Felsenblöcke, die im Verlaufe der Zeit von den Wänden und der Decke sich loslösten, liegen zerstreut auf demselben umher. Sie sind zum grössten Theile mit einem schönen grünen Algenteppich überzogen. Dazwischen wie blühende Rosen auf grünender Flur finden sich rothe Schwämme in Gruppen vertheilt. 'j Siehe: Sitzungsberichte der kais. Ak. 46. Bd. p. 149, laf. t, flg. 1—4. Horae dalmatiiiac. ^^ Ich lasse mir von den Fischern eine solche Spongie mit tler Harpune heraufholen. Es ist ein schöner Hornschwamm von rotlibrauner Farbe, der bloss in diesem versteckten Aufenthalte zu gedeihen scheint, denn ich fand ihn sonst nirgends wieder. Er wurde au( h von Prof. Oscar Schmidt, dem ich ihn zur Untersuchung libergab, als eine neue Art erkannt und als Clatliria oroides beschrieben. An vorspringenden FeLsblöcken am Ende der Höhle zeigen zahlreiche geschwärzte Stellen und Kohlenreste, dass Fischer hier öfters zu übernachten pflegen. Doch ist diess nur bei ruhiger See oder bei Winden, die von West oder Nord her wehen, möglich. Setzt jedoch ein Südostwind (Scii'occo) das Meer in grössere Bewegung , dann stürmen die Wellen mit grösster Macht in diesen unterirdischen Palast hinein und aus der Oeffnung am oberen Gewölbe dränget sich schäumend und zischend ein Wasserstrahl empor. Am Abend gelangten wir nach porto Manego. Bloss einige elende Fischerhütten finden sich am Strande. Im Innern derselben sieht es sehr wenig- einladend aus. Ich entschliesse mich daher, lieber die Nacht im Freien zuzubringen. Die Fisclier improvisiren mittelst eines Schiffssegels, das sie mit drei Stangen stützen , ein Zeit. In demselben bereiten sie mit einer Kotze und einem Mantel ein nothclürftiges Lager. Sie selb-t strecken sich vor dem Zelte auf die Erde liin. Die Situation erscheint ganz romantisch. Ueber mir der helle gestirnte Himmel, vor mir in weiter Fläche das spiegel- glatte Meer, um mich herum lautlose Stille, nur manclimal unterbrochen durch die Ruderschläge eines heimkehrenden Fischerbootes. Doch bald verschwindet diese poetische Stimmung. Im ganzen Körper verspüre ich ein fürchterliches Jucken. Die Kotze unter mir scheint sich in ein Heer von Flöhen aufgelöst zu haben, die sich nun ein Vergnügen daraus machen, mich so recht nach Herzenslust zu quälen. Ich werfe mich hin und her, handle nach dem alten Sprichwort, wen's juckt , der kratze sich, werfe endlich Kotze und Mantel von mir und begnüge mich mit der steinernen Unterlage. Doch es nützt alles nichts. Da springe ich vom Lager auf, wasche mich am Meere und promenire bis vier Uhr Morgens zwischen den Rosraarinbüschen und Aloestauden am Strande. Kaum graute der Morgen, so weckte ich die Fischer und fuhr weiter. Den ersten Haltpunkt machten wir heute auf dem Scoglio ßudicovaz. Es ist diess eine kleine, aus dem Wasser nur wenig hervorragende Felsen- insel, die bei stürmischer See ganz vom Wasser bedeckt wird. Zahlreiche Wassertümpel , nach der Fluth zurückgeblieben , Hessen hoffen , einige Thiere hier zu finden. Bald rief mich auch einer der Fischer herbei, denn er hatte ein merkwürdiges Thier gesehen. Ich eile hinzu und traue meinen Augen kaum , es ist die vielersehnte BoneLlia viridis. Der vorgestreckte, am Ende zweitheilige Rüssel bewegt sich im Wasser, der Körper selbst steckt in der Spalte eines Felsens. Langsam und leise nähern wir uns, doch schon zieht das Thier den Rüssel zurück und unmöglich ist es, in die Uli. XIV. Abhiiii.ll, 4 26 Dr. Cam. Heller: schmale Spalte mit den Fiiigeru einzudringen und das Tliier heryorzuholen. Mehrere Exemplare wurden noch gesehen, aber alle in solchen unzugäng- lichen Verstecken. Ein einziges Stück konnte ich erlangen , aber nur in verletztem Zustande , denn der Körper ist sehr weich und besonders der Rüssel reisst leicht ab. Nachdem wir noch in der Nähe der Scogli Petrini das Netz einige Mal ausgeworfen hatten, kehrten wir Nachmittags nach Lissa zurück. Auf der Rückfahrt begleitete uns längere Zeit in unmittel- barer Nähe ein riesiger Haifisch, ganz an der Oberfläche des Wassers dahinschwimmend, so dass die dreieckigen Flossen frei hervorragten. Von Zeit zu Zeit verschwand er in die Tiefe, um einen arglos dahingleitenden Fisch mit seinem weiten Rachen zu ergreifen und zu verschlingen. Dann folgte er uns wieder. Den Fischern wurde endlieh diese Reisegesellschaft lästig, sie lösten die Steine vom Schleppnetze los und warfen sie nach dem gefrässigen Räuber. Dieses Bombardement erschreckte den letztern dergestalt, dass er bald die Flucht ergriff und sich nicht mehr sehen liess. Die wenigen Tage, welche ich noch in Lissa weilte, benützte ich dazu, um das gesammelte Materiale gehörig zu verpacken. In dem letzten Augen- blicke meiner Anwesenheit war ich noch so glücklich, zwei Exemplare von Argonauta Argo mit dem Thiere zu erhalten. Die Fischer hatten sie un- mittelbar am Strande gefangen. Gegenwärtig sind sie ziemlich selten. Doch im Herbste und Winter, namentlich nach heftigen Stürmen soll man sie häufiger im Hafen finden , indem sie aus dem hohen Meere dahin ver- schlagen werden. Mit dem nächsten Dampfer reiste ich nach vierzehntägiger Anwesen- heit von Lissa ab. Die beiden Fischer Bedaco, welche mir noch meine Sachen zum Dampfschiffe führten , wünschten , dass ich baldigst wieder nach Lissa zurückkehren möge. Die Reise war diessiual vom schönsten Wetter begünstigt. In zwei Stunden wurde die Ueberfahrt bis Lesina ge- macht, wo wir um T'/j Uhr Abends anlangten. Die Stadt gewährt vom Hafen aus einen recht lieblichen Anblick, sanft ansteigend am Ufer, im Hintergrunde begrenzt von einem steilen , mit einem Forst gekrönten Felsengebirge. Rechts etwas entfernt von der übrigen Stadt liegt unmittel- bar am Strande das Franciskanerkloster, links am entgegengesetzten Ufer das Haus des Platzcommandauten. Doch da ich bei meiner Rückkehr hier längere Zeit zu verweilen gedenke, so werde ich noch Gelegenheit haben, ausführlicher über diesen Ort berichten zu können. Nach einem halbstündigen Aufenthalte dampften wir schon nach dem Süden weiter. Es war Mitternacht , als wir vor Curzola ankamen. Der Capitän lässt bloss kurze Zeit anhalten und es ist daher Eile noth- wendig, um das Gepäck schnell in die bereit stehenden Barken zu bringen. Kaum sind wir damit fertig , so setzt sich auch das Dampfschifi" schon wieder in Bewegung und bald ist es unsern Blicken entschwunden. Wir rudern indessen ans Land. Mein Gepäck lasse ich auf der Dogana stehen Horac iliilmatinae. 27 und suche mir alsogleich ein Nachtquartier. Ich habe die VV^ihi, entweder bei der Signora Cattina oder beim Venetiano mich einzuquartiren. Ich lasse mich zur Signora Cattina führen, denn diese Alte ist mir schon von Wien aus empfohlen worden. Ihr Haus steht unmittelbar am Meere. Das Zimmer, welches ich bei ihr erhalte, ist ganz anständig und rein. Die Signora ist voll Aufmerksamkeit und obwohl hinkend, eilt sie hin und her, um alles in beste Ordnung zu setzen. Hiebei ist sie von einer bewun- derungswürdigen Eloquenz und an dem ersten Abende habe ich noch das Glück, einen grossen Theil von ihrer Lebensgeschichte zu vernehmen, so- wie all' die ausgezeichneten Gäste kennen zu lernen, welche schon unter ihrem Dache bewirthet wurden. Am folgenden Tag sehe ich mir die Stadt etwas näher an. Sie zerfällt in den altern und neuern Theil. Jener liegt auf einer ins Meer vorspringenden I-andzunge, ist von hohen Mauern um- geben, im Innern mit engen düstern Gassen, alten Gebäuden, von denen viele ganz verlassen , als halbe Ruinen dastehen. Der neuere Stadttheil dehnt sich längs des Strandes aus und hat ein viel freundlicheres Aus- sehen. Im Hafen herrscht eine rege Thätigkeit. Zahlreiche Schiffe von jeder Grösse sind hier im Bau begriffen und Tausende von Arbeitern sind daselbst beschäftigt. Ein besonderes, grossaitiges Schauspiel gewährt es, ein grösseres Schiff von der Werfte ins Wasser gleiten zu sehen. Ich war so glücklich, einem solchen Schauspiele beiwohnen zu können. Mit Krän- zen und Bändern geschmückt, nur durch Seile und einige seitliche Stützen auf seiner schlittenartigen Unterlage festgehalten, präsentirte sich unsern Blicken der Schiffskoloss. Auf dem Verdecke, zu welchem man mittelst einer Stiege von unten gelangen konnte , war es schon ziemlich lebendig. Zahlreiche Gäste hatten sich hier versammelt. In der Mitte des Deckes wehte die Flagge mit dem Namen des Schiffes „Pansalenus". Um 9 Uhr kam ein Domherr, um das Schiff einzuweihen und Glück und Segen vom Himmel für dasselbe zu erflehen. Hierauf wurde zuerst die Stiege abge- schlagen, eine Stütze um die andere fiel, die Keile wurden unten immer fester eingetrieben, fleissig mit Wasser begossen, endlich auf ein g'egebenes Zeichen wurden die Seile, welche das Schiff noch fest hielten, gelöst und unter frohem Jauchzen der Menge setzte sich dasselbe in Bewegung; an- fangs langsam und allmäüg immer schneller glitt es die schiefe Ebene hinab und bald schwamm es majestätisch wie ein Schwan in dem neuen Elemente dahin. In den folgenden Tagen konnte ich nicht gleich meine Schleppnetz- excursionen beginnen, denn es war mittlerweile ziemlich stürmisch gewor- den. Ich beschränkte mich darauf, während dieser Zeit am Strande fleissig zu sammeln. Als das Wetter wieder günstiger ward , fischte ich zu ver- schiedenen Malen in der Umgebung von Curzola , namentlich im Kanäle bei Scoglio deila Badia und bei Planiak , in porto Pedoccio sowie im Kanäle von Jesuvizza bei Scoglio Gubavaz. Die Ausbeute war jedoch im 4 * 28 Dr. Cam. Heller: Ganzen ziemlich spärlich. Bloss einige seltnere Mollu>ken wie Venus casina, Triton variegatum und verschiedene Ascidien fand ich daselbst. Dagegen ward mir die üeberraschung, während meines Hierseins einige iunge Schakals zu beobachten. Gendarmen hatten sie bei einer Streifung im Walde zwischen Felsen vorgefunden und sie ihrem Commandanten nach Curzola gebracht, der sie mit der Milch einer Hündin aufzuziehen suchte. Es war possierlich, diese kleinen grauschwarzen, ausseist lebendigen Thiere mit Gier an den Brüsten der Hündin säugen zu sehen. Leider, gingen sie, wie ich nachträglich hörte, zu Grunde, da die Hündin später überdrüssig wurde, die kleinen wilden Bestien zu nähren. Noch muss ich hier auch in Curzola eines Thieres gedenken, welches im Volksmunde eine bedeutende Rolle spielt. Ich meine die Sage von dem Boscob. Es soll diess eine Eidechse sein, welche sich springend auf Men- schen und Thiere wirft und deren Biss absolut tödtlich ist. Niemand hat dieses Thier in Wirklichkeit gesehen und doch betheuert jeder, dass es existirt. Da ich nicht daran glauben wollte, sondern die Meinung aus- sprach , dass hier wahi'scheinlich eine Verwechslung mit der hier auf der Insel nicht selten vorkommenden Sandviper (Vipera ammodytes), deren Biss jedenfalls sehr gefährlich ist, stattfinden düifte , so führte man mich nun zu einem Kaufmar.ne im Orte, Bei ihm sollte ich nun das Ungethüra, in Spiritus aufbewahrt, von Angesicht zu Angesicht sehen. Mit heiliger Scheu ZOO- dieser aus einem Winkel eine grosse Flasche hervor und reichte sie mir. Es hing wirklich ein eidechseuartiges Thier in der Flasche mit Wein- o-eist , doch diese Eidechse stammte gewiss nicht Von der Insel Curzola, denn es Avar — risum teneatis amici — ein junges Krokodil. Wahrschein- lich hatte einer der Vorfahren dasselbe von einer Weltreise als Curiosura mit in die Heimat gebracht, und hier muss es nun die Rolle eines Boscob spielen. Ich blieb daher noch der ungläubige Thomas wie früher. Die Zeit verging mir in Curzola ziemlich schnell. Herr Vucovic, der Ämtsleiter der dortigen Telegrafenstation, ein äusserst liebenswürdiger und gebildeter junger Mann, leistete mir in meinen freien Stunden Gesell- schaft und gab sich alle erdenkliche Mühe, um mir den Aufenthalt in Cur- zola so angenehm als möglich zu machen. Durch ihn Avurde ich auch mit einem jungen Beamten bei der Pratur, Herrn v. Ivellio bekannt, der in Wien die juridischen Studien vollendet hatte. In ihrer Gesellschaft hatte ich auch das Vergnügen, einen Ausflug nach dem jenseitigen Ufer des Kanales zu machen und daselbst Orebiccio , den Hauptort der Halbinsel Sabioncello zu besuchen. Orebiccio ist berühmt durch die vielen wohl- habenden und kühnen Seefahrer, die mit ihren Schiffen alle Meere durch- kreuzen , dessgleichen durch die Schönheit seiner weiblichen Bevölkerung. Da wir gerade an einem Sonntage zur Zeit der Messe anlangten, so hatten wir Gelegenheit, unter den frommen Kirchengängerinnen manches schöne Gesiclitchen zu bewundern. Die Tracht der Flauen ist eine ganz eigen- Horae dalmatinae. 29 thümliche: Kurze Jäckchen, ein mit einem breiten gelben oder rothen Saume unten versehener Rock , ein weisser Strohhut mit einem grossen schwarzen Federbusche auf der einen Seite , dazu äusserst viel Gold- schmuck am Halse. Während meiner Anwesenheit in Curzola langte auch der Uaiupfer mit den Vergnügungsreisenden aus Triest daselbst an. Da derselbe über die Nacht hier verweilte, so Hessen Vukovic und IveUio der Reisegesellschaft durch die Stadtmusik ein Ständchen am Schifte dar- bringen, welches bei dem Umstände , dass sich einige tanzlustige junge Damen unter der Gesellschaft befanden, bald zu einem kleinen Balle Veran- lassung gab, bei welchem man bis spät in der Nacht sich recht angenehm unterhielt. Ich hatte inzwischen den Eatschluss gefasst, einen Ausflug nach der Insel Lagosta zu machen, da ich hoft'en durfte, dort eine bessere zoologische Ausbeute zu machen. Da jedoch eine regelmässige Verbindung mit dieser Insel nicht besteht , so ist es schwer , dahin zu gelangen. Man muss ab- warten , bis zufällig eine Barke von Lagosta anlangt, um mit ihr dann nach der Insel zu fahren , oder man ist genöthigt, sich ein eigenes Schifl' tür die Ueberfahrt zu miethen, was immer mit einer grossen Auslage ver- bunden ist. Es traf sich, dass gerade- ein Fischer aus Lagosta in Curzola war, der seine Barke hier ausbessern liess, und mit ihm konnte ich am nächsten Tage nach dieser Insel abgehen. Herr v. Ivellio war so freundlich, mich mit einem Empfehlungsschreiben an den Herrn Bürgermeister in Lagosta zu versehen. Wir verliessen Curzola am Abend. Nach einer Fahrt von vier Stunden, während welcher Zeit wir die Südostspitze der Insel, Punta Speo, umschift't hatten, kamen wir nach valle Sparsina. Hier rasteten die SchiftVr einige Zeit, indem sie hofi'ten , dass vielleicht nach Mitternacht ein günstiger Wind sich erheben wird , der es dann ermöglichen würde , mit- telst Sogel den breiten Kanal zwischen Curzola und Lagosta schneller zu durchschneiden. Doch die Brise erhob sich nicht, die Wasserfläche blieb ruhig wie ein Spiegel. Somit mussten sie trachten, durch fleissiges Rudein vorwärts zu kommen. Je weiter wir von der Küste uns entfernten , einen desto freieren Ueberblick bekam man nun über die grosse, lang gestreckte, fast ga;z mit grünem Walde bedeckte Insel Curzola. Nur an einzelnen Stellen war alles nackt und kahl. Ein Waldbrand, veranlasst durch niedrige Bosheit, hatte erst vor kurzem den üppigen Wald hier vernichtet. Von der Regierung wurden nämlich in letzterer Zeit einige Forstbeamten be- stellt, denen die bessere Cultiviruug des Waldes oblag und die natürlich der bisher gewohnten barbarischen Wirthschaft der Bewohner entgegen- treten mussten. Aus Rache wurde nun der Wald an mehreren Punkten angezündet. Die Barbaren sehen nicht ein, da.-s sie nur selbst hiedurch .sich den grössten Nachtheil zuziehen. Die Insel Lagosta, anfangs noch in dunklen Umrissen, tritt allniälig immer deutlicher hervor. Sie erscheint als ein hoher, steil aus dem Meere 30 Dr. Caiii. Heller: hervorragender Gebirgshtock , im Osten schliessen sich dann in langer Reihe in der Richtung gegen Meleda hin die kleinen Scogli Lagostini an. Der Rücken der Insel ist ziemlich bewaldet. Erst gegen Mittag laufen wir längs einer felsigen Küste in den kleinen Hafen an der Nordseite ein. Am Lande erblickt man bloss einige niedere Hütten, die als Magazine für die Fischer zur Deponirung ihrer Geräthschaften dienen. Auch ich lasse indessen mein Gepcäck hier aufbewahren. Eine breite, jedoch schlecht ge- pflasterte Strasse windet sich zwischen üppigen , lieblichem Gebüsche den Berg steil hinan. Oben auf der Anhöhe angelangt, eröffnet sich dem Auge die schönste Aussicht. Vor sich wie in einem grünenden Garten die ein- zelnen Häuser der Ortschaft tief unten im Thale und längs den Bergab- liängen zerstreut , links auf dem liöchsten Gipfel eines Berges die Ruinen einer ehemaligen Festung , weiter abwärts die kleine Kirche. Blickt man zurück , so liegt vor uns die weite Spiegelfläche des Meeres , in weiter Ferne die Insel Curzola und im Hintergrunde das hoch emporragende Felsengebirge von Sabioncello. Geleitet von einem der Schifi'er steige ich nun ins Thal hinab, um zuerst dem Herrn Bürgermeister Questich meinen Besuch abzustatten und ihm mein Empfehlungsschreiben zu übergeben. Ich werde von ihm auf das freundlichste aufgenommen und erhalte die Ein- laduno- , dass ich bei ihm selbst bleiben und während meines Hierseins dessen Gast sein möge. Die liebenswürdige Hausfrau bietet mir gleich einige Erfrischungen an , die ich mit Vergnügen annehme, da ich während der ganzen Ueberfahrt nichts zu mir genommen habe. So sehr ich anfangs besorgt war, dass ich auf der Insel Lagosta mit den grössten Entbehrun- gen werde zu kämpfen haben, dass ich niemand finden werde, mit welchem ich in geselligen Verkehr treten könnte, um so angenehmer war ich über- rascht , das Gegentheil zu erfahren. Ich lebte in Lagosta sehr vergnügt und traf recht freundliche biedere Menschen. Herr Podesta Questich, obwohl schon im vorgerückten Alter, ist demungeachtet noch äusserst rü- stig. Er besorgte mir allsogleich verlässliche Fischer und begleitete mich auch selbst bei allen meinen Excursionen. Es machte ihm unendliche Freude, wenn ein reicher Zug mit dem Netze unsere Anstrengungen be- lohnte. Wir fischten durch mehrere Tage bei den östlich von Lagosta liegenden kleinen Inseln, namentlich in der unmittelbaren Umgebung von Scoo-lio Lucovaz, ferner auch westlich bei porto Chiave, sowie im Hafen Lagosta selbst. Die Ausbeute an Würmern, Crustaceen, Mollusken und Spongien war eine sehr reichliche, wie man sich aus meiner nächstens zur Veröfientlichung kommenden Uebersicht der daselbst gesammelten Thiere überzeugen kann. Kehrten wir alsdann ermüdet von unserer mehrstündigen Seefahrt zurück, so erwartete uns schon ein kräftiges Mahl, welches die geschäftige Hausfrau indessen zubereitet hatte. Von den übrigen Honora- tioren des Ortes lernte ich den würdigen Pfarrer und Kaplan, den Com- Horae dalmaliiiae. 31 munalar/t Herrn Kwokal, sowie den Zolleinnehmer kennen. In ilireni freundlichen Umgange vergingen mir die Stunden äusserst schnell. Ein Ereigniss von grosser Seltenheit für Lagosta war während meiner Anwesenheit die Ankunft eines Kriegsdampfers. Professor Oscar Schmidt, welcher mit dem Dampfer Hentzi soeben behufs Ermittelung eines günstigen Punktes zur Einführung der künstlichen Schwammzucht die adriatische Küste befuhr, berührte bei dieser Gelegenheit auch Lagosta. Am nächsten Tage besuchten wir den Dampfer , der in dem Hafen Chiave vor Anker lag. Mehrere von der Gesellschaft waren noch nie auf einem Dampfschitfe gewesen und hatten daher grosses Interesse , dasselbe näher zu betrachten. Während ein Schiffsoffizier die Herren und Damen herum- führte, nahm ich Einsicht von der reichlichen Spongienausbeute, welche College Schmidt auf seiner Reise gemacht hatte. Nach einem Aufenthalte von mehreren Stunden verliessen wir wieder das Schiff, welches bald in der Richtung nach Meleda weiter ging. Vor meiner Abreise wünschte ich noch , an das jenseitige Ufer der Insel zu gehen und dort einen Versuch mit dem Schleppnetze zu machen, auch konnte ich bei dieser Gelegenheit den Leuchtthurm in der Nähe von porto rosso ansehen. Eine zahlreiche Gesellschaft begleitete mich bei dieser Excursion. An einem Sonntage zeitlich früh setzten Avir uns in Be- wegung. Der Weg über den Gebirgsrücken ist sehr angenehm und führt grösstentheils durch schattige Olivenhaine und grüne Kieferwälder. Bei- läufig zwei Stunden mochten wir geritten sein, als wir auf der antlern Seite der Insel wieder das Meer erblickten. Ziemlich steil ging es nun abwärts zum Strande. Bei porto rosso angekommen, verliessen wir unsere Maulthiere, setzten auf einer bereit stehenden Barke auf das jenseitige Ufer des Hafens über und gelangten bald zu dem auf einer Anhöhe un- mittelbar am Strande liegenden Leuchtthurme. Der dirigirende Beamte daselbst, Herr Giuseppe Laneve war uns bereits entgegengeeilt. Wir lernten in ihm einen äusserst freundlichen und heitern Mann kennen. Er wusste durch seine gute Laune die ganze Gesellschaft auf das angenehmste zu unterhalten. Hier auf dieser einsamen Station , entfernt von jedem grösseren Orte, ist ein unversiegbarer fröhlicher Muth gewiss eine sehr kostbare Eigenschaft. Wir besahen uns nun den Leuchtthurm mit seinen äusserst zweckmässigen Einrichtungen. Ueberall herrschte grösste Nettig- keit und Ordnung. Ueberdiess hat man von diesem erhabenen Standpunkte eine prächtige Aussicht auf das weite blaue Meer , im fernen Süden von der italienischen Küste in undeutlichen Umrissen begrenzt. Unmittelbar unter dem Leuchtthurm findet sich ein senkrechter hoher Absturz in's Meer, das hier gleich eine bedeutende Tiefe erreicht. Diese Stelle zeigt sich auch als eine reiche Fundgrube für die Korallenfischer, die während des Sommers einige Male hieher kommen. Bei dieser Gelegenheit ziehen sie mit ihren eigenthümlichen Vorrichtungen nebst der Edelkoralle auch 32 Dr. C'iii- Heller: verschiedene andere Meeresprodukte aus der Tiefe hervor , die für sie werthlos sind und daher meistens wieder weggeworfen werden. Herr Laneve versprach mir nun, bei der nächsten Rückkehr der Korallenfischer einiges für mich zu sammeln und es mir nach Lesina zu senden. Er hielt auch getreulich Wort. Ich empfing von ihm wirklich später einen ganzen Korb voll der schönsten Zoophyten , unter denen sich namentlich ein grosses Exemplar von Lewpathes befand. Meine Fischer waren inzwischen auch mit der Barke angelangt. Mit ihnen führen wir am andern Tage längs der südwestlichen Küste entlang-, indem wir hiebei an verschiedenen Stellen das Netz auswarfen. Besonders fischten wir längere Zeit bei Scoglio Ulasgnich sowie in dem Kanäle zwischen Isola Marciara und Presciach. Der grösstentheils sandige Grund bot keine grosse Mannigfaltigkeit an Thieren dar. Bei der Rückfahrt machten wir einige Mal Halt an der steilen Küste. Die Fischer hatten nämlich bemerkt, dass in den Felseiispalten junge Vö- gel zwitschern. Bald flog auch aus einem solchen Versteck ein grösserer Vogel heraus. Es war eine Blauanisel , durch ihren wohltönenden Gesang berühmt. Diese Vögel kommen auf dieser Insel nicht selten vor, doch sind jene, welche sich an der Küste aufhalten, wegen ihres Gesanges be- sonders gesucht. Man kann sie jedoch nur sehr schwer erlangen , weil sie mei'^t an unzugänglichen Stellen sich aufhalten. Kaum hatten daher die Fischer bemerkt, dass sich hier ein Nest mit Jungen befinden müsse, so sprangen sie schnell ans Land. Behende wie Katzen klettern sie die fast senkrechten \^'ände hinan und jeden Augenblick musste ich fürchten, dass sie ausgleiten und herabstürzen. Bald gelangten sie zu jener Felsspalte, aus welcher der Vogel früher herausgeflogen war. Der eine Fischer kroch auf dem Bauche liegend in die Kluft hinein und verschwand bald in dem Dunkel derselben, der andere hielt am Eingange Wache. Es dauerte nicht lange , so hörte man einen freudigen Ausruf, denn jener hatte im Innern der Höhle wirklich einen jungen Vogel erbeutet. Nach langem Herum- suchen und einer beschwerlichen halsbrecherischen Arbeit fanden sie noch ein zweites Stück , doch bei näherer Untersuchung zeigte es sich später, dass die vorgefundenen Exemplare beide Weibchen seien, und es war daher die verwendete Mühe ganz nutzlos. Da sich in den nächsten Tagen der Himmel immer mehr umwölbte und ein leichter Scirocco schon das Meer bewegte, so musste ich mich mit meiner Abreise beeilen. Bei stürmischer See ist es nämlich äusserst ge- fährlich , den breiten Golf mit einer leichten Barke zu übersetzen. Ich nahm daher nach einem zehntägigen Aufenthalte auf der Insel mit Weh- niuth von alT den biederen Menschen , die ich hier kennen gelernt hatte, Abschied. Der Herr Caplan und Arzt Kwokal fuhren mit mir. Vier rüstige Ruderer brachten uns schnell vorwärts. Die Insel Lagosta mit ihren steilen Küsten lag bald weit hinter uns. Die Abeiuiglocken läuteten Horae dalmalinae. 33 im Kloster auf der Insel St. Cattarina , die Arbeiter kehrten singend von ihrem Tagewerk aus den grossen Steinbrüchen des Scoglio Fetrara zurück, als wir uns der Stadt Curzola näherten. Wir hatten diessnial die Ueber- fahrt in der kurzen Zeit von sechs Stunden gemacht, während ich zur Hinfahrt mehr als zwölf Stunden benöthigte. Meine Wirthin , die Signora Cattina, freute sich über meine glückliche Rückkehr. Den nächsten Tag verabschiedete ich mich von meinen werthen Reisegefährten aus Lagosta, die wieder mit derselben Barke nach ihrer trauten Heimat zurückkehrten. In der Nacht reiste ich mit dem nächsten Dampfer nach Lesina ab. Herr Vucovic und Ivellio, denen ich für ihre liebevolle Aufmerksamkeit wäh- rend meiner Anwesenheit in Curzola zu so vielem Danke verpflichtet bin, erfreuten mich bis zum letzten Augenblicke mit ihrer Gegenwart. Doch bevor ich zu der Schilderung meines Aufenthaltes auf der Insel Lesina übergehe, sei es mir erlaubt, noch früher eine Skizze über meinen Ausflug nach Ragusa und Cattaro vorauszuschicken. Im verflossenen Jahre war ich nämlich von Lissa, ohne Curzola zu berühren, gleich nach Ragusa abgereist, wo ich mich 14 Tage aufhielt und dann nach einem kurzen Abstecher in die Bocche di Cattaro erst nach Lesina ging. In Ragusa kam ich mit dem Dampfer um 6 Uhr Morgens an. Man landet in dem Hafen von Gravosa, von Ragusa beiläufig eine halbe Stunde entfernt. Nachdem ich meine Kisten und Requisiten hier wieder ans Land gebracht, wozu ich allein eine Barke benöthigte, zog ich alsdann mit einer ganzen Kara- wane von Trägern über Pille nach Ragusa ein. Ich nahm daselbst ein Zimmer in dem Gasthause „al boschetto", das vor porta Pille unmittelbar am Meere gelegen ist. Mein Einzug mit den vielen Kisten und ihren Trägern hatte einiges Aufsehen erregt. Man hielt mich anfangs für einen reisenden Kaufmann , denn bald kam ein junger Agent zu mir aufs Zimmer, der seine Dienste anbietet , im Falle ich mit hiesigen Handelsleuten Geschäfte abschliessen will. Als ich ihm antwor- tete, dass ich nichts zu verkaufen habe, entfernte er sich enttäuscht. Doch bald schob sich ein kleines Männchen mit schiefen Schultern durch die Thür , machte seine Reverenz und trug gleichfalls seine Dienste an. Er versicherte mich, dass unlängst ein Künstler in Ragusa gewesen sei, wobei er mit durchdringendem Blicke meine langen Stricke musterte, (wahrscheinlich hielt er mich für einen Seiltänzer) und er habe alles zur besten Zufriedenheit desselben besorgt. Lächelnd erwiederte ich demselben, dass ich in der Stadt Ragusa nicht öffentlich aufzutreten gedenke, dass ich aber auf dem Meere nächstens einige Vorstellungen zu geben wünsche. Hiezu sind von Ragusäern aber bloss geladen zwei verlässliche Fischer mit einer Barke, dagegen mögen sich Würmer und Krebse, Igel und Seesterne, Muscheln und Schnecken in reicher Anzahl und in ihrem prächtigsten Festgewande einfinden. Der kleine Factor empfahl sich, denn eine solche Commission schien ihm nicht zu gefallen. Bd. XIV. Abüandl. g 34 Dr. Cam. Heller.- Am ei-afcen Tage meiner Anwesenheit regnete es in Strömen, ich konnte daher nichts weiter beginnen. Am folgenden Tage machte ich einige Visiten und zwar zuerst bei dem Obersten des in Ragusa garniso- nirenden Regiments Alleman, Herrn Manger von Kirchsherg , einem sehr intelligenten Kriegsmanne, der sich auch für die Künste des Friedens, namentlich für Naturwissenschaften sehr lebhaft interessirt. Ich sah bei ihm eine recht schöne Sammlung von Insecten , welche er in der Umge- bung von Ragusa gefangen hatte. Ferner lernte ich hier Regimentsarzt Dr. Derb lieh kennen, dem wir so viele interessante Schilderungen über Land und Leute in Dalmatien verdanken. Durch die Güte des Herrn Kreiscommissärs Colombani, eines guten Bekannten aus früherer Zeit, wurde ich dem Herrn Seeinspector vorgestellt , welcher mir ver- lässliche Fischer verschaffte , wovon es in Ragusa keinen Ueberfluss zu geben scheint. Meine Excursionen begann ich alsobald. Zuerst fischte ich in un- mittelbarer Nähe von Ragusa unterhalb der Festung , in Valle Danse und Valle St. Martine. Das Meer zeigte schon in unmittelbarer Nähe des Ufers eine grosse Tiefe, 40 — 60 Faden. Die Ausbeute war sowohl nach Quantität als Qualität unbedeutend. Jedoch erschien mein Schleppnetz für solche Tiefen nicht mehr ganz geeignet , es war viel zu leicht und wiewohl ich es mit Steinen beschwerte, mag es doch an vielen Stellen nicht den Grund erreicht haben. Ferner fischte ich durch mehrere Tage östlich von Ragusa bei der Insel Lacronia. Letztere liegt in unniittelLarer Nähe der Stadt und ge- hört gegenwärtig dem Herrn Erzherzoge Ferdinand Max. Bei der Ueberfahrt mit der Barke passirt man die Stelle, wo im Jahre 1859 die kaiserliche Brigg Triton in die Lüfte flog. Die Spitze des Mastes ragt noch aus dem Wasser hervor und bei ruhiger See sieht man in der Tiefe den Rumpf des Schiffes wie in seinem Grabe liegen. Die Insel selbst ist mit Ausnahme eines Klafter breiten kahlen Gürtels am Strande sonst ganz grün und mit üppigem Gesträuch und Bäumen bedeckt. Der Erdbeer- strauch mit seinen schon röthlich angehauchten Früchten, Wachholder- büsche, im weisse.i Blüthenschmuck prangende Myrthen und Ericen schmiegen sich innig aneinander und bilden ein undurchdringliches Busch- werk. An der östlichsten Spitze erhebt sich ein lieblicher Wald mit hohen Stämmen von Pinus maritima '). Der höchte Punkt der Insel ist ') Eine kleine CoUection von in einem Nachmittage daselbst gesammelten Pflanzen , deren Bestim- mung mir Herr Dr. Reichardt freundlichst besorgte, möge eine beiläufige Debersicht der Insel- flora geben: AlUum roseum, Arbutus Unedo, Bromus confertus, Brachypodium pinnatum, Campanula glomerata, Clematis Viticella, Cl. Flammula, Cakile maritima, Chrysanthemum einer ariaefolium, Cistus canus, Cohttea arborescens, Centatirea sp., Cytisus spinescens, Brachypodium distachyon^ Erica arborea, E. scoparla, E. verticillata, Erythraea Centaurium, Galiivm Mollugo, Helianthemvm Fumana, Helichrysum angustifolium, Hypericum perforatwm, Jimiperus phoenica, J- Oscycedrus, Horae dalmatinae. 35 mit einem Fort versehen, von dem aus man eine prächtige Aussicht auf die ganze Umgegend und das Meer geniesst. Die Wohnung des Herrn Erzherzogs befindet sich an der Südostseite in dem ehemaligen Kloster- gebäude und ist von reizenden Anlagen umgeben. Die zoologische Aus- beute in der unmittelbaren Umgebung der Insel war schon eine ergiebigere, besonders an einigen selteneren Crustaceen und Spongien. Doch am reichlichsten war die Ernte am Meeresgrunde bei Ragusa vecchia zwiMlien den Inseln St. Pietro, Marcana und Bobara. Hier fand ich auf rauhem Milleporengrunde sehr viele und schöne Anneliden sowit^ kleinere Crustaceen. Ragusa vecchia liegt in östlicher Richtung von Ragusa, sechs Miglien von letztem entfernt , jenseits des Valle Breno. Ich blieb durch zwei Tage daselbst. In der folgenden Zeit steigerte sich die Hitze zu einem fast uner- träglichen Grade. Bei einer der letzten Excursionen, die ich machte, hatte mir die Sonne die Haut am Nacken derart verbrannt, dass ich mit einem bluthrothen, wie von einem Sinapumus aufgezogenem Flecke nach Hause kam und gezwungen war, längere Zeit kalte Umschläge zu machen, um die Schmerzen zu mildern. In den Mittagstunden sieht man daher auch nur wenige Menschen auf der Strasse. Dagegen wird es am Abende be- lebter. Man macht dann seine quatro passi auf der Strasse durch Pille bis zum Belvedere oder auf dem Stradon, so nennt man nämlich die in ge- rader Richtung von einem Ende zum andern führende breite Hauptstrasse in Ragusa. Am lebendigsten gestaltet sich jedoch der Corso am Sonntage Nachmittags vor Porta Pille , wenn die Regimentsmusik spielt. Die ganze elegante Welt rückt dann heran , um sich an den Tönen der Musik zu freuen, um die reiche Toilette zu zeigen und im Schatten der hohen Pla- tanen und Panlownien zu lustwandeln oder am Platze vor dem Kaffeehause ein Sorbett zu schlürfen. An das Ohr dringen schon viele slavische Laute , wenn auch die gewöhnliche Umgangssprache noch die italie- nische ist. Ragusa hat mir stets unter allen Städten Dalmatien's am meisten gefallen. Schon die liebliche Lage am Meere, die Reinlichkeit und Nettig- keit der Strassen nehmen für dasselbe ein; aber aus seinen Mauern spricht auch eine bedeutende geschichtliche Erinnerung und die Wissenschaft hat glänzende Namen verzeichnet, deren Träger dieser Stadt entstammten. Kagusa hat ferner eine ausgezeichnete Wasserleitung, wodurch es das ganze Jahr hindurch reichlich mit gutem Trinkwasser versehen wird. In unmittelbarer Umgebung der Stadt erblickt man auffallend viele zerstörte Häuser und Ruinen, laut sprechende Zeugen, dass die Cultur hier unmittel- Lonicera etrusca, Melica ciliata, Mercurialis anmia, Myrtus communis, Pinus maritima, Pistacia Lentiscvs, PhylUrea media, Phyteuma canescens, Psoralea bituminosa, Pteris aquilina, Pteroneuron graecitm., Rosa sempervirens, Salviä officinalis, Smilax aspera, Teucrium, Polium, T. Ckamaeclrys, T. flavim, Trifolium procumbens, Viburnum Lantana, Yitex agtms castus, Putoria calabra, 5* 36 Dr. Cani. Heller: bar an die rohe Barbarei grenzt, denn diese Gebäude wurden vor nicht gar langer Zeit durch einbrechende Montenegrinerhorden verbrannt und nieder- gerissen. Doch trennen wir uns von dem slavischen Athen , wie man Ragusa auch gern nennt und betrachten wir uns noch im Fluge die viel- gerühmten Bocche di Cattaro. Die Küste von Ragusa bis Punta d'Ostro ist ziemlich kahl und ein- tönig, sie besteht aus zerrissenen Felswänden mit äusserst dürftiger Vege- tation. Als Reisegefährten hatte ich mehrere türkische Offiziere und Kaufleute. Erstere sassen auf einem am Boden ausgespannten Teppich mit gekreuzten Beinen im Kreise herum und verzehrten ihr frugales Mittag- raal, bestehend in Brot und Käse. Letztere hielten Rosenkränze zwischen den Fingern und indem sie sich in lebhaftem Gespräche unterhielten, schoben sie mechanisch die grossen runden Körner derselben weiter. Mit der Wendung um Punta d'Ostro, wo man in die Bocca einfährt, änderte sich plötzlich die Scene. Die Ufer sind mit einem lieblichen Grün beklei- det, die Anhöhen hoch hinauf mit Feigen, Kastanien und Reben bepflanzt und erst im Hintergrunde erheben sich die riesigen, nackten Felsgebirge. Links liegt malerisch , terrassenförmig am Berge angelehnt, von Gärten umgeben , der kleine Ort Castelnuovo. Das Dampfschiff hält kurze Zeit an. Bald ist es umschwärmt von zahllosen Booten , welche Offiziere von den im Hafen liegeiiden Kriegsschiffen herbeiführen. Als neuen Zuwachs erhalten wir einen bis an die Zähne bewaffneten Küstenbewohner. Eine schöne, athletische Gestalt! Am Haupte trägt er eine rothe Mütze mit blauer Quaste, die kurze schwarze Oberjacke ist beiderseits mit mehreren Reihen blanker, weisser, runder Knöpfe besetzt, an den Achseln hängen zwei mit Emblemen versehene Schildchen herab , wahrscheinlich das Ab- zeichen einer besonderen Würde. Unter diesem Oberkleide erblickt man die silberverbrämte Weste (Aglina), um den Leib gewunden trägt er einen breiten gelben Gürtel, in welchem ein langer Yatagau in silberner Scheide und eine lange Pistole steckt. Kurze weite blaue Hosen, die bis zu den Knieen reichen, eng anliegende weisse Strümpfe und schwarze Schuhe vervollständigen den Anzug. Bald gehen wir weiter. Der Kanal zeigt bei jeder Wendung ein neues malerisches Bild. Einzelne Landhäuser und kleinere Ortschaften sieht man längs dem Ufer zerstreut. Unmittelbar vor Perasto wird der Kanal besonders schmal, die beiden gegenüberliegenden Ufer scheinen sich fast zu berühren und an dieser Stelle pflegte man früher den Eingang mittelst einer Kette abzusperren. Je mehr man sich Cattaro nähert, desto schmäler _wird der grünende Ufergürtel und die grauen Hintergebirge rücken immer näher au's Meer. Cattaro selbst liegt am Ende des Kanals, in einem Kessel, umschlossen von fest senkrecht emporragenden Felswänden. Der Eindruck ist ein beengen- der, düsterer. Denken wir uns noch, dass oberhalb dieser Berge das Reich der Czernagorzen beginnt , so wird man dann nicht mehr zweifeln , dass llurac duliiialiiiau. 37 man hier wirklich am Ende der civilisirten Welt angelangt ist. Durch ein kleines Thor an der Südwestseite kömmt man in's Innere der Stadt. Enge, schmutzige Strassen und alte graue Häuser können den empfangenen üblen Eindruck nicht mildern. Das auf der Marine befindliche , mit einem Gar- ten versehene Kaffeehaus scheint der einzige Erholungsort für die Bewoh- ner der Stadt zu sein. Ich ging daher alsobald wieder auf mein Dampf- schiff zurück und Hess mich freudig am nächsten Tage wieder zurück nach Megline tragen, wo ich den in zwei Tagen aus Albanien zurückkehrenden Dampfer abwartete, um mit ihm meine Reise nach Lesina anzutreten. Megline liegt eine iialbe Stunde von Castelnuovo entfernt. Es be- steht nur aus wenigen Häusern, darunter das alte Lazareth , in welchem sich jetzt das Militärspital befindet. Ein angenehmer, zwischen schattigen Gebüschen sich hinziehender Weg führt nach Castelnuovo. Im hochrothen Blüthenschmucke prangende Granatäpfel , zarte Myrthenbüsche , Clematis und Epheu, blühende Brombeer- und ßerberissträucher und grossblätterjge Feigenbäume wechseln hier in bunter Mannigfaltigkeit. Rechts am Wege unterhalb der Klosterkirche im Walde sprudelt eine frische Quelle hervor und auf einer steinernen Gedenktafel in der Nähe liest man folgende Zei- len: MDCCXLI Marci Quirini pro extr. cura perennem hunc fontem in Laemocomium deduxit. In Lesina langte ich am nächstfolgenden Tage meiner Abreise von Megline um 8 Uhr Morgens an. Ein Gasthaus gibt es hier nicht, doch fand ich in dem unmittelbar am Strande gelegenen Convente von St. Fran- cesco eine ganz bequeme Unterkunft. Der Vorstand des Klosters, Herr P. Bonagrazia, dem. ich von Dr. Steindachner in Wien empfohlen war, nahm mich auf das freundlichste auf. Ich bewohnte daselbst im ersten Stockwerke zwei Zimmer, wovon das erste als Arbeitsiocale, das zweite als Schlafgemach diente. Eine prächtige Rundsicht geniesst man vom Fen- ster der Wohnung aus auf Stadt und Hafen sowie auf die gegenüber- liegende Inselgruppe Spalmadore. Das Kloster selbst ist sehr geräumig, zahlreiche Zellen zu beiden Seiten eines langen, breiten Ganges zeigen, dass dasselbe ehemals viel belebter war als jetzt. Gegenwärtig wird es nämlich nur von einem einzigen Priester, einem Kleriker und einem Laien- bruder bewohnt. In dem weitläufigen Refectorium stehen längs den Wänden lange hölzerne Tische und Bänke auf steinernen Sockeln. An der dem Eingange gerade gegenüberliegenden Wand erblickt man ein schönes Gemälde von Roselli, das Abendmahl Christi in lebensgrossen Figuren darstellend. Unter ihm sitzen wir jeden Tag bei unserm frugalen Mahle, das uns Fra Giuseppe, der Laienbruder des Klosters, zubereitet. Es sind zwar keine lucuUischen Genüsse, die er uns bietet, allein alles ist rein und schmackhaft und wundern muss man sich nur , wie er, der die Geschäfte eines Haus - und Hofmeisters, Pförtners , Kochs und Kammer- dieners in einer Person vereinigt , so schnell und pünktlich mit allem zu 38 Dr. Cam. Heller: Ende kommt. Den grössten Theil im Tage herrscht vollkommene Ruhe in den klösterlichen Räumen , nur zweimal im Tage wird es ziemlich ge- räuschyoll. Es ist diess am Mittage und Abends, wo die Dienstboten in grosser Anzahl aus der Stadt herbeikommen, um ihren Wasserbedarf aus der grossen Cisterne im Vorhofe des Klosters zu holen. Beim Einlasse an der Pforte gibt es dann häufig stürmische Auftritte, da jeder den Vorrang haben will und Fra Giuseppe hat dann wieder vollauf zu thun , um in diesem Tumulte die Ordnung herzustellen. Ein grosser Garten umgibt rings das Klostergebäude, nur hat derselbe ein sehr vernachlässigtes Aus- sehen. P. Bonagrazia findet sich nämlich nicht bewogen, eine grössere Mühe auf die Cultur desselben zu verwenden, seit er wiederholt die traurige Erfahrung machen musste, dass nächtliche Besucher, die über die Gartenmauer hereinsteigen, ihm alles rauben und zerstören. Als besondere Merkwürdigkeit in diesem Garten ist zu erwähnen eine grosse alte Cypresse, die ihre dicken Aeste weit horizontal ausbreitet und ein breites dichtes Schattendach bildet. An dem steinernen Tische unter dieser Cypresse weilte ich oft und gern. Hier untersuchte ich auch gewöhnlich, zurück- gekehrt von einer Excursion, meine Ausbeute. Von dem Garten führt eine Thür unmittelbar zum Strande. Die Stadt liegt in geringer Entfernung vom Kloster. Auf einem be- quemen, theilweise mit Caroben besetzten Wege gelangt man in wenigen Minuten dahin. In der Mitte der Stadt findet sich ein schöner, regelmässi- ger Platz, beiderseits eingerahmt von grösseren Gebäuden, im Hintergrunde begrenzt von der Domkirche und der bischöflichen Residenz. Die altern Gebäude sind meist im venetianischen Style erbaut, namentlich zeichnet sich in dieser Beziehung die gegenwärtige Prätur sowie die alte Loggia aus, an welcher noch an der Aussenseite der Löwe von St. Marcus in Stein gehauen prangt. Früher spielte Lesina eine bedeutendere Rolle. Es war der Hauptort für die umliegenden Inseln, deren erste Familien ge- wöhnlich durch einen grossen Theil des Jahres hier domicilirten. Es herrschte damals Wohlstand und ein regeres gesellschaftliches Leben. Gegenwärtig ist es ziemlich still und einsam in den Gassen geworden. Die Bevölkerung ist namentlich seit dem Auftreten der Traubenkrankheit und dem grossen Ausfalle der Sardellenfischerei bedeutend verarmt. Das Klima in Lesina ist gesund, der Ort in seiner geschützten Lage zwischen hohen Bergen weder starken Winden noch schroflem Temperaturswechsel ausgesetzt. Mit meinen Excursiouen begann ich gleich am zweiten Tage meiner Anwesenheit. P. Bonagrazia hatte mir inzwischen recht gewandte Fischer verschafft. Das erste Mal fischten wir in der Nähe der Insel St. demente in einer Tiefe von 13 — i'6 Faden. Nebst anderem kostbaren Materiale , das wir an diesem Tage erbeuteten , nahmen wir auch ein riesiges Exemplar eines rauhen Rindenschwammes {Geodia gigasj mit nach Horae dalmatinac. 39 Hause, das Avir aus einer massigen Tiefe in der Nähe des Strandes hervor- gezogen hatten. Dasselbe bildete eine wahre Fundgrube der seltensten Thiere, die in den zahlreichen Kanälen und Vertiefungen versteckt waren. Namentlich fanden sich viele Würmer , Kruster und einige Klaffmuscheln darin. In der nächstfolgenden Zeit durchforschte ich den Hafen und Kanal östlich bis Valle Milna, nordwestlich bis Punta Pellegrino, ferner die Insel- gruppen Spalmadore nach allen Richtungen. War ich gehindert, auf's Meer hinauszufahren, so untersuchte ich den Strand in unmittelbarer Nähe des Klosters und auch da ergab sich immer eine reichliche Ausbeute. Das erste, was hier in die Augen fällt, sind zahlreiche kleine graue oder bläulichgraue Schnecken (Littorina Basteroti), die an Steinwänden und Felsspalten festsitzen und nie von der Fluth vollständig bedeckt werden. In der Nähe des Wasserspiegels tum- meln sich auf den Felsen geschäftig graue Wasserasseln (Lygia Brandtii') herum, die mit den unter Seegras lebenden Meerflöhen (Orchestia litorea und O. mediterranea) wetteifern, jede faulende organische Substanz zu beseitigen und die Luft in ihrem Strandbezirke schön rein zu erhalten. Sie üben auf diese Weise vortreffliche Sanitätspolizei. An der Grenze des Wasserspiegels und in geringer Tiefe unter demselben macht sich noch ein regeres Leben bemerkbar. Hier sitzen an Felsen und Steinen , mit der Fluth langsam auf- und abwärts sich bewegend zahlreiche Kreiselschnecken (Troclius) , festgeheftet erblickt man da auch die Schüsselschnecke (Pa- tella) und eine kleine rauhe Meereichel (Chthamalus stellatusj ; in Ver- tiefungen zwischen dem Gesteine entfalten hochrothe und grünliche Blumenthiere (Actinia mesembryanthenum und A. cereusj ihre beweglichen Arme. Neugierig kömmt ein nettes Tischchen , mit kleinen Hörnchen am Kopfe (Blennius tentacularis) einem Kobolde gleich daher geschwommen, man greift schnell darnach, doch umsonst! eine schnelle Wendung und es ist entwischt , um in geringer Entfernung , gleichsam scherzend zu einem neuen fruchtlosen Versuche herauszufordern. Man steigt nun selbst in die krystallhelle Fluth hinein. Eine ganze Schaar kleiner durchsichtiger Krebschen, mit gelben und schwarzen Zeichnungen am Rücken (Falaemon squilla) stiebt erschreckt auseinander, doch bald erholen sie sich von ihrem Schrecken, sie kommen wieder näher heran und bald erfährt man an dem wiederholten Kneipen und Zwicken an der nackten Wad - , dass sie nun auch kecker werden und angriffsweise vorgehen. Und welches merkwür- dige Schauspiel eröffnet sich nun, hier marschirt ganz pathetisch ein kleiner Krebs mit seinem Hause am Boden herum, es ist ein Bernhardiner (Cliha- narius misanthropus). Zahlreiche dunkelgefärbte Seeigel (EcUnus lividut-) in einer Felsspalte verborgen , fordern zur Vorsicht aut, damit man sich nicht an ihren Stacheln verletze. Einem andern Stachelhäuter, einem See- sterne mit sehr wechselnder Zahl der Arme (Asterocanthion tenuispina) begegnet man gleichfalls hier öfters zwischen Gestein. Und reisst man 40 Dr. Caiii FI eil er: eine von den dickstämmigen, im Wasser hin und her schwankenden Algen (Cystosira) ab, und untersucht sie etwas näher, so wird man bald zwischen den einzelnen Blättchen eine Menge der schönsten und niedlichsten Thier- chen entdecken. Ich beschränkte meine Excursionen nicht bloss auf die nächste Um- gebung von Lesina , sondern dehnte sie auch auf die entgegengesetzte Seite der Insel aus. Einer der ergiebigsten Punkte daselbst war Valle soccolizza. Hier fand ich in grösserer Anzahl ein Thier, dass ich in Lissa fast vergebens gesucht hatte, nämlich Bonellia viridis. Es lebt hier unter lockern Steinen am Strande, ist daher sehr leicht zu erlangen. Mit ihr in Gesellschaft traf ich ziemlich häufig Phascolosoma verrucosum sowie Meekelia viridis. Die öftere Anwesenheit von Schwammfischern an dieser Localität beweist, dass der Badeschwamm hier ebenfalls gut gedeiht. Diese Fischer sind keine Eingebornen, sondern stammen von Crapano, einer kleinen Insel unterhalb Sebenico. Zu je zwei in einer offenen Barke fahren sie langsam längs der Küste hin. Der eine Mann findet sich am Hintertheil und diri- girt das Schifl*, der andere biegt sich mit dem ganzen Körper über den Vorderrand des Bootes hinaus und späht mit aufmerksamem Auge nach den Schwämmen am Meeresboden. Kräuselt ein leichter Wind das Wasser, so wird es durch einige Tropfen Gel geglättet. Der Fischer hält eine vier- zackige, mit langem schwanken Stiele versehene Gabel, mit der er, wenn er möglichst lothrecht über dem Schwämme ist, ihn loslöst. Reicht die eine Gabel nicht aus , so greift er hinter sich und holt eine zweite , die er mit grosser Behendigkeit an die erste bindet. Die Schwämme werden ganz frisch geknetet und ausgedrückt und diese Operation nach einem , zwei Tagen, wenn die Zersetzung der Schwammzellen begonnen, wiederholt*). Ein anderer weiterer Ausflug wurde nach Cittavechia und Verbosca gemacht. Meine Fischer hatten schon früh Morgens Lesina verlassen, da sie mit der Barke die nordwestliche Inselspitze Punta Pellegrino umschiffen mussten. In valle Soccolizza, wohin man von Lesina aus zu Lande in einer halben Stunde gelangen kann, trafen wir zusammen. Da sich inzwischen ein frischer Mäestral, ein für unsere Fahrt sehr günstiger Wind erhoben hatte, so ging es bald mit geblähtem Segel rasch vorwärts. Auf der Ober- fläche des Meeres trieben zahlreiche Schwärme von Quallen (Aequorea) dahin. Welch herrliches Schauspiel! Bald ziehen sie ihren durchsichtigen Körper glockenförmig zusammen, bald verflachen sie ihn wieder zu einer Scheibe, auf weither zahlreiche dunkle Streifen von der Peripherie gegen das Centrum hinziehen, während zarte, sich lebhaft bewegende Fühlfäden am Rande herabhängen. Man erblickt diese Thiere in allen Grössen. Da ') Nähere Aufschlüsse über Vorkommen und Verbreitung des Badeschwammes im adriatischen Meere findet man in dem Werke von Oscar Schmidt: »Die Spongien des adriatischen Meeres« Leipzig 1862. Horac dalmatinac. ** I sie ganz ander Oberfläche daher schwimmen, so ist es leicht, mit einer Kanne sie in beliebiger Menge einzuschöpfen. Um ein Uhr Mittags kamen wir in Verbosca an. Es ist dies ein kleiner unansehnlicher Ort, nordöstlich von Lesina. Die Bewohner, grösstentheils Fischer, sprechen nur illyrisch. Ich suchte alsogleich den Pfarrer, Herrn P. Luca auf, an den ich ein Empfehlungsschreiben hatte. Er nahm mich freundlich auf und machte mich bald mit den Merkwürdigkeiten des Ortes bekannt. In der kleinen am Westende liegenden Kirche findet sich ein schönes Altarbild von Tizian, den heiligen Lorenz darstellend. Die am andern Ende des Ortes befindliche zweite Kirche ist sehr alt und durch ihre Bauart merkwürdig. Eine starke steinerne Brustwehr rings um das Dach herum und mit Schiessscharten versehen, diente den Einwohnern bei den früher häufigen Ueberfällen der Türken als Vertheidigungsort. Von dieser Stelle hat man auch eine prächtige Aussicht auf die Umgebung, die ganz gut bebaut ist. Im Innern der Kirche bemerkt man ebenfalls einige recht schöne Gemälde, so am Hauptaltar die Geburt Marions von Paolo Veronesi, so wie auf einem Seitenaltare die Auferstehung Christi von Giuseppe Allabardi. Am Abende machten wir noch zu Wasser eine Fahrt nach dem nahen Gelsa. Dieser Ort hat eine wunderschöne Lage in einem Thale inmitten grünender Gärten und Anlagen. Einen grossen Vortheil besitzt ferner Gelsa auch durch den Besitz von gutem, frischem Quellwasser. In der neuern Zeit hat ein Wiener hier ein Etablissement gegründet, um Sardellen nach französischer Art zuzubereiten. Bei der Rückkehr nach Verbosca be- gegneten wir zahlreichen Fischerbarken, die auf den Sardellenfang ausfuhren. Alle Fischer grüssten ehrerbietig ihren Pfarrer. Jede Barke war mit 5 — 6 Menschen besetzt. Später vertheilen sie sich in einzelnen Gruppen, je zu 3 Barken. Auf der einen Barke befindet sich ganz am Vorderth'eile ein eiserner Rost, auf welchem bei einbrechender Nacht Holz angezündet wird. Ein Fischer sieht dabei mit ungetheilter Aufmerksamkeit in die Tiefe, ob sich nicht Sardellen vorfinden. Diese werden nämlich durch das blendende Licht angelockt und folgen ihm oft in ganzen Zügen. In diesem Falle be- wegt sich das Schifi^ mit dem Feuer langsam vorwärts gegen einen Thal- einschnitt am Ufer. Die zwei andern Schifi'e folgen in einiger Entfernung. Es wird inzwischen das Netz ausgeworfen und den getäuschten Fischen hiemit der Rückzug ganz abgeschnitten. Bei diesem Vorgange herrscht gewöhnlich die grösste Stille und von den Lippen der Fischer steigen fromme Gebete empor zum Himmel, damit er ja ihre Bemühungen segne. Sind jedoch die Fische im Netz, so ändert sich plötzlich die Scene. Es beginnt nun ein wildes Concert, man schreit und lärmt durcheinander und von den Lippen, die früher in frommer Devotion überflössen , werden nun die gröbsten Flüche und Verwünschungen ausgestossen. Hiedurch will man das gewordene Glück an sich binden, durch Freudenäusserungen anderer Bd. XIV. Abhandl. g 42 Dr. Cam. Heller: Alt könnte es nach ihrer Ansicht verschrieen und abwendig gemacht werden. — Eine zweite Art des Sardellenfanges geschieht mit grossen bis auf den Grund reichenden Netzen, die während der Nacht im offenen Meere ausgespannt werden. Die in dichten Zügen schwimmenden Sardellen bleiben, indem sie durch die engen Schlingen des Netzes hindurchschlüpfen wollen, mit dem Kopfe darin stecken und können weder vor noch rückwärts. Am Morgen werden dann diese Netze von den Fischern aus der Tiefe gehoben. Es geschieht hiebei nicht selten, dass früher herbeigekommene Gäste, wieRaub- fische und Delphine, einen grossen Theil der Sardellen verzehrt und ge- wöhnlich auch noch das Netz zerstört haben. Dies ist freilich eine höchst unangenehme Ueberraschung für die Fischer. — Die Ausbeute an Sardellen ist seit mehreren Jahren eine viel geringere geworden. Bios an einzelnen Punkten, wie z. B. an der Ostspitze der Insel Lesina, in St. Giorgio, sowie in der Umgebung von Macarsca fing man auch in diesem Jahre grössere Quantitäten. Von allen übrigen sonst durch Sardellenfischerei berühmten Stationen, wie in Lissa, Lagosta und Ragusa vecchia klagte man allgemein über 4en fast gänzlichen Mangel dieser Fische. Es wurden hiebei die ver- schiedensten Ursachen für diese auffallende Erscheinung angegeben. Die einen beschuldigen die Dampfschiffe, welche bei ihren Fahrten längs der Küste die Sardellen vertrieben haben ; andere wieder meinen , dass die zu grosse Vermehrung der Delphine die Verminderung der Sardellen bedinge. An eine natürliche Abnahme der Individuenztihl nach einer lang andauern- den Hyperproduktion denkt Niemand^). In unmittelbarer Nähe von Verbosca fischte ich am nächsten Tage durch mehrere Stunden mit dem Schleppnetze, doch ohne eine besondere Ausbeute zu machen. Da inzwischen ein sehr ungünstiges stürmisches Wetter eingetreten war, welches die Fortsetzung meiner Excursionen am Meere nicht gestattete, so entschloss ich mich, zu Lande über Cittavechia nach Lesina zurückzukehren. Die Fischer musste ich in Verbosca zurück- lassen. Der Weg von Verbosca nach Cittavechia führt immer zwischen fruchtbaren Weingärten hin und ist äusserst angenehm. In Cittavechia kam ich am Abende an. Cittavechia ist ein kleines Städtchen mit lebhaftem Handel, bietet aber sonst gar nichts Merkwürdiges dar. Es konnte mich daher auch der Ort nicht lange fesseln und ich trachtete so schnell als möglich, wieder nach Lesina zu gelangen. Doch ging es in Wirklichkeit nicht so schnell. Der Weg von Cittavechia nach Lesina ist für gewöhn- liche Menschenkinder nicht so leicht zurückzulegen, er bietet so viele Hin- ') Nach den statistischen üaleu, welche Herr Gregoris Bucich in Lesina in letzter Zeit über die Ausfuhr der Sardellen in den verschiedenen Jahren bei den Zollämtern der Insel Lesina sammelte und die er mir giiligsl mittheilte, ergibt sich im Gegentheil die Thalsache, dass der Sardellenfischfang auf d«r Insel Lesiua in den letzten Jahren im Allgemeinen eine reichlichere Ausbeute lieferte wie früher. In den Jahren 1836—1848 betrug die durchschnittliche jährliche Ausfuhr an eingesalzenen Sardellen 3893 Barili, während in den Jahren 1858—1863 die Ausfuhr auf 5215 Barili jährlich sich steigerte. Horao (Inimalinae. 43 dernisse und Schwierigkeiten, dass man nur froh sein muss, mit geraden Gliedern davon zu kommen. Hier war daher das Spricliwovt: „Eile mit Weile" g-anz am Orte. Ein starkes Gewitter auf der gegenüber liegenden Insel Brazza liess mich überdies befürchten, von einem starken Regen über- rascht zu werden. Doch davon blieb ich verschont. Um zwei Uhr Nach- mittags war ich wieder in der Stadt Lesina. Meine Fischer blieben noch durch volle drei Tage aus, denn sie hatten bei der Rückfahrt mit conträrem Winde zu kämpfen. Einer hatte überdies das Unglück, während er am Strande das Buot vorwärts ziehen wollte, über einen Felsen zu stürzen und sich mehrfach zu verletzen. Glücklicher Weise waren die Verletzungen nur leicht. Mein Aufenthalt in Lesina hatte im vorigen Jahre durch drei, in diesem durch sechs Wochen gedauert. Die Stadt war mir recht lieb ge- worden. In dem Kloster fand ich die nöthige Ruhe und Bequemlichkeit zu meinen Untersuchungen und der ebenso liebenswürdige als gebildete Vorstand desselben, Herr F. Bonagrazia war auf jede mögliche Weise be- müht, mich in meinen Unternehmungen zu unterstützen. Ebenso gedenke ich mit Vergnügen der angenehmen Stunden, welche ich in der Gesell- schaft des Herrn Platz-Commandanten Hauptmann Mendel ein, der Herren Telegrafenbeamten Brauner, Schöft und Greg. Bucich zubrachte. Ersterer ist ein grosser Freund naturwissenschaftlicher Studien, namentlich besitzt er viele Kenntnisse im Gartenbau und in der Land wirthschaft. Mitgrösster Mühe und Ausdauer hat er sich auf einer Stelle, wo vor kurzer Zeit noch kahler Fels und ödes Land zu sehen waren, nun einen prächtigen Garten an- gelegt, in dem nun die seltensten Gewächse üppig gedeihen. HerrBräuner beschäftigte sich während meiner Anwesenheit angelegentlichst mit der scientia amabilisund ich hoffe, dass er inzwischen dieBlume,inach welcher er so eifrig am Wege zum Kloster suchte, nun wirklich erhalten habe. G. Bucich, durch seine genauen meteorologischen Beobachtungen längst schon vortheilhaft be- kannt, verlegte sich in letzterer Zeit auch mit Eifer auf die Erforschung der Inselfauna und hat in dieser Beziehung schon manche interessante Ent- deckung gemacht. — Ihnen allen bin ich für die vielen Beweise ihrer herzlichen Freundschaft zum grössten Danke verpflichtet. Meine Ausbeute, die ich in Lesina macJite, war in jeder Beziehung eine reichliche. Einen wesentlichen Antheil an dem guten Erfolge meiner Ausflüge haben die beiden Fischer Paduan (Vater und Sohn), welche mit der Oertlichkeit vollkommen vertraut waren, die mit Fleiss und Ausdauer sich ihrer Aufgabe unterzogen und hiebei von dem sichtbaren Streben, mich vollkommen zu befriedigen, erfüllt waren. Sie können daher jedem Zoologen, der Lesina besucht, auf das wärmste anempfohlen werden. Im verflossenen Jahre reiste ich mit dem Dampfer von Lesina ohne weitern Aufenthalt nach Triest ab. Heuer wollte ich noch einige Tage in Lissa zubringen, da meine vorjährigen Fischer daselbst Einiges für mich ge- 6* 44 Dr. Cani. Hei 1er: sammelt hatten, welches ich nun früher in Augenschein nehmen und ver- packen musste. Zu diesem Ende fasste ich den Entschluss, einige Tage vor Ankunft des Dampfschiffes mich auf einer Barke durch meine Fischer nach Lissa überführen zu lassen und alsdann von dort mit dem Dampfer weiter zu gehen. Gedacht, gethan. Diese Ueberfahrt wird jedoch unaus- löschlich meinem Gedächtnisse eingeprägt bleiben. Wohl war es den Tag hindurch ziemlich stürmisch gewesen, doch am Abende war es wieder ruhi- ger geworden und im Canale herrschte fast vollkommene Windstille. Unter diesen Umständen machte ich mich um 10 Uhr Abends zur Abfahrt bereit. Einige anwesende Fischer am Ufer riethen mir, ich möge noch warten, denn im Golfe „fa molto mare," meinten sie. Ich Hess mich je- doch nicht zurückhalten. So lange wir uns im Canale befanden, ging es ganz gut. Doch kaum waren wir zwischen den Inseln hindurch ins hohe Meer gekommen, so begann der wilde Tanz. Je weiter wir uns von der Küste entfernten, desto schauerlicher ward die Lage. Bald ward unser leichtes Boot auf dem Rücken eines schwarzen Wellenberges emporge- schleudert, bald sank es wieder hinab in die Tiefe. Jetzt mit furchtbarem Brausen wälzt sich eine Welle heran, sie droht uns zu verschlingen, schon schlägt sie mit ganzer Wucht an die Seitenwand unseres Bootes, nun bäumt sie sich in die Höhe und indem sie zurückstürzt, überschüttet sie uns mit einem schäumenden Strome. Wohl dachte ich jetzt an die Worte des Fischers am Strande, es machte wahrhaftig nicht nur „molte mare", sondern auch troppo. Allein es war jetzt nicht mehr zu helfen. Die Fischer ruderten zwar fleissig darauf los, allein was ist die Kraft zweier Menschen gegen die Macht der daherbrausenden Fluth. Durch die ganze Nacht wurden wir von den Wellen erbarmungslos herumgeschleudert. Durchnässt bis auf die Haut lag ich am Boden der Barke neben meinem Schleppnetze, ruhig mein weiteres Schicksal erwartend. Da kam endlich der Morgen heran. Wir bemerkten mit Vergnügen, dass die Insel Lissa nicht mehr fern von uns sei. Doch waren wir ganz nach dem südöstlichen Ende derbelben ver- schlagen worden und wir hatten noch lange zu thun, bis wir den Hafen von St. Giorgio erreichten. Um 9 Uhr Vormittags kamen wir in Lissa an. Während man sonst bei günstigem Wetter die Fahrt in 4 — 5 Stunden zu- rücklegt, hatten wir H Stunden dazu gebraucht. In Lissa erhielt ich durch die gütige Verwendung des dortigen Tele — grafenbeamten Herrn Alko ein Zimmer in einem Privathause, denn das Gasthaus vom vorigen Jahre hat bereits eine andere Bestimmung erhalten- Mittags speiste ich in dem neuen Militär-Casino. Meine Lissaner Fischer kamen bald und brachten mir ihre aufgesammelten Schätze. Es fanden sich namentlich viele Exemplare von Clathria oroides^ dem braunrothen Schwämme aus der Felsengrotte der Insel Ravanik sowie einige Exemplare von Cida- ris Ustrix darunter. Sie bedauerten, dass ich nicht längere Zeit in Lissa zu verbleiben gedenke. Ilnrae dalmatinae. 45 Mit dem Darapfschiflfe, welches am nächsten Tage anlangte, reiste ich alsogleich nach Spalato weiter. Gestern noch so bewegt und wild, war das Meer heute ein Bild vollkommener Ruhe. In Spalato ging ich ans Land. Die Stadt bietet vom Meere aus einen prächtigen Anblick. Dieser günstige Eindruck wird jedoch grösstentheils wieder verwischt, wenn man die schmutzigen engen Strassen im Innern der Stadt durchschreitet. Spalato ist überhaupt in der gegenwärtigen Gestalt eine Stadt der Gegensätze. Von aussen schön, im Innern düster; im Besitze eines schönen grossen Theaters, dagegen empfindlichen Mangel leidend an gutem trinkbarem Wasser- eine herrliche Gasbeleuchtung, vereint mit offenen stinkenden Rinnsälen in den Gassen. Da wir den ganzen Nachmittag und über die Nacht hier blieben, besuchte ich Herrn Prof. Lanza, der so freundlich war, mir seine schöne, naturhistorische Sammlung zu zeigen. Die Umgebung von Spalato ist prachtvoll. Ich machte einen Ausflug nach den paludi, wo ich am Strande noch zahlreiche Exemplare eines Bernhardkrebses (Diogenes varians) antraf. Den Abend verbrachte ich recht angenehm in Gesellschaft des Herrn Mann aus Wien, der hier zum Behufe entomologischer Studien weilte, so- wie des Herrn Telegrafencommissärs Pischel. Am nächstfolgenden Tage reiste ich nach Zara ab. Hier beschloss ich durch mehrere Tage zu verbleiben. Ich nahm ein Zimmer im Gasthause „al capello", wo man ganz gute Unterkunft findet. Nachdem ich am nächsten Tage dem Herrn Gouverneur mich vorgestellt und mehrere geschätzte Freunde und Bekannte besucht hatte, Hess ich es mir nun angelegen sein auch eine kleine zoologische Recognoscirung am Strande vorzunehmen. Ich verfügte mich zu diesem Ende an einem Vormittage nach dem Hafendamme (Poporella) und fand daselbst an Steinen angeheftet mehrere Schwämme Actinien und Mollusken. Auch die Kabinen der Badeanstalt boten mir ein reiches Materiale an Ascidien und Bryozoen. Zu Schleppnetzexcursioneu kam ich nicht, doch haben wir in dieser Hinsicht Aufschlüsse durch O.Schmidt erhalten, welcher im Hafen und Canale von Zara längere Zeit fischte. Nach ihm ist der Hafen sammt den kleinen Baien Valle di leprosi bis valle di Maestro sehr arm, dagegen der Canal von Zara sehr reich an Schwäramen und Ascidien. Um die Erforschung der Meeresfauna in der Umgebung von Zara haben sich mehrere Männer besondere Verdienste er- worben. Ich nenne hier vorerst Sandri, gewesenen Sanitätsbeamten in Zara, welcher seit längerer Zeit und mit grossem Eifer Schalenmolluskeu sammelte. Seine Sammlung war eine der schönsten und vollständigsten. Nach seinem Tode wurde sie um einen sehr geringen Preis nach Deutsch- land verkauft. Ein grosser Theil derselben ging in letzterer Zeit in den Be- sitz unsres geschätzten Conchiliologen , des Herrn Ministerialsekretärs Ritter von Schröckinger über. Das von Sandri und Danilo verfasste Verzeichniss *) der in der Umgebung von Zara vorgefundenen Schalen- ') Prof. Dr. Fr. Danilo e Giov. Sandri. EIeüco uominale dei Molluschi mariUlmi, raccolli nci dintorni di Zara. 1856. 46 Dr. Cam. Heller: mollusken gab uns zuerst eine ausführliche Uebersicht über die Verbreitung dieser Thiere an der östlichen Küste des adriati sehen Meeres. In neuerer Zeit kam durch Grub e'') und Lorenz-) eine Erweiterung hinzu durch die Aufführung der im Quarnero aufgefundenen Mollusken. — Auch muss hier die ausgezeichnete Thätigkeit rühmlichst hervorgehoben -werden, welche seinerzeit der hier stationirte Platzhauptmann Herr Franz Manger t. Kirchsberg bei Erforschung der Meeresfauna entfaltete. Ausser Professor Danilo, welchen ich schon oben erwähnte, besitzen noch Oberkriegscom- missär Höber th, Berg - Commissär Iran ich, Prof. Beglich und Brusina schöne Conchiliensammlungen. Beglich hat überdiess eine reiche Crustaceensammlung, die ich zum Theil bei der Bearbeitung der süd- europäischen Crustaceen benützen konnte. Vor meiner Rückkehr nach Wien besuchte ich noch P. P. Titius, Minoritenordenspriester in Pirano. Ich wollte den Mann persönlich kennen lernen, dessen Sammeleifer unsere Museen so viele interessante Gegen- stände aus dem adriatischen Meere verdanken. Ich suchte ihn bald nach meiner Ankunft in seinem Kloster auf. Ich traf ihn hier gerade beschäftigt mit Zusammenstellung einer Sammlung für die landwirthschaftliche Aus- stellung in Triest. Zwei grosse Zimmer, die ihm zugleich als Wohnung dienen, sind vollgepfropft mit Pflanzen und Thieren. Kaum bleibt ihm ein kleiner Raum für sein Bett. Einen ganzen Tag hatte ich zu thun, um mir eine Uebersicht über das vorhandene Materiale zu verschaffen. Es fanden sich manche äusserst seltene Gegenstände darunter, besonders sah ich meh- rere schöne Exemplare von Calliaxis adriatica , Thalassema scutatum, Cucumaria tergestina. Befriedigt verliess ich am nächsten Tage Pirano und gelangte in wenigen Stunden nach Triest. Hier nahm ich nun Abschied von dem Meere, an dem ich so lange Zeilt weilte und mit dessen Thierreich ich mich eingehend beschäftigt hatte. Mit einer reichlichen Ausbeute beladen kehrte ich heim. Die über- standenen Mühen und Gefahren wurden reichlich aufgewogen durch die gemachten Erfahrungen sowie durch das Bewusstsein, dass das vorgesteckte Ziel, ein Schärflein zur nähern Kenntnis« der Thierweit des heimatlichen Meeres beitragen zu wollen, auch wirklich erreicht wurde. Uebersicht der im südlichen Theile des adi-iatischen Meeres gesammelten Thiere. Während meiner wiederholten Anwesenheit in Dalmatien hielt ic mich besonders auf den Stationen Lissa , Lesina, Curzola, Lagosta ') E. Grube. .\uäflug nach Triest p. 118. 2) Lorenz, die physikalischen Verhältnisse nebst Yertheilung der Organismen im Quarnero. Wien 1863. Horae dalmalinae. 47 und Ragusa auf und fischte daselbst mit dem Schleppnetze. Ich machte im Ganzen 60 Excursionen am Meere. Rechnet man hiebe! auf eine Excursion im Durchschnitte sechs Züge mit dem Schleppnetze, so ergibt diess die bedeutende Anzahl von 360 Zügen. Die hiebei gemachte Ausbeute war auch eine äusserst reichliche. Bei der Bestimmung und Bearbeitung des Materiales hatte ich mich der freundlichen Unterstützung mehrerer Fachmänner zu erfreuen. Herr Professor Grube in Breslau übernahm die Bearbeitung der Würmer, Prof. Ose. Schmidt in Gratz jene der Spongien, Herrn Ritter v. Schröckinger und Prof. Boglie verdanke ich die Be- stimmung der Conchilien, während Herr Dr. Steindach ner die Fische determinirte. Ich selbst reservirte für mich die Zoophyten, Echinodermen^ Molluscoiden und Crustaceen. In der nun folgenden Uebersicht werden von den vorgefundenen Spongien bloss die neuen Arten aufgezählt. Eine ausführlichere Beschrei- bung derselben wird nächstens von Prof. 0. Schmidt als Nachtrag zu seinem bekannten Spongienwerke erscheinen. Da die im vorigen Jahre von mir gesammelten Echinodermen und Crustaceen schon an einem andern Orte aufgeführt wurden, so Averde ich hier nur jene berücksichtigen, die ich in diesem Jahre bei meinen Excursionen auf Curzola und Lagosta erbeutete. Bei den Mollusken und Fischen ist die Ausbeute beider Jahre aufgeführt. Spongiae. I. Calcispongiae. 1. Ute glabra 0. Sdt. In geringer Tiefe. Lagosta. 2. ü, chrysalis 0. Sdt. Lesina. Lissa. IL Ceraospongiae. 3. Spongelia fistularis 0. Sdt. Lesina. Lissa. 4. 'S', perforata 0. Sdt. Sebenico. o. Hircinia oros 0. Sdt. Lissa. 6. Sarcotragus musearum 0. Sdt. Lissa. 7. Cacospongia carduelis 0. Sdti Lissa. in. Corticatae. 8. Stelletta dorsigera 0. Sdt. Lesina. 9. -S. Helleri 0. Sdt. Lissa. 10. Ancorina captos 0. Sdt. Lagosta. (Sdt.) 48 Dr. Cam. Heller: IV. Halichondriae. l\. Esperia nodosa 0. Sdt. Lesina. 12. E. hacillaria 0. Sdt. Lesina. 13. Clathria pelligera 0. Sdt. Lesina. 14. C. oroides 0. Sdt. In zwei Faden Tiefe auf Felsengrund in der Grotte auf der Insel Ravannik nächst Lissa. 15. Myoeilla involvens 0. Sdt. Lacroraa. 16. Meniera compacta 0. Sdt. Lissa. 17. JR. grossa 0. Sdt. Lesina. Rag. vecchia. 18. -B. amorpha 0. Sdt. Lissa. 19. jB. ambigua 0. Sdt. Lesina. Lissa. 20. R. labyrinthica 0. Sdt. Lesina. Echinodermata. 1. Comatula mediterrannea Lara. In 15—30 Faden Tiefe. Curzola. Lagosta. 2. Asteracanthion tenuispinus Müll. Tr. Am Strande. Curzola. Lagosta. 3. A. glacialis Müll. Tr. In geringer Tiefe. Curzola. 4. Echinaster sepositus M. Tr. In 20—30 Faden Tiefe. Curzola. Lagosta. 5. Asteriscus verruculatus M. Tr. In 2—10 Faden Tiefe. Curzola. Lagosta. 6. Ophiura albida Fab. In 20—30 Faden Tiefe. Curzola. Lagosta, 7. Ophiopsila aranea Fab. In 30 Faden Tiefe. Lagosta. 8. Ophiothriaß fragilis M. Tr. In 2—15 Faden Tiefe. Curzola. 9. Cidaris liystrix Lam. In 40 — 50 Faden Tiefe. Lagosta. 10. Echinns brevispinosus Risso. In 10 — 30 Faden Tiefe. Curzola. Lagosta. 11. U. lividus Lara. Bis 2 Faden Tiefe. Curzola. Lagosta. 12. Echinocyamus pusillus Müll. In 20—30 Faden Tiefe. Curzola. Lagosta. 13. Spatangus meridionaUs Risso. In 40 Faden Tiefe. Lagosta. 14. Holothuria tubulosa Gmel. Bis 10 Faden Tiefe. Ueberall gemein. 15. H. regalis Cuv. In 2—15 Faden Tiefe. Curzola. P 0 1 y p i. i. Sympodium coralloides Ehrenb. Als üeberzug auf Gorgonien. Lesina. Lagosta. Horae dalmaliiiae. 49 2. Alcyonium palmatum Pallas. In ziemlicher Tiefe. Lesina. (Bucich.) 3. Gorgonia verrucosa Pallas. In 30—50 Faden Tiefe zu Lesina, Curzola und Lagosta (Porto Rosso). 4. Cr. subtilis Valenc. In 50 Faden Tiefe in Lagosta (beim Leucht- fchurme). 5. G. graminea Lam. Mit voriger in Lagosta. 6. G. scabra Valenc. In 30 Faden Tiefe in Lesina und Lagosta. 7. Corallium rubrum Lam. In 40 — 50 Faden Tiefe an der Südseite von Lagosta. 8. Patythoa Axinellae 0. Schm. Auf Schwämmen, besonders auf Axinella cinnamomea und verrucosa. Lesina. Lissa. 9. Actinia mesembryanthemum Ellis et Sol. üeberall häufig am felsigen Strande. 10. A. dianthus Ell. et Sol. Zwischen Steinen im Hafen von Socco- lizza (Lesina). 11. A. bellis Ell. et Sol. Auf sandigem Grunde bei Lesina. 12. A. effoeta Linn. Auf Conchilien, nicht selten. Lesina. 13. A. carciniopados Otto. Auf Schnecken, die gewöhnlich zugleich von Pagurus Prideauxii bewohnt sind. Lesina. Curzola. 14. A. cereus Ell. et Sol. Sehr häufig am felsigen, steinigen Strande. 15. Itciopathes Lamarckii Haime. In grosser Tiefe an der Südseite von Lagosta. 16. Coenocyathns anthophyllites M. Edv. et Haime. Nicht selten in Lesina, Lissa, Lagosta, in 20 — 40 Faden Tiefe. 17. Asfrocoenia spec. M. Edv. et J. Haime. In 30 Faden Tiefe aus dem Kanäle von Lesina. 18. Cladocora cespitosaEdv. Ziemlich häufig im adriatischen Meere. Lesina. Lissa. Ragusa. Curzola. Lagosta. 19. C. astrearia Sars. Ein einziges Mal in Lesina gefunden. 20. C, spec. Lagosta. 21. BalanophylUa italica Michel. In 30 Faden Tiefe, Lissa. Lagosta. Bd.IlV. ibhaodl. 50 Dr. Cam. Heller: Crustacea. Brachyura. 1. Stenorhynchus longirostHs M. Edv. In 30 Faden Tiefe auf mit Algen bewachsenem Grunde. Curzola. Lagosta. 2. Inachus scorpio Fabr. In 35 Faden Tiefe auf mit Algen bewach- senem Grunde. Curzola. Lagosta. 3. /. thoracicus Roux. Vorkommen wie vorige Art. Curzola und Lagosta. 4. Pisa armata Latr. In 25 Faden Tiefe auf mit Algen bewach- senem Grunde. Lagosta. 5. JLissa chiragra Leach. In 30 Faden Tiefe auf Nulliporengrund. Curzola. Lagosta. 6. Enrynome aspera Leach. In 30—40 Faden Tiefe. Curzola. Lagosta. 7. Lamhus Massena Ronx. In 30 Faden Tiefe. Lagosta. 8. Xantho rivulosus Risso. In 20 — 30 Faden Tiefe. Curzola. Lagosta. 9. Pilnmmts hirtellus Leach. In 20—30 Faden Tiefe. Curzola und Lagosta. 10. Eriphia spinifrons Sav. Am Strande zwischen Felsen. Curzola. 11. Portunus depurator Leach. In 15 Faden Tiefe. Curzola. 12. P. longipes Risso. In 30—40 Faden Tiefe. Lagosta. 13. Pachygrapsus marmoratus Fabr. Am Strande. Curzola. Lagosta. 14. Pinnotheres veterum Bosc. In der Steckmuschel (Pinna). Curzola. 15. Calappa granulata Fab. In 40 Faden Tiefe. Curzola. 16. Ethusn Mascarone Roux. In 20 Faden Tiefe. Curzola. Anomura. 17. Eupagurus Prideauseii Leach. In 20 Faden Tiefe. Curzola. 18. E. sculptimanus Luc. In 30 Faden Tiefe. Lagosta. 19. E. Lucasi Hell. In 30 Faden Tiefe. Curzola. Lagosta. 20. Paguristes maculatus Risso. In 20—30 Faden Tiefe. Curzola. Lagosta. 21. Clibanarlus misanthropus Risso. Am Strande. Curzola. 22. Porcellana platycheles Lam. An der Küste. Curzola. Horae dalmalinae. Ol Macrura. 23. Palimirns vulgaris Lsitr. In 20— 30 Faden Tiefe an der felsigen Küste in Lagosta. Sehr häufig. 24. Pontonia tyrrhena Latr. In Pinna häufig. Curzola. 25. P. ßavomaculata nor. sp. Unter diesem Namen führe ich eine neue Art auf, welche sich von der vorigen in mehreren wesentlichen Merk- malen untti. scheidet. Von den beiden Scheeren besitzt die grössere ein stark abgeplattulLS Handglied mit scharfem, untern Rande, während bei P, tyrrhena dieser Rand mehr abgerundet erscheint. Auch ist die Färbung sehr charakteristisch. Der Körper ist nämlich weisslich, mit einzelnen rundlichen, orangefarbigen Flecken versehen. Am Cephalothorax finden sich zwölf bis dreizehn solche Flecken und zwar einer an der Basis des Rostruni, sechs in der Mitte, die übrigen an den Seiten. Am Abdomen besitzt das erste und zweite Segment jederseits einen Fleck, das dritte Segment drei, nämlich zwei seitliche und einen mittlem ; am vierten Segmente gewahrt man nur einen einzigen mittlem Fleck, am fünften Segmente vier kleine und am sechsten Segmente zwei grosse mittlere Flecken. Auch die Seiten- anhänge und Füsse erscheinen gelbgefleckt. Uebrigens sind auch die Thiere viel kleiner wie bei voriger Art. Ich fand sie, gewöhnlich zu zweien, schmarotzend in der Mantelhöhle von Phallusia mamillata. 26. Typton spongicola Costa. In 15—30 Faden Tiefe. Curzola. Lagosta. 27. Anchigtia scripta Risso. In 20 Faden Tiefe. Curzola. 28. Palaemon squilla Linn. Am Strande. Curzola. Lagosta. 29. Alpheus platyrhinchus Hell. In 30 Faden Tiefe. Curzola. 30. A. dentipes Guer. In 20—30 Faden Tiefe. Curzola. Lagosta. 31. Athanas nitescens Leach. In 20—30 Faden Tiefe. Curzola. Lagosta. 32. Hippolyte Cranchii Leach. In 25 Faden Tiefe. Lagosta. 33. Virbius viridis Otto. In 20 Faden Tiefe. Curzola. MoUasca. I. Acephala. 1. Argiope decollata Gm. In einer Tiefe von 30—50 Faden zwischen den Blättern von Lithophyllium oder an Steinen angeheftet. Seltener. Lesina. Lagosta '). Ragusa vecchia. <) Eine grössere Terebratel [T.caput serpentis'f), welche in Lagosta nnlerlialb des Leuchüliurmei von Korallenfischern mit Corallium rubrum aus einer Tiefe von 60—70 Faden hervorgezogen wurde' gerieth mir leider beim Transporte in Verlust. 7* 52 Dr. Cam. Hellerr 2. Anomia ephippium L. Andern Conchylien und Steinen angeheftet, ziemlich häufig. Lesina. Lissa. 3. A. plana Dan. et Sand. Auf zerbrochenen Schalen von Äpafan^wa, selten. Lesina. 4. Ä. cepa Li. Nicht häufig. Lesina. 5. A. electrica L. Auf andern Molluskengehäusen, nicht sehr häufig. Curzola. 6. Pecten Jacohaeus Lara. In einer Tiefe von 30—50 Faden auf rauhem NuUiporengrund (dem sogenannten Asprino der Fischer) , ziemlich häufig. Lesina. Lissa. Curzola. Lagosta. 7. P. hyalinus Poli. Li 20 — 40 Faden Tiefe auf sandigem Grunde, ziemlich häufig. Lissa. Lesina. Curzola. 8. P. adspersus Lam. In 20 Faden Tiefe auf NuUiporengrund. Nicht häufig. Lesina. 9. P. opercularis Lam. In 30 — 40 Faden Tiefe auf rauhem NuUi- porengrund und Grus. Ziemlich häufig. Lesina. Lissa. 10. P. polymorphus Bronn. In 20 — 40 Faden Tiefe auf Mörtelgrund und Algenwiesen. Ziemlich häufig. Lesina. Lissa. H. P. varius Lara. In 20—40 Faden Tiefe auf NuUiporengrund. Häufig. Lesina. Lissa. Curzola. Ragusa. 12. P. pusio Lam. In 30 — 40 Faden Tiefe auf grusigem mit Con- chilienfragmenten, Nulliporen und Steinbrocken gemengten Grunde. Häufig. Lesina. Lissa. Curzola. Ragusa. 13. P. testae Biv. In gleicher Tiefe wie die vorige auf NuUiporen- grund. Ziemlich häufig in Lissa, überdiess etwas seltener zu Lesina, Cur- zola, Ragusa. 14. P. fes pelis Lam. In 40 Faden Tiefe auf NuUiporengrund, ein einziges Mal zu Lesina aufgefunden. 15. Spondylus gaederopus L. Bis zu zwei Faden Tiefe auf felsigem Grunde. Häutig zu Lesina. Lissa. Ragusa. 16. S. aculeatus C h. In 2 — 3 Faden Tiefe auf felsigem Grunde. Selten. Lesina. 17. Chama gryphoides L. In 1—20 Faden Tiefe auf Felsen sowie an Spondylus festgeheftet. Ziemlich häufig. Lissa. 18. Ch. gryphina Lam. In geringer Tiefe auf Spondylus. Selten. Lesina. 19. Lima squamosaham. In 2— 25 Faden Tiefe auf felsigem Grunde. Häufig. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. Ragusa. 20. L. inflata Lam. In 25 Faden Tiefe auf schlammigem Grunde Selten. Lissa. 21. L. tenera Turt. In 10—20 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Selten. Lesina. Lissa. llorac dalmalinap. 53 22. L. subauricula Mont. In 25 Faden Tiefe auf Mörtel^rund und Algenwiesen. Bloss in einzelnen wenigen Schalen erhalten zu Lissa, Ragusa und Lagosta. 23. Pinna squamosa L. In 2 — 10 Faden Tiefe in sandigem oder schlammigen Grunde. Stellenweise ziemlich häufig. Lesina. Cuizola. 24. Mytilus gaUoprovincialis Lam. Bis 2 Faden Tiefe unter dem Wasserspiegel auf Felsen. Seltener. Lesina. Lissa. 25. M. minimus Poli. An Felsen zwischen Spalten und Ritzen in grössern Gruppen bis 1 Faden unter dem Wasserspiegel. Sehr häufig. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. Ragusa. 26. Modiola harbata Lara. In 10 — 20 Faden Tiefe auf Algenwiesen. Seltener. Lissa. Lesina. 27. M. eostulata Risse. Vorkommen wie die vorige. Selten. Curzola. 28. M, discrepans Lam. In 10—20 Faden Tiefe zwischen Algen. Seltener. Lesina. 29. M. tulipa Lam. In 10—30 Faden Tiefe auf Schlamragrund. Selten. Lesina. 30. M. lithophaga Lam. Bis 2 Faden Tiefe, in Steinen und Felsen Minen bildend. Ziemlich häufig. Lesina. Lissa. CurzoJa. 31. JVuctlla emarginata Lam. In 20 Faden Tiefe auf kiesigem Grunde, dessgleichen auf mit Algen bewachsenem Boden. Selten. Lesina. Curzola. 32. N. sulcata Bronn. In 20—30 Faden Tiefe, wie vorige. Häufig. Lesina. Lissa. Ragusa. Curzola. Lagosta. 33. Pectunculus glycimeris Lam. In 10 — 20 Faden Tiefe auf schlammigem Grunde. Seltener. Lesina. Ragusa. Z^. P. pilosus Lam. In 30—40 Faden Tiefe auf Nulliporengrund. Selten. Lesina. 35. P. ßamulatus Ren. In 30 Faden Tiefe auf Nulliporengrund. Selten. Curzola. Lagosta. 36. F. numarius Lam. In 25 Faden Tiefe auf Nulliporengrund. Selten, Curzola. 37. Area harbata L. Bis zwei Faden Tiefe zwischen Felsenspalten. Häufig. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. Ragusa. 38. A. navicularis Brug. Ziemlich häufig auf felsigem und NuUi- porengrunde in 10 — 40 Faden Tiefe. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. 39. A. Noae L. In 2—8 Faden Tiefe auf felsigem Grunde. Ziemlich häufig. Lesina. Curzola. Lagosta. 40. Cypricardiu Benieri Nardo. In 2 — 10 Faden Tiefe einge- schlossen in Steinen. Selten. Lagosta. Ragusa. Lesina. 41. Cardita calyculata Lam. In 2—10 Faden Tiefe auf felsigem Grunde. Ziemlich häufig. Lissa. Lesina. Lagosta. 54 Dr. Cam. Heller. 42. C, trapezia Brug. Vorkommen wie die vorige. Ziemlich häufig, Lagosta. Curzola. Ragusa. 43. C. sulcata Brug. In 10—25 Faden Tiefe auf mit Algen über- zogenem Grunde. Ziemlich häufig. Curzola. Lesina. 44. C. aculeata Phil. In 20—30 Faden Tiefe auf NuUiporengrund. Selten. Lesina. Curzola. 45. Cardium edule L. Auf sandigem Grunde an der Küste. Stellen- weise häufig. Curzola. 46. C. Deshayesii Payr. Auf sandigem Grunde in 20 — 30 Faden Tiefe. Seltener. Lesina. 47. C. exiguum Gmel. Auf mit Algen bewachsenem Grunde in 15 — 30 Faden Tiefe. Nicht selten. Lissa. Lesina. Curzola. 48. C. oblongum Gmel. In 20—30 Faden Tiefe auf felsigem Grunde. Ziemlich häufig. Curzola. Lagosta. Lesina. 49. C laevigatum L. In 20 — 30 Faden Tiefe auf mit Algen bewach- senem Grunde. Ziemlich häufig. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. 50. O. papillosum Poli. In 10 — 20 Faden Tiefe auf schlammigem Grunde. Ziemlich häufig. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. Ragusa. 51. C. parvum Phil. Vorkommen wie die vorige Art. Seltener. Curzola. 52. C. punctatum Bt 0 c c. In 20 — 30 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Selten. Curzola. 53. C. tuberculatum L. In 2— 10 Faden Tiefe auf sandig schlammigem Grunde. Selten. Curzola. Lesina. 54. C. ciliare L. In 10—20 Faden Tiefe auf Algenwiesen. Seltener. Lesina. 55. C. aculeatum L. In 20 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Selten. Lesina. 56. C. erinacemn Lam. In 10 — 20 Faden Tiefe auf Algenwiesen. Seltener. Lesina. 57. Venus gallina L. Bis 2 Faden Tiefe im Sande. Nicht häufig Lesina. Curzola. 58. V. decussata L. Vorkommen wie vorige. Häufig. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. 59. V. laeta Poli. Vorkommen wie die vorige. Seltener. Lesina. Curzola. 60. F. verrucosa L. In 20—30 Faden Tiefa auf grobsandigem Grunde. Nicht selten. Lesina. Curzola. 61. F. ovata Mont. In 30—40 Faden Tiefe auf felsigem Grunde. Nicht selten. Lesina. Lissa. Ragusa. 62. V. fasciata Donov. In 30—40 Faden Tiefe auf NuUiporengrund. Nicht selten. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. Horae dalmatinae. 55 63. V. radiata Brocc. In 30—40 Faden Tiefe auf NulHporengrund. Sehr selten. Curzola. Lagosta. 64. V. undata Penn. In 20 — 30 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Selten. Lesina. 65. V. Casina L. In 30—40 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Selten. Lesina. Curzola. Lagosta. 66. Cytherea Chione Lara. In 10—20 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Local. Lesina. 67. C. Cyrilli Scacch. In 30—40 Faden Tiefe auf NulHporengrund. Selten. Lesina. Curzola. Lagosta. 68. C. venetiana Lara. In 20—30 Faden Tiefe auf Schlammgrund. Ziemlich häufig. Lesina. Curzola. 69. Astarte incrassata Brocc. In 30—40 Faden Tiefe auf NulH- porengrund. Selten. Lesina. Curzola. Lagosta. Sebenico(Nagl). 70. Mesodesma donacilla Desh. Bis 2 Faden Tiefe im Sande. Curzola. 71. Donaoß semistriata Poli. In 2—10 Faden Tiefe in sandig- schlammigem Grunde. Ziemlich häufig. Lesina. Curzola. 72. D. trunculus L. Vorkommen wie vorige. Seltener. Curzola. 73. Lucina commutata Phil. In 2—10 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Ziemlich häufig. Lesina. 74. L. lactea Lam. Bis 18 Faden Tiefe im Schlamme. Ziemlich häufig. Curzola. 75. L. pecten Lam. Bis 10 Faden Tiefe im Sande. Seltener. Lesina. 76. L. spinifera Mont. In 10-25 Faden Tiefe auf NulHporengrund Curzola. Lesina. 77. Teliina donacina Gm. Bis 20 Faden Tiefe auf Schlammgrund. Häufig. Lesina. Curzola. Lagosta. 78. T. depressa Gm. Bis 2 Faden Tiefe im Schlamme. Häufig. Lesina. Curzola. 79. T. serrata Br. In 2—20 Faden Tiefe auf mit Algen bewachsenem Grunde. Seltener. Lesina. 80. T. bcdaustina L. In 2—30 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Häufig. Lesina. Curzola. Lagosta. 81. T. pulchella Lam. In 10—20 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Selten. Lesina. 82. T. tenuis Mat. et Rak. In 20 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Selten. Lesina. Curzola. 83. T. nitida Poli. In 20-30 Faden Tiefe auf Algenwiesen. Selten. Curzola. 84. Psammobia costulata Turt. In 20— 30 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Ziemlich häufig. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. 56 Dr. Cam. Heller: 88. P. vespertina L. In 20—25 Faden Tiefe auf Sand. Ziemlich häufig. Lesina. Curzola. 86. P. ferroensis Mont. In 20—30 Faden Tiefe auf NuUiporengrund. Selten. Lesina. 87. Venerupis Irus Laui. Bis 2 Faden Tiefe im Sande. Ziemlich häufig. Lesina. Lissa. 88. Saoeicava arctica Phil. In 10—20 Faden Tiefe auf sandigem Grunde und in Spongien. Häufig. Lesina. Lago&ta. Lissa. Eagusa. 89. Corbula nucleus Lam. In 2 — 10 Faden Tiefe auf schlammigem Grunde. Nicht gar häufig in Lesina. 90. Solecurtus strigillatus Bl. Bis 10 Faden Tiefe im Sande. Ziem- lich häufig. Curzola. 91. aS^. candidus Ren. In 10—20 Faden Tiefe im schlammigen Grunde. Selten. Lesina. 92. Solenomya meditcrranea Lam. In 2—10 Faden Tiefe in sau- digem Boden. Selten. Lesina. Lagosta. 93. Solen coarctatus L. In 10 — 30 Faden Tiefe auf NuUiporengrund. Seltener. Lesina. Lissa. 94. S. Vagina L. In 2 — 10 Faden Tiefe im Sande. Curzola. 95. Gasfrochaena Polii Phil. In 10— 20 Faden Tiefe eingeschlossen in Kalksteinen. Ziemlich häufig. Lesina. Lissa. 96. Boriiia corbuloides Phil. Bis 2 Faden Tiefe im Sande. Selten. Lesina. Curzola. 97. Petricola lithophaga Retz. In 2— 10 Faden Tiefe eingeschlossen in Steinbrocken. Selten. Lesina. 98. Thracia fuhescens Kiew. In 20 Faden Tiefe auf schlammigem Grunde. Selten. Curzola. 99. Scrobictilaria Cottardi Payr. Bis 20 Faden Tiefe im Sande. Lesina. Curzola. 100. Teredo navalis L. Auf versenkten Holzstücken ziemlich häufig. Lissa. Lesina. II. Cephalophora. 1. Patella scutellaris Lam. An der Küste auf Steinen und Felsen. Häufig. Lissa. Lesina. Curzola. Ragusa. 2. P. lusitanica Gm. Vorkommen wie vorige. Etwas seltener. Curzola. Lesina. 8. P. aspera Lam. Wie vorige an der Küste. Selten. Lesina. Lissa. 4. P. deplana Müll. An Uferfelsen. Selten. Lesina. 3. Gadinia Gamoti Phil. In 30 Faden Tiefe auf NuUiporengrund. Sehr selten. Lesina. Sebenico (Nagel). 6. Calyptraea muricata Bast. In 10— 20 Faden Tiefe auf Muschel- schalen, Häufig. Lesina, Horae dulmaliiiiie. ^^ 7. Crepidula gibbosa Defr. In 10—20 Faden Tii-fe aut Miir.chel- schalen. Nicht gar selten. Lesina. Curzola. Lagosta. 8. Pileopsis htmgarica Lamk. In 10— 20 Faden Tiefe auf Grobsand. Nicht zu selten. Lesina. 9. Etnarginvla Huzardi Payr. Bis i Faden Tiefe. Sehr selten. Lesina. 10. E. cancellata Phil. In '20—25 Faden Tiefe auf Nullipor engrund Seltener. Lesina. Lissa. Ragusa. M. E. elongata Costa. In 10—20 Faden Tiefe auf Algenwiesen. Ziemlich häufig. Lissa. Lesina. Lagosta. Ragusa. 12. Fiastirella costaria Dsh. In 20 Faden Tiefe auf felsigem Grunde. Ziemlich häufig. Lesina. Curzola. Lagosta. 13. F. graeca Phil. In 10—20 Faden auf mit Algen bedecktem Felsboden. Häufig. Lesina. Lissa. Curzola. Ragusa. 14. F. yibba Phil. Bis 2 Faden Tiefe auf FeLsgrund. Selten. Lesina. Ragusa. ' 15. Chiton siculus Gray. Bis l Faden Tiefe. Häufig auf steinigem und felsigem Grunde. Lesii:a. Lissa. Curzola. Ragusa. Lagosta. 16. Ch. fascicularis L. In 2 — 20 Faden Tiefe auf steinigem Grunde. Ziemlich häufig. Lesina. Curzola. Lagosta. 17. €h. laevis Penn. In 20—30 Faden Tiefe auf Nulliporengrunde. Selten. Curzola. 18. Ch. Folii Phil. Bis 2 Faden Tiefe auf steinigem Grunde. Selten. Lesina. 19. JDentalium striatulum Chenu. In 10 — 20 Faden Tiefe auf mit Algen überzogenem Grunde. Selten. Lagosta. Lesina. 20. D. fissura Lara. In 2 — 10 Faden Tiefe auf mit Algen über- zogenem Grunde. Sehr selten. Lesiua. 21. D. rubescens Desh. In 20 — 30 Faden Tiefe wie vorige. Selten Lesina. 22. B. entalis Linn. In 2 — 20 Faden Tiefe wie vorige. Selten. Lesina. Curzola. 23. D. Dentalis L. In 20 — 40 Faden Tiefe auf Nulliporengrund. Selten. Lissa. Lesina. Ragusa. 24. Haliotis tuberculata L. Bis 2 Faden Tiefe auf Felsen und Stein- grund. Häufig. Lesina. Lissa. Curzola. 25. H. striata Gm. Vorkommen wie vorige. Lesina. 26. Bulla hydatis L. In 10—20 Faden Tiefe auf schlammigem Grunde. Ziemlich häufig. Lesina. Lagosta. 27. B. lignaria L. Vorkommen wie vorige Art. Lesina. 28. Vermefus gigas B i v. Bis 2 Faden Tiefe auf Felsen. Häufig. Lissa. Lesina. Lagosta. 29. V. subcancellatus Biv. Vorkommen wie vorige. Seltener. Curzola. Bd. XIV. Ahhaiiili. ö 58 Dr. Cam. Heller 30. V. triqueter Biv. Bis i FadeD unter dem Wasserspiegel auf Felsenplatten. Selten. Curzola. 31. Eulima polita Desh. Bis % Faden Tiefe im Sande. Ziemlicli häufig. Lesina. 32J. Natica adspersa Menke. In 20—30 Faden Tiefe auf Algen- wiesen. Selten. Curzola. jk 33. iV. Valenciennesn Payr. Vorkommen wie vorige. Ziemlich häufig.* Lesina. Ragusa. Curzola. 34. N. glaucina Li^m. Vorkommen wie jene. Ziemlich häufig. Curzola. Lesina. 35. N. iidUepunctata Lam. In 20 — 40 Faden Tiefe auf mit Algen überzogenem Boden. Seltener. Lesina. Lissa. 36. N.naticoides'Kn&iev.ln 40 Faden Tiefe auf mit Algen bewachsenem Grunde. Selten. Ragusa. 37. Truncatella truncatula Drap. Bis t Faden Tiefe im Sande. Nicht gar selten. Lissa. Lesina. Ragusa. 38. Scalariii communis Lam. In 10—20 Faden Tiefe aufSchlamm- yrund. Ziemlich häufig, Lesina. Curzola. 39. Nerita viridis L. In 10—20 Faden Tiefe auf mit Algen bewach- senem Grunde. Selten. Ragusa. 40. Auriciila Firminü Payr. An der Küste an Steinen. Ziemlich häufig. Lesina. Curzola. 41. Trochus canaliculatus Phil. In 2—10 Faden Tiefe auf mit Algen überzogenem Grunde. Ziemlich häufig'. Lesina. Curzola. 42. T. crenulattis Brocc. In 2 — 10 Faden Tiefe auf sandigem oder schlammigem Grunde. Nicht selten. Lesina. Lissa. Curzola. Ragusa. 43. T. divaricatus L. Sehr häufig am Ufersaum an Felsen und Steinen. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. 44. T. fanulum Gm. In 10—30 Faden Tiefe auf mit Algen über- zogenem Grunde. Selten. Lesina. Curzola. 45. T. fragaroides Phil. Häufig längs des Ufers an Felsen und Steinen. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. 46. T. striatus Gm. Bis 2 Faden Tiefe an Felsen. Häufig. Lissa. Le- sina. Curzola. Lagosta. Ragusa. 47. T. conuloides Lam. In 20—30 Faden Tiefe auf Algenwiesen. Seltener. Curzola. Lagosta. 48. T. conulus La,m. In 10— 20 Faden Tiefe auf schlammigem Grunde. Ziemlich häufig. Curzola. Lagosta. 49. T. Laugieri Payr. Bis 2 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Selten. Lissa. Lesina. 50. T. dubius Phil. Bis 2 Faden Tiefe auf Felsen. Ziemlich häufig Curzola. Lagosta. llurac daliiialiiiae 50 51. T. yranulatus Born. In 20—30 Faden Tiefe auf mit Algen überzogenem Grunde. Selten. Curzola. 52. T. guttadauri Phil. Bis 20 Faden Tiefe auf Felsen. Selten. Curzola. 53. T. magus L. In 20 — 30 Faden Tiefe auf mit Algen überzogenem Grunde. Häufig. Curzola. Lagosta. Lesina. Lissa. 54. T. umbilicaris Gm. In 2—15 Faden Tiefe auf Felsen. Selten. Curzola. Lagosta. 55. T. varlus Gm. Am Ufer an Felsen und Steinen. Lesina. Lagosta. 56. T. Adansonii Payr. In 20—30 Faden Tiefe auf mit Algen über- zogenem Grunde. Lesina. Lissa. Curzola. 57. T. articulatus Phil. In 10—20 Faden Tiefe auf mit Algen über- zogenem Grunde. Selten. Curzola. 58. Monodonta conturii Payr. In 20 — 30 Faden Tiefe auf mit Algen überzogenem Grunde. Nicht häufig. Lesina. Curzola. Ragusa. 59. 31. Jussieui Payr. Längs der Küste an Felsen. Stellenweise häufig. Lesina. Lis-sa. Curzola. 60. M. Vieüloti Payr. Vorkommen wie vorige. Ziemlich häufig. Le- sina. Lagosta. Curzola. 61. Turbo rugosus L. In 20 — 30 Faden Tiefe auf grobsandigem Grunde und Algenwiesen. Häufig. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. Ragusa. 62. T. sanguineus Gm. In 25 — 40 Faden Tiefe auf Nulliporengrund. Selten. Curzola. Lagosta. Ragusa. Lesina. 63. Liiiot'ina Basterotii Payr. An der Küste an Steinwänden und Felsspalten. Häufig. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. Ragusa. 64. Phasianella pulla Gm. In 2—10 Faden Tiefe im Sande und auf Algen. Ziemlich häufig. Lissa. 65. Ph. speciosa Ph. Wie vorige im Sande. Häufig. Curzola. Lissa. Lesina. Ragusa. 66. Turritella communis Risse. In 20— 30 Faden Tiefe auf schlam- migem Grunde. Häufig. Ragusa. Lesina. Lissa. 67. T. dwplicata Lam. Vorkommen gleich der vorigen. Häufiger. Lesina. Lagosta. Curzola. Ragusa. 68. Rissoa Bruguieri Payr. Im Ufersande ziemlich häufig- ange- schwemmt. Lesina. 69. -B. calathiscus Laskey. Bis 2 Faden Tiefe im Sande. Ziemlich häufig. Lissa. Lesina. 70. R. costata Desm. In 10—30 Faden Tiefe im Sande. Seltener. Lesina. 71. M. crenulata M.i eh. Im Ufersande angeschwemmt. Ziemlich häufig. Lissa. Lesina. 72. -B. lactea Mich. Im Ufersande zu Lesina gesammelt. 73. R. monodonta Biy. Im Küstensande zu Lesina gesammelt. 8* 60 Dr. Cam. Helier: 74. R. Montagui Payr. In 40—30 Faden Tiefe im Sande. Ziemlich häufig. Lesina. Ragusa. 75. B. pulchella Lanza. Im Ufersande von Lesina. 76. R. radiata Phil. Im Ufersande zu Lesina. Selten. 77. R. ventricosa Desm. In 10—30 Faden Tiefe auf sandigem und Nulliporengrunde^ sowie im Ufersande zu Lesina und Lissa. 78. R. violacea Desm. Im Küstensande, Lesina. Lissa. 79. R. eurojpaea Desm. Im Küstensande zu Lesina. 80. R. cimex L. Im Ufersande gesammelt. Lesina. 81. Cerithium fuscatum Costa. Bis % Faden Tiefe auf Felsen. Nicht selten. Lissa, Lesina. Ragusa. Curzola. 82. C. Uma Brug. Von i—iO Faden Tiefe besonders auf Algen- wiesen. Häufig. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. Ragusa. 83. C. perversum Lani. In 20—40 Faden Tiefe auf grobsandigem Grunde. Selten. Ragusa. 84. C. vulgatum Brug. In 40 — 30 Faden Tiefe auf Schlamm und Algenwiesen. Häufig. Lesina. Lissa. Curzola. Ragusa. 85. C alucaster Brocc. Wie vorige zu Curzola und Lagosta. 86. Pleurotoma attenuatum Ph. In 10—30 Faden Tiefe auf mit Algen bewachsenem Grunde. Lissa. 87. P. costulatum Risso. Im Ufersande zu Lissa gesammelt. 88. P. Ginnanianum Scach. Im Ufersande zu Lissa, Lesina, Curzola gefunden. 89. P. Lenfroyi Mich. Im Küstensande in Lesina und Curzola. 90. P. lineare Ph. In 20 — 30 Faden Tiefe auf mit Algen überzogenem Boden. Selten. Lissa. 94. P. purpureum Bart. In 20 — 30 Faden Tiefe auf Algenwiesen. Curzola. 92. P. reticulatum Br. Vorkommen wie vorige Art. Lissa. Lesina. Curzola. 93. P. variegatum Ph. Im Ufersande. Lesina. Lissa. 94. P. Vauquelini Payr. Im Ufersande. Lissa. 95. Fasciolaria tarentina Lam. Bis zu 2 Faden Tiefe auf Fels- orund. Lesina. 96. Fusus corallinus Scocch. In 20—40 Faden Tiefe auf felsigem Grunde. Lesina. Curzola. Lagosta. Ragusa. 97. F. corneus L. In 2-40 Faden Tiefe auf felsigem Grunde. Lissa. Leäina. Cui'zola. Ragusa. 98. F. rostratus Defr. In 2 — 20 Faden Tiefe auf mit Algen über- zogenem Grunde. Lissa. Lesina. Curzola. Ragusa. 99. F. syracusanus 'Lq.vü.. In 2 — 10 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Lesina. Horae Jjinialiiiac. 61 100. 3Iurese BlainvilUi Payr. In 2 — 20 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Curzola. 101. M. er ist atus Btocc. In 20 — 30 Faden Tiefe auf Algenwiesen und Sand. Häufig. Lissa. Lesina. Ragusa. 102. M. Edivardsii Menke. Bis % Faden Tiefe an Felsen. Lissa. Lesina. Curzola. 103. M. Scolaris Brocc. In 20—30 Faden Tiefe auf Algenwiesen. Lesina. 104. M. hrandaris L. In 20—40 Faden Tiefe auf Sand und Schlaram- grund. Lesina. Lissa. 105. M. trunculus L. In 10—20 Faden Tiefe auf mit Algen über- zogenem felsigen Grunde. Lissa. Lesina. 106. M. tetrapterus Br. In 30—40 Faden Tiefe auf Schlanimgrund. Sehr selten. Lesina. 107. Aporrhais pes pelecani L. In 20—40 Faden Tiefe auf schlam- migem oder mit Algen überzogenem Boden. Sehr häufig. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. Ragusa. 108. Cassidaria echinophora L. In 30—40 Faden Tiefe auf mit Algen überzogenem Grunde. Lesina. 109. Cassis undulata L. In 30 Faden Tiefe ohne Thier. Curzola. 110. Dolium galea L. In 20—30 Faden Tiele auf grobsandigem Grunde. Lissa. Lesina. 111. Triton variegatum Lskm. Die Schale aus 30 Faden Tiefe. Lissa. Curzola. 112. Ranella lanceolata Menke. In 2—10 Faden Tiefe auf Fels- grund. Lesina. Ziemlich häufig. 113. JBuccinum maculosum Lam. In 2 — 10 Faden Tiefe auf san- digem Grunde. Lesina. Curzola. Lagosta. Ziemlich häufig. 114. B. leucozonum. Vorkommen wie vorige. Lesina. Lissa. 115. -B. d' Orbignyi Payr. Wie vorige. Lesina. Lissa. 116. B. Äscanias Brug. In 20 — 30 Faden Tiefe auf mit Algen über- zogenem Grunde. Lesina. 117. B. inflaturh Lam. In 2 — 10 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Lesina. 118. B. scalariforme Val. In 20 — 30 Faden Tiefe auf mit Algen überzogenem, sowie reichem Nulliporengrund. Lesiua. Lissa. Selten. 119. B. scriptum Phil. An der Küste bis 2 Faden Tiefe auf Sand. Lesina. Curzola. Ragusa. 120. B. reticulatuia L. In 2 — 10 Faden Tiefe auf mit Algen über- decktem Grunde. Lesina. Curzola. 121. B. variabiU Phil. In 2 — 10 Faden Tiefe auf sfihlamraigem Grnnde. Lesina. 6'i Dl'. Cani. Heller; 122. B. corniculum Oliv. In 2 — 10 Faden Tiefe auf felsigem Grunde. Lesina. 123. B. semiconvexuni Lara. Wie vorige. Curzola. Lagosta. 124. B. granulatum Ph. In 2 — 10 Faden Tiefe auf Schlammgrund. Lesina. 125. B. neriteum L. Bis 2 Faden Tiefe auf Sand. Lesina. Lissa. Ziemlich häufig. 126. Coluntbella rustica Lam. An der Küste bis 10 Faden Tiefe auf Felsen. Sehr häufig. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. Ragusa. 127. Mitra ebenus Lam. In 20—30 Faden Tiefe auf mit Algen bedecktem Grunde. Lissa. Lesina. Curzola. Ragusa. 128. M. lutescens Lam. Mit der vorigen. Curzola. 129. M. Savlgnyi F ay r. Vorkommen wie jene. Lesina. Lissa. Ragusa. 130. Marginella miliacea Lam. Bis 10 Faden Tiefe im Sande. Lissa. Lesina. 131. Cypraea coccindla Lam. In 20—30 Faden Tiefe auf Nulli- porengrund. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. 132. C. lurida L. In 10 — 20 Faden Tiefe auf sandigem Grunde. Le- sina. Curzola. 133. C. pulex Solan d. Vorkommen wie C. coccinella. Selten. Curzola. 134. C. pyrum L. Vorkommen wie C. lurida. Curzola. 135. Ovula adriatica Gow. In 10—20 Faden Tiefe auf Algen. Lesina. 136. O. s'pelta Lam. Vorkommen wie vorige. Curzola. 137. Comis mediterraneus Brug. An der Küste auf felsigem und schlammigem Boden. Sehr häufig. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. Ragusa. III. Cephalopoda. 1. Sepia officinalis L. In 2—20 Faden Tiefe. Lissa. 2. Octopus vulgaris L. In geringer Tiefe. Lesina. Lissa. 3. Argonauta Ärgo L. Von dieser Art wurden drei Exemplare mit dem Thiere in Lissa unmittelbar an der Küste, ein Exemplar in Gelsa durch Dr. Bucich gesammelt. Fische. 1. Labraae lupus Lacep. Lissa. Lesina. Curzola. Lagosta. Ragusa. 2. Serranus scriba L. An denselben Orten wie voriger. 3. S. cabrilla L. An denselben Orten wie vorige. 4. Ä. hepatus L. An denselben Orten wie voriger. 5. Dentex vulgaris Cuv. Val. Mit vorigen. 6. Smaris vulgaris Cuv. Val. Lissa. Lesina. 7. S. alcedo Risso. Lesina. Horae dalniatinae. 63 8. S. gracilis Bonap. Lissa. Lesina. Lagosta. 9. Mullas barbatus L. Lissa. Lesina. Lagosta. 10. M. surmuleHis L. Lissa. Lesina. 11. Sargns vulgaris Geoffr. {=S. Salviani Cur.) Lissa. Lesina. Lagosta. 12. S. Rondeietii Cuv. Lissa. Lesina. 13. S. annularis L. Lissa. Lesina. 14. Pagrtis vulgaris Cuv. Lissa. Lesina. 15. P. orphus Cur. Lesina. 16. Pagelhis erythrinus Cuv. Lissa. Lesina. 17. P. bogaraveo Cuv. Lissa. 18. P. mormyrus Cuv. Lesina. 19. Chrysophrys aurata Cuv. Curzola. 20. Scorpaena porcus Linne. Lissa. Lesina. Lagosta. 21. S. scrofa L. Lissa. Lesina. 22. Trigla lineata L. Lissa. Lesina. 23. T. lyra L. Lissa. 24. Uranoscopus scaber L. Lissa. 25. Scomber scombrus L. Lesina. Curzola. 26. Caranse trachurus Lacep. Lissa. Lesina. 27. Gobhts jozzo L. Lissa. 28. G. cruentatus L. Lesiua. 29. L/ophius piscatorius L. Lissa. 30. JBlennius Gattorugine L. Lissa. 31. ^. tentacularis L. Lissa. 32. B. palmicornis Cuv. Lissa. 33. Mtigil cephalus Cuv. Lesina. Lissa. 34. M. capito Cuv. Lissa. 35. Cepola rubescens L. Curzola. 36. Itepadogaster Gouanii Lac Lesina. Pirano. 37. tteptopterygius piger Nardo. Lesina. 38. Heliases chromis L. (= Chromis castanea Risso.) Ueberall häufig. 39. Ltubrus turdus Cuv. Lissa. Lesina. 40. L. festivus Risso. Lissa. 41. L. merula L. Lissa. 42. Crenilabru» pavo Brunn. (= Cr, lapina Risso.) Lissa. Lesina. 43. C. mediterraneus Cuv. Lesina. 44. C. quinquemaculatus Bloch. (= Cr. Boissali Risso.) Lesina. 45. C ocellatus Cuv. Lesina. Lissa. 46. C. rostratus Bloch. {Corcius rostratus Cuv.) Lesina. 47. C, tinca Risso. Lissa. 48. Juli« mediterranea Risso. (= /• vulgaris Cny.') Ueberall häufig. 64 Dr. Cam. Hellor Ilorae dalmatinae. 49. J. Geoffredi Eis so. üeberall häufig. 50. Phycis blmnoidis BI. Sehn. Curzola. Lagosta. 51. Fierasfer FontanesH Risso. Lesina. 52. Rhombus laevis Rondel. Lissa. 53. -B. unimaculatus Risso. Lissa. 54. Platessa passer Bonap. Lissa. 55. Solea oculata Risso. Lesina. 56. Cltipea sardina L. Lesina. 57. EngrauUs encrasicholus L. Lissa. Lesina. Lagosta. 58. Acanthias Blainvillii Risso. Curzola. Entomologisclie Fragmeute. Von Georg Ritter von Franenfeld. Vorgelegt in der Sitzung vom 13. Jänner 1864. I. lieber Scenopinns nud Piatypeza. Seenopinus fenestratis L. In der Stettiner ent. Zeitg. "24. Jahrg. 1863, pag. 400 steht unter „Beiträge zur Biologie der Iflsekten von Dr. Ed. Assmuss N. 9 Sceno- pinus fenestralis L.", dass er die Maden dieser Fliege in einigen überreifen Erdbeeren gefunden habe. Ich habe diese Fliege gleichfalls gezogen , jedoch unter so sehr abweichenden Verhältnissen , dass ich bestimmt annehmen würde , es obwalte hier irgend ein Irrthura, wenn nicht noch eine dritte , von diesen beiden wieder abweichende Beobachtung vorläge, wodurch sich für diese Fliege eine Verschiedenheit der Lebensweise ergäbe , wie sich wohl kein zweites Beispiel in der Insektengeschichte findet, wenn die Bestimmungen jener beiden Beobachtungen richtig sind. Bouche nämlich gibt in seiner „Naturgeschichte der Insekten I. 18Ö4, pag. 46, N. 29 unter Scenopinus senilis (synonym mit Äc. fenet^tralisy^ von der Larve an , dass sie in faulenden Löcherschwämmen der Weiden und anderer Bäume lebe. Wenn die höchst mangelliafte Beschreibung und die nicht überein- stimmende Angabe der Puppe bei Assmuss fast gewiss voraussetzen lassen, dass bei ihm irgend eine Verwechslung stattgefunden, so lässt doch die, wenn auch etAvas rohe Abbildung bei Bouche Tab. IV. Fig. 21—25 kaum Bd. XIV. .ibhaiull. g 6ß G. V. Frauenfeld; einen Zweifel an der Identität unseres Tliieres zu, wenn nicht doch vielleicht noch ein Artunterschied vorliegt. Ich will die von mir gezogene Fliege in deren Lebensverhältniss und Verwandlungsstufen genau beschreiben und zu weiteren Beobachtungen aneifern, um jene auffallende Erscheinung entweder zu bestätigen oder deren Unrichtigkeit nachzuweisen. Ich erhielt im Herbste 1862 von Herrn Dr. Jäger ein Fläschchen mit fünf drahtförmigen weissen Larven, in einem Häufchen Rosshaar mit der Angabe, dass dieselben durch Herrn Grafen von Breuner an ihn eingesendet wurden und auf dessen Schlosse in einer Matratze aufgefunden worden waren, mit dem Ersuchen um deren Bestimmung. Die Larven waren l9—^ivaai. lang, l,2nira. dick, drehrund, glasig weiss, das kleine Köpfchen bräunlich, der Leib mit zwanzig walzlichen kaum eingeschnürten Gliedern, wovon die ersten eilf fast so lang als dick sind, die nächst- folgenden bis zum achtzehnten an Länge bis zur doppelten Grösse der erstercn zunehmen; dieses achtzehnte Glied ist etwas schmächtiger, das neunzehnte noch schwächere ist nur so lang als eines der oberen ; das ganz schmale Afterglied trägt zwei divergirende Zäpfchen, die sich wenig nach unten krümmen. Am Kopfe konnte ich nur mit sehr starker Lupe fVine Härchen bemerken, ebenso ein paar am Aftergliede, am Leibe jedoch an allen drei in Weingeist aufbewahrten Exemplaren nicht eine Spur eines Härchens, oder sonst irgend eine Vorragung an den ganz gleichförmigen cylindrischen Gliedern. Die Larven steckten ganz eigenthümlich starr und steif zwischen dem Rosshaar und wanden sith, wenn sie beunruhigt w^urden, lebhaft schlangenartig in demselben herum , um nach einigen heftigen solchen Bewegungen wieder bewegungslos erstarrt zu verbleiben. Sie fühlten sich hart und wenig biegsam an und waren fast elastisch, wie manche harte Drahtwürmer der Elateriden. Ich überwinterte sie in dem Fläschchen mit Rosshaar, wobei ich sie ganz trocken hielt, zwischen dem Winterfenster. Auch im Frühjahr zeigten sie sich nicht sehr lebhaft ; zwei jedoch, die sehr verkümmert aussaheis, gingen zu Grunde; da ich ihr Ab- sterben nicht gleich bemerkte, so waren sie nicht besonders gut erhalten, ich opferte daher noch ein drittes Exemplar zur Aufbewahrung in Wein- geist und befinden sich dieselben in der Sammlung des kaiserlich zoologischen Hofcabinetes. Die noch übrigen zwei gab ich bei meiner Abreise am 8. Mai nach Norwegen mit mehreren Metamorphosen meinem jungen Freunde, Herrn Damianitsch, zur weiteren Beobachtung, der mir nach meiner Rückkehr zwei entwickelte Fliegen sammt einer sehr gut erhaltenen Puppenhülle zurückstellte und folgende Bemerkungen beifügte: „Die mir übergebenen Larven hielten sich meist im Rosshaar ver- borgen, kamen nur zuweilen hervor, um auf dem Sande, auf welchem das Rosshaar lag, herumzukriechen, in welches sie sich jedoch schnell wieder zurückzogen , wenn sie beunruhigt wurden. Im Juni erfolgte ihre Ver- bliilümolügisdie Pragmenicr. 67 puppung, und zwar bei der einen am :23, ausserhalb des Rosshaarballens auf dem Sande, wo sie ohne alle Vorbereitung sich hingelegt hatte. Die lichtbraune schlanke Puppe war ziemlich empfindlich und bewegte sich schon, wenn ich nur das Glas berührte. Die andere blieb im Rosshaar ver- borgen und ich kann, da ich sie nicht stören wollte, den Tag ihrer Ver- wandlung nicht angeben ; wahrscheinlich erfolgte dieselbe jedoch kurz darauf, denn als ich von einer kleinen Excursion am 1. August zurück- kehrte, fand ich die austerhalb am Sande liegende Puppe schon zur Fliege entwickelt, wahrend die zweite am 8. August ausflog; die Puppenruhe dauerte sonach etwas über einen Monat." Die Puppe, 8,5n"ii- lang, ist ganz einfarbig hellbraun, schlank mit sehr kurzen Flügel- und Fussscheiden, die nebst der grossen Kopfhülle nur etwas über Ein Drittel der ganzen Puppenlänge einnehmen. Der darüber hinausstehende Hinterleib zeigt acht Leibesringel, von denen der zweite bis ac iite sowohl am Rücken wie am Bauche zwei Querreihen Dornen und Borsten in folgender Anordnung trägt. Die obere Reihe bildet sowohl am Rücken wie am Bauche zwei mitten getrennte Bögen mit der hohlen Seite nach rückwärts, und besteht jeder derselben aus fünf bis sieben spitzen Knötchen. Die untere Reihe ist fast gerade und besteht am Rücken aus vierzehn oder achtzehn, am Bauche beständig aus vierzehn spitzen Knötchen, von denen alternirend drei kleinere jederseits Crespective vier, wo achtzehn Knötchen stehen), nämlich das zweite, vierte und sechste von aussenher gezählt, eine lange steife Borste tragen, während das erste, dritte, fünfte, siebente borstenlos ist, wodurch gkithfalls mitten, wo zwei nicht borsten- tragende Spitzen nebeneiuanderstehen, eine Art von Unterbrechung erscheint. Zwischen diesen zwei Knotenreihen stehen hie und da kleinere Knötchen. An der Seite steht auf jedem Ringe eine starke runde Erhöhung, im ganzen also acht, die gleichfalls mit mehreren kleinen und drei bis sechs grössern Spitzenknötchen besetzt sind, von denen zwei eine eben solche starke Borste tragen. Das Afterglied endet in zwei stumpfe Kegel, deren jeder eine lange steife Borste trägt, die an der Spitze sich hackig um- biegt. An der Stirne stehen quer nach aussen gerichtet, zwei kurze kolbige Hörner, ganz anliegend und so wenig vorstehend, dass sie bei der Vorder- ansicht der Puppe wenig auffällig .--ind. Hier finden sich nun jene Abweichungen, die der Vermuthung Raum geben, dass bei den drei verschiedenen Beobachtungen doch vielleicht verschiedene Larven zu Grunde liegen könnten. Assmuss spricht von einem seidenartigen Gehäuse, einer weissen mit schwarzem Kopfe ver- seheneu Puppe und einer Entwicklungszeit von zehn Tagen, alles geradezu widersprechend den von mir hier niedergelegten Erfahrungen. Bouche, bei dem wohl weit grössere Uebereinstimmung vorhanden, zeichnet seine Larve ganz mit einzelnen Haaren besetzt, seine mit weit ausgestreckten Hörnern versehene Puppe zeigt an den Seiten der Leibet- 9* (38 G.v. Frauenfeld: ringel nicht jene Bedornung, wie namentlich der vergrösserte Leibesring bei seiner Abbildung Fig. 24 beweist, die bei der von mir gezogenen so auffällig erscheint. Ich wage jedoch nicht zu entscheiden, ob diess nicht blosse Zeichnungs- und Beobachtungsfehler sind , die bei der übrigen Uebereinstimmung nicht hinreichend in^s Gewicht fallen. Weitere Beob- achtungen können hier erst Gewissheit bringen. Ich will nur noch erwähnen, dass Dr. Low in unsern Schriften H. Bd. 1861 pag. 395 dreier Larven in einem Schwalbenneste erwähnt, die ich, obwohl er sie für Thereva angehörig hält, doch eher zu Scenopinus ziehen möchte. Es ist schade, dass Herr Low nicht die Puppe berücksichtigte, die hier zuver- lässig entschieden hätte, da diese von Scenopinus etwas abweicht. Auch die Lebensweise spräche für meine Ansicht, da sie nicht zufällig, wie Low glaubte, in das Nest gelangten , sondern eher analog dem Futter der von mir gezogenen, dem Rosshaar, von den in dem Neste sich befindlichen Federn und deren Resten lebten. JPlatyite^a fnsciata Fbr. Herr Damianitsch brachte mir Anfangs October v. J. einen Äga- ricus : Lepiota polymyces F., zwischen dessen Blattlaraellen, sowie in das Fleisch des Hutes etwas eingedrungen sich mehrere Larven fanden, die ich dem ersten Anblicke nach für Anthomyen-Larven hielt, aus denen sich jedoch nach beiläufig sechs Wochen Platypeza fasciata in vielen Exem- plaren sowohl (^ wie ? entwickelten. Die blassied erfarbene am Bauch etwas hellere Larve ist 4,2 bis 4,8°™- lang, oval flachgedrückt mit gekan- teten Seiten, zehnringelig, vorne stehen gerade aus zwei fleischige Dornen, an jedem Ringel am Seitenrande , mitten auf der Kante ein sanft rück- wärts gebogener Dorn, das letzte Ringel trägt ausserdem noch einen kleinern und ganz hinten zwei nach auswärts gekrümmte solche Dornen, so dass jede Larve deren 26 trägt. Der Mund bildet unterhalb des Vorderrandes (bei den Exemplaren in Weingeist) eine Querspalte von einem ovalen nicht sehr deutlichen Wulste umgeben, von dessen Rand jederseits unterhalb eine Furche sich verengend herabzieht, so dass sich diese Mundregion fast wie ein Trichter abgrenzt. Ich bemerkte im Leben keinen vorschiebbaren Rüssel, untersuchte die Larven jedoch dieserhalb nicht näher, bei den Weingeistexemplaren gelang es aber nicht, einen solchen hervorzupressen. Am untern Rand der Wulst stehen zwei Fleischdörnchen und an jeder Seite ein nach auswärts gerich- tetes bräunliches Knöpfchen (Fühler). Hinter dem Rande des neunten Ringes stehen auf dem Rücken zwei rothbraune Zäpfchen (Atheraorgane), wie ich sie fast auf allen Anthomyenlarven, die ich untersucht, g.funden habe. Die Bauchseite ist flach , ohne besonders ausgezeichnete Abtheilung, ausser einer von feinwarzigen Querrunzeln gebildeten länglichen Bauch- Eütomologisclie Fragmente. 69 Scheibe. Die Puppe ist von der Larve fast nicht zu unterscheiden, sie ist nur wenig- zusammengezogen und die Haut am Rücken wird etwas run- zelig. Beim Auskriechen der Fliege springt die als Puppenliülle dienende Larvenhaut im Umkreise längs dem Kande bis zum vierten Ringel auf, sie gehört also zuBrauer's Cycloraphen, was mithin für die Stellung derselben im Systeme massgebend sein dürfte, wo sie, noch immer unstät umher- irrend, keinen bestimmten Platz hat. Westwood in „Modern Classif. of Insects IL pag. 553" sagt, dass er nach Latreille die Meigen'schen Familien Platypezinae^ Megacephali und Scenopinii als Familie Scenopinidae vereinige; eine Zusammenstellung, die jedenfalls ganz verfehlt ist, und um so unbegreiflicher, als Westwood beider Larven kannte, indem er sowohl Scenopinus nach Bouche richtig darstellt und von v. Roser die Larven der Piatypesa erhielt und zwar von PI. holetina^ der einzigen bisher bekannten, mit welcher die von mir gezogene PI. fasciata vollkommen übereinstimmt. Ich habe oben bei Sceno- pinus fenestratus gezeigt, wie weit verschieden Puppe und Larve dieser beiden Gattungen sind; aber auch die Fliegen sind sich so unähnlich, sowohl in Gestalt wie in Betragen, dass hierin gleichfalls kein Grund liegt , die- selben einander nahe zu bringen. Es scheint, dass man der älteren Zusammenstellung jener grossen Autorität ohne weiterm eigenen Urtheil folgend, sie in dieser Nachbarschaft beliess, während die geringste Beachtung der namhaften hier bestehenden Gegensätze die Ueberzeugung schaffen dürfte, dass die gegenwärtige Stel- lung derselben eine unnatürliche sei, und dass die Betrachtung sämmtlicher Stände sowie Benehmen und Lebensweise den Beobachter unwillkürlich zu den Anthomyen drängen muss. Selbst das Geäder bringt sie den Museiden weit näher, als allen ihren jetzigen Nachbarn bis herab zu den Syrphiden. (Ich nehme dabei an , dass auch die Dolichopiden nicht am besten unter- gebracht erscheinen.) Nur allein aber der apicalen Fühlerborste wegen diese Stellung beizubehalten , entgegen der Summe aller andern fremd- artigen Verhältnisse, scheint doch zu gewaltsam. Ebenso verfehlt halte ich Löw's Anordnung dieser beiden Familien (in Monografs of the Diptera of North America), die er unmittelbar aufeinander folgen lässt ; und wenn er auch die Platypeziden besser nach Syrphiden s-tellt, so ist doch die Nach- barschaft der Scenopiniden unzulässig, und gehören diese ganz bestimmt zunächst den Thereviden, wo sie Schi n er (Fauna austriaca) mit besserem Geschick untergebracht hat. 7.0 G.v. Fraiienfeld; II. Hesprechnu^ eines seltenen Werkes über Pflanzenauswüchse. Bei meinen liteiarisclien Nachforschungen über Arbeiten und Mit- theilungen aus der Metaniorphosengeschichte, namentlich bei Gallauswüchsen, wurde ich oftmals auf folgendes Citat verwiesen : Observationes physiologico pathologicae de Plantarum Gallarum ortu insectisque excrescentia pro- ferentibus: C. E. Hammerschmidt, Vindobonae 1832. Jahrelange Bemühungen, diese Schrift zu erhalten, waren vergebens, und auch die in Hagn's vortrefflicher Bibliotheca entomologica mit einem * gegebene Nachweisung: Isis 1834 pag. 370 hatte kein Ergebniss, da ich in dieser Zeitschrift nichts darüber auffand. Erst vor kurzem gelang es mir durch die Güte des Hrn. Dr. Sichel in Paris-, da^-selbe zur Ansicht zu erhalten , bei welcher Gelegenheit ich eine genaue Copie davon genommen und nunmehr den Inhalt desselben hier mittheilen will. Das Werkchen ist in Quart und enthält das mir voigelegene Exemplar 7 Tafeln auf Stein in Kreide ziemlich mittelniässig, die Insekten selbst schlecht und nicht sehr kenntlich ausgeführt. Bei jeder Tafel findet sich bloss ein Blatt Tafelerklärung in Handschrift mit lateinischem Texte. Die 7 Tafeln ivind in dupplo vorhanden, und zwar je eine illuminirt, die zweite schwarz. Ausser der Figurenbezeichnung ist nur noch der Name des In- sektes darauf angegeben. Tafel I. enthält: Distentio pustulaeformis Clematidis odoratae et Haltica haemixphaerica. Das Bild zeigt einen Blüthenzweig von Clematis odorata , ein Blatt diesir Pflanze mit den Eiern des Käfers, dann Larve, Puppe und vollkommenes Insekt. Ich glaube nicht zu irren , dass diess eine Entdeckung unseres ver- dienstvollen Entomologen Scheffer in Mödling ist, der diese Metamorphose in seinem Garten auffand und wahrscheinlich an Haramerschmid mit- theilte. Sie scheint nirgend» sonst bekannt gemacht worden zu sein; Redtenbacher erwähnt in seiner Fauna he\ Argopus hemisphaericus nichts über die Metamorphose, und Chapuis und Candeze geben nur das Citat von Hammerschmid, ohne näher anzugeben, dass die Larve in den Blättern minirt. Tafel II. IDistentIo puslulaeformis hyoscyaml et Frotea hyoscyami (auf der Tafel steht fälschlich Protea hdlebori). Ein blühender Zweig von Hyoscyamus niger mit einem minirten Blatte, dann Larve, Puppe und Entomologisrhe Fragmeute. «1 Fliege, ftincr Männchen und Weibchen derselben vergrössert, ebenso ein einzelner Flügel. Ich habe aus den Blättern unsers gemeinen Bilsenkrautes nicht selten eine Minirlarve gezogen und daraus Anthomyia nigritarsis Zott. , nicht Änth. hyoscyamiPm erhalten. Welcher dieser beiden Arten die dargestellte Fliege angehört, ist nicht ganz zuverlässig zu sagen, doch glaube ich, dass sie trotz der lichten Tarsen der Zetterstedt'schen Art angchörl, des gelben Hinterleibs und der rothen Stirne wegen. Dr. Schiner, dem ich die Fliege mittheilte, fügt folgende Bemerkungen hinzu: y,Anth. nigritarsis Zett. ist die allernächste Verwandte von A. hyoscyami Mg. und würde, wenn die Gattung Pegomyia genügend cha- rakterisiit wäre, zu dieser gehören. Eobineau-Desvoidy nennt die Art Pegomyia hyoscyami und es kann dessen Synonym zu A. nigritarsis Ztt. gestellt werden. Die Meigen'sche Anth. hyoscyami hat einen grauen Hinterleib und ein schwarzes Stirnband, ist also von der Robineau- Desvoidy'schen Art verschieden. Die Gattung Pegomyia beruht haupt- sächlich auf der Form und Lebensart der Larven, welche alle Blatt- ruinirer sind; die Fliegen unterscheiden sich nur habituell durch ihre Aehnlichkeit mit den Coenosien, also durch verhältnissmässig lange Flügel und meist rothgelbe Färbung. Obwohl dieser Unterschied natürlich nicht genügt, halte ich die Pegomyien doch für eine gute, natürliche Gruppe, deren unterscheidende generische Merkmale noch aufgefunden werden müssen. Die Larve von Pegomyia hyoscyami R.-D. ist nach diesem (Myod. pag. 597) die Reaumur'sche. Die Beschreibung, die er von der Fliege gibt, lautet: Primis antennae articulis rubris: palpis apice nigris. Thoiax brunneo-cinereus ; abdomen rufo-testaceum, vitti dorsali nigricante plus minusve manifesta: pedes fulvi, tarsis nigris. Er sagt ferner frontaux rougeatres. Robineau-Desvoidy hatte also sicher nicht die echte A. hyoscyami Mg., sondern die Anth. nigritarsis Zett. vor sich. Er fand sie auf den Blättern von Hyoscyamus niger als Imago. Meigen kannte nur die Puppe j dass Anth. nigritarsis Ztt. auf Hyoscyamus minirt, ist neu." Ich füge noch hinzu, dass die schmutzig-weissliche walzliche Made zur Verpuppung die Pflanze verlässt und sich in der Erde verpuppt, bei der Zucht bleiben sie jedoch auch zwischen den Blatthäuten, wo sie zur tiefbraunen Puppe werden. Tafel HL Peroma Reseda et Baris coerulescens. Ein blühender Zweig von Reseda lutea, zwei Stückchen Zweige durchschnitten, Um die Larven- kammer zu zeigen; Larve, Puppe und Käfer in natürlicher Grösse und vergrössert. (^ G.v. FrauenfeUl; Auch diese Motamoi'phose scheint bis iu die neueste Zeit nirgends weiter noch bekannt gemacht worden zu sein, da nur allein in Chapuis und Candeze Larves des Coleopteres sich dieses Citat findet. Tafel IV. enthält die Explicatio tabulae : Sarcoma arundinis et Mystacus fulvicornis, während die Abbildung Carduus nutans mit der Tephritis solstitialis (?) darstellt und zwar einen Blüthenzweig, den Durchschnitt eines Bliithenkopfes mit dem angeschwollenen Anthodium und die Puppenkammern in demselben, ferner Larve, Puppe und Fliege c? und §, dann eine weibliche Fliege vergrössert. Es scheint aus diesem nicht zusammengehörigen Text und Tafel hervorzugehen , dass eine grössere Anzahl solcher lithographirter Abbil- dungen vorbereitet war, und eine derselben irrthümlich der ebenfalls vor- bereiteten Tafejei-klärung beigelegt wurde, während die dazu gehörige wegblieb. Ich bedaure diess doppelt, da sie die Darstellung des von mir gleichfalls aufgefundenen und geuau beobachteten Rohrauswuchses enthält, wobei jedoch die blosse Figurenaufzählung nicht erkennen lässt, welche Fliege der Autor vor sich hatte und unter Mystacus fulvicornis abbildete. Es wäre wirklich bemerkenswerth , wenn er gei-ade die seltenste Art von Lipara, die Schiner'sche similis^ die allein nur helle Fühler hat, erzogen hätte, da ich sie aus dem gsossen auffallenden Auswuchs, die ich zu tau- senden sammelte, nie erhielt, sondtrn immer nur Lipara lucens Mg., und dif er dann, wie schon die Namensgebung darthut, nicht erkannt hat. Ob die auf der Tafel dargestellte aus der Distel gezogene Fliege wirklich T. solstitialis ist, muss ich ganz dahingestellt sein lassen, da mit dieser Fliege eine totale Verwechslung stattgefunden zu haben scheint. Der gelbe Hinterleib mit schwarzen Punkten, wie ihn die Abbildung gibt, kommt bei den Urophoren gar nicht vor und es dürfte derselben eher Trypeta onotrophes Lw. zu Grunde gelegen haben, als eine der zwei gebänderten Bohrfliegen: Urophora solstitialis Li. und eriolepidisLiw..^ die ich aus Carduus nutans bisher gezogen habe. Tafel V. Galla Antirrhini linariae et Cleopus linariae. Ein Blüthenzweig Yon Linaria vulgaris und die Wurzel mit dem Knollenauswuchs; Larve, Puppe und Käfer in natürlicher Grösse und vergrössert. Es ist diess der von mir in den Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Ges. Bd. XI. pag. 169 erwähnte und Bd. XIIL pag. 1227 beschriebene Auswuchs von Gymnetron linariae, der vorzüglich die Veranlassung war, dass ich das hier besprochene Werk so eifrig aufsuchte. Der Auswuchs scheint zwar bekannt zu sein , dessen Metamorphose jedoch ausser der kurzen Angabe in Panzer sonst nirgends Aveiter mitgetheilt. Auch Red- tenbacher sagt in der Fauna austriaca nur bei der Gattung Gymnetron überhaupt, — ihre Larven erzeugen gallenartige Auswüchse an Wurzeln Entomologisclie Fragmente- 73 und Stengeln — erwähnt aber bei der Art Unariae niclits weiter hierüber. Ueber die Bestimmung des Käfers kann wohl kein Zweifel sein, da meines Wissens noch keine andere Art daraus erzogen ward; doch scheinen die zwei vergrösserten Figuren 9, 10 als cS und § bezeichnet, zwei ver- schiedenen Arten anzugehören. Tafel VI. Galla Sinapis arvensis et Cleopus affinis. Die ganze Pflanze von Smapis arvensis mit dem Wurzelauswuchs ; derselbe im Durchschnitt; ein feiner Querschnitt aus der fleischigen Galle unter dem Mikroskope vergrössert, um das Zellgewebe und die Gefässe derselben zu zeigen. Larve, Puppe und Käfer vergrössert. In Red ten bacher's Fauna findet sich Cleopus affinis nicht. Schön- herr hat den Megerle'schen Namen Cleopus gar nicht, dagegen einen Coeliodes affinis Steph. ; dann Ceutorhynchus Syrites Grm. = Curculio affinis Pnz. ^) und Cionus thapsus = Curculio affinis Harr. Der abgebil- dete Käfer dürfte am ersten zu Ceuto^'liynchus gehören, und ist vielleicht, wofür auch die Lebensweise spräche, Ceutorhynchus rapae^ den ich aus Wurzelgallen verschiedener Cruciferen zog. Aus Sinapis kenne ich ihn jedoch noch nicht und es dürfte erst die Zucht dieses Auswuchses Gewiss- heit schaffen, welcher Käfer hier zu Grunde liegt. So dient die Tafel zu nichts, als auf diesen Auswuchs hinzuweisen. Tafel VII. Galla terminalis Quercus et Cynips Quercus terminalis. Zwei Eichenzweige, der eine mit einem blassen, der zweite mit einem rothen sogenannten Sodomsapfel ; der Auswuchs im Durchschnitt, die Larven- kammer zu zeigen, dann Larve, Puppe, Gallwespe vergrössert. Die längst bekannte Art. lieber das Thier und die Richtigkeit der Bestimmung lässt der Auswuchs keinen Zweifel zu. Fragen wir um den Werth dieser Darstellungen , so kann er jeden- falls nur zweifelhaft genannt werden. Abbildungen ohne Detailbeschreibungen sind nicht leicht hinlänglich erschöpfend, vorzüglich aber dann ganz unge- nügend, wenn sie nur mittelmässig oder schlecht sind. Wo daher wie bei Tafel 2 und 4 verschiedene Arten in Frage kommen, sind die vorliegenden Daten ganz zu verwerfen und nur da, wo die Metamorphosen, wie in Tafel 1, 5, 7 unzweifelhaft nur eine einzige Art betrifft, bleibt diese wohl sichergestellt, allein es mangelt doch immer noch das einzige Werthvolle solcher Mittheilungen, die biologischen und anatomischen Nachweise. Es geschieht so häufig, dass man sich um die Ermittlung eines solchen Citats quält und abmüht, das wirklich nicht verdient, dass man es nachsucht. *) Panzer gibt nichts über dessen Lebensweise an. Bd. XlV. Äbbandl. |0 • 4 G. V. Fraucnfeld: Entomologische Fragmente. Was nützen z. B. Citate, wo man in den Quellen folgende Aufklärung findet: y^Psychoda palustrü Mg. Ich habe die Larve dieser Art unter einem faulenden Pilze gefunden. — Xylophagiis ater F. Die Larve dieser Art ist denen der beiden andern wenig ähnlich, sie lebt unter der Rinde abge- liauener Birkenstämme. — Chrysotoxum arcuatum L. Die Larve fand ich in einem hohlen Baum. — Syrphus scutellatus Fll. Die Larve lebt in faulen Rohrpilzen etc. etc. — (Im Verz. d. Würtenb. Diptern von v. Roser im Corresp. -Blatt des landw. Vereins von Würtenberg.)" Man muss doch fordern, dass, zumal wo eine ganz abweichende Le- bensweise wie bei der letztangeführten Fliege die Aufmerksamkeit um so bedeutender in Anspruch nimmt, dass die Richtigkeit der Beobachtung etwas mehr begründet sei; oder es sind solche Angaben, als völlig werthlos, ganz zu übergehen. Einige für die Fauna der österreicliisclien Sllsswasserfisclie neue Arten. Von Prof. Dr. Bnd. Kner. Vorgelegt in der Sitzung vom 13. Jänner 1864. w. ährend im Laufe des verflossenen Sommers durch r. Siebold''s interes- santes Werk „die Süsswasserfische von Mitteleuropa" der Reichthura des österreichischen Staates an Süsswasserfischen um eine Anzahl von Arten vermindert wurde, fand sich anderseits gleichzeitig ein kleiner Ersatz in einer Sendung von Tischen vor, die ich im Juli d. J. durch die Güte des Herrn Realschul-Directors Dr. Hermann Tausch in Czernowitz aus dem Dniester und Pruth erhielt und welcher im October eine zweite folgte. Beide Sendungen enthielten zwar nur dreierlei Gattungen mit fünf Arten, von denen aber vier für Oesterreichs Fauna entschieden neu sind und die sämmtlich der Cuvier'schen Ordnung der Stachelflosser angehören. Die von mir stets gehegte und auch mehrmals geäusserte Ansicht, dass neue Funde^ von Süsswasseifischen innerhalb des österreichischen Staates vor- züglich nur nahe dessen östlichen Grenzen zu hoffen seien, fand hiedurch in erfreulicher Weise ihre Bestätigung. Die erste der Gattungen und Arten ist Äcerina rossica Cuv., der langnasige Kaulbarsch, der sich in Nord man n's Fauna pontica vortrefflich abgebildet und auch in C. Kessler's Reisebericht unter den Fischen der Krim erwähnt findet. Ich erhielt diese schöne, durch viel gestrecktere Schnauze und zwei Längsreihen schwarzer Punkte am Rumpfe von unserm Schrazen, Acer. Schraitger leicht unterscheidbare Art blos in drei Exemplaren, die aus dem Dniester nördlich von Czernowitz stammen. Im 10* 76 Dr. Rud. Kncr: Ganzen scheint diese Art daselbst und im Pruth nicht häufig zu sein ; Herrn Dr. Tausch, welcher in Czernowitz den Fischmarkt allwöchentlich besuchte, gelang es im Ganzen nur 7 Stücke davon zu erhalten und zwar nur einmal zugleich mit einem Schwärme von beiläufig 800 Individuen von Aspro Zingel, der somit wie auch Aspro vulgaris nicht bloss auch dem FJussgebiete des Dniester's und Pruth's angehört, sondern daselbst über- diess häufiger als letzterer zu sein scheint. Die zweite Gattung Gobius wurde in drei verschiedenen Arten ein- gesendet, welche sämmtlich in Prof. C. Kessler's bekanntem Berichte über eine Reise an der nordwestlichen Küste des schwarzen Meeres und der Krim sich vorfinden und daselbst so gut characterisirt sind, dass an ihrer Gleich- artigkeit nicht zu zweifeln ist. Die erste derselben Gob. melanostomus P al h liegt nur in drei Exem- plaren von 3 — 4 Zoll Länge vor. Die Kopflänge verhält sich zur totalen wie 1 : 4y3 — Yj. Die Breite des Kopfes ist der Höhe am Hinterhaupte nahezu gleich und fast Va geringer als seine Länge. Beide Kiefer sind gleichlang, die Zähne massig stark, die Wangen nackt, das Oper- culum nur am obern Drittel klein beschuppt gleich dem gan- zen Oberkopfe, woselbst die Schuppen bis an den hintern Augenrand reichen. Der Durchmesser der Augen beträgt beinahe Vk der Kopflänge, ihr Abstand vom Zwischenkieferrande etwas überl, die Stirnbreite zwischen den Augen kaum Vj Diameter. — Alle Schuppen sind ctenoid. Das Männ- chen unterscheidet sich durch längere spitz endende Genitalpapille, während diese beim Weibchen kürzer und breit abgestutzt ist- i. D. 6, 2. D. 16, A. 13 . . . Squam. lat. 50—52. Der Oberkopf braun gefleckt, die Wangen durch braune Streifen schief gebändert, ein besonders dunkler Streif läuft vom untern Augeni-ande schief gegen den Mundwinkel herab. Der Rumpf ist durch zahlreiche grosse braune Flecken und inzwischen helleren Grund fast schachbrettähnlich ge- zeichnet. An der ersten Dorsale erstreckt sich von dem fünften bis über den sechsten Strahl über die Flossenhaut nahe ihrem Rande ein länglicher tief schwarzer, weiss umsäumter Augenfleck; vor ihm durchziehen der Länge nach 2 — 3 dunkle schwächere die Haut dieser Flosse und noch un- deutlichere ähnliche auch die zweite Dorsale ihrer Länge nach. Ein kleinerer schwärzlicher Fleck sitzt an der Achsel der Brustflossen; die Ventralen sind grau, in Mitte ihres Trichters am dunkelsten; Bauchseite hell und so wie die After- und Schwanzflosse ungefleckt. Kessler's Vermuthung, dass Gob. melanio Fall, von dieser Art nicht verschieden sei, dürfte wahrscheinlich begründet sein; die Angabe dieses Autors, dass alle von ihm aus Flüssen erhaltenen Exemplare von G. mela- nostomus kaum über 4" lang waren, während zwei aus dem Meere gleich G. melanio bis über 1'' Länge erreichen, passt auf die Grösse unsrer Indi- viduen vollkommen. Eiuige neue Arten von Süsswasserllschcn. « « Die zweite Ait, die in zahlreichen Exemplaren von V/^ bis 5'' Länge eingesendet wurde, glaube ich als Gob. fluviatUis Fall, richtig zu deuten und zwar entspricht sie Kessler^s hellgefärbter Varietät, keineswegs aber der von ihm citirten Abbildung von Gob, lacteus Nordm. Faun. pont. pl. 10, Fig. 3, die sich jedenfalls auf eine andere Art bezieht. — Die Kopf- länge beträgt '4 ^^^ Körperlänge, d. h. mit Ausschluss der Schwanzflosse, deren Länge fast nur '^/-, der Gesammtlänge ausmacht. Der Kopf ist stets etwas breiter als hoch, der Unterkiefer ragt vor den Zwischen- kiefern vor, die Mundspalte reicht nicht bis unter den vordem Augenrand, die Lippen sind massig dick. Der Durchmesser der Augen ist 4yj — 5mal in der Kopflänge enthalten, ihr Abstand von der Schnauzen- spitze beträgt l'/j, ihr gegenseitiger weniger als Vj Diameter- Der Ober- kopf ist sogleich hinter den Augen klein beschuppt, ebenso das obere Drittel des Operculum's; alle Schuppen sind ctenoid. Die Strahlen der zweiten Dorsale nehmen nach rück wärts an Höhe ab, jene der ersten verlängern sich bei Männchen über die Flossenhaut in einen kurzen Faden; die Strahlen der Afterflosse bleiben nahezu gleichlang. — Männchen und Weibchen unterscheiden sich in gleicher Weise wie bei der vorigen Art durch die Genitalpapille, die Ovarien des übrigens kleineren Weibchens nehmen mit nahezu reifen Eiern strotzend ge- füllt, den grössten Theil der Bauchhöhle ein. 1. D. 6 1), 2. D. 17, A. 16 (15) .... Squam. lat. circ. 60. Färbung nach Weingeist-Exemplaren. Eumpf hell gelblich bis ins Graue, längs der Seiten dunklere Flecken, Kopf mehr oder minder dicht braun gefleckt, besonders vom obern Augenrande bis zur Schnauzenspitze; an der Basis der Brustflossen ein grauer Augenfleck, die Flossenhaut und Strahlen beider Rückenflossen auf weisslichera Grunde mit graubraunen Querbinden geziert, dessgleichen die Brustflossen, deren Grundfarbe bei einigen noch deutlich lichtgelb ist; auch die Basis der Caudale schmücken öfters dunkle Punktreihen; After- und Bauchflossen sind weisslich unge- fleckt. Dr. Tausch gibt die Färbung lebender Exemplare zwar auch bald heller, bald dunkler an, durchwegs aber als sehr licht, die Seiten des Rumpfes oft silberig glänzend mit bläulichem Schimmer, durch den ein blass röthliches Band sich zieht. Aus vorstehenden Angaben erhellt die grosse Uebereinstimmung unsrer Individuen mit den Merkmalen, welche Kessler von Gob. fluviatUis hervorhebt, namentlich gilt dies von seiner var. lactea und es scheint mir überhaupt nicht unmöglich, dassKessl er's beide Varietäten sich doch vielleicht auf verschiedene Arten beziehen, worin mich insbesondere das oben erwähnte Citat von Nordmann's Figur, welche auf unsere Exemplare durchaus nicht passt, bestärkt ^). *) Ausnahmsweise bei einem Männchen 7 und bei einem Weibchen nur 5. *) Jedenfalls muss dem Uebelstande abgeholfen werden, dass zwei bestimmt verschiedene Arten, 78 Dr. Rud. Kner: Die dritte Art ist hingegen ohne Zweifel Gob.gpnnotrachelusKessl.^ wie sich aus der Angabe folgender Merkmale herausteilen wird. Der Kopf gross und auffallend breit, seine Länge 4 — 4y2mal in der Totallänge enthal- ten, die Breite zu Folge der dicken, wie geschwollenen Wangen grösser als seine Höhe und beiläufig ^/g der Länge "gleich. Die weite Mund- spalte reicht bis unter den vordem Augenrand, beide Kiefer gleich lang oder der untere kaum rorstehend, die Lippen dick. Der Augendurch- messer zur Kopflänge wie 1 : 4y4, der Abstand des Auges yora Rande des Zwischenkiefers mehr als 1 , die Stirnbreite zwischen den Augen Yj — Vs Diaraeter. Der ganze Oberkopf - Deckel und auch der Vorder- rücken oft bis nahe zur ersten Dorsale unb eschuppt; die Schuppen des Rumpfes ctenoid. 1. D. 6 (5), 2. D. 16-17, A. 13 — 14 . . . Squ. lat. circ. 60. Die Strahlen der zweiten Dorsale und der Afterflosse nehmen wie bei Goh, ophicej^halus, Trautvetteri u. e. a. nach rückwärts an Höhe zu und zeichnen sich überhaupt durch stärkere Entwicklung als bei den vorigen Arten aus; bei Männchen verlängern sich auch die Strahlen der ersten Dorsale über die Flossenhaut hinaus in fadige Spitzen. Dr. Tausch gibt die Färbung lebender Individuen folgender Massen an : Iris smaragdgrün, Leib schwärzlich bis gänzlich schwarz, die gewöhn- lichen dunkelbraunen wolkigen Flecken vereinigen sich öfters zu gezackten Binden, die an den Seiten des Rumpfes schief von oben und hinten nach vorne und abwärts verlaufen, wie diess auch Kessler angibt. Die Flossen- haut der ersten Dorsale schmücken vier schwärzliche Querbinden, eben solche nur weniger deutliche die untere Hälfte der zweiten Rückenflosse; dessgleichen sind Schwanz- und Brustflossen mit Reihen dunkler Flecken und Punkte geziert, die schmale, unterbrochene Bänder darstellen. Bei be- sonders dunklen Individuen sind beide Dorsalen wie auch die Anale und Brustflossen schwarz gesäumt, die Bauchflossen und die Kehle sind stets dunkelgrau, oft schwärzlich gefärbt. Bei zwei Individuen war im Leben die schwärzliche Farbe durch Rothgelb vertreten. Dr. Tausch vermuthete, auf die Ansicht der Fischer gestützt, in den Exemplaren dieser Art die Männchen der vorigen (des Gob. fluviatilis) und allerdings scheinen alle meine Individuen nach der Genitalpapille zu schliessen, Männchen zu sein, Ovarien fand ich wenigstens nirgends; freilich waren aber bei mehreren die Eingeweide schon herausgenommen und bei den übrigen, die sich jedenfalls ausser der Laichzeit befanden, in halb zerstörtem Zustande. Ich kann daher einstweilen über die Geschlechts- unterschiede dieser Art nichts aussagen, und nur so viel steht fest, dass wir es hier nicht mit den Männchen des früher besprochenen Gob. fluviatilis â– wie Gob. fluviatilis Bonelli und G. fluviatilis Pallas sind, die gleiclie Beuennung fiilirca und das Prioritätsreclit alleiu kann liier massgebend sein. Einige neue Arten von SüsSTj^asserfischen. 79 Pall. zu thun haben, da sich eben von dieser Art sowohl Männchen als Weibchen in meinem Besitze befinden. Totallänge von Sy^ bis gegen 5 Zoll ^). Schliesslich erlaube ich mir noch eine Bemerkung beizufügen. Es dürfte auffallend erscheinen, dass eine verhältnissmässig kleine Sendung auf einmal drei Gobius-Arten einbrachte, die so weit vom Meere entfernt lebend als wahre Flussfische auftreten, während anderseits bisher aus den Süss- wassern Italiens nur eine ähnliche Art bekannt ist. Das schwache Gefäll, mit welchem das Wasser des Dniester's dem Meere zuschleicht, setzt aber ohne Zweifel dem Eindringen und weitern Aufsteigen von Meerfischen, die ohnehin das Ufer- und Brackwasser der hohen See vorziehen, ein ge- ringeres Hinderniss entgegen, und es lässt sich sogar hoffen, dass mit diesen drei Gobius-Arten die Zahl der für Oesterreich neuen Flussfische noch nicht abgeschlossen ist und dass vielleicht auch die innerhalb unserer Grenzen niemals aufgefundene JPercarina noch auftauchen wird. Möge Her Director Dr. Tau seh durch das schöne Ergebniss seiner ersten Zusendung sich zu wei- teren Nachforschungen aufgemuntert fühlen. Nachdem ich nun im Vorhergehenden die Artenzahl der österreichischen Flussfische um einige zu vermehren in der Lage war, benütze ich diese Gelegenheit, um die "Verminderung zu besprechen, welche sie neuerlichst durch V. Siebold's wichtige, im Eingange erwähnte Arbeit erfuhr, und zwar meines Erachtens grösstentheils mit Recht und zum Vortheile der Wissenschaft erfuhr. Ich beschränke mich hiebei nur auf jene Gattungen und Arten, bei denen meinem hochverehrten und scharfsinnigen Freunde Abänderungen in systematischer Hinsicht nöthig schienen und beginne mit der Familie der Cyprinoiden. Was zunächst den gemeinen K&r^^fen Cyprinus carpio hin. anbelangt, so weist V. Siebold meines Erachtens in völlig überzeugender Weise nach, dass er in einer Doppelreihe von Varietäten auftrete, von denen die eine länger gestreckte, die andere kürzere und mehr hochrückige Formen als sie die Mittelform besitzt, in sich fasst, dass demnach die als eigene Arten aufgestellten Formen Cypr. acuminatus^ elatus, regina und Jiungaricus nur als Glieder dieser Varietäten-Reihen anzusehen seien. Bezüglich der drei zuletzt genannten Arten finden sich aber bereits in dem von He ekel und mir veröffentlichten Werke (die Süsswasserfische der österreichischen Monarchie, Leipzig 1858) deutliche Winke, dass wir selbst durchaus nicht von dem Bestände aller dieser Arten fest überzeugt waren. Cypr. regina wird daselbst (S. 62t und 63) nur mit Vorbehalt anerkannt, da wir „keine festen ') Eines der grösslen Exemplare fiel durch grossen Kopf bei -verliällnissmässig dünnem mageren Leibe auf und die Untersuchung ergab , dass die Bauchhöhle reich mit Echinochynchen erfüllt war , die sich in geringerer Menge auch in einigen andern, nuch gut aussehenden Individuen vorfanden; -wahr- scheinlich tragen sie zu diesem »Kummerer«-Ansehen bei, deren wohl Kessler's »Läufer« auch solche sein mögen. 80 Dr. Rud. Kner: Unterschiede und Grenzen zwischen dieser Art und dem Cypr. carpio an- zugeben vermögen" und in der beigefügten Note geradezu erklären : „dass vom Prinzen selbst als regina bestimmte Exemplare nicht mit seiner Ab- bildung von regina^ sondern vielmehr mit denen von C. carpio und elatus übereinstimmen, von denen wir letztere selbst wieder nur für carpio halten können." Es handelte sich demnach eigentlich nur noch um die beiden Arten C. hungaricus und acuminatus. Mit Recht macht aber v. Siebold aufmerksam, dass schon Selys-Longchamps einen C. regina aus der Maas beschrieb, welchen Bonaparte als identisch mit seinem regina erklärte, während Hecke 1 ihn als hungaricus bestimmte, und überdies erlaube ich mir nochmals auf das hinzuweisen, was über diese Art bereits von He ekel und mir (S. 63 1. c.) geäussert wurde. Nachdem nun v. Siebold aber auf's Bestimmteste versichert, auch aus der Gegend von Dünkelsbühl Karpfen- formen erhalten zu haben, die vollständig zu unsern C. acuminatus passten und seine Autorität durchaus zu keinem Zweifel an seiner Aussage be- rechtigt, so halte ich auch an dieser Art nicht weiter fest und trete hie- mit der Ansicht v. Siebold's über die Species C. carpio und deren Va- rietäten mit jenem Vergnügen bei, das ich stets fühle, wenn dem Systeme der Baiast unnöthiger Arten und Gattungen erleichtert wird. Die Gattung Carpio Heck, mit der Art Kollarii wird zwar von v. Siebold gleichfalls anerkannt und für sie ein Character aufgestellt, gleich- wohl aber nur für einen Bastard erklärt. Diese schon so häufig gemachte und wiederholte Ansicht mag auch meines Ermessens wohl die richtige sein, entbehrt aber bisher noch einer strikten Beweisführung. Wenn v. Siebold diese geliefert zu haben glaubt, so erscheint es dann befremdend, dass er trotzdem diesen Bastard als eigenes Genus bestehen lässt, ein Verfahren, das auch noch in der Folge bei mehreren ähnlichen Fällen von v. Siebold eingehalten wird, für das ich jedoch nach meinen Ansichten über syste- matische Einheiten kein rechtes Verständuiss habe. Gegen das Zusammenziehen aller als verschieden angesehenen Arten der Gattung Carassius in eine lassen sich wohl keine erheblichen Bedenken mehr erheben, sobald man sich einmal entschlossen hat, dasselbe mit den Cyprinus- Arten zu thun. Ist auch nicht unwahrscheinlich, dass v. Siebold's individuelle Ueberzeugung nicht sogleich allgemeinen Eingang sich ver- schaffen dürfte, so ist doch nicht zu läugnen, dass Fische wie die Karauschen noch vielfacher abändern und degeneriren können, als dies bei minder häufigen und besser gehaltenen Fischen der Fall sein dürfte. Wenn v. Siebold bei der G&ttnng Abramis die Art vetula nicht an- erkennt und sie als „Kümmerer" bezeichnet von Brama, so kann ich da- gegen nichts einwenden und bekenne vielmehr, dass mir von jeher diese Art etwas verdächtig erschien, sie gehörte aber zu jenen, bezüglich deren mein verewigter Freund durchaus nicht nachgeben wollte, wenn es sich zwischen uns um die Frage ihrer Artberechtigung handelte und deren ich Einige neue Arten von Siissvasserfischen. 81 in der Folge noch mehrere namhaft zu machen habe. Wenn hingegen y. Siebold's Vermuthung, dass Abr. Leuckartii ein Bastard von Abramis Leu- ciscus sei, zu beweisen -wäre (v. Siebold selbst sagt nur: es will mir scheinen J, so würde dann das oben bei Cari^io geäusserte Befiemden aber- mals am Platze sein, indem auch für diesen Bnstard ein neuer Gattungs- name und Character aufgestellt wird, so wie gleich darauf für Sliccopsis^ in welchem r. Siebold einen Bastard von Abr. brania oder JBUcca argy- roleuca und Scardinius erythrophth. oder Leucisc. rutilus vermuthet. Aus der Gattung Alburnus fällt nach v. Siebold weg: Alb. bre- viceps = lucidus Var., Leucaspius Hck., K n. wird beibehalten, die Art- benennung abruptus aber in dellneatus abgeändert, da er identisch mit Squalius detineatus Heck, und Aspius osivianka oder Oswianka Czernayi Dyb. ist, wovon ich mich selbst zu überzeugen Gelegenheit hatte. — Für Idus miniatus als eigene Art konnte ich meinerseits mich nie begeistern, daher auch meine Worte: „Der Orfe (die wir ohnehin nur als Varietät auf- führten) sehr nahe stehend*"' und der Mangel einer Abbildung, die selbst Heckel nicht für nöthig hielt. Scardinius macrophthalmus hielt ich gieich~ falls nie für eine gute Art, sie ist aber eine von jenen, die sich mein alter Freund auf eine gute Art nicht abringen Hess. Das gleiche Opfer brachte ich der Freundschaft mit Beibehaltung von Leuciscus Paunngeri. Ob hingegen die Gattung Leucos mit Recht einzuziehen und mit Leuciscus zu vereinigen sei, lasse ich vorerst dahingestellt, bemerke aber, dass keinenfalls Leucos basak identisch mit Leucisc. rutilus ist, wie v. Siebold dies anzunehmen geneigt ist, der übrigens selbst zugibt, dass er keine Leucos-Art diesseits der Alpen habhaft werden konnte. Liest man auf S. 186 (österr. Süsswasserf.) die \Yorte, mit denen die Beschreibung des Squalius lepusculus einbegleitet wird: „Mit diesem Squa- lius beginnt eine Reihe von Arten, die mit einander in Strahlen- und Schuppenzahl wie auch in den meisten übrigen Verhältnissen nahezu völlig übereinstimmen u. s. w." so wird wohl Jeder zugeben, dass wenigstens ich, als der Verfasser jener Zeilen nicht f.ehr fest von der Be- rechtigung aller Arten überzeugt sein konnte. Er wird aber auch nicht zu hoch anschlagen, wenn Heckel sich nicht entschliessen konnte, mit einem Male selbst wieder über 4 Arten den Stab zu brechen, die er müh- sam unterschieden und unter seinem Namen ins System eingeführt hatte; Squal. lepusculus^ chalybaeus, rodens und rostratus können auch meiner Ansicht nach wieder aus dem Systeme verschwinden, ohne diesem hiedurch einen Eintrag zu thun und es könnte sich höchstens um die Frage handeln, ob die einzige überbleibende Art nicht besser als Squal. lepusculus wie als leuciscus zn bezeichnen wäre. Denn i. entspräche diese Benennung dem deutschen „Hasel", 2. Squal. leuciscus L i n. wie v. Siebold schreibt, dürfte keinenfalls richtig sein, da Linne nur die Gattung Cyprinus nicht aber Squalius anerkannte. 3. Halte ich es für eine wissenschaftliche Bd. XIT. Abliandl. ^ ^ 82 Dr. Rud. Kner: Nomenclatur nicht passend, zur Artbezeichnung ein Hauptwort zn wählen, das zugleich der Name einer andern Gattung ist; gerade nach L in n e''s Grund- sätzen sollte eine solche Benennungsweise möglichst vermieden und wenigstens das Substantiyum in adjective Form umgewandelt werden. Wenn v.Siebold bei der Ga,ttung Telestes auf S. 217 angibt, dass der Character derselben bezüglich der Sehlundzähne nicht stichhaltig erscheine und dass durch ihn die Gattung Telestes und Squalius nicht sicher auseinander zu halten seien, so drängt sich dann wieder die Frage auf, wesshalb trotzdem die Gattung Telestes beibehalten und ebenfalls nur durch die Asymmetrie der Schlundzähne unterschieden wird. — Bei der Gattung Chondrostoma wird Chondr. Rysela A g. als eigene Art angeführt , doch vermuthet V. Siebold, dass sie nur ein Bastard von Chondr. nasus und Telestes (oder Squalius nach v. Siebold) Agassizii sein dürfte, gibt aber dennoch auch hier einen bestimmten Artcharacter für selben an. Aus dem wichtigen Abschnitte über die Salmoniden ist zunächst hervorzuheben, dass v. Siebold nicht nur die JPalee noire von Jurine sondern auch dessen Palee blanche oder den Coregonus lavaretus Val. für synonym mit Coreg. Wartmanni hält. Die stark bezahnten Salmoniden werden von v.Siebold nach Nilsson's Vorgang nur in zwei Gattungen untergebracht, nämlich in Salmo: mit Zähnen nur an der vordem Platte des Vomer und stets zahnlosem Stiele, und in Trutta: mit Zähnen an der Platte und dem langen Stiele des Vomer oder blos an letzter m allein. Der erstem Gattung werden zugezählt: Salmo salvelinus und S. hucho. Ob, wie v. Siebold meint, mit ersterm der S. umbla synonym sei, wäre erst strenger zu beweisen. — In Betreff' des ge- meinen Lachses, den v. Siebold zu seiner Gsiitung Trutta zählt und zwar 7u jenen Arten, deren Vomerplatte stets zahnlos ist, verhehle ich nicht, dass ich die Richtigkeit der letzten Angabe einstweilen nur auf V. Siebold^s Autorität annehme, aber ein mögliches Uebersehen von Seite HeckeTs und mir zugebe, indem wir die am vordem Ende des Vomerstieles sitzenden Zähne als solche gedeutet haben mochten, die bereits der Vomer- platte angehörten ^). Auf die Berechtigung des Salmo hainatus als eigener Art verzichte ich dagegen sehr gerne. Von besonderer Wichtigkeit und für mich von überzeugender Kraft ist v. Siebold's Beweisführung, dass Fario Marsiglii Heck, und Salar Sehiffermülleri identisch sind und letzterer, die sogenannte Mai- oder Schwebforelle nur die sterile Form des erstem oder der Lachsforelle ist. Dass Salar lacustris (= Salmo lac. Ag. \ind = Fario lacustr. Rapp.) zunächst dem Fario Marsiglii = Fario trutta Rapp. stehe, wurde schon von He ekel und mir anerkannt, wie aus dem Citate in der Note zu Salar lacustr. (S. 265} erhellt, welches lautet: „Sy- nonym mit Salmo lacustr. ist auch wahrscheinlich Salmo Trutta die See- ') Ich hoffe mir demnächst hierüber völlige Sicherheil verschaffen zu können. Einiffc neue Arien von SiisswnsseiTisi'lien. 83 forelle, Schiiiz, Taf. 79." Auf den Gedanken, dass sie nur eine sterile Form wie die Maiforelie sei, verfielen wir allerdings nicht. Dass übrig-ens nach üinwigfall der Gattung Fario für die eine der beiden noch übrig bleibenden Gattungen stark bezeichneter Salmoniden der Name Trutta statt jenem von Salar vorgezogen Avird, scheint unnöthig, denn es wird dabei der Uebelstand, dass bei einer Art der Gattungsname auch zugleich als Artbezeichnung dient, doch nicht vermieden (nämlich bei Trutta trutta), während diesem leicht abzuhelfen Aväre, wenn beim gemeinen Lachs, selbst wenn er Avirklich kein Salmo, sondern ein Salar im Sinne von Valen- cieunes ist, die Artbenennung etwa in Salar communis Skbgeändert würdv^ um den gleichen Uebelstand mit Salar salar zu vermeiden. Im Vorstehenden wurden die wichtigsten Veränderungen zusanmien- gefasst, die v. Siebold in systematischer Beziehung vornahm. AVenn nun auch manche seiner Ansichten noch einer strengern Beweisführung bedürfen und vorerst nur als individuelle Ueberzeugung ausgesprochen werden, so erscheint doch selbst jede solche stets der höchsten Beachtung werth, wenn sie von einem Manne wie v. Siebold ausgeht, dessen Scharfblick sich oft genug in glänzender Weise kund gab, indem anfänglich als blosse Ver- muthungeu vorgebrachte Ansichten früher oder später theils durch ihn selbst, theils durch andere Forscher ihre endgiltige Bestätigung fanden. Ich halte mich daher für verpflichtet, gleichfalls nach Kräften beizutragen, um die vermuthete Nichtberechtigung mancher Arten durch neue Belege auch als richtig nachweisen zu können, und erlaube mir zu diesem Behufe, mich an die geehrten Mitglieder unsrer Gesellschaft mit der Bitte zu wenden: über die nachbenannten Fische entweder selbst Untersuchungen anzustellen oder mir gefälligst Exemplare derselben zuzusenden, welche geeignet sind, über die fraglichen Punkte Aufschluss zu geben. 1. Es wäre sehr wichtig, Erfahrungen über die Bastardirung von Fischen su sammeln und über den Einfluss, den die beiden Geschlechter auf die Körperbildung der Bastarde ausüben, wie auch über die Fruchtbarkeit oder Sterilität der Bastarde. Nur auf experimentellem AYege Hesse sich der Beweis herstellen, ob Carpio Kollarii wirklich ein Bastard von Karpfe und Karausche sei, Abramis Leuckarti yon Abramis brama und einer Leu- ciscus-Art und JBliccopsis abramo-rutilus von Abramis und Leuciscus rutilus oder Scardinius erytlirophthalmus und ob diese Bastarde auch stets steril bleiben. Die Herstellung dieses Beweises wäre nicht blos für die zahme Fischerei, sondern für die- ganze Zoologie von Wichtigkeit. 2. Es wäre wünschenswerth, an möglichst zahlreichen Exemplaren nachzusehen, ob von den drei grossen Lachsformen unsrer Seen, nämlich der Lachsforelle iFario Ilarsiylii Heck.), der Maiforelle (Salar Scinffer- mälleri Y ?il.) und der Schwebforelle oder Ulauken (Salar lacustris B.ck. Kn.) wirklich nur die erstgenannte geschlechtsrcife Form sei, die beiden anderen 11* 84 Dr. Riul. Kner: Einige neue Arten von Süsswasserflschen. stets kleine unentwickelte Eier und Hoden besitzen und daher steril blei- bende Formen darstellen. 3. Ferner wäre von Interesse der ang^eblich im December erfolgenden Paarung der Aalrutte (Lota vulgaris') nachzuforschen, da v. Siebold eine merkwürdige Beobachtung Dr. Steinbuch's anführt, der zufolge mittelst einer gürtelförmigen Ausschwitzung (die fast an jene bei Blutegeln er- innert) zwischen Männchen und Weibchen eine intensive wahre Copula stattfinden soll. 4. Da V. Siebold das Vorkommen der Alosa in der Donau und im schwarzen Meere bezweifelt, so würden neue Funde derselben im Donau- gebiete, dem Dniester oder Pruth und gütige Einsendung von Exemplaren in Spiritus sehr willkommen sein. Schliesslich benütze ich diese Gelegenheit, um an alle Mitglieder und Freunde unserer Gesellschaft, welche in der Nähe des Neusiedler- und Plattensee's heimisch sind, die Bitte zu richten, mir lebende Exemplare des türkischen Gresslings- oder Hundsfisches (^Umhra Kra'meri) wo möglich in grösserer Anzahl gefälligst zusenden zu wollen (s. dessen Beschreibung und Abbildung in den Süsswasserfischen der östr. Monarchie von He ekel und Kner). Da überdies dieses vielfach interessante Fischchen in Verdacht steht, lebendig gebärend zu sein, so könnten Beobachter an Ort und Stelle auch selbst hierüber höchst erwünschte Aufklärungen geben. Beobaclitimgen in der Vogelwelt, gemaclit in der Umgegend von Cilli in Steiermark im Jahre 1863. Von E. Seidensacher. Vorgelegt in der Sitzung vom 14. Jänner 1864. X/er Monat Jänner zeichnete sich durch eine äusserst milde, bis zum letzten Dritttheile fi'ostfreie Witterung aus. An den ersten Tagen herrschten Südwinde, am 8. trat Regen ein und dieses Wetter währte mit geringen Abwechslungen bis zum 25. Die folgenden Tage waren heiter, in den Nächten war Frost. In der Thierwelt bot sich dem Beobachter nichts Besonderes dar; im Sannflusse und in den Nebenwässeru, welche vollkommen eisfrei waren, hielten sich wenig Enten auf; am 3. waren einige Rohrammern, Emberiza schoeniculus^ da; am 8. an der Sann ein Gänsesäger, Mergus merganser^ welcher daselbst durch einige Tage verweilte. Der Mauerläufer, Tichodroma phoenicoptera^ kam zu den Häusern der Stadt, der schwarzkehlige Wiesenschmätzer, Saxicola ruhicola^ war jetzt, so wie überhaupt durch den ganzen Winter, einzeln zu sehen. Der Februar brachte ein herrliches, warmes Wetter, nur in einzelnen Nächten fror es. Am 2. sah ich einen Thurmfalken, Falco tinnunculus ; am 4. Reb- hühner, Perdix cinerea, schon gepaart, die Grünspechte, Picus viridis^ riefen, die Haubenlerche, Alauda cristata^ sang, vom Rohrammer war eine Schaar von 20—30 Individuen da und ein grosser Flug des Krammetsvogels, Turdus pilaris^ trieb sich auf feuchten W^iesen herum; das Maasliebchen, Bellis perennis^ blühte und der CVogel, Vanessa Calbum flog herum. 86 E. Seid&nsacher: Das prächtige, warme Wetter hatte mehrere Schmetterlinge hervor- gelokt, am Schlossberge in sonnseitiger Lage flogen am 7. Citronenfalter, Gonopterix rhamni und der kleine Fuchs, Vanessa urticae munter herum. Am 12. sah ich einen Flug der Saatkrähe, Corvns frugüegus; Gold- ammern, Emberiza citrinella, übten ihre Kehlen für den Frühlingsgesang, der kleine Buntspeclit, Picus minor und der Grauspeeht, Picus eanus rufen- C'rocus vernus blüht. Am 19. strichen Wildgänse. Am 22. erstes Erscheinen des Tannenlaubvogels, Sylvia rufa^ dieses kleinen, sich durch sein Zilp Zalp so bemerklich machenden Vögelchens, welches uns spät im Jahre verlädst und zeitlich noch vor dem Beginne des Frühlings durch seine Ankunft erfreut. Die Finken und Goldammern schlagen lebhaft, Hänflinge singen und die Stieglitze fliegen heiter in Schaaren herum. Am 28. erschienen die Hohltauben, Colwmba oenas. Der Monat März begann mit schöner Witterung, welche bei ge- ringem Froste am 5. einem trüben Wetter mit Südwinden Platz machte ; dieses hielt bis 7. an, am 8. heiter, am 9. Schnee, welcher am 10 einem Regen wich, am 11. schön, am Felde etwa 2 Zoll hoher Schnee. Am 12. war Regen, am 13. trüb; dieses Wetter, bisweilen mit Regen hielt an, in den Nächten hie und da Frost. Am 8. die Waldschnepfe, Scolopax rusticula^ angekommen; dieFeldlercLe, Alauda aruensis, steigt singend in die Luft; am 11. starker Ent.enstrich ; ange- langt: die Pfeifenente, -4wasj?e?Te^o^e, die weisse Bachstelze, Jio^aci^^a alba^ die Baumlerche, Alauda arborea und die Singdrossel, Turdus musicus Ich sah noch den Rauchfussbussard, Falco lagopus, welcher sich seit längerer Zeit am selben Orte aufgehalten hatte ; der kleine Fuchs flog im Schnee herum. Am 13. fand ich die Kriekente, Anas crecca^ und der Waldkauz, Strix aliico, brütete in der Stammhöhle eines Kastanienbaumes auf 3 Eiern. Am 17. erschien der grosse Brachvogel, Numenius arguatus, welcher alljährlich am Zuge unsere Gegend durchfliegt und sich durch seine helle Stimme allen Jägern sehr bemerklich macht. Am 2 2. angekommen: Die Braunelle, Accentormodularis, dev inllernde Flussuferläufer, Totanus hypoleucus und der Hausrothschwanz, Sylvia tithys; am 24. ein Staar, Sturnus vulgaris, eine Löffelente, Ayias clypeaia, ein Flug Krammetbvögel, und aufwiesen der grosse Fuchs, Vanessa polycMoros bemerkt. Der 27. brachte uns die er^te Rauchschwalbe, Hirundo rustica, und am 31. traf ich die Knäkente, Anas querquedula, welche bei uns im Herbste zuerst (-•intrifi't und im Frühjahre uns zuletzt zu verlassen pflegt. Der Monat April begann mit schönem Wetter. Am 1. fand ich den Wiedehopf, Upupa epops und den kleinen Regen- pfeifer, Charadrius minor ; am 3. erschien der Röthelfalke, Falco cetichrit^. BeobacUtiingen in der Vogolwclt. o/ welcher in der hiesigen Gegend in massiger Zahl brütet; an Schmetterlingen sah ich einen Weissling, den Segclfalter, Paiiilio Podaliriutf^ den Perlen- miitterfalter, Argynnis Latonia und den Adler- oder Osterluzeifalter, Pa- piiio Polyxena. Am 6. waren unser beliebter schwarzsoheiteliger oder Mönchssänger, das Schwarzplatte], Sylvia atricapilla und der Girlitz, Fringüla serinus, an- gekommen, 4 Kiebitze, Vanellus cristatus, flogen auf einer Wiese herum, und der Admiral, Vanessa Ätalanta, war sichtbar. Eine Ringelnatter, Trupidonotus natrix^ schwamm munter im Wasser und ich schoss noch ein einzelnes Weibchen der Pfeifente. Am 7. fand ich den Eisyogel, Alcedo ispido^ brütend; ich liess mir in diesem Jahre nach Möglichkeit angelegen sein, zu ermitteln, wann dieser schöne und bei uns nicht eben seltene Vogel in der Regel (^weil diessfalls so sehr verschiedene Meinungen und Beobachtungen vorliegen) niste, und ich bin, wenn ich meine zu Neustadtl in Krain hierüber gemachten Wahr- nehmungen mitberüksichtige, zum Resultate gelangt, dass das Nistgeschäft, wenn nicht äussere Verhältnisse entgegentreten, vorzugsweise auf den Monat April falle, und dass das Legen in den letzten Tagen des März beginne und bis zum Mai bei den verschiedenen Pärchen andauere; der volle Satz be- steht meistens aus 7 Eiern. Am 9. bemerkte ich zuerst die Hausschwalbe, Hirundo urbica, am H. brütete die Gebirgsbachstelze, Motacilla sulfurea, auf 6 Eiern; der Wander- falke, Falco peregrinus, flog unter vielem Geschrei an seinem Nistplatze, den thurmhohen, unersteiglichen Felsen des Petschovnikberges (auch Germada genannt) herum; der Schlangenadler, Aquila brachydactyla^ bessert seinen alten Horst aus und hat ihn mit Zweigen und Moos um 4 — 5 Zolle erhöht. Am 12. sind das Gartenrothschwänzchen, Sylvia phoenicurus und der Fitislaubvogel, Sylvia fitis^ dann der Kuckuck, Cuculus canorus, da; der Baumläufer, Certhia familiaris^ hat in eine Stammspalte sein Nestclien ein- gebaut und schoa 1 Ei gelegt, auch die Sumpf- oder Hanfmeise, Parus palustris^ hat Eier. Am 14. der graue Steinschmätzer, Saxicola oenanthe^ Wiesenpieper Änthus pratensis^ die Blaurake, Coracias garrula^ sind angekommen ; 3 weisse Störche, Ciconia alba^ erheben sich von einer Wiese und entschweben in schön gezogenen Kreisen. Die Rauchschwalbe beginnt ihr Nest zu bauen. Am 13. sah und hörte ich: die Nachtigall, Sylvia luscinia, den Wende- hals, Yunx torquilla und den angenehmen Gesang des Baumpiepers, Anthus arboreus. Die Misteldrossel, Turdus viscivorus, brütet auf 4 Eiern. Der 17. brachte die Turteltaube, Columba tuTtu}\ ich sah viele Wür- felnattern, Tropidonotus tesselatus und eine grüne Eidechse, Lacerta viridis. Eine Sumpfuhreule, Stryx brachyotiis^ flog aus dem Weidengebüsche einer 88 E. Seidensacher: Wiese auf, wurde von 2 grauen Krähen verfolgt, stieg beim herrlichsten Sonnenscheine hoch in die Luft und wich in gewandten Schwenkungen den Stössen derselben aus, mit denen sie sohin auch bald mir aus dem Gesichte verschwand. Die Spechtmeise, Sitta caesia, hat Eier, und der Wasserschwätzer, Cinclus aquaticus^ baut sein Nest, unmittelbar über dem Wasser eines kleinen Gebirgsbäcbleins in die Höhle einer von rohen Steinen hergestellten Wand. Die weisse Bachstelze, Motacilla alba bebrütet 7 Eier. Am 18. sah ich zuerst unsere gemeine, fahle Grasmücke, Sylvia cinerea. Am 21. hat der Schlangenadler ein, muthraasslich Tags vorher ge- legtes, Ei, es wog 6 Loth, 2 Quentchen 27 Grane ; es ist den in den vorigen Jahren von ihm gelegten sehr ähnlich und ohne Zweifel von eben jenem W^eibchen, welches mir im Jahre 1862 nach und nach 3 Eier geliefert hatte')- Der Bussard, Falco buteo, brütet auf 2 kleinen, gestreckten Eiern, ebenso die Ringeltaube, Columba palumbus und der Schwarzspecht, Ficus martius, hat seine vorjährige Nisthöhle in einer hohen Buche bezogen und 4 Eier gelegt. Am 22. fand ich im weiten Stammloche einer Weide &Y2, Schuh vom Erdboden ein Nest des Rothkelchens, /Sylvia rubecula, mit 1 Ei; noch nie hatte ich an solch'' einem Standpunkte und so hoch vom Erdboden entfernt das Nest dieses Sängers gefunden ; ein Paar Wochen später (am 5. Mai) fand ich in der Nähe davon und an ganz ähnlicher Stelle ein Nest des Grünlings, Frinyilla chloris, eingebaut und habe das festbrütende Weibchen von den Eiern weggetrieben, um ja über die Art vollkommene Sicherheit zu erlangen. Ich kann mir nicht erklären, warum beide Vögel diese von ihren gewöhnlichen Nistplätzen so abweichenden Stellen sich ausersehen hatten, da die dicht bewachsene Au, in welcher die beiden faulenden Nist- weiden standen, doch für den gewöhnlichen Standpunkt der Nester voll- kommen entsprechende Plätzchen genug geboten hätte. Ich sehe seit dem Winter an derselben Stelle und auch dermalen (22. April) ein Pärchen des weissschwänzigen Waldwasserläufers, Totanus ochropus, suche alle Bäume, Auswüchse an Wurzelstöcken u. s. w. ab, kann aber ein Nest nicht auffinden, und doch muss der Vogel hier brüten, denn ich traf ihn immer wieder da. Am 25. traf ich die Goldammer auf 5 Eier sitzend, welche gegen das Licht gehalten mir ergaben, dass sie schon sehr entwickelte Junge enthalten mussten. Der Sperber, Falco nisus^ hat am 26. 4 Eier. Am 29, ist der Mauersegler, Cypselus apus^ zum ersten Male in diesem Jahre zu sehen gewesen; die Schwanzmeise, Parus caudatus, trägt eifrig Futter ihren kleinen Junten herbei. Maa lese Abhandlungen vom Jahre 1862. S. 787 u. f. Beobaclilun?cn in der Vogelwell. 89 Monat Mai. Am i. Nest des Haselhuhns, Tetrao honasia, mit 6 Eiern. Meine oftmaligen Wahrnehmungen in Betreff der Nistzeit dieses Vogels stimmen vollkommen mit jenen meines verehrten Freundes, des Herrn Pfarrers P. Blasius Hanf; das Haselhuhn brütet zeitlich, beginnt schon vor oder um Mitte April zu legen, und es ist unrichtig, dass es, wie die Verfasser des Textes zum schönen Eierwerke von Bädeker angeben, erst um Ende des Mai lege:, mir krochen am 3. Mai 4 859 zu Neustadtl in Krain Junge in der Hand aus Eiern, welche beim Ausroden eines Waldgestrüppes waren aufge- funden worden. Am 3. waren erschienen: die Sperbergrasmücke, Sylvia nisoria, die gelbe Bachstelze, Motacilla fiava^ der Pirol, Oriolus galhula und die Wachtel, Perdix cotiirnix. Der Flussuferläufer brütet auf seinen 4 Eiern. Am 4. Mai erhalte ich 2 vollkommen befiederte, Tags vorher ausge- nommene, kleine Eulen; sie waren dunkelbraun, am Schleier mit einer schmalen weissen Einfassung, die Flügel mit weissgrauen Tropfen, der Schnabel bläulich, dio Iris bleichgelb. Sie hatten die Grösse junger Nacht- Käuze (^Striaß noctua) ^ von welch"" letzterer Art ich schon Junge besass, die aber ganz anders gefärbt und gezeichnet waren. Nach Brehms Lehrbuch der europäischen Vögel mussten diese jungen Eulen der seltenen Art „Rauchfusskauz , Strix dasypus s. Tengmalmi'"'' angehören. Um mir Gewiss- heit zu verschaffen, fütterte ich sie auf; im Oktober hatten sie das braune Kleid abgelegt und waren in der That gewöhnlich gefärbte und gezeichnete Rauchfusskäuze geworden. Es sollen nur 2 Junge im Stammloche eines hohlen Baumes an einem Waldsaume gewesen sein und das Weibchen musste jedenfalls schon im März gelegt haben. Unter einem Neste der Rauchschwalbe lag ein frisches Ei zerbrochen, eben so eines am 5. und eines am 6. Mai, während das Weibchen das schon durch Jahre benutzt gewesene Nest noch ausbesserte. Es hat, nachdem das Nest vollkommen hergestellt war, noch 5 Eier hineingelegt und ausgebriitefc und im nämlichen Neste auch noch eine Brut von 3 Jungen erzogen. Am 6. langte endlich der rothrückige Würger oder Dorndreher, La- ntus collurio , an, und der Thurmfalke hat ein Ei in sein Felsennestj gelegt. Am 8. fand ich die Niststelle (Nest kann ich nicht sagen, denn es war nur eine kleine Vertiefung im Sande mit ein Paar Pflanzenstückchen belegt) des kleinen Regenpfeifers mit einem offenbar von einer Krähe zer- trümmerten und entleerten Ei. Am 10. Mai hat der Zaunkönig, Troglodytes parvulus^ die volle Zahl (7) Eier in sein Nestchen gelegt und beginnt zu brüten. Am 25. hat die kleine Ohreule, StrLv scops, 3 Eier. Ich weiss nicht, auf welcher Beobachtung der Ausspruch im vorerwähnten Eierwerke B ä- Bil.XlV. Abliundl. 12 90 E. Seidensaclier: deker's beruhe, dass diese Eule sich im März paare und im April ihre 3 — 5 Eier lege. Bei uns in Südsteiermark, wo sie doch gar nicht selten ist, und in Krain kommt sie erst gegen die Mitte des April an und lässt auch dann ihr Kiuu, Kiuu, ertönen. Die Eier findet man erst in der zweiten Hälfte des Mai (als einzige Ausnahme sehr vieler Beobachtungen lagen schon am 8. Mai 1862 2 Eier in der Nisthöhle), sogar meistens erst im letzten Drittheile jenes Monates; ich habe seit Jahren schon viele Nester mit Eiern aufgefunden, demnach genügende Selbsterfahrung. Die Eier dieses Vogels, welche mein lieber Freund Dr. Theobald Krüp er in Griechen- land sammelte und in einer beträchtlichen Zahl an mich einsendete und welche alle den Tag des Auffindens aufgezeichnet haben, zeigen, dass auch im Süden der Vogel erst nach Mitte Mai legte. — Ein einzelnes Auffinden könnte wohl nicht als genügend zur Feststellung der Legezeit angesehen werden. — Der schwarzstirnige Würger, Lanius minor^ hat die volle Eierzalr (diese beträgt 5 und 6, öfters sogar 7 Stücke); die Rauchschwalbe, welche am 14. April ein neues Nest baute, hat Junge ausgebrütet und wirft die Eierschalen aus demselben; endlich der Röthelfalke brütete. Der Ziegenmelker, die Nachtschwalbe, Capriniulgus punctatus^ hat seine % Eier gelegt. Am 28. Mai. Der Dorndreher hat Eier; ich finde viele Nester, eines enthielt röthliche, ein zweites grünliche Eier, bei allen anderen waren die Eier gelblich in der Grundfarbe. Bei uns sind die grünlichen Eier am sel- tensten, die gelblichen die gemeinsten. — Die Sperbersänger, an den Ufern der Sann und einzelner Bäche in hiesiger Gegend nicht eben selten, hat Eier und fertige, noch unbelegte Nester. Am 29. zum ersten Male das Nest des rothköpfigen Würgers, Lanius rufus s. rufbceps^ welches auf einem Zwetschkenbaume stand, mit 4 Eiern erhalten. In einem Neste des schwarzstirnigen Würgers eben ausgekrochene Junge» Zwei am 23. abgenommene Eier des Wespenbussards, Falco apivorus werden mir überbracht, sie sind noch unbebrütet und sie schienen entleert, gegen das Licht gehalten, gelblich durch. Am 3. Juni brütete der Gartensänger (graue Spotter), Sylvia hortensis, auf 5 Eiern ; am 9. hat der Drosselrohrsänger, Sylvia turdoides, 2 Eier ge- legt; am 12. waren Junge des gefleckten Fliegenfängers, Muscicapa grisola, vollkommen befiedert; am 13. flogen die am 25. Mai ausgekommenen Rauch- schwalben ab; am 15. sah ich halb wüchse Junge der Blaurake, am 17. einen flüggen jungen Wendehals; am 21. war der schwarzstirnige Würger, am 22. der Dorndreher abgeflogen. Am 28. Juni begannen die schönen Walker oder Julikäfer, Melolontha fullo, ihre unterirdischen Entwicklungsstätten zu verlassen, mit Einbruch der Beobachlungcn in der Vosciwell. 91 Dämmerung kamen sie aus den Erdlöcliern liorvor, schwangen sich ein paarmal niedrig im Kreise, stiegen empor und eilten mit schnellem Fluge dem Walde zu. Sie waren heuer sehr häufig. Am 7. Juli war der Doppelrohrsänger abgeflogen-, ein für die hiesige Umgegend mehr seltener "Vogel, der Purpurreiher, Ardea purpurca^ wurde am 8. Juli erlegt. Am 28. August gelang es mir ein Weibchen des griinfiissigen Wasserläufers, Totanus glottis^ zu erlegen, auf welches ich durch seine helle Stimmer, Tu, Tu, aufmerksam gemacht worden war. In den letzten Tagen des August verliesscn uns die kleinen Regen- pfeifer und der Flussuferläufer. Die Rauchschwalben vei'schwanden in der Hauptzahl am 8. Septem- ber, doch gab es noch fort und fort einzelne; am 14. Oktober sah ich die letzte, nachdem Tags vorher noch ein kleiner Flug Nachzügler eilig gegen Westen seine Wanderung über unsere Gegend fortsetzte; am 11. September sah ich eine kleine Schaar Kriekenten, von denen ich ein Paar halbver- mauserte Junge erlegte; am 24. bemerkte ich noch einen einzelnen jungen Dorndreher und den Wendehals; am 2. Oktober war die erste Wald- schnepfe eingetroflfen und blieben Waldschnepfen bis zum 17. November fortwährend in massiger Anzahl bei uns; am 8. Oktober fand und erlegte ich ein schönes Männchen der hier ziemlich selten erscheinenden Tafelente, Anas ferina und sah am 11. schon eine Haarschnepfe, Scolopax gallinula und noch ein grünfüssiges Rohrhuhn, Gallinula chloropus ; am 13. bemerkte ich zum letzten Male das Gartenrothschwänzchen und erlegte einen einzelnen jungen Nachtreiher, Ardea nycticorax, welcher für unsere Gegend selten ist (bei Neustadtl in Krain traf ich jährlich zur Zugzeit kleine Gesellschaften dieses Reihei's an); er war noch unvermausert und flog mir in einer Au von einer Erle ab; am 19. zogen die Kraniche, Gi^us cinerea, von NNO. nach SW., am 20. traf ich die ersten Krammetsvögel und Bergfinken, Fringilla tnontifringilla; in der Nacht auf den 26. gab es den ersten Frost und Mor- gens 2 Grade Kälte, ich fand den Wiesenpieper und den Rohrammer am Striche. Südwinde brachten am 30. Oktober kleine Schaaren von Sing- schwänen, Cygnus musicus, von denen ich Flüge von 5, 2 und 6 Exemplaren streichen sah und den sogenannten Schwanengesang von ihnen höite ; es ist an diesem Tage auch ein jüngerer Vogel dieser Art bei Reifenstein erlegt worden. Diese majestätischen Vögel flogen von Ost nach West. Warum kamen sie heuer so früh? sonst erscheinen sie nur bei grosser Kälte Ende Dezember oder im Jänner; ahnen sie einen baldigen und strengen Winter? Von Enten traf und erlegte ich eine einzelne junge Pfeifente; die Saat- krähen erschienen und an den Wässern war hie und da unser Wintergast, der Wasserpieper, Anthus aqiiaticus, bemerkbar. 12 * 92 E. Seidensachcr: Beobnchtungen in der Vogelwelt. DerMonatNoveraber war sehr regnerisch, am 9. fiel etwas Schnee, welcher aber nicht liegen blieb, in der Nacht vom 23—24. fror es leicht, dann traten minder trübe regnerische Tage ein. Am 7. fand ich noch einen Wachtelkönig-, Crex pratensis-, von dem es heuer sehr viele Individuen durch den ganzen Oktober gab. Am 12. gab es viele Waldschnepfen und ich sah. Enten fliegen, welche ich nach Flug, Grösse und Farbe für Schellenten ansah. Ich dürfte mich diessfalls kaum geirrt haben, denn am 14. traf ich 2 kleine Flüge dieser Entenart und zwar nur junge Vögel, von denen ich 4 geschossen habe \ auch sah ich einen an diesem Tage erlegten rothkehligen Eistaucher, Colymhus septentrionalis, im Jugendkleide-, am 17. zeigten sich in der Ebene die ersten Gimpel, Fringilla pyrrhula, die letzten weissen Bachstelzen und noch ein Paar Singdrosseln; am 20. wurde noch eine gut genährte Wachtel erlegt; am 22. noch ein Girlitz; am 27. sah ich denschönen Wanderfalken § über mich fliegen ; ein Flug auf einer Eiche sitzender Nebelkrähen, welcher den Falken nach der Wiese herkommen sah, wurde unruhig, flog unter Geschrei auf, wurde aber von demselben nicht behelligt} am 29. bei Regen starker Strich der Enten und erstes Ziehen der Wildgänse. Der Dezember begann mit trübem W^etter, welches in den Nächten Schnee brachte; in der Nacht auf den 5. fror es, dann folgten trübe, neb- lige Tage; die hellen Nächte hatten Frost; dieses Wetter hielt bis zum 13. an; an diesem Tage erhob sich Morgens ein Sturm aus SW., diesem folgten trübe Tage,- am 18. RegLn mit Schnee, vom 20. an trat schönes Wetter mit Frost ein, welcher bis zum Ende des Monates anhielt. Es herrschten ent- schieden West- und Südwestwinde vor. Am 3. sah ich noch ein Männchen des Thurrafalken, welches rüttelnd in meiner Nähe nach Nahrung strebte, und eine Feldjerche stieg mir vor den Füssen auf. An diesem Tage wurde bei Store ein Männchen des Zwerg- rohrdrommels, Ardea minuta, von einem Hunde gefangen und in Cilli durch einige Zeit lebend erhalten; am 5. trieb sich vor mir im Gebüsche ein Roth- kelchen herum; der Südweststurm am 13. veranlasste ein Paar Flüge von Wildo-änsen ihre Wanderung nach SW. fortzusetzen und ein Kibitz war unter einem Schwärme von Saatkrähen; am 19. sah ich auf einer nassen Weide viele Wiesenpieper; am 20. einen einzelnen schwarzkehligen Wieseu- schinätzer, welcher also auch heuer bei uns einwintern dürfte, einen Flug Distelfinken oder Stieglitze, Fringilla serinus und der Wasserschwätzer zeigt sich, munter sein leises Liedchen hören lassend, an der Sann. Für den Umstand, dass die Feldlerche in einzelnen Exemplaren überwintern wird, spricht, dass ich am 23. noch 3 und am 30. Dezember eine aufscheuchte; am 23. sah ich auch eine vereinzelte weisse Bachstelze. _ Die Enten, welche in frost- und schneereichen Wintern zahlreich an- wesend bleiben und Abends auf den Quellenwässern einfallen, waren ganz verschwunden und ungeachtet genauer und öfterer Nachforschungen sah ich doch noch keinen Gänse- oder anderen Säger in diesem Monate. «^04^ Beiträge zur Flora Salzburgs und Ober-Oesterreichs. Von Dr. Anton Sauter. Vorgelegt in der Sitzung vom 13. Jänner 1864. 1. Beiträge zu IVeilreich's Nachträgen zu Maly's Ennmeratio. Carex cliordorrhiza Ehrh. , welche ich am Schlendorfer Moore und an einer Moorlache bei Salzburg aufgefunden, scheint durch Austrocknung dieser Moore verschwunden , ebenso die an den gleichen Orten rorgekommene Carex Seieonastes Ehrh., die jedoch noch auf der Nordwestseite des Ur- sprunger Moores sparsam vorkömmt. Die Angabe der Carex punctata Gaud. bei Salzburg beruhte auf einer irrigen Bestimmung. Das kaukasische Ornithogalum arcuatum Stev., sowie O. sulfureuni B er toi. kommen in einem Obstgarten von Steyer, letzteres reichlich vor, ohne dass bekannt wäre , dass sie dort jemals cultivirt wurden. In Betrefl' des O. chloranthum scheint Neilr|eich die Berichtigung in der Flora von 4850 Nr. 38 übersehen zu haben, da er Brittlnger's unrichtige Angabe wiederholt. JVarcissus radiiflorus Sal. wurde vom Ref. in einer Wiese an der Oka vor Lambach aufgefunden. Änacamptis pyramidalis und Epipogium Gmelini scheinen im Herzog- thume Salzburg zu fehlen. 94 Dr. Ant. Sauter: Betula fruticosa Fall, fand Ref. im Schlandorfer Moore sparsam. Potamogeton decipiens Nolte bei Brück im Pinzgau ist durch Aus- trocknung des Grabens verschwunden, ebenso P. marinus L. bei Abtenau durch Reinigung des Bassins, in dem er vorkam. Die Angabe der Älnus tyrolensis, als vom Verfasser aufgestellt, beruht auf einem Irrthume, da ihm selbe unbekannt ist ; indess fand er eine Var. joarvifolia von Ahius viridis^ die am Passthurm vorkömmt. Salix acutifoliaWiUd. ist allerdings nur eine schmalblättrige, stark bereifte Form von S. daphnoides Vill. , welche auch in den Salzach-Auen vorkömmt; die wahre S. silesiaca Will ä. fand Mielichhof er am Radhaus- berge, wo grandifolia Scr., eine Kalkpflanze, nicht wächst. Der Angabe A. Senoner's, dass meine Salix cuspidata an der Saale bei Saalfelden ein Bastard von pentandra und fragilis sei, wider- spricht das dortige Nichtvorkommen dieser Arten und das gänzliche Fehlen der letzteren im Pinzgau, ferner das nicht seltene Vorkommen der aS*. CMspidaia im Ober-Pinzgau bei Hailersbach, wo sie hohe Bäume bildet und Saliot pentandra als Strauch in ihrer Gesellschaft in Sümpfen wächst. in Betreff des Artrechtes des Thesium tenuifoUum , das sich schon durch die Tracht von alpinum unterscheidet und in neuerer Zeit an manchen Orten aufgefunden wurde, dürfte doch Koch's Autorität mehr als die Brittinger's wiegen. Plantago alpina L., die auf der Ehrenbach-Alpe bei Kitzbühl in Tirol häufig wächst, fand des Verfassers Sohn auch auf der Strangalpe desselben Gebirgszuges bei Mühlbach im Pinzgau. Äster salignus L. vom Ufer der Salzach bei Weilwörth ist A. beUidi- ßorus W. Erigeron droebacensis scheint eine gute Art und kömmt im Kies der Gebirgsflüsse z. B. bei Salzburg häufig vor. Carpesium cernuum L. fand Hr. Propel an grasigen Abhängen bei Laufen in der Nähe Salzburgs nicht selten. Das Vorkommen von Änthemis alpina^ Campanula Cervicaria, Ga- leopsis ochroleuca^ Sorbus torminalis^ Trifolium pallescens im Salzburgischen erscheint zweifelhaft. Anemone patens kommt bei Salzburg sicherlich nicht vor, Alopecurus pratensis nur verwildert , Holcus mollis und Uierochloe fehlen. Senecio nebrodensis L. kömmt bereits bei Salzburg und am Fuss der dortigen Kalkgebirge, nicht auf Voralpen vor. Senecio subalpinus Koch, ist eine gute Art, die am Radstädter Tauern häufig wächst, während S. cordatus im Salzburgischen ganz fehlt. Beiträge zur Flora Salzburgs und Ober-Oestorreiclis. J^ Die Form. S. Cacaliaster Lam. fand Mielichhofer bei Gastein. Carduus flatylepis Rclib., Saut, soll eine üppige Form von nutans sein, die im Salzburgischen ganz fehlt, ist jedoch kleinblüthiger, zarter und wächst auf Wiesen. Carlina nebrodensis , wie es scheint, eine Schlefeiforra von Carlina acaiilis, fand Klatzle am westlichen Gehänge bei Böckstein in der Höhe von 3500'. Hieracium rupestre AU. ist eine gute Art, welche an Kalkfelsen bei Neustift (bei Steyr) vorkömmt. Hieracium hmnile Jacq. wächst auf Kalkfelsen und Blöcken am Fuss der Gebirge und auf einer Mauer bei Salzburg (Glanegg). H. amplexicaule L. wächst auf Mauern von Salzburg häufig und auf Thonschieferfelsen bei Ullendorf im Pinzgau. H, prenanthoides All. fand Zwanziger am Radstädtertauern. Campanula Rapunculus L. kömmt bei Salzburg nicht vor, so wie Äsperula galioides Mll. , Teucrium Scordium L. , Cerinthe alpina ^it, Myosotis lingulata, hispida, stricta, versicolor und Paederota. Yeronica urticaefoUa L. wächst auf Felsen am Fuss der Kalk- gebirge. Pedicularis rosea Jacq. kömmt auf den Alpen Lungau's selten vor, Orobancjie procera Koch, bei Salzburg ist erubescens m. und seit Jahren verschwunden. O. minor Sutt. sah ich bei Salzburg nicht. 0. Sauteri Schlz. ist eine Form von O. Scabiosae auf Carduus deßoratus. O. neotiioides m. fand ich neuerlich auch in der Ablenau , wo 0. Salviae häufig an den Bächen vorkömmt. Änagallis tenella ist bei Saalfelden verschwunden und wurde sonst im Salzburgischen nirgends gefunden. Primula pubescens Jacq. sah ich getrocknet von Kalkfelsen ober dem Pass Lueg bei Salzburg. Sesile coloratum und Ädonis aestivalis sollen bei Laufen vorkommen. Sisymbrium Columnae All. hat sich, seit die Eisenbahn bei Salzburg, angesiedelt, ebenso Vaccaria. Polygala alpestris Zahlb. kömmt bei Böckstein im Thale vor. 96 Dr. Ant. S auter: jRosa rubrifolia Vi 11. findet sich ira Salzburgischen bloss in Lungau. Rosa resinosa Sernb. von Lofer ist eins mit M. pomifera Herrm. Potentilla indinata Vill. kömmt im Salzburgischen bloss am Schloss- berge bei Mattsen vor. P. procumbens Miel. ist eine Form von P. verna. Trifolium ocliroleucum L. scheint im Salzburgischen zu fehlen. T. glareosum Schi, kömmt auf Kies der Salzach im Ober-Pinzgau häufig vor. Aspidium rigidum Sw. ist den Kalkalpen eigenthümlich. Asp. alpestre sah ich nur in Schneegruben am Untersberg in der Höhe von 4—5000', so wie Cystopteris regia, eine gute Art, in deren Fels- spalten in 5—6000' hoch. C. montana wächst an schattigen, feuchten Stellen am Fuss der Kalk- alpen bis zur Höhe von 4000'. Asplenium Adiantum nigrum L. kömmt auch in Nordtirol bei Joch- berg an Salzburg's Grenze vor, wo es fehlt. Bleclmum Spicant sah ich nur auf dem Boden der Gebirgswälder, sowie Struthiopteris in humusreichen Auen bei Salzburg und an Zäunen im Pinzgau. Marsilea wurde seither im Salzburgischen nicht mehr aufgefunden. Isoetes lacustris fand Dr. Storch in einem Gebirgssee Friauls. 2. Bemerkniigeu zu Brittioger's Flora you Ober- Oesterreich. Apotheker Brittinger lieferte ein blosses Verzeichniss der in Ober- Oesterreich bisher aufgefundenen Phanerogamen mit Angabe der vorkom- menden Verhältnisse nach seinen vieljähiigen Beobachtungen. Das Erzherzogthum Ober-Oesterreich, 21874 Quadrat-Meilen umfassend, vom Ufer der Donau bis zu Alpenhöhen von 9000' ansteigend , mit reichen Tiefen, Getreidefeldern, Sandflächen (Welserhaide) , Hügelgegenden , theils der Tertiärformation und dem aufgeschwemmten Sande (Hausruckkreis), Beiträge zur Flora Salzburgs nntl Obcr-Oestcrreiclis. 97 theils derUrgebirgsformation (Mühlkreis) angehören 1, und mit einem breiten Gürtel von Kalkalpen (im Traunkreise und Salzkammergule) umgürtet, hat eine sehr reiche, mannigfaltige Flora (bei 4 600 Phanerogamen), in welcher Wiesen-, Getreide-, Ruderal- und Wasserpflanzen, soAvie die Pflanzen der Kalkgebirge reichlich vertreten sind. Sie zählt 100 Gramineae , 97 Cype- raceae^ 49 lilicnartigc Gewächse, 43 OrcJddeae, 166 Compositae^ ^3 Labiatae, 84 Personatae, 63 Umbellatae, 53 Ranunculaceae^ 88 Cruciferae, 68 Caryo- phyllaceae, 51 Rosaceae, 77 Papilionaceae. Den vom Verf. um Ried im Innviertel und um Steyr im Traunkreise gemachten Beobachtungen nach kömmt : Careca disticha Huds. um Ried an feuchten Plätzen reichlich vor, ist Rumex nivalis Heg. eine Hochalpenpflanze, welche unter Gerolle am Rande der Schneefelder z. B. am grossen Priel wächst, kömmt Cirsium pannonicum auf Bergwiesen bei Ternberg mit Orchis globosa vor und wächst Homogyne discolor auf trockenen Alpentriften in der Höhe von 4 — 6000'. Die Angabe, dass ich Cirsium £JrisitJiali-rivulare bei Ried gefunden habe, beruht auf einem Irrthume, da C Erisitliales dort gar nicht vorkömmt. Crepis hyoseridifolia kömmt nur auf nackten steinigen Stellen der höchsten Kalkalpen (4 — 8000') vor. Das spontane Vorkommen von Archangelica xind Peucedanum verti- cillare in Ober-Oesterreich ist unwahrscheinlich. Soldanella montana ^ eine so gute Art als pusilla ^ kömmt in den moosreichen Wäldern des Hausruckviertels, z. B. bei Haag nisht selten vor. S. pusilla ist sonst auf Kalkalpen viel häufiger als S. minima. Saxifraga hirsuta, welche ich an der Quelle eines waldigen Hüg-els bei Steyr massenhaft fand und S. umbrosa , die ich in einer Schlucht bei Losenstein sah, sowie der Buxbaum , der am Schoberstein in 2500' einen grossen Bestand bildet, sind kaum verwildert. >S'. granulata kömmt auf Wegrainen bei Ried reichlich vor. Ranunculus anemonoides kömmt vorzüglichi in KalkgeröUe unter Krummholz, z. B. am Fusse des h. Priels vor. Cerastium carinthiacum ist auch am Kies der Wege häufig. Euphorbia stricta ist eine gute vorzüglich in Gebirgsgegenden vor- kommende Art. Crepis succisaefolia Tsch. kömmt schon auf feuchten Wiesen bei Ried im Innviertel reichlich vor. Die Angabe des Vorkommens von Plantago alpina., Homogyne syl- vestris., Pyrola umbellata, Änthemis alpina^ Doronicum Pardalianches^ Ci- U. XIV. AbhandL 13 98 Dr. Ant. Sanier: Beiträge zur Flora Salzburgs und Ober-Oesterreichs. neraria aurantiaca, Primula glutinosa, Sempervivum montanum^ Saxifraga crustata^ bißora^ retusa^ hulhifera^ aspera^ Diantlius glacialis, Silene Fumilio^ ffeliosperma rupestre. Polygala major, Geum reptans^ Trifolium alpinum^ Phaca astragalina , Oxytropis cyanea , ÄnthylUs montana sind offenbar unrichtig, da diese Pflanzen theils andern Florengebieten, theils den Urge- birgen angehören und Ref. bei wiederholter Besteigung der Stoderalpen, in denen sie vorkommen sollen , keine sah, auch soll der angebliche Finder selbst von die^en Fnndeii nichts wissen wollen. Salicologisclie Mittlieil uiigei l Von Jos. Kerner. Vorgelegt in der Sitzung vom 3. Februar 1864. I. X Satiiv hia^cina (cinerea X incana). Unter den Weidenformen, welche hybriden Ursprungs gehalten werden, bieten jene Bastarte der Salix incana Schrank, welche diese Weide mit Weidenarten aus der Sectio: Rugosae A. Kerner (Rngosae Rchb. p. p.) hervorbringt, einer sicheren Bestimmung insoferne Schwierigkeiten, als es bei diesen Bastarten, so lange uns nicht Resultate künstlicher Befruchtungen der Salix incana Schrank mit den erwähnten Arten vorliegen, fast un- möglich ist, mit nur einiger Bestimmtheit auszusprechen, welche Art der Sectio: Hugosae A. Kerner neben der zweiten Staramart Salix incana Schrank bei der Erzeugung des zu bestimmenden Bastarts betheiligt war, indem gerade von jenen Merkmalen, welche zur Unterscheidung der Arten aus der Sectio: Äwyosae A. K ern er unter sich dienen, die einen oder andern der Salix incana Schrank ebenfalls eigenthümlich sind, daher beim Vor- handensein eines solchen Merkmales an dem zu bestimmenden Bastarte sich mit gleichem Rechte vermuthen lässt, dieses Merkmal stamme von Salix incana Schrank, als von der einen oder anderen Art aus der Sectio: Hu- gosae A. Kerner, welcher es auch eigenthümlich ist. Es bleiben nur äusserst wenige Merkmale, welche auf die Betheilignng dieser oder jener Art aus der Sectio: Hugosae bei der Erzeugung des zu bestimmenden Bastartes sehliessen lassen oder welche Anhaltspunkte in der Richtung bieten, dass beim Vorhandensein derselben gesagt werden kann, diese oder jene Art könne nicht die zweite Stammart des Bastartes gewesen sein. Daher konnte es auch kommen, dass W immer in der „Flora 1848 pag. 333" die X Salix Seringiana Gaud: in Ser.t Saul. de la Suisse 13* 100 Jos. Kerncr: pag. 37 als cinerea X incana aufstellt, in der „Flora 1849 pag, 46" als cafrea X incana, hingegen die )=( Salix intermedia Host, Salix pag. 17 als cinerea X incana aufführt, in der „Denkschrift der schlesischen Gesellschaft für yaterl. Cultur, Breslau 1853, pag. 159" weiters aber die Vermuthung ausspricht, dass dieser von ihm nun als cinerea X incana bezeichnete Blendling niöglicheiweise aus Salix incana Schrank und Salix grandifoUa Ser. entstanden sei und später auf Etiquetten zu )=^ Salix inter- media Host bemerkt: ,,est hybrida e. S. incana et alia specie, forsan S. grandifoUa. Dieser Ansicht, dass >=( Salix intermedia Host ein Bastart aus Salix incana Schrank und Salix grandifoUa Ser. sei, glaube ich mich nach den von mir gemachten und von meinem Bruder A. Kerner') mir bestätigten Untersuchungen und Beobachtungen dieser Weide in ihrer Entwicklung (insbesonders im Zusammenhalte mit der Entwicklung anderer Bastarte der Salix grandifoUa Ser., so der X Salix austriaca Host) unbedingt anschliessen zu können. Ich glaube aber eine andere noch nicht beschriebene und von mir ,-^ Salix hircina (bisher in litt.) genannte Weide, welche ich hier bei Wien schon 1861 fand und seither der sorgfältigsten Beobachtung in allen Entwicklungsstadien unterzog, als einen Bastard der Salix incana Schrank, mit Salix cinerea L., in deren Gesellschaft diese neue Weide auch vorkommt, bezeichnen zu können. Diese Weide lässt sich, wie folgt, kennzeichnen: X Saline titvcina (cinerea X incana) J. Kerner. Amenta pistilligera praecocia, subsessilia, densiflora, pedunculo follato, ante anthesin arcuata, sub anthesi erecta, demum curvula, octies-novies longiora quam latiora. Squamae oblongo-obovatae, longissime villosae, basi flavescentes, apicem versus atrofuscae. Glandula tori lenticularis, flava. Germen ovato-conicum, viride-toraentosum, pedicellatum, pedicello glandulam tori bis superante, stylus elongatus tenuis, Stigmata brevia, oblonga, sub- integra, flava sub anthesi erecto-patula, demum parallela. Valvae capsulae post dehiscentiam circinatae. Folia oblongo-lanceolata quater-quater et semissi longiora quam la- tiora, acuta, undulato-serrata, adolescentia margine revoluta, supra pubes- centia, subtus cano-tomentosa, adulta margine plana, supra sordide viridia, subtus cinerco-tomentosa. Nervi secundarii ad marginem decurrentes utro- que latere 15 — 19. Stipulae semicordatae. ^) X Salix intermedia Host, von -welcher seit Host kein Staudort bekannt -war, wurde in jüngster Zeit von meinem Bruder A. Kern er in Tirol in Staub- und Stempelblüthen gefunden; auch tlieilte mir Director C. Erdiuger in Krems einen einzelnen beblätterten Zweig einer von ihm im ver- flossenen Spätherbste bei Lunz in IVieder-Oesterreich gefundenen Weide mit, welche nach den Blättern X Salix intermedia Host sein dürfte; ohne Blüthen wage ich aber keinen bestimmten Ausspruch. Salicologische Mittheilungen. 101 Ramuli juniores cinereo-tomentosi, adulti glabrescentes, atro-sanguinei. Aiuenta ? : 32— 38. 5"""- long., 4— 5 mm. lat., Squamae: 2.5— 3mm. long. Stylus: 0.5{ imm. lat., Germen:3— 4nim. long., ^j ^^^ . ^ (^ Imm.long., ped.: 1-l.ümm.long., gland. tori: O.SQim- long., folia: 75— UOmm. long., 20— 23mm- lat. Die Verzweigung der Aeste, die Umrollung der Blätter in der ersten Entwicklung, die charakteristiscbe Bekleidung der Blatter, insbesonders an der Unterseite mit langen verschlungenen einen glanzlosen Filz bildenden Haaren, die relativ bedeutendere Länge der Kätzchen, die Richtung der Kätzchen vor, während und nach der Blüthe -weisen auf Salix incana Schrank hin; die Kätzcben sind aber beim Ausbrechen in Folge der langen zottigen Behaarung der Kätzchenschuppen in einen dichten Pelz gehüllt und hiedurch unterscheidet sieb diese Weide von der Stammart Salix frtcana Schrank und allen Arten der Sectio: Rugosae mit Ausnahme der Salix Caprea L. und Salix cinerea L., bei welchen beiden Arten eben- falls die Kätzchen in einen ähnlichen dichten Pelz gehüllt ausbrechen ; die ebenerwähnte lange zottige Behaarung der Kätzchenschuppen erscheint aber nicht wie bei Salix Caprea L. weiss und weich, vielmehr schmutz iggi'au durch dickere und steifere lange Haare gebildet, wie sie sich auch an den Kätzchenschuppen der Salix cinerea L. findet; die Fruchtknoten (bei Salix zMcano. Schrank kahl} sind bei dieser Weide behaart, diese Behaarung, ob- gleich ziemlich dicht, lässt doch die grüne Farbe der Kapsel durchscheinen, die Farbe der Haare hat den graulichen Ton, wie sich derselbe an der Be- haarung der Fruchtknoten bei Salix cinerea L. findet, und unterscheidet hiedurch gleichfalls X Salix Mrcina von Salix Caprea L. und deren Bastarte mit Salix incana Schrank, der ^ Salix Seringiana Gaud., bei welchen die Behaarung der Fruchtknoten weiss ist und die grüne Farbe der Kapsel nicht durchscheinen lässt; die Form der Kätzchenschuppen gleicht ganz der Form der Kätzchenschuppen bei Salix cinerea L., die Färbung der Kätzchenschuppen an der Spitze hat jene eigenthümliche dunkelschwarze Färbung, wie sie sich an den Kätzchenschuppen der Salix cinerea L. findet und der bei ^ Salix Mrcina an einzelnen Schuppen merkbare rothe Ton in der dunklen Färbung mahnt an die rothe Färbung an den Spitzchen der Kätzchenschuppen bei Salix incana Schrank c^. — Wie einerseits der zarte im Verhältnisse zu dem kaum merklichen Griffel der Salix cinerea L. verlängerte Griffel der )=^ Salix Mrcina an die eine Stamniart Salix incana Schrank mahnt, so weisen die Form und die Richtung der Narben bei der Blüthe und im Verblühen unzweifelhaft auf die zweite Stammart Salix cinerea L. hin. Die Blätter zwar verlängert wie bei Salix incana Schrank er- scheinen im oberen Drittel verbreitert und erinnern an die Form und Farbe der Blätter der Salix cinerea L., die d^r Salix incana Sch.vB,n]i. und ihren Bastarten eigenthümliche schon früher erwähnte Behaarung insbesonders an 102 Jos. Kern er: Satieologische Mitlheilungen. der Unterseite der Blätter findet sich auch bei diesem Bastarte, in der Fär- bung aber modificirt und durch den aschgrauen Farbenton an die zweite Staramart Salix cinerea L. erinnernd. Die Zahl der an den Blattrand ver- laufenden Seitennerven der Blätter entspricht dem Mittel aus den Zahlen der gleichen Nerven bei Salix incana Schrank und Salix cinerea L. Von den ihr zunächst stehenden bisher bekannten Bastarten derSalix incana Schrank mit Arten aus der Sectio: Rugosae A. Kerner nämlich von >=^ Salix Seringiana Gaud. in Ser.: Saul. de la Suisse pag. 37 (capreax incana), — von r^ Salix intermedia Host, Salix pag. 17 (gran- difolia X incana), — von X Salix patula Ser.: Saul. de la Suisse pag. 11 (aurita X incanaj [Syn.: Salix salviaefolia K, o eh. Comm. : pag. 34 (Link?)] unterscheidet^) sich ^ Salix hircina in nachstehender Weise: Von X Salix Seringiana Gaud. durch viel längere, schmälere Kätzchen, durch die schmutziggraue (nicht weisse) Färbung der Behaarung an den Kätzchenschuppen und Fruchtknoten, durch die dicklichen unge- theilten, zur Zeit derBliithe aufrechtabstehendeii, dann parallel aneinander liegenden (nicht fädlichen, getheilten, auswärts gebogenen und gekrümmten) Narben, durch relativ längere, schmälere Blätter, graugrüne Farbe und asch- graue Bekleidung derselben ; von X Salix intermedia Host durch die kürzeren, breiteren an der Spitze dunkleren, langzottigen Kätzchenschuppen, durch die dicklichen, un- getheilten, zur Zeit der Blüthe aufrechtabstehenden, dann parallel aneinander liegenden (nicht fädlichen, getheilten, auswärts gebogenen und gekrümmten) Narben, durch relativ kürzere, breitere , anders gefärbte und bekleidete Blätter, geringere Zahl der Seitennerven an denselben; von X Salix patula Ser. (_Salix salviaefolia Koch) insbesonders durch die breiteren verkehrteiförmigen, an der Spitze dunkelschwarz be- malenen, langzottigen Kätzchenschuppen, welche an X Salix patulaSer. schmal, zungenförmig, einfarbig, licht rostfarben, wenig behaart sind; durch die zur Zeit der Blüthe aufrechten, (nicht rechtwinkelig auseinander ste- henden), lichteren Narben, durch relativ kürzere, breitere anders gefärbte Blätter und geringere Zahl der Seitennerven an denselben. ') Zum Vergleiche wurden die von Seringe, Koch, Host gegebenen Diagnosen und Beschrei- bungen, die Arbeiten Wimmer's und meines Bruders A. Kerner — die Abbildungen der S. Seringiana Gaud. (S. lanceolata Ser.) in Seringe's Saules de la Suisse, der S. intermedia Host in Host'S »SaJw', — Schleicher'sche Original-Exemplare der S. longifolia Schlei eher (= S. Sennpzana Gaud.), Koch'sche Original-Exemplare der S. Seringiana Gaud. und S. salviaefoliaÂ¥.oc\ Exemplare der Ä. intermedia Host von durch Host gepflanzten Sträuchern im Host'schen Garten zu Wien, Exem- plare aller dieser Weiden aus Wimmer's Hand, ferners von meinem Bruder und mir gesammelte Exem- plare der S. Seringiana Gaud. von vielen Standorten aus Oesterreich und Tirol und der S. intermedia Host aus Tirol benützt, -was ich zu erwähnen für nöthig halte, da unter dem Namen S. Seringiana und salviaefolia die verschiedenstea Weiden sich in Herbarien finden und in botanischen Handbüchern beschrieben sind. Miiscoriim frondosorum species iiovae. Von J. Juratzka. Vorgelegt in der Sitzung vom 3. Februar 1864. Mfypnwwn cwrvicawie Jur. (Subgen. Hy-pnum.') Caespites lutescenti-yirides, inferne fuscescentes. Caulis prostratus vel ascendens, flexuosus, suberadiculosus plus minusye regulariter pinnatim ramu- losus vel subsimplex, apicem versus curvatus, inferne aetate provecta sub- nudus, ramulis unilateralibus vel distiche patentibus, apice acutis rectis vel leniter incurvis. Folia niollia erecto-patentia siccitate incumbentia , apicalia interdum subsecunda, ovato vel obcordato-lanceolata subito fere brevius lon- giusve acuminata, haud sulcata, toto margine piano minute serrulata, costa lutescente simplici ante apicem deliquescente; retis areolae hexagono-lineares basi parum laxiores ad angulos excavatos subito valde dilatatae aurantiae. Paraphyllia nulla. Flores et fructus desiderantur. Hab. Auf dem Manhardt in den julischen Alpen (9. August 1841 Sendtner im Hbr. v. Tommasini); Kalkfelswände auf dem grossen Priel in Oberösterreich bei 6800' (8. August 1861 Dr. Schiedermayr); auf der Höhe des Untersberges bei Salzburg (14. September 1858 Fr» Bartsch); auf der Heukuppe der Raxalpe in Niederösterreich und auf der Kuppe des Watzmann in Baiern (Dr. H, W. Reichard t). Ich selbst sammelte es auf der Raxalpe und auf dem Schneeberg in Niederösterreich, dann auf dem Pyrgas in Oberösterreich in Höhen von 5 — 6000 Fuss. Es hat habituell so wie auch das Zellnetz des Blattes einige Aehn- liclikeit mit Hypnum fiUcinuui ^ unterscheidet sich jedoch von demselben durch das Fehlen des dichten Wurzeltilzes und der Paraphyllien , durch die meist plötzlich zugespitzten Blätter und die schon vor der Spitze des Blattes verschwindende Rippe. 104 J. Juratzka: Miiscürum frondosorum species novae. Anderseits erinnern die armästigen Formen auch ein wenig an Uypnum stramineum^ doch ist eine Verwechslung mit demselben kaum möglich. Änthtysteffiutn gvneile Jur. (Subgen. Amblystegimn.') Demisso-caespitosum, laete viride. Caulis ascendens parce radiculosus vage vel subpiunatim ramulosus, ramulis attenuatis erectis. Folia dense con- ferta, humiditate patentia, siccitate arcte imbricata e basi obcordata lan- ceolata longe acuminata opaca concava, basi bisulca, toto fere margine minute serrulata rel subintegra , costa subüexuosa cum apice finiente ; retis areolis minutissimis in toto folio fere aequalibus. Flores monoici. Peri- chaetium in ramulo brevissimo basi radiculoso magnum, foliis pallidis laxe imbricatis erectis , elongato-lanceolatis subito fere in apiculum piliformera flexuosum productis, costa crassiuscula ante apicem eyanida. Capsula incuryo- cernua oblongo-cylindracea. Operculum obtuse conicum, annulus e duplici Serie cellularum minutarum compositus. Peristomii dentes lutescentes incurvi, Processus integri, ciliis exappendiculatis. Hab. Bei Rojano und Contoyello nächst Triest (Hbr. Eq. de Tomma- sini), wie es scheint nur spärlich; dann bei Grätsch nächst Meran (.Dr. Milde). Ich hielt dieses Moos, von welchem mir Herr Hofrath R. v. Tomma- sini Proben mitzutheilen die Güte hatte, früher (doch mit einigem Zweifel) für das Ämhlystegmm oligorrhizon der Bryol. Eur. Nach wiederholter Untersuchung jedoch , wobei mir das von meinem werthen Freunde Dr. Milde gesammelte Exemplar sehr zu statten kam, stieg mein Zweifel auf's Höchste und naclidem ich auch kurz darauf durch die Güte des Herrn Schimper eine Probe dt.es Amhly st. oligorrhizon erhielt, war es mir klar, dass hier eine neue ausgezeichnete Art vorliege, die sich von Amhl. oligorrliizon — welches, wie auch Herr Schimper vermuthet, von A. radicale kaum specifisch verschieden ist — durch ihre weit geringere Grösse und das sehr kleine Zellnetz der Blätter genügend unterscheidet. Mycologische Beobachtungen für 1864. Von Stef. Schnlzer v. nxü^grenburg:. Vorgelegt in der Sitzung vom 3. Februar 1864. 1. Die Ciattnn^ Stilbospora der Autoren, dann ein Paar Worte über Prosthecinm und Massaria des I)r. Fresenius. Nach Dr. Bonorden's System, welches, besonders in Bezug auf bloss durch das Mikroskop richtig bestimmbare Gebilde, ohne Frage alle frühern in den tiefsten Schatten stellt, scheint die Gattung Stilbospora P. einzugehen^ denn abgesehen dayon, dass nach seiner (nee Fries) Definition der Gat- tung JBlennoria Fr., zwischen beiden kein haltbarer Unterschied ist, weiset er die Stilbospora-Arten der Autoren, bis auf zwei, ganz richtig zu Di- coccum, zu den Cryptomyceten und anderwärts hin. Unter diesen zweien befindet sich aber Stübospora macrosperma P. , von welcher gleich nach- gewiesen werden wird, dass sie kein selbstständiger Pilz, sondern eine zer- fallene Sphaeriacee ist. Vorläufig muss bemerkt werden, dass ich das Gebilde, nach genauer Untersuchung, seinerzeit zu der Cryptomyceten-Gattung JBlennoria stellte, weil ich so glücklich war, nicht bloss die gewöhnlichen ausgestossenen Häufchen, sondern auch ausgezeichnete, bei 1 Linie breite, bandartige, ver- schiedentlich gewundene Ranke n anzutreffen, die hier wohl nur bei abnorm laug anhaltender Dürre, wie die heurige war, entstehen mögen, weil sie gar so selten sind. Mein Befund bereicherte die Wissenschaft eben nicht. Er bestätigte nur jenen des Dr. Fresenius, dass nämlich die Sporen, beinahe ohne Ausnahme, drei Septa haben und häufig in einer dünnen Gallerthülle sich befinden. Uebrigens fand ich nie die Sporen so regelmässig* geformt, Bd. XIV. Äblianai. 44 iOo Schulzer y. MQggenburg: wie sie fast alle mir zu Gebote stehenden Autoren abbilden. Sie sind oft gebogen, zwar in der Mehrzahl cylindrisch mit abgerundeten Enden, doch auch nicht selten beinahe spindelförmig, oder bloss gegen das eine Ende verdünnt, somit keulenförmig u. s. w. Verkümmerte Sporen haben keine Septa, sondern der ganze Kern besteht aus grössern und kleinern Oel- tropfen und scheint desshalb vielfächerig zu sein. Auch sind dort, wo die Gallerthülle fehlt, kleine hyaline Anhängsel an einem oder an beiden Enden, wohl auch an den Seiten, sehr gewöhnlich, man kann fast sagen normal. Später fand ich zufällig, bei erneuerter Untersuchung dieses Pilzes, eine Sphäriacee, der ich — obschon sie der Gattungsdiagnose des Dr. Fre- senius nicht vollständig entspricht — gegenwärtig keinen andern Platz anzuweisen vermag, als bei Prostliecium Fres., nämlich: Prosthecium Carjtlneum ß macrospermum. Im Winter und Frühjahre nesterweise im Baste abgehauener Weissbuchenäste entstehend. In einem Neste liegen, oft gedrängt an einander, jedoch jedes für sich aus- gebildet, 10, 12 und mehr hoinartige, meist unregelmässig geformte Py- renien, durch Extension an der Oberfläche des Astes eine nicht leicht wahr- nehmbare Erhabenheit bildend. Ein solches Nest hat beiläufig 1 Linie Bi-eite und in der Mitte '/V, Linie Dicke. Zwischen den Pyreinen und als Decke darüber, sieht man eine bräunlichgraue, körnigzellige, wahrscheinlich aus dem Mutterboden entstandene Substanz. Sie sind dünn, an ihrer ganzen Innern Wand mit einer ansehnlichen, feinzelligen, hyalinen Schicht bekleidet, von welcher concentrisch die ebenfalls wasserhellen Schläuche und Para- physen abgehen. Erstere führen 8 Sporen und sind cylindrisch, je nach der dichtem oder weitern Lagerung der Sporen, kürzer oder länger; letztere gabelig-ästig, sehr dünn , hin und wieder mit Plasmakügelchen im Innern. Beide sind überaus hinfällig und zergehen bald, wornach man nur noch Sporen und Schleimkügelchen antrifft. Die sehr grossen Sporen sind unterm Mikroskope dunkelbraun, der Mehrzahl nach cylindrisch, doch auch oft an einemEnde fast stielföimig, seltner an beiden verdünnt, somit spindelförmig; durch 3 Septa vierfächerig, mit vier grossen Oelti'opfen, oder auch ohne diese, oder endlich — im unausgebildeten oder verkümmerten Zustande — ohne deutliche Septa, voll kleinerer und grösserer Oeltropfen. Sie haben immer an einem Ende ein kleines, mehr oder weniger hyalines Anhängsel, seltner an beiden Enden ; dagegen sieht man häufig i n der übrigen Peri- pherie stellenweise dergleichen , aber eine ringsum verbundene Hülle, wie bei Massaria Fres., sah ich nie. Nach dem Resultate meiner möglichst genauen, wiederholten Unter- suchung, wird dieses Prosthecium zuletzt zur Blennoria macrosperma mihi, d. i. zu Stilbos'pora macrosperma P. — Die Wände der Pyrenien, nebst Schläuchen und Paraphysen zerfallen, wobei die beiden letztern sich in Schleimkügelchen lösen, und der Inhalt aller Pyrenien des Nestes vereinigt sich zu einer Masse, welche die Epidermis sprengt, als schwarzer Schleim Mycologisdii; Beobjcliluri^'en. 10/ hervorbricht und sich erglesst oder Ranken bildet. — Immer fand icli den vom Prostheciura bewohnten Ast überdeckt mit Ausgüssen der JUemioria, die Sporen beider nicht unterscheidbar, und bei letzterer — sogar im Innern — Trümmer von Sacculi '), dagegen kein eigentliches Stratum prolif'eruiu, denn was ich am Grunde antraf: Fädchenstücke und Schleimkügelchen, kann man füglich für Paraphysen-Ueberbleibsel erklären, M-elche während des Auflösiingsprocesses sich daselbst ablagern. Wenn Dr. Fresenius bei Untersuchung der Stilbospot'amacrosperma P. Paraphysen und dazwischen verlängerte, si hlauchförmige Zellen sah, die im obern Theile — wie Caeomaceen — eine Spore bilden, so deutet dieses dahin, dass das Gebilde, welches die Autoren Stilbospora tnacrot^perma nennen, auf zweierlei Art entstehe, nämlich entweder — wie früher gesagt • — durch Zerfallen aller Theile des Prostheciuras, oder: das Mycelium hat unter ungünstigen Umständen nicht Kraft genug, die vollständigen Hüllen und normale achtsporige Schläuche zu erzeugen, in welchem Falle Formen entstehen, wie sie der genannte, sehr verlässliche Forscher antraf. Dr. Bail hat daher, wenigstens hier, gewiss nicht Unrecht, wenn er — leider ohne Angabe irgend eines Grundes — die Stilboi>pora- Arten für Stylosporenformen von Sphaeriaceen erklärt. Was endlich den Umstand betrifft, dass ich die bei den Sporen der JSlennoria so häufig vorkommende sehr dünne Schleimhülle, bei jenen des Prosthecium nie antraf, so scheint sich dieses leicht zu erklären. Eine geringe Quantität Schleim, begrenzt durch ein überaus zartes Häutchen, ist immer an der Sporenoberfläche vorhanden, nur legt sich das Häutchen, besonders in erster Zeit, häufig stellenweise an diese so an, dass beide bloss eine Hülle darstellen, wodurch die hyalinen Anhängsel an einem oder an beiden Enden, oder auch an der Seite der Sporen , als getrennte oder par- tielle Anhäufungen des Schleimes entstehen. Wie sich die darin befindliche Schleimmasse am Ende — irgend einem unbekannten Naturgesetze zur Folge — ringsum gleichförmig ausbreitet, so hebt sie das Häutchen überall von der Sporenhaut und bildet eine vollständige Hülle um dieselbe. Verhält es sich aber so, so ist der Fall denkbar, dass einzelne Sporen des Prosthecium Fres. jenen der Massaria Fres. und umgekehrt, gleichen, worüber uns erst Untersuchungen von mehr Arten beider Gattungen, als mir gegenwärtig bekannt sind, Licht geben werden. Was die Massaria- Arten mit ansehnlich dicker Gallerthülle betriift, so kann bei diesen der erwähnte Fall nicht le cht eintreten, wohl aber scheint er bei jenen mit einer sehr dünnen zu den Möglichkeiten zu gehören und würde eine Ver- einigung beider Gattungen — natürlich mit erweiterter Diagnose — bedingen. ') Aehnliches mag auch Dr. Fresenius beobachtet haben, -wenn er meint, dass sich bei Stil- bospora wohl noch Spuren eines Peritheciunis auffinden diirfien, denn von einem solchen l'orscher sind keine Theorien zu erwarten, die in der Wirklichkeit jeden Grundes entbelirea. Vergleiche seine 13eiLr.ige zur Mycologie. 14* lUa S chulzer V. Müggenburg; 2. lieber deu lehlthan. Mehlthau nennen Landwirthe, welche diese Gebilde irrig für Meteor- erzeugnisse ansehen, sowohl die von Bonorden nach Corda Torula Mo- nilioides^ von Nees sen. Äcrosporium Monilioides, von Link Oidium Mo- nilioides, von Fresenius Oldia des Mehlthaues genannte Hyphomycete *), als auch die Thecasporeen-Gattung Alphitomorpha Wallr. , Erysiphe oder Erijsibe anderer Autoren, weil beide lebende Pllanzenblätter bewohnen und mit unbewaffneten Augen kaum , oft gar nicht von einander zu unter- scheiden sind. In Betreff der erstem glaubt Dr. Bail, nach den Ergebnissen seiner Experimente mit Hefe, die Ueberzeugung aussprechen zu dürfen, dass deren Spielart Oidium (Torula) Tuckeri zu Alphitomorpha zuständig , nämlich kein entwickelter Pilz, sei, sondern nur sich erhebende, theilweise in ihre Zellen zerfallende Myceliumfäden der Alphitomorpha^ weil er aus Zellen des ürvptococcus Cerevisiae, dann aus angebaueten Mucorsporen und den am Eusse des Thamnidiums befindlichen Organen, die er Gonidien, Bonorden aber Sporen nennt, in Bierwürze und auf gesottenem Malz, der Torula Mo- nilioides Bon. ganz ähnliche Bildungen erhielt. Dieser Beweis ist in sofern nicht einleuchtend, weil die Gebilde nicht der Aussaat von Sporen einer Alphitomorpha entsprossten, wodurch gewisser- massen zugegeben wird , dass Alphitomorpha auch aus Mucorinensporen entstehen könne ! ! Ungeachtet dessen scheint mir sein Ausspruch in Betreff der Torula Monilioides Bon. der Wahrheit sehr nahe zu liegen, denn ich traf im October eine Spielart davon auf Blättern des Hyoscyamus niger an, und beinahe einen Monat später nebst dieser auch eine Alphitomorpha'^ dann fand ich auf Astragalus eine andere Spielart mit Alphitomorpha holosericea untermischt vegetirend ; bei Älpihitomorpha comm. Convolvulacearum end- lich sah ich gar von dem kriechenden Geflechte des Myceliums einzelne Spitzen sich erheben und wirklich eine, auchfürsich bestehend häufig genug auf Convolvulus erscheinende Spielart dieser sogenannten Torula erzeugen. Uebrigens weicht selbe von andern Torula-Arten durch meistens sehr grosse , oft fast cylindrische , mit einem grosskörnigen Plasma gefüllte, häufig beinahe fächerig aussehende Sporen und überhaupt durch ihr fremdartiges Aussehen bei starker Vergrösseiung gewaltig ab, so dass eine Trennung derselben davon mir in der That unerlässlich erscheint, die ') Oidium leucoconium Desmaz. , welches Fries beim Oidium und bei Erysiphe pannosa citirl, dann, uQgeachlet der NeiguDg in's Fleischfarbige, Oidium Erysiphoides Fries, mögen wohl auch Lieber gehören. Mycologische Beobachtungen. lOD ich auch in meinem ungedruckten Werke bewirkte. Ein eigentlicher, geson- derter Kern ist bei ihren Sporen nicht deutlich vorhanden, sondern sie bilden nur eine, im Alter Längsrunzeln bekommende Hülle um das darin eingeschlossene Plasma; einmal sah ich sie sogar beim Quetschen sich nach der Länge in zwei Hälften regelmässig spalten und den Inhalt frei- geben, was mir sonst noch bei keinerlei Sporen vorkam. Auch ist ihre morphologische Aehnlichkeit mit den Sporen mancher Alphitomorpha auf- fallend. Endlich füliren die meisten Arten der letztei-n häufig nur eine geringe Anzahl Sporen in den Schläuchen und entsprechend finden wir auch viele Spielarten dieser Torula nur aus einem oder ein Paar Gliedern beste- hend, was freilich auf Rechnung ihres leichten Abfallens gesetzt werden kann und wirklich gesetzt wird. Ich glaube annehmen zu dürfen , das Mycelium der Alphitomorpha besitze zu gewisser Zeit und auf noch nicht genügend vorbereiteten Stand- orten keine hinreichende Vegetationskraft zur vorläufigen Bildung von Py- renien und Schläuchen, erschöpfe diese somit in unmittelbarer Hervorbringung nackter Sporen, wodurch derlei torulaartige Gebilde entstehen. Diese dem normalen Entwickeln der Alphitomorpha ungünstigen Ver- hältnisse scheinen sich jedoch nur auf Gräser und Kräuter zu beschränken, denn auf Blättern von Bäumen und Sträuchern, die doch bekanntermassen ein Lieblingssitz der Alphitomorpha sind, sah ich bis nun, den Weinstock aus- genommen, die Torula Monioides nie erscheinen. Auch ist zwischen den Sporen jener mehr oder weniger ein Unterschied in der Grösse und Färbung wahr- nehmbar. Die auf den erstem Standorten wohnenden Arten haben im All- gemeinen grössere und weniger intensiv gefärbte, somit den Gliedern der be- sprochenen Torula ähnlichere Sporen, als die auf Baum- und Strauchblättern. Ob die Glieder der Tor. Mon. keimend, je nach Zeit und Standort, wieder diese , oder am Ende auch eine Alphitomorpha zu erzeugen fähig sind, bleibt vor der Hand eine oifene Frage. Ohne allen Zweifel ist die genaueste Scheidung der Basidiosporeen von den Thecasporeen noch jetzt die Grundbedingung eines brauchbaren Systems der Schwämme und Pilze, und doch sehen wir — abgesehen von andern mir klar gewordenen ähnlichen Fällen — hier, so wie bei der Be- trachtung über Stilhospora macrosperma P. , eine der Identität gleich- kommende Beziehung zwischen Gliedern beider Reihen, in welchem Umstände keineswegs etwas Naturwidriges oder diese Trennung Verwerfendes liegt, denn im ganzen Schwammreiche kommt eigentlich doch nur endogene Sporenbildung vor, wie man sich bei Untersuchung der Caeomaceen, Toru- laceen u. a. leicht überzeugen kann; es führt nur zur Vermuthung, dass noch gar manche andere der aufgestellten Arten, selbst Gattungen, vielleicht keine wirkliche Selbstständigkeit haben. Trotzdem ist für den Fortschritt der Wissenschaft noch gegenwärtig, wo das eigentliche Forschen kaum erst recht begann, das theilende Ver- liO Schiilzer V. Müggeoburg: fahren durch — wenigstens scheinbar — begründete Vermehrung der Gat- tuno-en und Arten, dem hie und da versuchten, oft genug sehr summarischen Rcstringiren häufig vorzuziehen. — Was wird der Anfänger thun, wenn er z. B. bei den Torulaceen keine Abbildung und Beschreibung der ihm in so vielen Varietäten bei jedem Schritte aufstossenden Tor. 3Ion>lioides findet? Ganz gewiss wird er, selbst ohne Spur von Eitelkeit oder Anmassung, sich für den Entdecker einer neuen Art halten und — die ohnehin bereits nur zu sehr überfüllten Synonymenregister bereichern , obendrein sich freuend, in seiner Gegend ein noch gänzlich unbekanntes Gebilde so häufig und in so vielen Spielarten heimisch zu wissen ! Aehnliches widerführe ihm unter andern mit Gliedern der Bonor deutschen Ordnung Sphaeronemci^ falls man sie früher aus dem Systeme weglässt, als man im Stande ist, jede einzelne Art, mit Anführung der Gründe, jener Sphaeriacee zuzuweisen, deren abnorme, mangelhafte, oder verkümmerte Form sie ist. Und bis dahin haben wir noch weit, sehr weit ! ! Der bereits eingeweihte Mycolog würde endlich seinem steten Streben nach mehr Licht einen mächtigen Hemmschuh anlegen , wenn er nebst der erstgenannten Bonorden'schen Ordnung, auch noch manche seiner von Neuern für unecht angesehenen Familien und Gattungen, wozu insbesondere die meisten kettenförmigen Protomycetes, die Naemasporei, mehrere Toru- lacei, Mycetinen und Tremellinen gehören, unbeachtet liesse, denn eben die, unter verschiedenen Umständen wiederholte genaue mikroskopische Unter- suchung dieser Gebilde ist am besten geeignet, uns zuweilen einen Blick in das geheimnissvolle Wirken der Natur zu verschaifen, welches der einzige wahre Zweck des Naturforschers ist. Man wird der Wissenschaft offenbar keinen schlechten Dienst erweisen, wenn man derlei Pilze, mit der gehörigen Bemerkung, an der ihnen mor- phologisch zukommenden Stelle beschreibt und abbildet. 3. Spliaeria lanciformis Fr., nach Bonorden Synsphaeria. In den Waldungen der hiesigen Gegend stand nur ein einziger Birken- baum und auch dieser ward gefällt, das stärkere Holz weggeführt. Längere Zeit darnach traf ich die rückgebliebenen Aststücke von unzähligen, die Rinde überquer sprengenden Pilzchen bewohnt, die ich für Synsphaeria lanciformis ansprach. Von dieser fand ich aber erst nachdem ich eine sehr grosse Zahl der Pilze untersuchte, endlich ein ausgebildetes Exemplar, welches von den andern gar nicht unterscheidbar war; alle übrigen stellten einen Pilz dar, den ich — obschon er der Bo n ord en^scheu Diagnose nicht immer entspricht — nur beim Melanconium unterzubringen vermag. Da sich die Idee der Identität desselben mit der Synsphaerie von selbst aufdringt, theile ich meinen Befund mit. Mycologisclic Beobaclitungcu. 111 Synsphaeria lanciformts, Sphaeria lanciformis Fr. Gesellig an Birkenästeii zu jeder Jahreszeit in der Rinde entstehend und ganz so aus- sehend wie Mdanconium? lanciforme. In einem Neste sind 6 — 10 kugliche, beiläufig Va Linie breite Pyrenien beisammen, deren aufwärts gerichtete, etwas zusammenneigende Mündungen die anderthalbe bis etwas über die doppelte Länge des Durchmessers betragen, und jede für sich aus der schwarzbraunen, grummigen Masse hervorsteht, welche das Mycelium aus der Rindensubstanz bildet und in der die Pyrenien eingelagert sind. Letztere sind hornaitig, schwarz und haben eine zarte hyaline Bekleidung der Innen- wand, von welcher die Schläuche concentiisch entspringen. Diese sind keulen- förmig, klein, achtsporig. Paraphysen konnte ich im reifen Zustande keine mit Bestimmtheit entdecken, obschon ich in unreifen , neben den mehr oder weniger ausg-ebildeten Schläuchen auch ästige, dünnere Fäden sah. Sporen cylindrisch, oft etwas gebogen, farblos, sehr klein. Kern im benetzten Zustande weissgrau. Bei sehr jungen Individuen kann man sich davon überzeugen, dass das Stroma, unter Einwirkung des Myceliums, aus der Substanz des Mutter- bodens entsteht, indem es da noch theilweise die zimmetbraune Färbung desselben hat. Es besitzt überhaupt zu wenig Consistenz, um für ein Stroma verum zu gelten. ßlelancontutn? lanciforme. Vielleicht Sphaeria melasperma Fr. Zu jeder Jahreszeit in Menge an abgehauenen , sowohl festen, als auch schon faulenden Birkenästen in der Rinde entstehend, dann diese, nebst der Epidermis, hebend und überquer lancettförmig sprengend; aussen 1 — "2 Linien lang, schwai'z, höckerig. An demselben Aste in zwei Formen beobachtet : Die bei weitem häufigere hat keine Säckchen , sondern besteht aus einer grummigen , schwarzbraunen Masse, die — wie man an verküm- merten Exemplaren sehr deutLch sehen kann — aus der veränderten Rinde entstellt und beim Durchschnitte mehrere unregelmässige Höhlen zeigt, welche mit einander verbunden sind und eine gemeinschaftliche Mündung zu haben scheinen. Sie sind überall mit einer mehr oder weniger mächtigen Schicht, im angefeuchteten Zustande hyaliner, ästiger, ,sehr dicht in einander verflochtener Hyphen, die sich schon bei einem massigen Drucke in Schleim verwandeln, bekleidet. An den Enden haben diese Hj^phen eine Menge kleiner Aestchen, deren jedes an der Spitze eine anfangs kleine, kugliche und ungefärbte, aber doch schon mit einem Kerne versehene, zuletzt ver- kehrt-eiförmige, ziemlich grosse, dunkelbraune, einen grossen is.ern führende, unter Wasser bloss noch durchscheinende Spore erzeugt, deren nicht übergrosse Zahl dann die Höhlen vollends ausfüllt. — Oft trifft man von der grummigen Masse kaum eine Spur an und die Hyphen entspringen dann concentrisch directe an den Wänden der in der Rinde entstehenden Höhlen, von welchen sich aber die, in diesem Falle durch eine bräunliche Linie eingefasste , compacte Hyphenmasse sehr leicht 112 Schulzer v. Miiggenburg: trennt. Natürlich sind hier die Hyphen weit länger, als wenn eine Zwischen- masse vorhanden ist. Die zweite, viel seltenere Form passt zur Definition der Gattung Melanconium gar nicht , denn sie besteht zwar aus mehreren kuglichen, oder durch Druck anders gestalteten, bis Vs Linie breiten, schwarzen Säckchen, die aber — jedes für sich — aufwärts in eine, oft mehr als doppelt so lange, halsförmige Mündung verlängert sind. Diese Form sah ich nur im vorgerückten Alter und fand da — ausser vielen reifen, freien Sporen — eine bräunliche Hjphenbekleidung der ganzen Innern Säckchen wand , ohne mit Sicherheit das Entstehen der Sporen belauschen zu können ; doch fand ich in einer Partie dicke, fast zellenförmig verbundene Hyphen mit unreifen Sporen an den vorstehenden Enden. Auch schien es mir, dergleichen Sporen zu zweien und dreien concatenirt ange- troffen zu haben, was ich jedoch nicht behaupten mag, weil ich später nie mehr dergleichen sah, somit diese Stellung der Sporen auch eine zufällige kann gewesen sein, üebrigens sind die Sporen beider Formen in reifem Zu- stande völlig gleich. Sowohl bei der Synsphaeria als beim Melanconium ist im Entstehen immer der ganze Raum , welchen später der Pilz einnimmt, mit zellig-ver- webten, hyalinen, im Ganzen vertical geschichteten Hyphen ausgefüllt, ohne dass man bestimmen könnte, welche Form entstehen werde. Aus diesen bilden sich dann alle Oigane, wie: Pyrenien oder Säckchen — was hier gleichbedeutend ist, — ihre Bekleidung, der Inhalt, selbst — mit Zuhilfe- nahme der Rinde — die Zwischensubstanz oder das Stroma. Da die Synsphaeria untermischt mit dem Melanconium vorkommt und ohne genaue mikroskopische Untersuchung davon wirklich nicht unterschieden werden kann, so glaube ich , dass letzteres nichts weiter ist, als eine ver- kümmerte Form der erstem. Hat nämlich das Mycelium der Synsphaeria gar zu wenig Vegetations- kraft, um die ungünstigen Umstände des Standortes, der Zeit und vielleicht auch anderer Factoren zu überwinden, so entsteht die erste, unter etwas zusagendem Verhältnissen die zweite — habituell der Synsphaeria so völlig gleiche — Form des Melanconiums , und nur bei völlig günstiger die Syn- sphaeria selbst, wovon ich in der That zwischen mehr als 100 angeschnit- tenen Exemplaren bloss ein Paar fand. Dass die Sporen in der Form u. s. w. abweichen, namentlich die des Melanconiums weit grösser und dunkel sind, mag sich dadurch erklären, dass jener Theil der Vegetationskraft, welcher die Schläuche bilden sollte, unter solchen Umständen den Sporen zu Gute kommt. Es erscheint allerdings paradox, ein Gebilde mit ansehnlichen, sehr ausgebildeten Sporen für die Verkümmerung eines andern anzusehen, welches nur sehr kleine, hyaline Sporen hat; fassen wir aber das gesammte Schwammreich in's Auge , so sehen wir letztere durchgehends bei den Mycologisclie BeobacliluiJgeu. 11^ allgemein anerkannt vollkommensten Schwämmen, während grosse und sehr, grosse, mit gefärbten Kernen versehene Sporen den niedrigsten Stufen eigen sind, was eben nicht zum Verwundern ist, wenn man bedenkt, dass bei erstem das Mycelium nebstbei einen mehr oder weniger grossen, künstlich gebauten Körper — Stroma Bonorden — hervorzubringen hat, während bei letztern seine ganze Thätigkeit häufig bloss der Bildung von Sporen gewidmet ist. In einer Gegend, wo mehr Birken wachsen, Hessen sich wahrscheinlich über die Identität dieser Synsphaeria mit dem Melanconium noch manche interessante Beobachtungen machen. 4. lieber Phragmidinm Link. Die Arten dieser Gattung charakterisiren neuere Mycologen im We- sentlichen so: Unter der Oberhaut lebender Blätter entstehend und rasen- förmig hervorbrechend, somit Endophyten, was einiger Berichtigung bedarf, selbst wenn man auch als bekannt voraussetzt, dass Cor da"s Ansicht, sie hätten kein eigenes Mycelium, sondern entsprängen jenem eines Caeoma, dadurch widerlegt ist, dass sie auch allein für sich erscheinen. Das Phragmidiwn incrassatum b) Ruhorum Wallr. und mein Phr. fructigenum brechen nicht hervor, sondern entspringen einem in den äussern Zellen der betreffenden Pflanzentheile flach ausgebreiteten Mycelium, sind somit Epiphyten. Letzteres fand ich zerstreuet und gesellig, seltner zu zweien oder dreien am Fusse vereinigt, nie wirklich rasen förmig. Endlich bewohnt dasselbe nicht Blätter, sondern reifende Hage- butten, d. i. Früchte der ßosa canina. 5. Crinnla Fries. Diese perennirende Discomycete scheint wenig Arten zu zählen und selten zu sein, denn Dr. Raben hörst übergeht sie ganz und Dr. Fries führt nur eine Art an, die obendrein noch, bis zur genauem Untersuchung, zweifelhaft bleibt, weil er keine Schläuche daran zu entdecken vermochte. Ct'imtta nigtra Bon. habe ich zu jeder Jahreszeit, besonders aber im Winter, am abgestorbenen Holze beschädigter Maulbeer- und Birn- bäume, zuweilen untermischt mit Hysterographium biforme und deren treuer Gefährtin, der Strigula Hysterograplüi biformis angetroffen. Es ist selten über eine volle Linie hoch , erst etwas lichter, zuletzt sehr dunkel kastanien- braun, fast schwarz. Der feste, häufig gebogene Stiel besteht aus verwach- senen langen Zellen. Er ist gegen die Basis verdickt und zertheilt sich dort breit in kurze, starke Enden, welche — im Holze haftend — das My- celium darstellen. Nach oben erweitert er sich in ein zuweilen anfangs Bd. XIV. Abhandl. jg 114 Schulzer V. Müggenburg: kugliches, am Ende aber immer verkehrt-kegelförmiges Köpfchen, dessen obere Fläche sanft gewölbt ist. Die aus dem Stiele kommenden Zellen werden im Kopfe zwar kürzer, bleiben aber immer in excentrisch- auf- rechter Richtung länglich. Die ganze obere Fläche des Köpfchens ist mit dem, aus den letzten Kopfzellen entspringenden Hymenium bedeckt, welches zum grösstenTheile aus dicht an einander liegenden, schmalen, cylindrischen, sehr zarten Schläuchen besteht. Zwischen den vollen Schläuchen sieht man auch viele sporenlose , welche sich jedoch von den meistens weit kürzern, daher grösstentheils nur an der Basis sichtbaren Paraphysen dadurch unter- scheiden, dass sie, obschon gleich diesen hyalin, viel dicker sind. Gewöhnlich fand ich in den Schläuchen acht Sporen, doch schien es mir hie und da, als wenn sich deren neun, selbst zehn zählen Hessen, worüber ich jedoch zu keiner vollen Ueberzeugung gelangen konnte. Die kleinen Sporen sind lang oval, an beiden Enden abgerundet-zugespitzt, also fast spindelförmig, dunkel- braun mit lichterm Rande und im Wasser gut durchscheinend. 6. £ia uenes A^yriam. Auch die Gattung Ägyrimn Fries ist durch wenige, bis zur erneuerten Untersuchung grösstentheils noch zweifelhafte, winzig - kleine Arten in den mir zugänglichen Werken vertreten, daher mein Ä. maxlmum wegen seiner verhältnissmässig sehr ansehnlichen Grösse merkwürdig. Es bricht gesellig im November an der sich lösenden Rinde abster- bender Weissbuchenstöcke hervor ; ist in- und auswendig lebhaft-ockergelb, bei feuchter Witterung fast gallertartig und dottergelb; wenig regelmässig- halbkuglich, mit warziger Oberfläche von Punktgrösse bis zu vier Linien im Durchmesser, dabei 1 — iYi Linien über der Rindenoberfläche hoch. Das Stroma besteht aus aufsteigenden, durch Anastomose Zellen bil- denden Hyphen. Aufwärts werden die unten langgedehnten Zellen immer kleiner, bis aus ihnen endlich das die ganze Oberfläche bedeckende, mäch- tige Hymenium erwächst , welches aus — besonders am Grunde — ästigen, häufig oben verdickten Paraphysen und sehr grossen, keulenförmigen, acht- spoiigen Schläuchen besteht. Die Sporen sind ansehnlich -gross , oval, unterm Mikroskope trübgelblich, mit einem bloss durchscheinenden körnigen Kerne. Wie die Rinde damit ziemlich dicht bewachsen ist, könnte man das Gewächs im Vorbeigehen leicht für die entstehende Thelephora Ursuta ß. vulgaris P. ansehen. Mycülogisflie Buob:ii'litiuigi'n. 115 7..Xeuodocliiis «^parsiis IScliulzer. Dr. Bonorden unterscheidet die Gattung Jumodoclms von Spori- desmium^ welches glatte, keuleiiföiniige, zuweilen mehr zugespitzte, A'iel- septirte oder zellige, stiellose Sporen hat, hauptsäclilich dadurcli, dass jene des erstem gekerbt sind und unten eine helle (oft stielförniige) Zeile haben. Letzterer Umstand macht sie manchmal Phragmidien ähnh'ch, von denen sie jedoch durch den Mangel einer farblosen Spitze am Scheittl, den oft fächerigen Bau und häufig sehr auffallende Kerbung leicht unterscheidbar sind, obschon es an Uebergangsbiklungen nicht fehlt. In die^em Sinne kann somit AI carbonarius Schlecht, mit beinahe torulaförmigen Sporen nicht mehr als einziger Grundtypus dieser Gattung angenommen werden. Ich mache die Mycologen auf ein, gewöhnlich noch lebende Blätter der verschiedenartigsten Pflanzen bewohnendes, daher höchst wahrscheinlich in unzähligen Spielarten vorkommendes Gewächs aufmerksam, welchem ich wegen des zerstreuten Erscheinens den oben stehenden Namen gab. Obschon die Sporen beiläufig die ansehnliche Grösse jener der Puc- cinia graininis P. haben, so entdeckt man diesen J^enodochus doch meistens nur zufällig bei Untersuchung eines andern Objectes, weil er höchst selten zu Gruppen gesammelt vorkommt. Die Gestalt ist gewöhnlich — bald dicker , bald schmächtiger — keulenförmig, gekerbt-septirt, sehr oft auch fächerig, das unterste Glied stielförmig und auf einem aus knorrig-verbogenen, septirten Hjphen beste- henden, im Parenchym der Pflanze ausgebreiteten Mycelium fussend. Uebri- gens ist die Gestalt derjenigen , welche auf noch scheinbar gesunden Blät- tern entstehen, an derselben Pflanze oft von den beim Abwelken und Ver- trocknen des Blattes erscheinenden sehr verschieden, indem letztere gewöhnlich weit dicker und mehrfächerig sind, als die zwischen ihnen foitvege- tirenden ejstern. Lang beachtete ich diesen Xenodochus^ welchen ich bei Untersuchung- anderer Pilze häufig fand, wegen des vereinzelten Vorkommens nicht, bis ich endlich die Spielart a etwas dichter gestellt antraf. Die seitdem in mein Werk aufgenommenen Varietäten sind : ci. Byftssic'tie Mitte December auf beiden Seiten noch grüner in ungeheizten Kammern aufbewahrter Kohlblätter; dunkel kastanienbraun, glänzend, schlank, nicht selten sogar spindelförmig, 3 — 9nial septirt , aber nicht fächerig. Wie die Blätter endlich halb faulen und abdörren, erscheinen zwischen den beschriebenen eine beträchtliche Anzahl junger, welche höchst ver- schieden förmig, aber stets bedeutend dicker und fächerig sind, wodurch 1 ;i * 116 Schulzer v. Milggenburg: schwarzbraune Rasen entstehen, was ich noch bei keiner andern Spiel- art sah. , * ß. Qwetrvtmt Im August auf der Unterseite vorjähriger Eiohen- blätter. Bald lichter bald dunkler braun ; in der Gestalt sehr verschieden, jedoch immer mehr oder weniger keulenförmig. Wahrscheinlich schou im vorigen Jahre entstanden. Ueberhaupt scheint dieser harte Pilz eine lange Lebensdauer zu haben. y. Cns'pini. Herbstlich auf der Unterseite durch den Einfluss der Alphitomorpha lenticularis erkrankter und im Absterben begriffener Weiss- buchenblätter. Schlank, licht gelbbräunlich. d. M*ot»wli. Im Herbste auf der Unterseite lebender Blätter der Silberpappel. Dick-keulenförmig, vielfächerig, grau. £. Sfeliftwtttit Herbstlich auf der obern Seite lebender Blätter des Helianthus annuus. Keulenförmig, fächerig, blassbraun. 8. Meine neue Piizgattnng Mitrophora. Einem Hyphasma entspringende fruchtbare , einfache oder wenig ästige Hyphen tragen an der Spitze eine Blase , die sich schon beim Ent- stehen derart von unten aufwärts einstülpt , dass sie glockenförmig die Eadenspitze umgibt. Die Sporen werden an der convexen obern Fläche erzeugt. Offenbar nur durch die entgegengesetzte Art der Blaseneinstülpung Tom Crateromyces Corda unterschieden , in Folge dessen letzterer einen Becher, Mitropliora aber — gleich der aufgesprungenen Blase von Asco- phora Tode = eine Glocke bildet. Ich kann Dr. Bail noch gegenwärtig nur Recht geben, wenn er die Dr. B o n 0 r d e n'schen Mucorinen — im Allgemeinen — zu den Theca- sporeen zählt , obschon ihre überaus nahe Verwandtschaft mit den Hypho- niyceten keinem Zweifel unterliegt. Wenn er aber in seinem Systeme, der Kürze wegen, die Gattungen dieser Ordnung nicht benennt, sondern auf den ersten Theil hinweiset , wo zwischen echten Mucorinen auch die Gat- tungen Hemisciiphe C, Crateromyces C. und Didymocrater Martins auf- geführt sind , so vermag ich ihm hierin nicht beizustimmen und zwar eben desshalb, weil ich die von ihm angeregte Trennung der Basidiosporeen von den Thecasporeen vor der Hand für unerlässlich halte. Ich selbst untersuchte zwar noch keine Art dieser Gattungen, aber bei allen stülpt sich nach Bon or den die am Ende der Hyphe befindliche Blase zu einem Becher ein, an dessen Wänden, oder an einem darin befind- Mycologische Beobacliliinjen. 117 liehen Träo^er — also jedenfalls nicht in einem Schlauche — die Sporen erzeugt wei-den. Ist Dr. Bonorden''s Angabe — der meines Wissens nirgends wider- sprochen wird — richtig , so sind diese Gebilde Basidiosporen und gehören zu den Hyphomyceten. Es wird wohl Niemandem beifallen, meine Mitrophora für eine Theca- sporee zu halten, und doch erzeugt sie die Sporen an derselben Fläche der Blase wie Orateromyces^ nur dass diese sich bei ersterer zur conyexen, bei letzterm zur concaven Form bildet. In der That braucht man sich nur die Blase der Periconia P. an der untern Hälfte steril, dann entweder von oben oder von unten eingestülpt zu denken, um die eine oder die andere Form vor sich zu haben, weshalb ich der Ansicht bin, dass man alle benannten Gattungen, sammt meiner Mitro- phora^ in deren Nachbarschaft zu stellen hat. ]9Mit»*OftHoB'4t €JttC9Mt*bit€ie fand ich nach Mitte December an der Innenfläche der Schale eines im Herbste verzehrten Bratkürbisses, wo- von das betreffende Stückchen zufällig auf einen am Fenster überwinternden Blumentopf gerieth. Zuerst bildet sich aus liegenden Fäden ein sehr dicht verwebtes, weisses Hyphasma, später — meist ebenfalls ganz darauf liegend — die braunschwarzen , unter Wasser durchscheinenden, gabelig oder gar nicht ästigen, dicken, nur hie und da septirten, fruchtbaren Hyphen. Die convexe Fläche der Blase ist, nach dem sehr leichten Abfallen der Sporen schwarz, glatt und glänzend , hat einen ausgezeichnet gleichen und dicken Eand, von welchem auf der Unterseite häufig rippenförmige Falten gegen die Mitte abgehen. Die Sporen sind etwas unregelmässig concatenirt, trocken verschiedenförmig-eckig , schwarzbraun , nur stellenweise durchscheinend ; nass kugelich, völlig durchsichtig und ungleicher Grösse. Nach dem Abfallen hängen sie überall den Hyphen an. 9. Ueber Byphomyceten. So verschieden auch bei diesen der Ort und die Weise der Sporen- entstehung, dann die Gestalt und Grösse der Sporen selbst ist, so dringt sich dem Beobachter doch unwillkürlich die Vermuthung auf, dass jene mit derben und jene mit zarten Hyphen zwei Reihen bilden, deren Trennung schon Nees sen. anstrebte, wovon jede für sich nur aus wenigen wahren Gattungen besteht, und dass die so zahlreichen Modificationen im Baue der Hyphen, in der Grösse und Gestalt der Sporen, vielleicht grossen- theils der Erscheinungszeit und dem Standorte zuzuschreiben wären. Diesmal will ich nur die zartfädigen Hyphomyceten besprechen. 118 Schulzer V. Miiggenburg: Unmöglich kann man verschiedene Formen neben oder zwischen ein- ander wachsend sehen, unmöglich auf einem bestimmten Substrate solche — selbst mit Einschluss der Thecasporeenordnung Mucorini — stets in gleicher Reihenfolge nach einander erscheinend beobachten , ohne der angedeuteten Yermuthung Raum zu geben. Unter vielen andern Fällen traf ich auffallend häufig Penicillium in Gesellschaft einer Mucorine, aber auch als Vorläufer und bleibenden Nachbar eines Aspergillus und Dr. Bail beobachtete wiederholt auf einem bereiteten Substrate das Erscheinen eines grossköpfigen Mucors , darauf mit diesem untermischt Penicillium^ und nach dem Absterben des erstem, zwischen dem letztern einen kleinköpfigen Mucor. Man könnte sich vorstellen, eine Mucorspore, deren Vegetationskraft, •wegen der Beschaffenheit des Substrats oder des atmosphärischen Einflusses, zur Bildung einer Blase nicht ausreicht, erzeuge einen Aspergillus ^ — in dem Falle aber, wenn sie aus ähnlichen Ursachen nicht einmal den grossen Si^orenträger der letztern Gattung zu formen vermag, zertlieile sich die Hyphe am obern Ende und bilde Gestalten wie Penicillium , denn mit Schwäche finden wir fast immer die Neigung zur Zersplitterung der Kraft gepaart. Für diese Vorstellung nehme ich nicht einmal die Bezeichnung als Hypothese in Anspruch, weil ich keine einleuchtenden Beweise dafür habe, sondern gebe sie nur als bildlichen Ausdruck dessen, was mir über den Werth unserer gegenwärtigen Hyphomyceten- und Mucor - Gattungen vorschwebt. Gar manche Art, ja sogar Gattung, der fleissigsten Forscher in diesem Gebiete, fanden spätere eben so emsige Mycologen nicht mehr , dafür aber zahlreiche neue Formen, mit denen es ihren Nachfolgern häufig eben so gehen dürfte. Alles dieses, nebst meiner folgenden jüngsten Wahrnehmung des untermischten Vorkommens verschieden gebauter Hyphomyceten, gibt reich- lichen Stoff zum Nachdenken , bis irgend ein günstiger Zufall über das Walten der Natur in dieser mikroskopischen Welt mehr Licht ver- breiten wird. Blätter von Salix aurita Willd. , welche im Juli auf der Unterseite einer Alphitomorplia gleichende , jedoch vor der Hand im Innern nur aus Zellen, ohne eine Spur von Schlauch- oder Sporenbildung, bestehende Pilzchea hatten, legte ich an einer schattigen Stelle des Gartens so auf die Erde, dass sie, ohne gedrückt zu werden, durch ein bedeckendes Dachziegel- stück gegen das Wegwehen gesichei't waren, um die endliche Entwicklung der Pilzchen später zu beobachten. llycologische ßeobaclitungen. 119 Die Fülle anderer Arbelt war Ursache, dass ich mich erst nach Mitte Dcccmber wieder an diese Blätter erinnerte und sie untersuchte. Von den ursprünglichen Pilzchen war jede Spur verschwunden , aber die Unterseite der Blätter mit einem überaus zarten, kaum bemerkbaren Anfluge weisslicher Schimmelfädchen, welche — meist liegend — die Härchen des Hlattfilzes bewohnten und sehr locker verbanden, besonders in der Nähe der Hauptrippe, bedeckt. Die mehrtägige Untersuchung zeigte, dass hier vier, sehr verschieden gebaute Schimmel unter einander gemischt wohnten, die man — â–  den ersten ausgenommen — nur bei starker Vergrösserung von einander zu unter- scheiden vermochte, und zwar : a) Ein überaus kleines, aber zierliches JfWo§tosfi€friw»n» Die Hyphen stiegen, getrennt von einander, aus dem fädigen, kriechenden My- celium senkrecht in die Höhe, zertheilten sich bald baumförmig in Halb- kugelform und trugen an jeder Zweigspitze eine sehr kleine, kugliche, weisse, unter Wasser durchscheinende Spore. Dieser Pilz, welchen ich nur an einer einzigen Stelle antraf, bildete ein Raschen von einer Linie im Durchmesser und war durch die weissere Färbung auch mit freiem Auge von den übrigen gut unterscheidbar. h) Eine unregelmässig, stellenweise jedoch fast quirlförmig verzweigte, liegende, sehr zarte JJloniiia , deren Mycelium , in Gestalt angehäufter Zellchen, die Blatthärchen, doch auch die Blattfläche zwischen diesen be- wohnte. Sporen klein, oval, weiss, unter Wasser hyalin, mit auffallend starken Contouren, mitunter lange Ketten bildend. c) Ein Spowatfichtttit (im Sinne Bonorden's so wie alle übrigen) mit etwas kleinern, cylindrisch-ovalen , weissen ,_ wasserhellen Sporen, deren Hülle sehr zart war. d) Ein DipIoSiiOti'it^m mit einem aus Zellchen wie bei h) beste- henden, die Härchen bewohnenden Mycelium und sehr grossen zweitheiligen, an den Astspitzen einzeln oder bis zu fünf beisammen sitzenden Sporen. Der untere Theil der letztern war im Bogen kegelförmig, der obere, kürzere halbkugelig; die Mitte eingeschnürt; der Rand wasserhell, der benetzte Kern unterm Mikroskope durchscheinend und gelblich , obschon die Sporen selbst weiss waren. h)^ c) und d) wachsen zwischen einander vermischt und alle haben liegende, doch gar nicht dicht verflochtene Hyphen. Hier sind nun vier Gebilde, wovon jedes in anderer Weise die Sporen erzeugt, welche sich ihrerseits wieder recht gut von einander unterscheiden lassen, abgesehen davon, dass jene von d) die übrigen an Grösse so sehr 120 Schulzer v. Müggenburg: Mycologische Beobachtungen. übertreffen; und doch konnte ich mich beim Untersuchen nicht des Ge- dankens entschlag^en, dass alle nur einer Gattung angehören; aber ent- scheiden, welche davon die Normgattung ist, vermag ich nicht, da die sorgfältiuste Aufmerksamkeit mir hiezu keinen Anhaltspunkt bot. Vielleicht am Ende gar keine davon, und alle mit einander sind nur verkümmerte Gestalten einer nicht gesehenen fünften Gattung?! lieber in derGefaiigenschaft geboriie Jungen von Salamandra unaeulosa Laur. Nach Mittheilungen von Herrn Dr. Richter und Dr. Steindachner. Voa G. Ritt. V. Frauenfeld. Vorgelegt in der Sitzung vom 3. Februar 1864. J-ch hahe in der Versammlung' am 7. Mai 1862 bei Gelegenheit der Mit- theilung, dass Herr Custos Freier in Triest über das Gebären eines Sala- manders eine Notiz eingesendet, erwähnt, dass mir auch hier solche Nach- richten zukamen , über welche ich nun, nach den mir übergebenen Auf- zeichnungen, die ich nicht ohne Interesse glaube, berichte. Herr Dr. Richter theilt mir Folgendes mit: „Am 22. September 1861 fing ich in Reichenau einen Salamander, welcher den ganzen Winter hindurch , ohne dass ihm besonders Nahrung gereicht wurde, im Aquarium lebte. Er war meist unter Moos versteckt und kam nur bei Regenwetter auf längere Zeit zum Vorschein. Im Februar 1862 bemerkte ich, dass er beinahe immer mit der hinteren Körperhälfte im Wasser sass und sein Körperumfang täglich grösser wurde. Am 20. und 21. Februar brachte er 28 Junge lebend zur Welt, die aber sämmtlich bald starben. Das alte Thier blieb gesund und nahm als Nahrung öfter Stuben- fliegen, die es mit ziemlicher Geschicklichkeit erhaschte. Den Sommer über blieb es allein; im October 1862 gab ich jedoch noch 3 Salamander in's Aquarium. Von diesen 4 Thieren ging eines noch im Herbste desselben Jahres, eines im August 1863 und ein drittes Anfangs November zu Grunde , so dass nunmehr abermals nur eines übrig blieb. Dieses begab sich heuer im Jänner wieder öfter in's Wasser, obwohl das- selbe zu dieser Zeit sehr kalt war -, ja es bedeckte sich dasselbe am 17. Jänner, Bd. XIT. Abhandl. 16 122 G. V. Frauenfeld: WO der Salamander so mit dem halben Körper im Wasser sass, mit einer finß;erdicken Eiskruste, wodurch derselbe ganz festgefroren war. Trotzdem befand er sich, als das Eis geschmolzen war, ganz wohl, und yerblieb im Wasser, bis er am 21. Jänner, im Laufe des Vormittags, 20 — 21 Junge zur Welt brachte, yon denen 5 den ersten Tag starben. Am 26. Jänner fand ich den alten Salamander todt unter den Steinen im Wasser liegen. Die noch übrigen Jungen befanden sich ganz wohl, ohne dass sie Nahrung bekamen 5 am 28. gab ich ihnen etwas gekochtes Fleisch, ob sie dayon gefressen, kann ich nicht sagen. Ich füge noch hinzu, dass ich bereits am 31. December 1863, zwei etwa 16'" lange Salamander sah. Mit Bestimmtheit erkenne ich j^egenwärtig nur einen. Er hat an Länge wenig zugenommen, zeichnet sich durch län- gern und breitern Kopf aus, als die später geborenen , auch begibt er sich öfter an die Oberfläche des Wassers, um Luft zu schöpfen." Herr Dr. Richter vermag nicht anzugeben, ob der Salamander, welcher diese letzten Jungen brachte, derselbe sei, der im Frühjahre 1862 geboren hatte. Soviel geht jedoch mit Bestimmtheit daraus hervor, dass die Begattung in der Gefangenschaft stattgefunden haben musste, dass die Trächtigkeit, die bei diesen Thieren so höchst auffallend über den Winter hinaus währt, eine sehr lange Dauer habe, sowie, dass der Salamander stets vivipar ist, also in jeder Beziehung eine von Fröschen und Tritonen ganz verschiedene Entwicklungsweise zeigt. Rusconi in seinem Meisterwerke über den Erdsalamander glaubt die Begattungszeit in den Monat Juli zu setzen, und demnach eine Tragzeit von 8 Monaten anzunehmen, wobei er bemerkt, dass er die Embryone schon in der Mitte October so entwickelt fand, wie sie im April geboren werden. Diese lange Dauer scheint sich nach Umständen bedeutend zu ver- kürzen, namentlich wenn der Winterschlaf des Thieres verhindert wird, so dass die schon nach 10 — 12 Wochen vollständig entwickelten Embryonen schon mit Eintritt des Winters zur Welt kommen, wenn sie nicht einen Winterschlaf im Mutterthier mitzumachen haben. Was die Jungen betrifft, von denen ich 2 hier lebend vorzeige, so sind dieselben bei der Geburt schon 1 Zoll lang- (gegenwärtig 30"â„¢)j beiderseits am Halse mit 3 Kiemenstrahlen versehen , wovon der mittelste der längste (2"i'^), der oberste nächste am Körper etwas ausgebreitet ist. Diese 3 walz- lichen Zapfen sind mit feinen Strahlen kammartig besetzt, und zwar der unterste kleinste beiderseits mit 4, der mittlere mit 6 solchen Fasern. Der oberste trägt am Rande seines verbreiterten Endes 12 — 14 derselben. Der Schwanz ist mit einer flossenartigen Haut ähnlich wie die Aale umgeben, wodurch die Thierchen mehr den Tritonen ähneln. Diese beginnt am Rücken 5mm. yoi- den Hinterbeinen lind erstreckt sich unterhalb bis zum After. Ihre Farbe ist oberhalb schmutzig lehmgelb, dicht mit feinen schwarzen Pünktchen besetzt, die vorzüglich an dem Ruderschwanze sich zu schwarzen Flecken VchcT Salamandra maculosa Laiir. 1 CO gruppiren. Die Wurzel der 4 Beine ist hellgelb ungclleckt. Die ganze Unter- seite bleich oline Punkte. Sie liegen ziemlich ruhig am Boden des Gefässis, in welclieni ich sie halte. Ich füttere sie mit zerriebenen Ameiseneierii und Fleischfaserclien, was sie gierig fressen. Ich bemerkte bisher nicht, dass sie das Wasser vt-rliessen, um die vorbereitete trockene Stelle aufzusuchen. Nur im altern nicht ganz frischen Wasser scheinen sie Unbehagen zu fühlen, da sie dann meist auf der Oberfläche des Wassers schwebend bleiben. Am dem grösseien Exemplare von 30'^°^- Länge, unzweifeliiaft eines der von Herrn Richter erwähnten zwei früher gebornen sind schon sämmt- liche Kieraenfasern verschwunden, und nur mehr die drei Stämme als kurze stumpfe Zapfen vorhanden. Ich bedaure, dass Herr Richter nicht genau die Zeit der Geburt dieses Individuums kennt , denn auch Jiier, wie sich später unten noch ergeben wird, scheinen bei der Entwicklung hinsichts der Dauer Differenzen stattzufinden. Rusconi zeichnet ein Junges nach 70 Tagen noch mit vollen Kiemenbüscheln, während das vorliegende sie schon in kürzerer Zeit scheint verloren zu haben. Nicht uninteressant ist, dass das Thier vom Einfrieren nicht besonders litt , wie diess überhaupt bei den Dipnoen der Fall scheint. Ich hatte einmal ein paar Laubfrösche über Nacht vor dem Fenster vergessen, wo eine unerwartete plötzliche Kälte von 7*' eintrat. Der eine Frosch hatte sich in's Wassergefäss retirirt, und war daselbst dicht eingefroren, so dass nur % — 3°^"'- um ihn herum noch Wasser war. Der zweite hatte sich in die Erde verkrochen. Ich brachte das Gefäss in''s geheizte Zimmer, avo der im Wasser eingefrorene Frosch, nachdem das- selbe aufthaute, alsogleich munter heraussprang, während der andere durch die Kälte weit mehr afficirt und gegen den raschen Wechsel viel empfind- licher, mehrere Tage lang kränkelte. Eine zweite Notiz über denselben Gegenstand erhielt ich von Herrn Dr. Steindachner in Folgendem. „Im Februar 1862 erhielt ich ein trächtiges Salamanderweibchen, welches nach kurzer Zeit in einer Nacht zwölf Junge in's Moos ablegte woselbst diese zu Grunde gingen. Als ich demselben eine Schale mit Wasser in's Behältniss gab, benützte es diese und gebar 3 Stunden hindurch ein paar Junge in jeder halben Stunde und am nächsten Tag wiederholte sich dieser Vorgang. Von diesen Jungen fütterte ich 20 Exemplare S'/, Monate lang mit kleinen Stückchen Regenwürmer, welche ich auf eine Nadel spiesste und im Wasser hin und her bewegte, wornach sie gierig schnappten , wohl in der Meinung, dass es lebende Thiere waren. Gegen Mitte des dritten .Monats suchten sie aus dem Wasser herauszukommen und hielten sich fast immer auf einem kleinen Sandhügel in der Mitte des Gefässes auf, verloren all- mälig die Kiemen und wurden zugleich so gefrässig, dass ich sie nicht mehr hinreichend mit kleinen Regenwürraerstücken füttern konnte und sie sich 124 G. V. Frauenfeld: Ueber Salamandra maculosa Laur. einander auffrassen. Eines Morgens fand ich statt 17 nur 10 Junge, am folgenden nur mehr 5, später nur noch 3. Die kleineren wurden yon den grösseren verzehrt. Eines dieser 3 erübrigten fütterte ich ein volles Jahr hindurch, wo es eine Grösse von 3 Zoll erreicht hatte." Aus dieser Mittheilung ist vorzüglich die räuberische Gefrässigkeit bemerkenswerth, die mir von dem Erdsalamander bisher wohl nicht bekannt â– war. Wie lange diese währt und ob sie nur auf die Jugendzeit beschränkt ist, ist unbekannt. Ausgewachsene habe ich stets unbedenklich zusammen- gegeben, und es ist mir nie vorgekommen, dass diese sich angefallen, wäh- rend eine gleiche mörderische Gefrässigkeit den Tritonen eigen ist, die sich untereinander, so wie die verschiedenen Arten wüthend anfallen und auf- fressen. Namentlich ist T. cristatus ein grimmiges Raubthier und neben ihm der kleinere schwächere Tr. taeniatus nicht zu erhalten. Auch die Grösse, welche das von Herrn Dr. Steindachner gezogene Thier nach einem Jahre erlangte, darf nicht unerwähnt bleiben. Eusconi gibt ihnen ein äusserst langsames Wachsthum und glaubt, dass sie erst nach 8—9 Jahren fortpflanzungsfähig werden. Das von ihm abgebildete zweijährige Thierchen hat erst 2% Zoll Länge. Die Ausgleichung dieser Differenzen muss weiteren Beobachtungen überlassen bleiben. Ueber den aus ihren Hautdrüsen secernirten milchigen Saft fehlen wohl noch erschöpfende Versuche, um dessen Schädlichkeit hinreichend zu ermitteln. Auch Albini's Beobachtungen in unsern Verhandlungen sind viel zu summarisch. Rusconi gab davon einem Sperling, einem Frosch und einem Salamander, Der Sperling starb nach einer Minute, der Frosch nach einer Viertelstunde, der Salamander blieb unbeschädigt. Ich selbst verlor einen Kolkraben, der einen solchen Salamander verschluckt, aber aLogleich wieder ausgespieen hatte, binnen einer Viertelstunde. Oken erwähnt, dass Kinder starben, die aus einem Brunnentroge getrunken hatten, in welchem Sala- mander waren. Ein Blick auf die pflanzeiigeogTafisclien Terliältnisse Galiziens. Von Dr. Franz Herbich^ Vorgelegt in der Sitzung yom 3. Februar 1864. Di 'ie Reichhaltigkeit der Flora von Galizien und der Bukowina, welche letzterealseinNordkarpathen-Land in phytographischerBeziehung-yon ersterem nicht getrennt werden kann, ist nicht nur aus der grossen Ausdehnung dieser Landstriche zu erklären, sondern sie findet ihren Grund hauptsächlich in der Bodenbedeckung, in der Erhebung des Bodens über die Meeresfläche und in der Mannigfaltigkeit der geologischen Verhältnisse. Die Karpathen bestehen zwar grösstentheils aus Sandstein, doch treten auch grössere und kleinere Gruppen anderer Formationen auf, deren grösste und wichtigste die Tatra ist, diese hat die grösste Ausdehnung und besteht theils und vorzugsweise aus Granit- und den (in botanischer Beziehung sehr reichhaltigen) Kalk-Alpen, auch befinden sich in dieser Gruppe die höchsten Kuppen der zu Galizien gehörigen Karpathen-Kette. Die Pieninen oder das Pienineu-Gebirge, dessen ich schon in meinem „Additamentum ad Floram Galiciae" im Jahre 1831 erwähnte, und über dessen Flora ich in meinem „Ausfluge in die galizischen Karpathen des Sandecer Kreises" (Flora. Regensb. bot. Ztg. 1834) Bericht erstattete, be- findet sich wie die Tatragruppe im Sandecer Kreise an der Grenze von Ungarn zu beiden Seiten des Dunajec; am Fusse dieser Gebirgsgruppe liegt der Marktflecken Kroscienko. Es besteht aus Kalkstein und ist ohngeachtet der geringen Ausdehnung und Höhe über der Meeresfläche (die höchste Kuppe erreicht nur 3482') wegen der reichhaltigen und eigen thümlichen subalpinen Flora sehr bemerkenswerth. Gegen Szczawnica und Szlachtowa 126 Dr. Fr. 11 erb ich: hin reihen .sicli an diese Gruppe einige Trachyt-Berge, die jedoch keine Spur einer eigenthümlichen Flora zeigen. Die durch den Jasloer- und Sanoker Kreis sich hinziehenden Kar- partlien '), welche die Krummholz-Region nicht erreichen, bind grössten- theils bis auf die höchsten Kuppen mit Nadelwäldern bedeckt und wurden bis nunzu in botanischer Hinsicht sehr wenig erforscht. Im Samborer Kreise erhebt sich der karpathische Hauptrücken wieder in die Krunimholzregion, setzt sich in derselben Höhe auch in den Stryer und Stanislawower Kreis fort, senkt sich mehr östlich tief herab und steigt endlich im Kolomeaer Kreise in der mächtigen Gruppe der Czerna-Hora (pokutischen Alpen) höher an. Die höchsten Kuppen der Czerna-Hora überragen die Region des Krummholzes, die meisten erreichen dieselbe, obwohl auf dem von hier bis an die Grenze der Bukowina fortlaufenden Rücken auf der galizischen Seite kein Krummholz zu finden ist. Was die im Hauptrücken der bukowinaer Karpathen befindlichen Kuppen betrifft, so erreicht keine die Region des Krummholzes bis zur Glimmerschiefer-Alpe Zapul, welche sich bei Kirlibaba befindet. Obgk'ich der grösste Tlieil der Karpathen der Bukowina aus Sand- stein besteht, so zeigen die in Süden gelegenen, wo sich auch die höchsten Kuppen dieses Landes befinden, eine sehr grosse geologische Abwechslung und Verschiedenheit. Jener kleine Rücken, der sich an der bereits ge- nannten 5100' M. H. reichenden Alpe Zapul anreihet und am Zibou-Flusse bis an die Ufer der Bistritza zieht, besteht so wie der am linken Ufer dieses Flusses befindliche niedere Bergzug grösstentheils aus Kalkstein. Die am rechten Ufer befindliche und bis in das Dorna-Thal reichende, be- steht aus Glimmerschiefer und erhebt sich mit dem mit Krummholz be- wachsenen Sochard zu der beträchtlichen Höhe von 5000'. Der gegen die moldau''sche Grenze im Szara-Thale befindliche Zug erreicht den höchsten Punkt an der siebenbürg'schen Grenze, besteht aus Glimmerschiefer und endet mit der Trachit-Gruppe am Lukacz und Pietrile- Rosch, deren Flora aber eben so wenig ausgezeichnetes darbietet, als die des Dzunialeu^), der höchsten Kuppe des Landes (5500'). Die in botanischer Beziehung reichhaltigsten Kuppen der bukowinaer Karpatlien sind die beiden an der moldau'ichen Grenze bei Kimpelung ge- legenen Kalk-Alpen Rareu und Pietrile-Domnei, welche mit Recht der sub- alpine Garten der Bukowina genannt werden können. — Die bei Posiorita •) Vom Flusse Poprad an nach Osten bis in die Bukowina bestehen die nördlichen Abhänge der Karpathen vorherrschend aus verschiedenen Sandsteinen, zwischen denen sich oft graue Mergelschiefer mit Fucoiden, braune sehr bituminöse Schiefer, wie auch graue und rothe fette Thoae finden. Dagegen sind Kallvsteine verhültnissmässig seilen. =') Der Glimmerschiefer herrscht auch in den Bergen zwischen Pozorita und Jacobeni, zu welcher Gruppe auch der Dzumalen t-eliört, bis in's Kolben Thal. In dem Glimmerschiefer streichen einzelne Kalk- lager, so wie unzusammeuhängende Lager von schwarzem Kicselscliiefer, Chlorilschiefer und Hornblende- schiefer, östlich von Pozorita besteht der Berg Wanzin aus Granit und Gaeiss. Pflanzcngcografisrlic VorliäKnisse Galizions. 12<' im Tliale der Moldawa befindlichen Berge bestehen aus Kalk und Clininier- schiefer und bei Briasa tritt auch Gahhro hervor. Die im Norden von Galizien, von Westen nach Osten sich hinziehende 50 Meilen lange Ebene besteht theils aus weit ausgedehnten Flugsand- flächen und ist mit sumpfigem Torf und Moorland und mit trockenen und sumpfigen Wäldern bedeckt; die zahllosen stehenden Wässer beherbergen eine grosse Anzahl von Wasserpflanzen. Im Krakauer Gebiete, welches in der nördlichen Sandebene liegt, erheben sich aber an beiden Weichselufern Jm-akalk-Hügel , die am rechten Ufer als kahle dürre mit kärglicher und verkümmerter Vegetation bekleidete Anhöhsn erscheinen. Jene aber am linken Ufer erreichen an manchen Punkten eine ansehnlichere Höhe ^) und bilden in getrennten Gruppen, von Bächen durchflössen mit gemischten Laub- und Nadelwäldern bewachsene kurze Höhenzüge, die eine reichhaltige Flora, merkwürdigerweise mit subalpinen Pflanzen, beherbergen. Das die Mitte des Landes durchziehende Gebiet besteht theils aus bewaldeten Hügeln und niederen Bergen, grösstentheils aber aus Ebenen und Anhöhen mit cultivirtem Boden; es ist mit vielen aus dem niedern Gebirge entspringenden Bächen und Flüssen durchzogen und bewässert, reichhaltig an Feld-, Wiesen- und Hiigelpflanzen, und auch die Waldflora ist zahlreich vertreten. Stehende Gewässer, so wie Torf und Moorsümpfe von grösserem Be- lange befinden sich im Samborer Kreise in der Gegend von Komarno; doch ist dieser so grosse und ausgebreitete Landstrich zumal in den Kreisen von Sanok und Sambor in botanischer Hinsicht kaum erforscht. Was die geo- logische Unterlage betrifi't, so besteht das in der Mitte des Landes zwischen der Ebene und dem eigentlichen Gebirge gelegene Bergland in dem west- lichen Theile des Landes vorherrschend auch aus Sandsteinen und Schiefern der Karpathen-Forraation, an welche sich am nördlichen Fusse nur ver- einzelte Parthien von tertiären Thonen und Sandsteinen legen. Hieher gehören z. B. die tertiäre Salzbildung von WieUczka und Bochnia, die tertiären Thone bei Podgorze und Krakau , wie auch ähnliche Gesteine bei Trzciaiia und Rzeszow. Weiter nach Osten werden die tertiären Thone der Steinsalzformation immer mehr herrschend und ziehen sich, mit Sand und Sandstein wechselnd, bis an die moldauische Grenze. Die geolog'ische Unterlage Podoliens ist auf österreichischer Seite ein grauer Kalkstein der Uebergangsformation, auf welchem alter rolher Sand- stein und auf diesem kalkige und sandige Gesteine der Kreideformation liegen. ») Die höchste aus Jurakalk bestehende Kuppe der nächsten Umgegend von Krakau Dämlich der Berg So-winiec in Wola Justowska erreicht i85 Wiener Klafter, weiter westlich die Berge bei Kleszczow 196 und bei Rybna 201 Wiener Klafter. Der westliche Theil des Krakauer Gebietes besieht in seinen höheren Partien aus Muschelkalk , welcher bei Ostreinica 250 Klafter, bei Ptoki 222 Klafter erreicht, in den tieferen Partien dagegen aus der Steinkohlenformation. Grosse Flugsandflächen treten besonders in der Gegend von Jaworno und Szezalkowa hervor. 128 Dr. Fr. Herbich: Hierauf ruhen tertiäre Sandsteine und Kalke, an vielen Stellen Gips- lao-er und die oberste Decke bilden mächtige Lehniabiagerungen. Die im Osten von Galizien befindliche podoiische Hochebene , welche die Kreise von Tarnopel, Czortkow, Lemberg und Brzezany und nur zum Theile den Zolkiewer, Zloczower, Kolomeaer und Stanislawower Kreis und die nördliche Bukowina durchzieht, tritt uns im Tarnopoler und Czortkower Kreise als eigentliches Steppeniand entgegen, indess der übrige Theil dieses Hoch-Plateaus mehr oder minder bewaldet erscheint. Dieses Gebiet und besonders das eigentliche Steppen-Plateau ist es, welches botanisch am wenigsten erforscht ist, da diese reizlose, durch die Sommerhitze versengte Ebene mit den im Sommer austrocknenden kleinen Bächen eine sehr geringe Ausbeute darzubieten scheint, und die hohen steilen, schroffen und an vielen Orten unersteiglichen Ufer des Dniester, des Sbrucz, Sereth und Stripa höchst mühsam zu durchforschen sind. Diese Gegend kann nur von Männern erforscht werden, welche ihren bleibenden Wohnsitz in ihr haben, um die Forschungen mehrere aufeinander folgende Jahre fortsetzen zu können. Der Ausflug eines Botanikers aus entfernten Gegenden wäre von höchst geringem Erfolge. Was die Erhebung des Bodens über die Meeresfläche betrifft, so steigt dieser von dem niedersten Punkte des Landes bei Onuth von den Ufern des Dniester, welcher hier das Land verlässt und an der Grenze zwischen Po- dolien und Bessarabien dem schwarzem Meere zufliesst , von 254' M. H. in den pokutischen Alpen am Pop-Iwan auf 6200' und in den Granit-Alpen der Tatra auf der Kuppe der Swiednica auf 7100' M. H. an. Diese hier in Kürze angeführten Momente sind es, welche die Reichhaltigkeit dieses in botanischer Hinsicht merkwürdigen Landes begründen, in dessen Mitte sich zwei verschiedene Floren , nämlich die deutsche und die podoiische begegnen. Eine Uebersicht der diese Flora charakteristisch bezeichnenden Pflanzen, wird dieses deutlich machen; ich führe daher hier zuerst jene in Galizien und der Bukowina wildwachsenden Pflanzen der Niederungen an, welche die Meereshöhe von 4000' nicht übersteigen, und zweitens die vor- züglichsten derjenigen, welche von der Krummholz-Region oder von 4400' in die Region der Alpen bis 7000' M. H. steigen. Zu den ersteren gehören : Elymus arenarius L., Psanma arenaria R. Seh., Eragrostis poeoides P. B., Sesleria riyida Heufj., Melica altissima L., Uierochloa australis R. Seh., Scirpus triqueter L., ScJwenus ftrrugineus L. , Carex cyperoides L., C arenaria DC, C. limosa L., Cladium Mariscus R. Br., Cyperus fia- vescens L., Äsparagus tenuifolius Lamk. , Muscari pallens Fisch., Sali- cornia herbacea L. , Kochia scoparia Sehr ad., Atriplex latifolia ß. salina Koch, Statice Armeria L., Stenactis beUidiflora A. Br.j Aster salignus Willd., Senecilis glauca G ärtn., Crepis foetida L., Crepis sibirica L., Podospermum laciniatum DC, Villarsia nymphoides V ent.^ Salvia nutans W. K., Scutellaria lupulina L., S. altissima L., liydrocotyle vulgaris L., Pflanzengeografisclic Verliältnisse Galizieiis. 129 Ajvga Z/aoimanm* Ben th., Ceratocephalus orthoceras DC, Elshohia crhtata Yf \\\ di.^DelpliiniumhyhridumVfiWdi.^ Älyssum saxatile !>., Phlomis tuherosa L., Nuphar pumilum Smilh., Aldrovanda vesiculosa Monti, Alsine grami- nifolia Blaff, Gvpsophila altissima L., Dianthus serotinus W. K., Silene dichotoma Ehrh. , S' Pseudo-Otites Bess., Hibiscus ternatus Cavanill,, Acer tataricum L., Euphorbia falcata L., E. Gerardiana Jacqu., Linum flavum L., L. austriacum L., liadiola linoides Gmel., Circaea intermedia Ehrh., Waldsteinia geoides WiWA., Crataegus nigra W.K.^ Oxytropis ' pilosa DC,, Astragalus Onobrychis L., A. austriacus Jacqu. , Lathyr-us hirsutus L., L. NissoUa L. Von den oben angeführten Pflanzen (welche von der Region des Krummholzes bis auf 7000' M. H. Torkommen) nenne ich folgende: Sesleria disticha Pers., Carex atrata L., Juncus triglumis L. , Lloydia serotina Salisb., Pinus Mughus Scop., P, Cembra L., Alnus viridis DC. , Salix reticulata L., S. herhaccaJ^.^ Oxyria digyna Cam'p.^ Erigeron uniflorum h.^ Gnaphaliuni carpathicum Wahbg., Achillaea lingulato W. K., Senecio car- wz'oZzms Willd,, Saussureapygmea^^gl.^ Leontodon Tara^aci Wil Id., Gen- tiana frigida^ G. glacialis Vi 11., Eritrichium nanum Sehr ad., Veronica petraea Bgt., V. aphylla L., Pedicularis versicolor Wahbg., Androsace obtusifoliaLi.^ Primula minimah., Rhododendron myrthifoliuni Seh. etKotsch, Pupleurum ranunculoides L. , Laserpitium alpinutn W. K., Gaja simplex Gaud., Saxifraga luteo-viridis Seh. et Kotsch, S. ajugaefoUa Wbg., S. oppositifoUa L., &• carpathica Rchb., S. cernua L.^ Chrysosplenium glaciale Fuss., Ranunculus Thora^ M. rutaefolius L., R. glacialis L., Arabis ovi- rensis Wbg., Cochlearia officinalis L., Dianthus glacialis L., Geurn reptans L., Phaca frigida L., Ph. astragalina DC. Aus den bestehenden botanischen Werken und dem hier Angeführten ist wohl die Reichhaltigkeit der Flora von Galizien ersichtlich , da aber noch grosse Landstriche nicht erforscht sind, so bleibt es die Aufgabe, in verschiedenen Gegenden Pflanzensammlungen zu veranstalten, genaue Be- obachtungen aufzuzeichnen und diese Wahrnehmungen der Oeffentlichkeit zu übergeben. Auf Grundlage meines langjährigen Aufenthaltes in Galizien und des oftmaligen Wechsels meines Wohnortes und der bei dieser Gelegenheit ge- machten Sammlungen und Beobachtungen, habe ich eine geographische Skizze über die Wälder in Galizien geschrieben, und eine zweite über die Ver- breitung der in Galizien und der Bukowina wild wachsenden Pflanzen, welche beiden Schriften in den Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien (Jahrgang 1860 und 1861) veiöftentlicht wurden, und hiedurch die ersten Linien zu einer Pflanzengeographie des Landes entworfen, wobei mich meine verehrten Freunde Herr Carl Hölzl, Herr Pastor Gustav Zipser, Herr Kreisarzt Dr. Zacherl und Herr Magister Pharmaciae Her- Ud.ilV. AbhaDdl. 17 130 Dr. Fr. Herbich: mann Lenz mit reichhaltigen Pflanzensendungen unterstützten, wie ich dieses bereits früher mit Dank erwähnte. In dem erwähnten Versuche habe ich bei jedem Pflanzengebiete ein Verzeichniss der in demselben vorkommenden Pflanzen beigefügt, jedoch be- merket, dass es die Aufgabe künftiger Forschungen sein wird, meine Fehler zu verbessern und durch fortgesetzte Beobachtungen und Wahrnehmungen ein umfassendes Bild zu entwerfen. Während meines mehrjährigen Aufenthaltes in Krakau gelang es mir, mit mehreren wissenschaftlichen Männern in Verkehr zu treten und wieder- holt aus verschiedenen Gegenden Pflanzensammlungeu zu erhalten, und zwar aus dem Zloczower Kreise vom Herrn Kaufmann Ernst Kloeber, aus dem Samborer Kreise von Herrn Professor Adalbert Ko^minski und Eduard Hückl, aus dem Stryer Kreise von Med. Candidat Herrn A.Loyka^ auch habe ich die Pflanzensammlung des Herrn Professor Adalbert Jablonski aus den Flugsand-Gegenden des Rzeszower und Przemysler Kreises, so wie jene der Herren Professor Dr. Johann Janota und Dr- Joh. Kowalczyk theils aus den Beskiden, theils aus den Alpen der Tatra stammenden, ein- gesehen. Mein unermüdlich fleissiger Freund und getreuer Begleiter auf meinen Excursionen im Krakauer Gebiete, Herr Anton Rehmann, Lehr- amts-Candidat, theilte mir seine Ausbeute von den Central-Karpathen und der Babia Gora mit, ebenso erhielt ich von Herrn Med. Dr. Bosniacki aus diesen Gebirgen und den Pieninen freundliche Sendungen. Auch aus dem Tarnopoler Kreise erhielt ich von Herrn Magister Chirurgiae, Johann Schenker, getrocknete Pflanzen, für welche Sendungen und Mittheilungen ich mich zu freundlichem Danke verpflichtet fühle. Aus einem so reichhaltigen Materiale sollte man allerdings ein grösseres Resultat erwarten, allein mein hohes Greisenalter und meine lang- jährigen krankhaften Leiden hindern mich, an einer umfassenderen Arbeit, und ich beschränke mich in diesen wenigen Blättern einige^für die Flora von Galizien neue oder sonst interessante Pflanzenarten anzuführen. Bei der Mehrzahl der hier angeführten Pflanzen, von welchen bis nunzu nur wenige Fundorte bekannt waren, habe ich alle mir bekannt gewordenen noch nicht publicirten Standorte angegeben. So klein auch dieser Beitrag ist, so denke ich den Freunden der Botanik überhaupt, und insbesondere jenen Botanikern, welche sich mit der Pflanzengeographie von Galizien beschäftigen, einen er- wünschten Dienst geleistet zu haben. Elymus arenarius L. Häufig auf der Flugsandebene des Przemysler und Rzeszower Kreises und an den San-Ufern (Prof. Jablonski). Wahr- scheinlich verwildert. Ich weiss, dass er im Jahre 1828 auf der Herrschaft Sasow im Tarnower Kreise als Bindemittel des Flugsandes gebaut wurde. Elymus europaeus L. Zahlreich auf der Magura im Sandecer Kreise bei Krynica in Holzschlägen (Dr. Janota). Poa dura Scop. Bei Zaleszczyki am evangelischen Friedhofe und in Tarnopol (Pastor Zipser), PflaiizengcografiscliC Verliältniäse Guliziens. 131 Psamma arenaria Roem. Schult. Im Zloczower Kreise im Flug— sande bei Brody (HeiT Kloeber). Carex humilis Leyss. Auf grasigen Anliölieu im Czoitkower Kreise bei Niwra und Germakowka am Sbrucz (Herr Lenz). Scirpus Tabernaemontani Gmel. Im Czortkower und Stiyer Kroise (Pastor Zips er); im Stanislawower Kreise und iu der Bukowina (Herbi cli); im Kolomeaer Kreise (Dr. Zach er 1); im Zloczower Kreise (Herr Kl oeber); Wahrscheinlich in ganz Galizien A^erbreitet. Cladium Mariscus li. Br. Im Zloczower Kreise bei Brody in Wasser- gräben und Sümpfen (Herr Klo eher). Cyperus ßavescens L. Im Tarno^werund Rzeszower Kreise (Herb ich) im Zloczower Kreise (Herr K 1 o e b e r) ; im Taruopoler Kreise (Prof. S z u 1 a k) ; im Stryer Kreise (Herr Lojka); im Samborer Kreise (Prof. Kosminski). Kommt in der Bukowina und im Stanislawower Kreise nicht vor, scheint auch im Kolomeaer Kreise zu fehlen, Friiülaria Meleagris L. Im Stryer Kreise bei Gelsendorf (Pastor Zipser); im Kolomeaer Kreise (Dr. Zacherl). Allium acutangulum Sehr ad. Im Bochnier Kreise bei Podgorze auf nassen Wiesen in den muldenartigen Vertiefungen auf den Krzemiaki übei- all massenhaft (Herb ich). Ohne Zweifel haben Besser und Zawadzki Ä. fallax und Ä. acutangulum, confundirt, denn A. acutangulum (= A. an- gulosum Bess. Prim.) kommt nie in ^^colUbus apricis''' vor, wie Besser angibt. Allium fallax Don. Im Zloczower Kreise auf Kalkhügeln bei Pod- horce (Herr Kloeber); im Kolomeaer an den Dniester-Üfern (Dr. Zacherl). A. angulosum Herb. Buc. p. 73. Dieses Allium, welches ich irrig für A. angulosum hielt und erst in Krakau richtig zu erkennen Gelegenheit hatte, da hier auch A. acutangulum Schrad. so häufig wächst, sammelte ich in den Jurakalkhügelu um Krakau in den Pieninen im Sandecer Kreise, im Czortkower Kmse und der Bukowina, wo es bis 4200' M. H. unter dem Krummholze vorkommt. Crocus hanatieus Heuff. C. vernus Zaw. En. n. 56. Herb. Buc. p. 81. Im Kolomeaer Kreise auf Waldwiesen bei Jablonow und Pystin (Dr. Zacherl); im Czortkower Kreise bei Niwra und Germakowka am Sbrucz (Herr Lenz). Gymnadenia cueuUata Rieh. In Nadelwäldern des Zloczower Kreises bei Brody an der Wolhynischen Grenze sehr häufig (Herr Kloeher). Ophrys myodes Jacq. In der Bukowina im Thale des grossen Sereth, auf Bergwiesen in den Karpaten bei Lopuschna und Pursukeu (Pastor Zip s er). Spiranthes autumnalis Rieh. Im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Kloeber). Potamogeton fluitans Roth. Im Krakauer Gebiete an der Grenze von Schlesien im stehenden Wasser au der Przemsza (Herr Rehmann). 17* 132 Dr. Fr. Herbicli: Potamogeton lucens y. acuminatus Rchb. In Tümpeln und stehenden Wässern bei Krakau, Podgorze, Debniki; im Wadowicer Kreise bei Tiniecki Kolo (Herbich)- Potamogeton praelongus W u 1 f. Im Krakauer Gebiete im stehenden Wssser bei Tenczynek (Herbich); an der schlesischen Grenze an der Czarna Przemsza bei Chelmek, Chrzanow und Jesiorki (Herr Rehmann). Potamogeton perfoliatus ß. ovatus Rchb. Massenhaft in den Sumpf- â– wässern an der schlesischen Grenze bei Chrzanow (Herr Rehmann); im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Klo eher)); im Samborer und Stryer Kreise (Herr Lojka). Ceratophyllum submersum L. Die getrockneten Specimina, welche ich erhielt, sind ohne Früchte, auch fand ich an den zahllosen Exemplaren, die ich im lebenden Zustande untersuchte, und welche ich bloss wegen der feineren und weicheren Blätter für C. submersum halte, nie Früchte. Die Früchte von C. demersum fand ich zweihörnig, zuweilen sah ich statt der zwei hornartigen nach abwärts gekrümmten Spitzen bloss zwei Höcker, ja auch ein Hörn und einen Höcker. Scheuchseria palustris L. Im Krakauer Gebiete auf den moorigen Sümpfen an der Przemsza bei Chelmek, Chrzanow (80O'M.H.)(HerrRehmann). Stratiotes aloides L. Ich habe diese Pflanze in meinem Versuche über die Verbreitung der Pflanzen in Galizien, nur in der nördlichen Sandebene und dem sumpfigen Torf- und Moorlande angegeben, doch zeigt es sich, dass sie auch im Samborer Kreise bei Koniarno, und im Tarnopoler Kreise in Tümpeln am Serethflusse vorkommt (Prof. Szulak). Salicornia herbacea L. Auf Salzboden an den Salinen bei Stebnik und Koipiec im Samborer Kreise (Prof. Hückel). Salsola Kali L. Im Rzeszower und Przemysler Kreise im Flugsande an den Ufern des San bei Lezaysk und Sieniawa (Prof. Jablonski). Po'ycnemum arvense Li. Im Przemysler Kreise im Flugsande am San (Prof. Jablonski); im Taniower Kreise bei Krzyz , im Rzeszower Kreise bei Lezaysk, im Stanislawower Kreise bei Kudiszcze und Oknyani auf kahlen sandigen Anhöhen am Dniester (Herbich). Atriplex latifolia Wahl. An bebauten und unbebauten Orten, Schutt, Misthaufen, im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Klo eher), y. salina Koch. Im Samborer Kreise auf salzigem Boden nächst den Salinen bei Drohobycz, Koipiec und Stebnik (Herr Hückel). Passerina annua Wikstr. Sehr zahlreich in Feldern auf den Flug- sandebenen des Rzeszower und Przemysler Kreises am San bei Lezaysk und Sieniawa (Prof. Jablonski). Valerianella Auricula DC Im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Klo eher). Linosyris vulgaris Cass. Auf Jura-Kalkfelsen bei Bielany auf dem Berge des Kamaldulenser Klosters im Krakauer Gebiete. In der Bukowina rnnnzcn.!'eo.?r<'tfische Verhältnisse Galizlcns. 133 auf den Wiesen der podolischen Hochebene bei Suchowercha und Weren- czanka (Her bic h). Uchinops sphaesocephalusLi. Im Kolomeaer Kreise bei Horodenka (Dr. Zach er 1). Im Stryer Kreise (Herr Lojka). Carduus nutans L. Im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Klo eher). Carlina simplex W. K. Auf Wiesen und grasigen Hügeln bei Tar- nopol (Prof. Szulak); im Zloczower Kreise (Herr Kloeber). In der Bu- kowina nur in den subalpinen Thälern des Sereth, der Moldawa und Bis- trica; im Vallestiena - Thale bei Kirlibaba, wo sie sehr häufig wächst, gibt es stengeliose und Exemplare mit 6 — 8 Zoll hohen Stengeln. Carlina vulgaris ß. nana. Planta humilis, depressa, caule bipollicari foliisque nudis, pedunculis unifloiis brevissirais, corymbo coarctato. Ich fand diese Form häufig auf Feldwegen, an Ackerrändern, Strassengräben und Felsen, auch auf den Jurakalkhügeln Krzemiaki bei Podgörze, wo auch C. acauUs Torkommt. Wenn dieser Zwerg, welcher ein umgekehrtes Ver- hältniss zur Grundform C. vulgaris, wie C simplex zu C. acaulis darstellt, nicht als Varietät angesehen wird, so ist diese Form dennoch meines Er- achtens ein bemerkenswerther Beleg für die auf dem hiesigen Boden vor- kommenden Verkümmerungen einiger Pflanzenarten, so z. B. der Zwergform von Pinus sylvestris, der JBetula oicowiensis , des Sarothamnus vulgaris, deren ich in den Verhandlungen der zool.-bot. Ges. Wien a. a. 0., so wie der wahrscheinlichen Ursache dieser Erscheinung erwähnte. Serratula heterophylla Desf. Auf trockenen und steinigen Anhöhen im Zloczower Kreise (Herr Kloeber). Adenophora suaveolens Fisch. Im Kolomeaer Kreise (Dr. Zacherl); im Stryer Kreise bei Komarow sehr zahlreich (Herr Lojka). ElsJiolzia cristata Willd. Im Zloczower Kreise in schlammigen Grä- ben bei Brody (Herr Kloeber). Diese Pflanze erhielt Schkuhr aus Dresden unter dem Namen Mentha perilloides, er beschreibt sie im Handb. II. p. 136 als Hyssopus ocy- moides Lanik. Encycl. III. p. 187 und erwähnt, dass Willdenow sie aus Schlesien unter dem Namen Nepeta pectinata erhalten. Sie wurde von Patriu in Sibirien am Baikal-See und in Taurien entdeckt und von Lepe- chin in den Nov. act. Acad. Scient. Petrop. I. p. 336 als Mentha Patrini beschrieben und tab. 8 zum ersten Male abgebildet. Willdenow hat die*e Pflanze in Usteri bot. Mag. XI. p. 5. t. 1 als Elsholsia cristata beschrieben und abgebildet, wie aus dessen Spec. Plant. II. p. 59 ersichtlich ist. Nach Koch Syn. p. 631 kommt sie bei Hamburg, Neuerstädteu, Sickau, bei Jever, Hohenzaden, Stettin u. a. 0. vor. Ich fand sie in schlammigen Gräben bei Czernowitz und im Dorfe Kaliczanka an Wassergräben, wohin der Pruth bei grossen Ueberschwemmungen reicht. Marruhium vulgare L. Im Kolomeaer, Czortkower Kreise und der Bukowina (Herbich); im Krakauer Gebiete (Herr Kehmann). 134 Dr. Fr. Herb ich: Ich erhielt von meinem verehrten Freunde Herrn Pastor Zipser mehrere, von ihm im Czortkower Kreise auf dem Steppengebiete der podo- lischen Hochebei;e gesammelte Exemplare, die in der Tracht abweichen und führe sie hier als Var. ß. humile an. Gaules simplices humiles, erecti, tetra- goni albo-tomentosi, folia subtomentosa, canescentia, subtus paliidiora, pe- tiolata, venosa, rugosa, inaequaliter crenato- dentata, superiora oblongo- lanceolata, verticilli multiflori subglobosi, bracteae villosae lineares, apice spinosae, spinis recurvis, calyx tubulosus costatus villo albo clausus, dentes calycis patentes, subulati apice recurvi, corolla alba, labio trifido emar- ginato H. Omphalodes scorpioides Schrank. Im Czortko'wer Kreise bei Niwra und Germakowka in Hainen (Herr Lenz). Von Besser im angrenzenden Podolien gefunden. Symphytum c&rdatum W. K. Bei Sambor (Prof. Kozminski); im Kolomeaer Kreise (Dr. Zacherl). Im Stanislawower Kreise und in der Bukowina (Herbich). JEchium rubrum Jacq. Im Kolomeaer Kreise (Dr. Zacherl); im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Kloeber). In der Bukowina kommt dieses Ecliium mit rosenfarbnen, weissen und blauen Blüthen vor (Herbich). Solanum humile Bernh. An Zäunen^. Mauern, in Gärten, auf Schutt in der Umgebung von Krakau. Caulis ramosus, rami angulati, angulis subobsoletis subtuberculatis; folia dentata vel repando-dentata subglabra^ pedunculi extrafoiiacei sub- corymbosi; baccae luteo-virescentes. Scopolina atropoides Schult. Im Jasloer Kreise bei Krosno (Dr_ Bosniacki); bei Sambor (Prof. Kozminski). Scrophularia Scopolii Hppe. Im Kolomeaer Kreise (Dr. Zacherl). Linaria Elatine Mill. Im Kzeszower und Pi'zemysler Kreise (Prof. Jablonski). Pedicularis Sceptrum Carolinum L. Im Stryer Kreise bei Komarow (Pastor Zipser). Mhlnanthus angustifolius Gmel. Auf Hügeln und grasigen Anhöhen im Krakauer Gebiete bei Przegorzale und auf Jurakalkfelsen bei Bielany (Herr Reh mann). Centunculus minimus L. Im Stryer Kreise bei Komarow (Herr Loj ka). Hottonia palustris L. Im Stryer Kreise bei Komarow (HerrLojka); im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Klo eher). Fyrola unißora L. Ich fand diese Pyrola in den Wäldern der Jura- kalkthäler im Krakauer Gebiete in zahlloser Menge. In Wäldern des Kzeszower und Przemysler Kreises (Prof. Jablonski); im Zloczower Kreise (Herr Kloeber). In der Bukowina kommt sie nur in höheren sub- alpinen Wäldern vor. rflanzcngoograflKhc Verliältnisse Galiziens. 135 Hydrocotyle vulgaris L. An Wassergräben und Moorsiinipfcn Im Kra- kauer Gebiete an der Grenze von Schlesien bei Chrzanow an der Pezemsza (zuerst ven Herrn Reh mann im Jahre 186] gefunden. Trinia vulgaris ß. Hennig iiM.Si\j. Im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Kloeber). Bupleurmn roiundifolium L. Im Czortkower Kreise bei Niwra (Herr Lenz); in Rzeszower Kreise beiLezaysk (Prof. Jablonski); im Tarnopoler Kreise (Prof. Szulak); im Zloczower Kreise (Herr Kloeber). Seseli Hyppomaratlirum L. Im Czortkower Kreise an den felsigen Ufern des Sbrucz bei Niwra und Germakowka (Herr Lenz). Sempervivum tectorum L. Im Zloczower Kreise in Brody (Herr Kloeber). Sicher gepflanzt, ich sah diese Art nirgends in Galizien wild. Sempervivum soboliferum Sims. Um Krakau auf den Krzemi}j,ki bei Podgörze, Debniki, Borow, Tyniec, Bielany, Mikow und vielen anderen Orten. Auf Mauern in Tarnopol (Prof. Szulak). S. hirtum Bess. Prim. n. 574. — Dieses S. sah ich an den oben angegebenen Orten in so zahl- loser Menge auf den Jurakalkhiigeln, dass mancher Hügel mit den Blatt- rosseten ganz bedeckt erscheint, doch fand ich während meines 6jährigen Aufenthaltes unter den Millionen Individuen nicht ein einziges blühendes, indess die Pflanze im Ojcower Thale häufig blükt. Cletnatis recta L. Im Kolomeaer Kreise (Dr. Zacherl); im Czort- kower Kreise (Pastor Zipser); im Zloczower Kreise (Herr Kloeber). Wurde ungeachtet der Angabe Berdau's um Krakau nicht gefunden. Thalictrum galioides Nestl. Auf Wiesen um Sambor (Professor K 0 zminsk i). Delphinium elatum L. Auf Wiesen im Tarnopoler Kreise bei Zlotniki (Herr Schenker). Delphinium hibridum Willd. Auf Wiesen im Tarnopoler Kreise bei Wisniowczyk und Zlotniki (Herr Schenker). Ist nach meiner Ansicht nur eine Varietät von J). elatum L. Fumaria Vaillantii Lag. Im Rzeszower und Przemysler Kreise (Prof. Jablonski); im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Kloeber) ; im Kolomeaer Kreise (Dr. Zacherl); im Samborer Kreise (Prof. Kosminski); im Stryor Kreise (Herr Sojka). Hesperis runcinata W. K. Herr Kloeber fand nur ein einziges Exemplar im Zloczower Kreise bei Brody. Hesperis tristis L. Im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Klo eher). Sisymbrium pannonicum Jacq, Im Czortkower Kreise bei Dublany (Pastor Zipser); im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Kloeber). Draba nemoralis Ehrh. Ist um Krakau seit vielen Jahren nicht gefunden worden. Im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Kloeber); im Tarnopoler Kreise bei Zlotniki (Herr Sclienker); im Kolomeaer Kreise (Dr. Zacherl). 136 Dr. Fr, Herb ich: Pflanzengeografische Verhältnisse Galiziens. Bunias orientalis L. Im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Klo eber); im Samborer Kreise bei Sambor (Prof. Kozminski); im Stryer Kreise bei Wierczany (Herr Lojka); im Czortkower Kreise bei Niwra (Herr Lenz); im Kolomeaer Kreise (Herr Zaclierl). Herniaria Idrsuta L. Auf der Flugsandebene des Rzeszower und Przemysler Kreises bei Lezaysk, Sieniawa (Prof. Jablonski). Im Tarnower Kreise bei Krzysz. Lepigonum medium Wahl. An den verstopften Soolquellen bei De- latyn im Stanislawower Kreise. Im Samborer Kreise bei Kolpiec und Stebnik auf Salzboden bei den Salinen mit Salicomia herbacea (Professor Hückl). Gypsophila fastigiata L. Im Krakauer Gebiete an der Grenze von Schlesien bei Chrzanow (Herr Reh mann). Dianthus serotinus W. K. Im Rzeszower, Przemysler und Bochnier Kreise (Prof. Jablonski); im Krakauer Gebiete (Herr Rehmann); im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Klo eber); im Tarnower Kreise an Waldrändern bei Stuczyn (Herbich). Dianthus monspessulanus L. Auf grasigen Hügeln im Czortkower Kreise bei Dublany (Past. Zipser). Silene silvestris Schott. Auf Feldern unter den Saaten im Tarnower Kreise (Herbich in Rchb. excurs. II. p. 813). Im Rzeszower und Prze- mysler Kreise (Prof. Jablonski); im Stryer Kreise (Past. Zipser). Silene dicJwtoma Ehrh. Auf Feldwegen, unter Gebüschen und auf Wiesen im Czortkower Kreise bei Niwra und Germaköwka (Herr Lenz). Hypericum liumifusum L. Im Przemysler Kreise (Prof. Jablonski); auf sandigen Feldern im Stryer Kreise bei Josefsberg (Herr Lojka). Euphorbia Gerardiana Jacq. Auf sandigen Feldern im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Klo eber). Euphorbia falcata L. Häufig an Ackerrändern und auf Feldern unter den Saaten im Zloczower Kreise bei Brody (Herr Kloeber). Epilobium Dodonaei Vi 11. Im Steingerölle an den Flüssen Skawa und Rawa im Wadowicer Kreise (Herr Reh mann). Geum intermedium Ehrh. Im Zloczower Kreise (Herr Kloeber); im Czortkower Kreise (Pastor Zipser); im Tarnopoler Kreise bei Zlotniki (Herr Schenke r). Ästragalus austriacus J a c q. Im Kolomeaer Kreise an den steilen Dniester-Ufern (Dr. Zacher 1). Beitrat: zur Moosflöra Steiermarks. Von Dr. H. MV. Beichardt. Vorgelegt in der Sitzung vom 4. März 1864. Xn den letzten Jahren besuchte ich verschiedene Alpen Steiermarks, um die Flora, namentlich aber die Moos- Vegetation derselben genauer kennen zu lernen. Die Resultate meiner auf diesen Reisen gemachten Beobachtungen habe ich, soweit sie die Moosflora betreßten , in dem vorliegenden Aufsatze zusammengestellt. Obwohl meine auf den Ausflügen gemachten Sammlungen viel zu wenig erschöpfend w^aren, als dass sie eine auch nur einigermassen vollständige üebersicht über die Moosflora der von mir besuchten Gebirge gewähren würden , so glaubte ich doch sie der Oeffentlichkeit übergeben zu sollen. Denn über die Moosflora Steiermarks ist noch äusserst wenig bekannt und so fragmentarisch meine Beiträge auch sind, so bieten sie doch zahlreiche Anhaltspunkte zur Charakteristik der Moosflora der be- suchten Alpen; sie zeigen ferner, dass namentlich in den Urgebirgsalpen so manche seltene bisher nur im Norden Europas oder in den Alpen Tirols und Kärnthens beobachtete Arten auch in Steiermark vorkommen ; endlich dürfte vielleicht durch diese kleine Mittheilung mancher Bryologe auf- gemuntert werden , diese Gegenden genauer zu untersuchen , was gewiss äusserst lohnende Erfolge haben würde. Die von mir besuchten und in das Bereich dieses Aufsatzes ein- bezogenen Gegenden sind: a) Das P acherge birge. Ich unternahm einen Ausflug in dasselbe im August des Jahres 1859 von dem Bade Neuhaus bei CilÜ aus, bestieg es von Weitenstein über die Rakovicer Glashütte, ging dann am Kamme bis zur höchsten Spitze desselben, der Velka Kapa, und stieg durch den Misslinger Graben hinab. Dieses Gebirge ist unter den Botanikern Steier- U(l. XIV. Abhaudl. lg 138 Dr. H. W. Reichardt: niarks als höchst pflanzenarm bekannt; denn es erhebt sich kaum über 5000' und die den Kamm bedeckenden Wälder beherbergen eine ganz gewöhnliche Berg- und Voralpenflora, so dass es Dr. Alexander in seinen Reiseberichten durch Süd-Steiermark als die undankbarste aller steirischen Alpen bezeichnet *). Am interessantesten sind noch zwei auf dem Kamme vorkommende Torfmoore {der St. Lorenzer und der Reifnigger Moor), welche der Aufmerksamkeit der Herren Botaniker entgangen zu sein scheinen, weil sie abwärts vom Wege liegen. Ich besuchte beide und kann sie als echte Hochmoore mit vorherrschender Sphagnum-Y egetB,tion be- zeichnen, welche sich durch eine grosse Zahl von sogenannten Seefenstern auszeichnen und auf denen nebst den gewöhnlichen Vaccinium- und Dro- sera-Arten noch JEriophorurn vaginatum L., alpinum L., Carex pauciflora, Melanipyruni pratense L. var. turfosum, Salix grandifolia Fr. " und Pinus Pumilio Haenke vorkommen. Diesen Verhältnissen entsprechend, ist auch die Moosfloi'a des Pachergebirges eine einförmige; doch bergen die Wälder auf ihren faulenden Stämmen eine reiche Flor von Jungermannien, in ihnen kommt das schöne Plagiothecium undulatum Schpr. vor. Die beiden Torfmoore enthalten nebst den gewöhnlichen Torfmoosen Dicranum Schra- cleri Schw. in prachtvollen reich fruchtenden Rasen und in den Seefenstern eine sehr interessante untergetauchte Form von Jungermannia inflata. Von besonderem Interesse für den Bryologen sind die Schluchten und Seitengräben des Pachergebirges; denn auf ihren reich bewässerten Felsen kommen die für das Urgebirge charakteristischen Moosarten in einer Schönheit und Ueppigkeit vor, wie man sie selten findet. Ich kann in dieser Beziehung namentlich den Misslinger Graben empfehlen. b)Der hohe Zinken und der grosse Reic hart beiSekau, so wie der Sirbitzkogel der Judenburger Alpen. Diese Alpen besuchten im August des Jahres 1861 meine lieben Freunde A. Rogen- hofer, Gustav Machdiak, Eugen von Halaczy und ich. Wir bestiegen den Sekauer Zinken von der Nordseite durch den Gotsgraben, übernachteten in einer Alpenhütte, besuchten den nächsten Tag den grossen Reichart und gingen durch die Ingering nach Knittelfeld , wo wir einige Tage blieben. Die Besteigung des Sirbitzkogels wurde von Judenburg aus über die sogenannte Schmelz und die Winterleithen Seen unternommen. Die Moosflora dieser Alpen ist eine sehr reiche ; namentlich zeichnet sich der hohe Zinken in dieser Beziehung aus. Denn eben so wie er den Sammlern von Phanerogamen als eine der reichsten Fundgruben von seltenen Arten bekannt ist, eben so enthält er auch in bryologischer Beziehung reiche Schätze. So erwähne ich, dass auf seiner Kuppe das nordische Aulacomnion turgidum vorkommt, dass die kalten Gebirgsbäche beiläufig in der Höhe von 6000' Hypnum arcticum bewohnt , dass sich auf den Felsen seines TUe annals and magazia of natural hislory. Vol. XVII. (18i6.) p. 466. Beitrag zur Moosflora Steicrmarks. 13 J Kaninies mehr seltene Grimmien, die Alpen-Splachnaceen und interessante Arten von Lebermoosen finden. Weniger ergiebig als der hohe Zinken, im Wesentlichen aber mit ihm in ihrer Flora übereinstimmend, sind die Juden- burger Alpen. In ihnen sind namentlich die Torfmoore um die beiden Winter- leither Seen für den Bryologen von Interesse. c) Im Jahre 1862 besuchte ich den Oetscher, die Umgebungen von Maria-Zeil, das todte Weib bei Mürzsteg und endlich das Nasskölir. Die Moosflora des Oetschers, der Torfmoore um Mitterbach und um den Hechtensee sind zu genau bekannt, als dass ich viel Neues in dieser Beziehung hätte finden können. Eben so wurde die Vegetation des Nassköhrs schon in diesen Verhandlungen von Herrn Pr. Pokorny geschildert. Ich beschränkte mich daher nur darauf, die von diesen Standorten noch nicht bekannten Arten im folgenden Verzeichnisse aufzuführen. Dagegen ist zu erwähnen, dass die romantische Felsschlucht des todten Weibes eine reiche Moo^^flora enthält, welche sich, wie es auch mit den Phanerogamen dort stattfindet, durch das Herabsteigen alpiner Arten auszeichnet und eine genauere Durchforschung sehr lohnen würde. Schliesslich danke ich meinem geehrten Freunde, Herrn J. Juratzka, für seinen Rath bei der Determinirung mehrerer Arten. I. Lebermoose. Anenra multifida Dum. Auf faulen Baumstämmen in den Wäldern des Pachergebirges. Frtdlania Tamarisci N. a E. Auf feuchten Felsenwänden im Miss- linger Graben des Pachergebirges. L/eJeunla serpyllifoUa Lib. Auf faulen Baumstämmen im Nassköhr bei Mürzsteg. 31asUgobryuni deflexum. N. a E. Zwischen Sphagnen auf den Torfmooren des Pachergebirges; zwischen Distichium am Gipfel des Se- kauer Zinkens. Lepldozia reptans N. a E. Auf faulen Stämmen in den Wäldern des Pachergebirges, im Nassköhr bei Mürzsteg, um Stift Neuberg. Calyjiogeja Trichomanis Corda. Auf faulen Baumstämmen im Nassköhr bei Müi'zsteg. l/iochlaena lanceolata N. a E. Auf faulen Stämmen im Nassköhr bei Müi'zsteg. Jungermannia julacea Lightf. Mit Ändraea petrophila und Gymnomüvimn concinnatum in schattigen Felsspalten am Abstürze des grossen Reichart gegen die Liesiug zu. 18* 140 Dr. E. W. Reichardt: Jungermannia trichophylla L. Auf faulen Stämmen in den Wäldern des Pachergebirges. J. curvifolia Dicks. Auf faulen Baumstämmen im Nassköhr bei Miirzsteg. J. connivens Dicks. Auf faulen Stämmen in den Wäldern desPacher- gebirges. J. bicuspidata L. Auf faulen Stämmen in den Wäldern des Pacher- gebirges, im Nassköhr bei Mürzsteg. J. harhata Schreb. Ä. attenuata Mart. In schattigen Felsspalten am Nordabhange des grossen Reichart bei Sekau in der Höhe von 6000'. JB. Flörkii N. a. E. Gemein in den Wäldern des Pachergebirges. F. quinquedentata N. a E. Zwischen Moosen auf Felsen im Gots» graben am Fusse des Sekauer Zinkens, im todten Weibe bei Mürzsteg. J. Michauxii Web. In grossen Rasen im Nassköhr bei Mürzsteg. J. saxicola Schrad. In den Judenburger Alpen auf Felsen im Kessel unter dem Sirbitzkogel. J. intermedia N. a. E. Auf faulen Stämmen im Nassköhr bei Mürzsteg. J. alpestris Schleich, ß. serpentina. In Felsspalten auf der höchsten Kuppe des Sekauer Zinkens. J. eoöcisa Dick. Auf faulen Baumstämmen im Nassköhr bei Mürzsteg. J. porphyroleuca N. a. E. Auf alten Stämmen in den Wäldern des Pachergebirges. J. ventricosa N. a. E. Auf faulen Stämmen im Pachergebirge. J. orcadensis Hook. Zwischen Dicranum elongatum am Gipfel des Sekauer Zinkens. J. inflata Huds. Auf den Torfmooren des Pachergebirges; an quel- ligen Orten am grossen Reichart bei Sekau in der Höhe Yon 5000'. 8. ßuitans untergetaucht und bis fusslang in den Seefenstern der Torfmoore am Pachergebirge. J. albescens Hook. Mit Gymnomitrium concinnatum am Nordabhange des grossen Reichart bei Sekau. J. sphaerocarpa Hook. An Felsen im Gotsgraben am Fusse des Sekauer Zinkens. J. hyalina Hook. Auf Felsen beim vordem Winterleithen-See in den Judenburger Alpen; im todten Weibe bei Mürzsteg. J. crenulata Sm. Auf Walderde im Pachergebirge. J. Taylori Hook. Auf alten Stämmen im Misslingergraben des Pachergebirges, im Nassköhr bei Mürzsteg; zwischen Sphagnen im Torf- moore beim Hechtensee nächst Maria-Zeil. Beitrag zur Moosflora Steiermarks. 141 y. anomala Hook. Auf faulendem Kruramholze in einem Seefenster der Torfmoore des Pachergebirges. Jungermannia exsecta Schmid. Auf alten Stämmen in den Wäldern des Pachergebirges, im Nassköhr bei Mürzsteg. J. albicans L. Im Pachergebisge auf Felsen um die Rakovicer Glashütte. Scapania umhrosa N. a. E. In den Wäldern des Pachergebirges. S. nemorosa N. a. E. In den Wäldern des Pachergebirges. • ß. undulata M. e. N. Auf vom Wasser bespülten Felsen im Miss- lingergraben des Pachergebirges ; in den Judenburger Alpen auf von Ge- birgsbächen bespülten Felsen beim vorderen Winterleithen-See, im Kessel unter dem Sirbitzkogel. jS. aequiloba N. a. E. Auf Kalkfelsen im Nassköhr bei Mürzsteg. Plagiochila interrupta N. a. E. Auf Kalkfelsen in der Grünau bei Maria-Zeil, im todten Weibe und im Nassköhr bei Mürzsteg. Gymnotnitrium concinnatum Cor da. In tiefen, schattigen Fels- spalten am Nordabhange des grossen Reichart gegen die Liesing zu. II. Laubmoose. Sphaffmim acutifolium Ehrh. Gemein auf den Torfmooren des Pachergebirges, auch auf Felsen im Misslinger Graben ; häufig an den geeigneten Localitäten am Zinken bei Sekau, so wie in den Judenburger Alpen. S. fimbriatum Wils. Im Lorenzer Torfmoore am Pachergebirge. jS. cuspidatum Ehrh. Mit S. recurvum P. B. auf den Torfmooren des Pachergebirges; im Sumpfe um den vorderen Winterleithen-See in den Judenburger Alpen. S. squarrosuni Pers. In prachtvollen, schuhlangen Rasen auf Felsen im Misslingergraben des Pachergebirges. S. teres A n g s t r. Mit S. cuspidatum im Torfmoore um den vorderen Winterleithen-See der Judenburger Alpen. jS. rigidum Schpr. Im Moore um den Winterleithen-See in den Juden- burger Alpen, zwischen Krummholz am Sekauer Zinken. S. cymbifoliuni Ehrh. Gemein auf den Torfmooren des Pacher- gebirges , sowie am Zinken bei Sekau und in den Judenburger Alpen ; im Nassköhr bei Mürzsteg. Anilreaea petrophila Ehrh. In Felsspalten auf den Kuppen des Zinkens bei Sekau, so wie des grossen Reichart. Gymnostomuni curvirostrum Hedw. Auf Felsen des todten Weibes bei Mürzsteg. 142 Dr. H. W. Reichardt: Weisia erispula Hedw. Gemein auf Felsen im Pachergebirge, am Zinken bei Sekau und in den Judenburger Alpen von den Voralpen bis auf die höchsten Kuppen. Cynodontium polyGarpum Schpr. Reich fruchtend auf Felsen im Misslingergraben des Pachergebirges ^ am Sekauer Zinken, in den Juden- burger Alpen. nichodontium, pellucidum, Schpr. Auf Felsen um den vorderen Winterleithen-See in den Judenburger Alpen. Iticranella squarrosa Schpr. An quelligen Orten im Pacher- gebirge; auf Sumpfstellen im Bache des Gotsgrabens, so wie in der Ingering am Fusse des Zinkens bei Sekau; auch auf den Sumpfwiesen um den vor- deren Winterleithen-See in den Judenburger Alpen. D. cerviculata Schpr. In den Abzugsgräben der Torfmoore des Pachergebirges. Dicranuni longifoUum Hedw. Auf faulen Stämmen um den vor- deren Winterleithen-See der Judenburger Alpen. D. albicans Br. et Seh. Auf Felsen am Zinken bei Sekau. D. elongatum Schw. In prachtvollen, reich fruchtenden Rasen am Gipfel des Sekauer Zinkens und des grossen Reichart , im Nassköhr bei Mürzsteg. D. fuscescens Turn. Auf faulen Stämmen in den Wäldern des Pachergebirges; auf den Felsen um den vorderen Winterleithen-See in den Judenburger Alpen; auf faulen Stämmen im Nassköhr bei Mürzsteg. D. Schraderi Schw. In prachtvollen Rasen und reich fruchtend auf den Torfmooren des Pachergebirges. Dicranodontium longirostre Br. et Seh. Auf den Torfmooren und auf alten Stämmen im Misslingergraben des Pachergebirges. FlssUlens adiantoides Hedw. In prachtvollen, mit Früchten über- ladenen Rasen auf den Felsen des Misslingergrabens im Pachergebirge. mdymodon rubellus Br. et Seh. Gemein auf den Felsen der subalpinen Region des Zinkens bei Sekau, so wie der Judenburger Alpen. Distichiiim capillaceum Br. et Seh. Auf den Felsen des Sekauer Zinkens bis zu seiner höchsten Kuppe; auf den Felsen des todten Weibes bei Mürzsteg. JLepiotric/tttm flexicauleH&iüT^e. Auf den Felsen des todten Weibes bei Mürzsteg. JSarbula fallax Hedw. Auf vom Wasser bespülten Felsen im Miss- lingergiaben des Pachergebirges. B. recurvifolia Schpr. Auf Felsen des todten Weibes bei Mürzsteg. J8. paludosa Schw. In prachtvollen, reich fructificirenden Rasen auf Beilrag zur Moosdora Sleiermarks. l4.> Felsen im Misslingergraben des Pachergebirges; auf den Felsen des todten Weibes bei Mürzsteg. Cinclidotus fontinaloides Pal. Beauv. Auf den vom Bache be- spülten Felsen beim Wasserfalle im todten Weibe nächst Mürzsteg, Grimtnia contorta Schpr. In Felsspalten auf der höchsten Kuppe des Zinkens bei Sekau und am Nordabhange des grossen Reichart; ferner auf Felsen im Kessel unter dem Sirbitzkogel der Judenburger Alpen. G. elongata Kaulf. In Felsspalten am Nordabhange der Kuppe des grossen Reichart. G. gigantea Schpr. Auf Felsen im todten Weibe bei Mürzsteg. Raconiitrium -patens Schpr. Auf Felsen im Gotsgraben am Fusse des Sekauer Zinkens , so wie um den vorderen Winterleithen-See in den Judenburger Alpen. R. protensum A. Br. Mit R. aciculare im Misslingergraben. R. sudeticum Br. et Seh. Gemein auf Felsen am Sekauer Zinken und in den Judenburger Alpen, von der Voralpenregion bis auf die höchsten Kuppen steigend. R. Jieterostichum Brid. Auf den Felsen im Misslingergraben des Pachergebirges. R. microcarpum Br. et Seh. Im Pachergebirge auf Felsblöchen am ganzen Kamme auf Felsen am Sirbitzkogel der Judenburger Alpen. R. lanuginosum Brid. Gemein auf Felsen am Zinken bei Sekau. Medwigia ciliata Hedw. Auf Felsen im Pachergebirge gemein; gemein auf den Felsen der Berge und Voralpen des Sekauer Zinkens, so wie der Judenburger Alpen. Amphoridium Mougeotii Schpr. Auf Felsen des Misslingergrabens im Pachergebirge. TJlota Ludwigii Schpr. Mit U. JBruchii Brid. und U. crispa Brid. an Waldbäumen im Gotsgraben am Fusse des Zinkens bei Sekau. Orthotrichum Sturmii Hoppe et Hornsch. Auf Felsen um den vordem Winterleithen-See in den Judenburger Alpen. Encalypta streptocarpa Hedw. Auf Felsen im Nassköhr bei Mürz- steg sehr schön fruetificirend. Tetraplodon angustatus Br. et Seh. Zwischen Geröll auf der höchsten Kuppe des Zinkens bei Sekau. Splachnum, sphaet-icum L. In prachtvollen Rasen im Moore am vorderen Winterleithen-See in den Judenburger Alpen, vereinzeint auch bis auf den Sirbitzkogel steigend. S, ampuUaceum L. Mit S. sphaericum in den Judenburger Alpen, 144 Dr. H. W. Reichardt: Webera nutans Hedw. rar. sphagnetorum. Zwischen Torfmoosen in den Sümpfen um den vorderen Winterleithen-See der Judenburger Alpen. JSryuin 'pseudotriquetrum Schw. An quelligen Orten im Pacher- gebirge, am Zinken bei Sekau, in den Judenburger Alpen. B. â– pallens Sw. Auf Felsen im Nassköhr und im todten Weibe bei Mürzsteg. jgieria julacea^ch^r. In tiefen, feuchten Felsspalten im Misslinger- graben des Pachergebirges ; im todten Weibe bei Mürzsteg. Mnium orthorhynchum Br. et Seh. Auf Felsen im todten Weibe bei Mürzsteg. Aulacomnion turgidum Schw. Zwischen Geröll auf dem Nord- abhange der höchsten Kuppe des Zinkens bei Sekau. A. palustre Schw. Auf Sumpfwiesen um den vorderen Winterleith«n- See der Judenburger Alpen. Bartranüa Halleriana Hedw. Auf den Felsen des Misslingergrabens des Pachergebirges; auf Felsen im Gotsgraben am Fusse des Sekauer Zinkens, so wie im Ossachgraben bei Judenburg. Philonotis fontana Brid. An quelligen Stellen des Pachergebirges des Sekauer Zinkens, des grossen Reicbart, der Judenburger Alpen. Ph. calcarea Br. et Seh. Im Nassköhr bei Mürzsteg. Polytrichuni formosum Hedw. In den Wäldern des Pacher- gebirges. P. strictum Menz. Im Torfstiche des Misslinger Torfmoores am Pachergebirge. Myurella jvlacea Schpr. Auf den Felsen des todten Weibes bei Mürzsteg. Heterocladium heteropterum Scbpr. Auf feuchten Felsen um die Rakovicer Glashütte im Pachergebirge. Pteriggnandrum filiforme Schpr. ß. heteropterum. Auf Felsen in der Voralpenregion des Sekauer Zinkens, so wie der Judenburger Alpen. Orthothecium intricatum Schpr. Auf Felsen im todten Weibe bei Mürzsteg. O. rufescens Schpr. Auf Felsen im Misslingergraben des Pacher- gebirges. Brachythecium Starhii Schpr. Auf alten Stämmen in den Wäl- dern des Pachergebirges. Ithynchostegium murale Schpr. Auf Felsen im todten Weibe und im Nassköhr bei Mürzsteg. Beilrag zur Moosflora SteiermarkS. 1-^^ Plagiothecluni nitklulum Schpr. Auf faulen Stämmen im Nassköhr bei Mürzsteg. P. silesiacum Seh "pr. Auf faulen Baumstämmen im Nassköhr bei Mürzsteg. P. undulatum Schpr. In den Wäldern des Pachergebirges. Atnhlysteginm, Juratzkanum Schpr. Mit A. riparium Schpr. an feuchten Balken eines Bassins im botanischen Garten von Gratz. Hypnuni stellatum Schreb. An quelligen Orten im Pachergebirge ; auf Felsen im todten Weibe, bei Mürzsteg. H. Sendtneri Schpr. Im Nassköhr bei Mürzsteg. H. vernicosum Lindberg. Im Torfmoore am Hechtensee bei Maria-Zeil. JI. exannulatum Gümb. Auf Sumpfwiesen um den vorderen Winter- leithen-See in den Judenburger Alpen. H. fluitans Dill. Auf den Torfmooren des Pachergebirges ; im Nass- köhr bei Mürzsteg. ß. submersum. In den Seefenstern der Torfmoore des Pachergebirges. H. revolvens Sw. Auf Sumpfwiesen um den vorderen Winterleithen- See in den Judenburger Alpen. H. ttncma^MTO H e d w. In den subalpinen Wäldern des Pachergebirges, des Zinkens bei Sekau und in den Judenburger Alpen häufig. H. commutatum H e d w. In den Gebirgsbächen des Zinkens bei Sekau. H. falcatum Brid. In den Gebirgsbächen des sogenannten Tirol beim Nassköhr nächst Mürzsteg. H. fiUcinum L. An quelligen Orten im Pachergebirge, am Zinken bei Sekau, so wie in den Judenburger Alpen. JI. callichroum Brid. Auf Felsen am Gipfel des Zinkens bei Sekau. H. Vaucheri Schpr. Auf den Kalkfelsen des Ossachgrabens bei Judenburg. H. arcuatum Lindbg. Auf Sumpfwiesen um den vorderen Winter- leithen-See in den Judenburger Alpen. S. palustre L. Auf vom Bache bespülten Felsen im Gotsgraben am Fasse des Sekauer Zinkens. S. molle Dicks. Auf Steinen im Bache des Kessels unter dem Sirbitzkogel in den Judenburger Alpen. Bd. XIV. Abhandi. J9 I4b Dr. H. W. Rcicliardl: Beitrag zur Moosflora Stciermarks. Hypnum arcticum Sommerf. In klaren, kalten Bächlein am Zinken bei Sekau in der Höhe von 5 — 6000'. U. giganteum Sclipr. mit H. sarmentosum Wahlbg. im Torfmoore am Hechtensee bei Maria-Zell , so wie in dem Moore um den vorderen Winterleithen-See der Judenburger Alpen. Hylocomium loreum Schpr. An quelligen Stellen im Pachergebirge. Zoologische Miscelleu. Von Creorg: Ritter von Frauenfeld. (Tafel 5.) Vorgelegt in der Sitzung vom 2. März 186i- Zwei neue Trypeteu. Trypetn (JFepHifitiH) segtregtUa v. Frfld. (Taf. 5, Fig. 3.) Die für viele Reisende unnötbig zeitraubende Einrichtung, dass das Dampfschiff auf der Fahrt von Göthaborg nach Kopenhagen in Halrnstad 7 Stunden liegen bleibt, verschaffte mir Gelegenheit, daselbst eine Flie- genmetamorphose zu sammeln, die •wohl nicht ohne Interesse ist. Ich fand in den hinter dem Orte liegenden Kornäkern ziemlich häufig Achilleaptar- mica Linn. , in deren Bliithen sich in Mehrzahl kleine schwarze Fliegen- tönnchen fanden, aus welchen ich schon während der Reise und später eine Bohrfliege in reichlicher Menge erhielt, die sehr nahe mit Tephr.hyoscyami Linn. verwandt, doch fast nur halb so gross ist. Mittelleib und Schildchen hell aschgrau, letzteres ohne Spur von gelb mit 2 groben schwarzen Borsten am Rande. Hinterleib tiefer giau, nament- lich beim Weibchen mit gröberen hellen Haaren bedeckt. Füsse und Kopf gelblich, FiUiler dunkler, Gesicht heller, seidenglänzend. Wurzelhälfte der Schenkel, vorzüglich an den Hinterbeinen meist grau. Legröhre breit, stumpf, nur so lang als die 2 letzten Hinterieibsringe, schwarz, nur sparsam behaart. Flügel glashell, die gewöhnlichen 2 schwarzen Flecken sehr auf- lallend. Der Randmalfleck ohne hellen Punkt, fast viereckig, reicht bis zur 19* 148 G.v.Frauenfeld: dritten Längsader; der äussere Flecken besonders am Rande tiefschwarz, schliesst 2, selten 3 Glaspunkte ein, einen am Vorderrand aussen gegen die Flügelspitze zu, der andere an der vierten Längsader am Innenrande des Fleckes, wo er nahe an die Stelle reicht, wo die hintere Querader an diese vierte Längsader stösst. Zwischen diesen beiden Flecken geht vom Fliigelrand wie bei stictica Lw. und hyoscyami Linn. eine feine Linie herab zur zweiten Längsader; die beiden Queradern, die Enden der dritten und vierten Längsader haben verdunkelte Flecken, und ebenso wie die beiden erwähnten Fliegen ist die übrige weisse Glasfläche der Flügel mit mehreren Strichelchen und Fleckchen bemalt. Länge 2,8nini. bis 3mm.. Man wird aus dieser Beschreibung leicht ersehen, wie ausserordentlich nahe die vorstehende Bohrfliege mit der südeuropäischen stictica Lw. mit Ausnahme der Flügelzeichnung übereinstimmt, welche fast mehr mit hyoscyami Linn. zusammentrifft. Es ist in dieser Beziehung nunmehr jener Zweifel hervorzuheben, den Low in dem grossen Foliowerke: Die europ. Bohrfliegen, pag. HO anregt, nach welchem wohl angenommen werden könnte, dass ich jene Fliege zog, von welcher Low vermuthet, es gehöre ihr die Beschreibung Falle n\s, Meigen's, Zettersted t's an, und für welche auch in dem Vaterlande die Hauptstütze läge, die Linn.e"'sche Art darauf zu beziehen. Diesen schwankenden Vermuthungen gegenüber glaube ich aber, so wie ich schon bei einer frühern Gelegenheit für Low mich dahin aus- sprach, dass die Umänderung von Namen, die in durchgeführten Mono- grafien fest begründet erschienen, indem man neu auftauchende Arten durch unsichere Deutungen auf ältere Benennungen zurückzuführen sucht, nur Verwirrung verursachen muss — auch hier gegen Low die von ihm ange- deutete Umänderung der Bezeichnung der dabei in Frage kommenden Art zurückweisen zu sollen. Würde diese Umänderung angenommen, so wäre folgende Synonymie beizufügen, wobei die in dem vorstehenden Löw'schen Citat aus Carduus personatus stammende Bohrfliege nur mit Fragezeichen ang*eführt werden kann, da schon die verschiedene Nährpflanze aus einer ganz andern Gruppe der Compositen einigen Zweifel erregen muss : Tephr. hyoscyami Linn.? Fall. Meig. Zett. T. segregata Frfld. (hier oben) aus Achillea ptarmica. Halmstad. ? Tephr. sp. Lw. die europ. Bohrfliegen pag. HO, aus Carduus per- sonata. Altvater. Tep/ir. segregata Frfld. (hyoscyami Linn. in den Beitr. z. Na- turg. d. Trypeten. Sitz. d. k. Ak. d. W. XXIL pag. 546) aus Cirsium nutans. Um Wien. T. hyoscyami Linn. nach Low in Germ. Zeitschr. V., und europ. Bohrfl. pag. HO. Zoologische Miscellen. 149 Trypetn C^ciura) Wt^iwnetrt^iii v. Frfid. (Taf. 5, Fig. 4.) Kopf blass gelblichweiss, seidenglänzend; Mittelleib gelblich grau, filzig ohne Zeichnung, Borsten von gleicher Farbe; Schildchen reiner grau, so wie auch die Brustseiten. Hinterleib glänzend schwarz; Legeröhre, etwas länger als die beiden letzten Leibesringe, von gleicher Farbe. Fühler, Taster, Füsse gelb. Hüften der Hinterbeine dunkel, die Schenkel derselben längs ihrer Unterseite schwarz. Flügel schwarzbraun , am Vorderrand sehr dunkel, mit milchweissen Flecken. Nahe der Wurzel quer über den Flügel eine zerrissene helle Binde, vor derselben am Vorderrand ein kleines weisses Fleckchen. Vor dem Flügelmal stehen in dem Raum zwischen Vorderrand und der zweiten Längsader nicht sehr entfernt von einander zwei Flecken, die am Vorderrand etwas breiter, und wo sie an die zweite Längsader stossen , schmäler sind. Im Raum zwischen der dritten und vierten Längsader stehen drei runde Glasflecken, der eine vor der kleinen Querader, der andere hinter derselben weiter gegen die Flügelwurzel; der dritte kleinste gegen die Flügelspitze hin liegt an der dritten Längsader. Gerade unter demselben geht ein schwach gebogenes weisses Band, indem es die vierte Längsader durchschneidet, bis an den Hinterrand; gleich hinter demselben liegt ein gleiches solches Band, das aber vom Hinterrand nur bis zur vierten Längsader reicht und nicht über diese hinübergreift. Inner der hintern Querader liegt ein runder Glasfleck im Dreieck mit den früher erwähnten zwei Glaspunkten nächst der kleinen Querader. In dem Räume zwischen der fünften Längsader und dem Hinterrand liegen noch drei weisse Querbänder, von denen das innerste, das breiteste ist; näher noch der Wurzel zu ist noch die Spur eines vierten Bändchens zu bemerken. In der Grösse zwischen femoralis B. D. und rotundiventris Fall- 4y^mm. ^. Das Thierchen hat den Habitus von caloptera und den europäischen Aciuren, von denen es der auffallende gelbgraue Thorax unterscheidet. Ich verdanke diese schöne Bohrfliege meinem lieben Freunde Win- nertz, dem zu Ehren ich sie benannte; er erhielt sie aus Sarepta. 2. Drei neue Palndiuen. Vivipaftt eacitniii. v. FrfId. (Taf. 5, Fig. 2.) Ich habe schon vor zehn Jahren durch Herrn Shuttleworth's Güte zwei Schnecken mit der Vaterlandsangabe China borealis zur Ansicht 150 G. V. Frauenl'eld: ei'balten, die ich für neu erkanute und ihm als chinensisFv{\d. rotournirte, ohne sie zu veröffentlichen , da meine spätem Reisen die Arbeiten über Paludina in den Hintergrund drängten. Auch Herr Shuttlewort h scheint nichts Überdieseiben weiter mitgetheilt zu haben. Da ich sie in der bisher darüber zugewachsenen Literatur nicht auffinden kann, so will ich sie hieniit yeröffentlichen , indem ich den obigen Namen für sie annehme, da der Name chinensis sowohl von Gray als von Lea angewendet wurde. Schale ziemlich spitzkeglich, das grössere Exemplar mit angefressenem Wirbel; olivengrün, oder bräunlich, gegen die Spitze lichter, sehr derb. 4y2 Windungen, ziemlich flach kaum gewölbt, mit drei, auf der letzten Windung vier bis fünf erhabenen Kanten, die schon auf der obersten sichtbar sind. Die erste im obernDiittel der Windung, die nächsten beiden, manchmal genähert, auf der Mitte der Windung; auf der letzten Windung treten überhalb dem Nabel eine oder zwei schwächere Kanten oder Wülstchen auf, die jedoch sämmtlich den äussern Muudsaum nicht beeinträchtigen. Naht etwas versenkt. Mündung bauchig oval, oben gewinkelt; Saum zusammenhängend, dunkel, oben im Winkel und an der Spindel verdickt, sonst gerade, nicht angelegt oder umgeschlagen. Nabel schmal, tief. Das kleinere lichtere, vollkommene Exemplar 15â„¢'°- hoch, 9,4â„¢m. breit, das grössere, braune mit angefressenem Wirbel 15,5â„¢ni- hoch, Hmm- breit. Die Mündung nimmt die Hälfte der Höhe der Schnecke ein. Die Mündung ist innen bläulich weiss. Durch die groben ungleichen Anwachsstreifen zeigt die Schnecke viele starke Längsriefen. Viviparti, bullattt v. Frfld. (Taf. 5, Fig. 1.) Von der k. k. geologischen Reichsanstalt erhielt ich aus den Num- mulitenschichten von Mattsee aus Oberösterreich den Steinkern einer Schnecke, die ich gleichfalls mit keiner andern Art, weder aus der älteren noch der neueren Literatur vereinen kann. Ich kann sie ihrer Form nach nirgends anders als zu Vivipara stellen, wo sie mit Vivipara Matheroni Dsh. am nächsten verwandt erscheint. Die Ausfüllungsmassa besteht aus Bohnerz j Grünsand , der fest zusammengebacken, durch Eisenoxyd eine braunrothe Färbung erhalten hat. Das auffallendste an ihr ist , dass ihr grösster Querdurchmesser viel weniger schief zur Spindelachse steht, also einen viel stumpfern Winkel hat, als d.e mir bekannten Arten von Vivipara, wodurch sie eine eigen- thümlich niedergedrückte Form erhält , ohne dass eine Zerdrückung zu erkennen wäre. Schale niedrig eiförmig keglich; ? Fünf Windungen, gewölbt ; auf der Naht, die etwas eingezogen scheint, gerade aufgesetzt, letzte Windung sehr bauchig. Mündung rundlich durch die letzte Windung stark modi- Zoologische Miscclleu. 151 ficirt. ? Nabel gross. Schale, die an einigen Stellen erhalten ist, glatt, doch, wie es scheint, mit feinen flachen kaum punktgrossen Narben bedeckt, olivengrün. 36^â„¢- hoch, 29""»- breit. MffßfirohitB eMegnntissintM Frfld. (Fig. 6.) Schale mehr oder weniger schlank keglich, zart, glatt oder fein faltig, schwach glänzend, weiss. Fünf Windungen gewölbt, mit stark ein- geschnürter Naht. Schon auf der zweiten Windung beginnt wenig ober ihrer Mitte eine schnurförmig erhobene Spiralwulst, die bei vollständig ausgewachsenen Exemplaren gegen die Mündung hin sich verliert; diese oval, scharfrandig, an der Spindel wenig angelegt ; bei mehreren Exem- plaren ist die ganze Mündung weit vorgezogen, abstehend. Nabel tief. Manchmal tritt unterhalb der Spiralkante ziemlich entfernt eine Andeutung einer zweiten solchen Spirallinie auf. Länge %k^'^-. Breite l,lmm. Fundort Arapatak in Siebenbürgen. Ich habe diese Schnecke schon vor Jahren mit mehreren Conchylien aus den Congerienschlchten jener Gegend bestimmt^ sie sciieint jedoch nicht in die Hände der beiden Monographen jenes Kron- landes zurückgelangt zu sein, da ich sie in der neuerlichst erschienenen Geologie Siebenbürgens nicht erwähnt finde. Da ich sie aber seither auch nirgends veröffentlicht aufzufinden vermag, lege ich deren Beschreibung und Abbildung hier nieder. Ich gebe zugleich (Fig. 7, 8) eine Abbildung der von mir in den Verhandlungen vom Jahre 1862 pag. 972 beschriebenen Vivifara Vukoti- novici aus den neogentertiären Ablagerungen Westslavoniens. M*atuainelltt brevis. Eine not h wendige Berichtigung. Ich hatte diese von Draparnaud in seinen Moll, de France pag. 37 Nr. 10 als Cyclostoma breve beschriebene pl. 13 fig. 2, 3 abgebildete Schnecke, welche Michaud in seinem Coroplement hiezu pag. 97 Nr. 8 als Paludina hrevis aufführt, seit dem Beginne meiner Arbeiten über diese Mollusken-Abtheilung oft und vielfach untersucht, namentlich als die noth- wendige Trennung der alten Lamark^schen Gattung PaZwdma immer mehr und mehr sich geltend machte. Schon im Jahre 1856 , als ich in den Sitzungsberichten der kais. Ak. d. Wiss. Band XXII. pag. 569 die Palu- dinen aus der Gruppe der P. viridis Poir. besprach, hatte ich eine schematische Darstellung der hieher gehörigen Gattungen versucht und allda Vivipara Mntf., Bitliynia Lch., Lithoalyphvs Mhlf., Ämnicola Gld., 152 G.v. Frauenfeld: Hydrohia Hrtm., Paludinella Pf. und Nematura Bns., die noch gegen- wärtig in derselben Integrität bestehen, vereint. Mit Ausnahme von Litho- glyphus , die davon entfernt, wohl besser bei der Familie der Melaniidae untergebracht wird, dürften diese Gattungen auch ferner sich nahe bleiben und nur, wie ich schon an andern Orten bemerkte, durch einige Ab- trennungen von Gattungen manches Unnatürliche in denselben noch ge- regelt werden. In dieser Gruppirung hatte ich bereits P. hrevis Mch. z\x Paludinella gebracht. Da sie jedoch Adams gar nicht erwähnt, Dupuy sie zu Hy- drohia zieht, so hatte ich sie, als wirklich der Form nach nicht mit Ent- schiedenheit unterzubringende Art , zum Vergleich noch bei mehreren Gi'uppen eingereiht, und so geschah es, dass ich, nachdem sie in dem Auf- satze : Die „Arten der Gattungen Lithoglyphus, Paludinella etc." Jahr- gang 1863 unserer Verhandlungen pag. 205 als Paludinella hrevis Mch. aufgeführt ist, sie in der vor meiner Abreise nach dem Nordcap schnell abgeschlossenen: „Vorläufige Aufzählung der Arten der Gattungen Hy- drohia^ Ämnicola etc." pag. 1028 desselben Jahrgangs der Verhandlungen irrthümlich als Ämnicola hrevis Mch. wiederholt aufzählte, und zwar nach fraglichen Exemplaren aus Griechenland. Indem ich sie mithin hier ausscheide, bemerke ich, dass ich sie als Paludinella hrevis Mch. belasse, bis vielleicht eine genauere Untersuchung des Thieres ihr diese Einreihung sichert, oder deren gehörigen Platz zuver- lässig feststellt. Heber Palndina eoncinua Morr. (So^) und die damit vereinten Arten. Als ich in dem ausgezeichneten Werke: „Die fossilen Mollusken des Wiener Beckens von Hörn es" Gelegenheit hatte, einige neue Arten aus der Gattung Paludina dem hochgeehrten Autor zu übergeben, fand ich zugleich Anlass, nach dem reichen Materjale, welches mir derselbe mit so ausserordentlicher Güte zur Verfügung stellte, über die obige Art genauere Untersuchungen vorzunehmen, welche ich in Nachfolgendem mit dem Be- merken niederlege, dass diese Schnecke die einzige bisher im Wiener Becken aufgefundene fossile Vivipara ist. Bronn zieht, nachdem er für concinna Morr. aus Sow. M. C. die Fig. 4, o der Taf. 31 citirt, in seinem Nomenciator zur lentaDslx.: tert. II. t. 15, f. 5, 6; Helix lenta Brand, in foss. Hant.; Vivipara lenta Sow. M. C. t. 31, f. 3, und weist auf P. unicolor Swns. zum Vergleiche hin, bei welcher sodann als Synonym die lebende Cyclostoma unicolor Ol. aus Zoologische Notizen. 153 dem Orionte sich findet, welche hier als wesentlich leitend betrachtet worden kann. Tf Orbigny hat in seinem Prodrome in so ferne eine Scheidung dieser in Bronn bezeichneten Citate vorgenommen, dass er im Suessonien die Deshayes'sche Figur als suhlenta d'Orb. mit der Bemerkung: non Vivi- para lenta Sow. M. C. aufzählt. Wie er es mit den übrigen hält, bleiben wir bei ihm ganz in üngewissheit , da er weiters keine eigentliche lenta mehr erwähnt und ausser der als eigene Art erhaltenen semicarinala Brard. alle hier zu erwähnenden Synonyme bei ihm fehlen. Wood in seinen Crag Mollusken bildet eine P. lenta ab, wobei er nicht nur die Bronn^chen Synonyme, sondern auch die yon Bronn ver- muthungsweise angedeutete unicolor Ol. Lam. etc. als ganz bestimmt, nebst der semicarinata Brard, und die Wo odward^schen Arten media, rotunclata und ohsoleta in dessen Geol. of Norf. hieherstellt, ferners auch noch die von Bronn als eigene Art bewahrte concinna Sow. M. C. 31 f. 4, 5 vereinigt. Wenn wir die hier angezogenen Abbildungen einander gegenüber stellen, so kann es nicht entgehen, dass es einigen Zwanges bedarf, die- selben in eine Art zu vereinen, wenn immerhin man auch dabei berück- sichtigen mag, dass dieselben theilweise nicht sonderlich gelungen sind. Die Beschreibungen, wie gewöhnlich aphoristisch und lückenhaft, sind leider nicht massgebend genug, um unzweifelhaft klar über deren allfällige Verschiedenheit zu werden. Deshaye's Diagnose lautet: ovato-conica, laevigata, crassa, solida, apice obtuso, anfr. 5 rotundatis , apert. rotundata, niarginibus crassis, con- tinuis, umbil. nulJo. Similis P. semicarinata Br. Sow. sagt von ihr: Smooth, vol. ö — 6 scarcely angular. Lines of growth occasionally conspicous, apert. nearly round. Entire 1" : Y/'. Im Bull. geol. und von Brand er ist sie bloss nominell aufgeführt oder nur abgebildet. Woodys Diagnose lautet: Testa ovata conoidea, crassa, apice acuto, spira elevata, anfr. 5, rotundatis, laevigatis , ap. obovafa, superne acu- minata, peristomate integro , umbil. obtecto und in der beigefügten Be- schreibung steht ebenfalls übereinstimmend : witli an elevated spire, and acute apert. WelcherWiderspruch, wenn man hiemit die Abbildungen vergleicht. Deshayes nennt sie abgestumpft, Wood bezeichnet sie mit erhöhter Windung und spitz, während gerade umgekehrt die Abbildung in Des- hayes eine höhere keglige und spitzere Schnecke als jene von Wood darstellt, die eine weit mehr niedergedrückte an der Spitze stark abge- rundete Form hat. Wood führt zwar zum Beweise einer ausserordentlichen Veränderlichkeit mancher Arten, da er hier wahrscheinlich fühlt, seine Zusammenstellung rechtfertigen zu müssen, Valvata antiqua an, welche d:e meisten Conchyliologen jetzt zu Valu. piscinalis ziehen. Bd. XIV. Abhanill. ;,q 154 G.v. Frauenfeld: Ohne mich in eine Erörterung über die Grenze von Art oder A'a- rietät, welche unbestreitbar festzustellen noch lange nicht gelingen wird, einzulassen , halte ich es vor der Hand für zweckmässig, Arten, welche einen gewissen bestimmenden Charakter an sich tragen und ohne solche Zwischenformen dastehen, die diese bezeichneten Grenzen bis ins Unkennt- liche yerwischen, als wohlbegründete Arten zu betrachten. Es ist Torzüglich in der Paläontologie von grösster Wichtigkeit, diesen Gesichtspunkt nie aus den Augen zu verlieren, da gerade diese Reste die einzigen Documente sind, die zu Schlussfolgerungen in der Geschichte der Erde dienen, welche dahei", unter einander geworfen, diese Daten nur verwirren können, so dass es wohl Berücksichtigung verdienen möchte, ob ein zu eifriges Zusammen- ziehen hier nicht mehr Schaden bringt, als ein vielleicht etwas ängstliches Voneinanderhalten mancher Bildungen. Was unsere in Frage stehenden Arten betrifft, so würde ich mich weit eher zur Vereinigung der durch d'Orbigny von lenta Dsh. tert. t. 15, f. 5, 6 getrennten Art in Sow. M. C. t. 31 verstehen, als dieser ersteren mit unserer Paludine von Moosbrun. Wood's Abbildung im Wider- spruche mit der Beschreibung steht ihr übrigens so nahe, dass ich gerne glauben würde, er habe die mit unserer Moosbruner Schnecke überein- stimmende wahre concinna Sow. abgebildet, während er in der Beschrei- bung mehr lenta oder sublenta berücksichtigte, wenn nicht ein im k. k. Mineralieacablnete befindliches sicheres Exemplar aus dem Crag von Suffolk, das wohl mit Wood's Beschreibung immerhin noch identificirt werden mag, mich in Verlegenheit setzte, da es auf die Abbildung keineswegs so passt, dass ich sie unzweifelhaft dahin gehörig" nennen möchte. Uebrigens ist sie weder mit der einen, noch der andern lenta zu vereinigen. Da icli es kaum wage, nach einem einzelnen Individuum hier ein bestimmendes Urtheil auszusprechen, so bin ich genöthigt, die Zweifel über die Wood'sclie Abbildung, die weder zu lenta Sow., noch zu sublenta d'Orb. gehört, bestehen zu lassen. Was Wood ward's drei Arten media ^ ohsoleta und rotundata in dessen Geol. of Norf. betrifft, so gehört einige Divinationsgabe dazu, namentlich fig. 4 (ohsoleta) hieher zu ziehen. Die andern beiden mögen immerhin bei lenta Sow. untergebracht werden. Nur so viel muss ich noch bemerken, dass das oberwähnte Exemplar aus Suffolk auch auf keine von diesen Abbildungen passt. Ein ganz eigenthümlicher Charakter bezeichnet die echte concinna Sow., der mir nur in der fossilen varicosa Th. und einer neuen, aus Tihany in Ungarn stammenden Paludine bekannt ist; nämlich eine Art von Eingedrücktheit der letzten Windung, die, einen steilen Abfall bildend, bei varicosa erst nachdem die Windung von der versenkten Naht etwas hinaustritt, beginnt, bei concinna aber schon hart an der nur eingeschnit- tenen Naht anfängt. Zoologische Miscellen. 155 Bei allen übrigen als lenta in meinen Händen befindlichen Exem- plaren fehlt dieser Charakter. Ich bin gerade bei dieser Art so glücklicli, ein mehr ausreichendes Materiale als bei den übrigen fossilen Paludinen zu besitzen, daher ich es versuchen will, auf Grundlage desselben , die unter dieser Art begriffenen verschiedenen fossilen Formen zu scheiden und festzustellen. lenta S o w. Sow. M. C. I. 79, t. 31, f. 3. Wood ward t. 3, f. 5, 6, 7. Wood Crag Mollusk. Text ohne Abbildung. ? Brand er foss. Hant. t. 4, f. 60. ?Dsh. tert. t. 15, f. 11, 12. Sandberger Mainz. Becken ex parte (Wight). Das k. k. Mineraliencabinet besitzt diese Art aus der Süsswasser- formation von Wight, und ist sie unzweifelhaft in Sow. M. C t. 31, f. 3 abgebildet. Die lebende unicolor der Autoren möchte ich nicht hieher ziehen. Obwohl die Unterschiede sehr subtil sind, so ist die der lebenden Art eigenthümliche Carina an der Fortsetzung vom Mundwinkel auf der letzten Windung, welche ich als Nahtregion bezeichne , sei sie auch noch so verwischt, doch immerhin in einer winkligen Umbiegung angedeutet, während diese echte lenta eine sehr schöne gleichmässige Wölbung bei- behält. Die bei beiden am Obertheile der Windungen vorkommende Ver- fläcbung, die sich gleichfalls kantig abgrenzt, ist bei lenta sehr schmal, so dass diese Kante nahe an der Naht steht, und auf der letzten Windung sich ganz verliert, während sie bei unicolor erst am Drittel der Windung liegt und wenn auch weniger stark, doch stets erkennbar sich bis zur letzten fortsetzt. P. lenta ist mehr gethürmt und obwohl die obern Win- dungen relativ dicker sind, erscheint sie doch schlanker als jene. P. semicarinata Br. besitze ich nicht, möchte aber am ersten ver- rauthen , dass sie gleich mit der lebenden unicolor OL sein könne. Des- hayes höchst bezeichnende Diagnose, wo er gleichsam zum Unterschiede der voranstehenden lenta {suhlenta d'Orb.) sagt: in media aliquantis j)er subcarinata, dann die gerade hieher gestellte Bemerkung: l'unicolor d'Ol. est Tanalogique vivant de la semicarinata de M. Brard, endlich die we- niger schlanke Form in Abbildung t. 15, f. 11, 12 1. c. können nur zur kräftigsten Unterstützung dieser Meinung dienen. sublenta d'O r b. Pal. lenta Dsh. tert. t. 15, f. 5, 6 d'Orb. Prodr. II. 299. 45. Sandberg. 1. c. ex parte. (Mainz, Paris.) Ich besitze diese Art durch Herrn Sandberger's Güte aus dem Mainzer sogenannten Litorinellenkalk und kann an der Identität mitDesh. lenta nicht zweifeln. D'Orbigny trennt sie in seinem Prodrome von der zuerst angeführten lenta Sow. unter dieser Benennung und unzweifelhaft 20* 156 G.v. Frauenfeld: wohl mit Recht ab. Sie ist weit gedrungener als obige, denn während das Verhältniss der Höhe zur Breite bei lenta=i:0,61 beträgt, ist es bei sublenta= l :019. Die letzte Windung, im Verhältniss wie relativ weit breiter, zeigt sich g("gen den Nabel geringer gewölbt als bei lenta^ die daselbst mehr zusammengedrückt ausgebaucht erscheint. Mündung viel grösser, nimmt mehr als die halbe Höhe der Schale ein, während sie bei lenta weit unter der Hälfte bleibt. Der Spindlsaum ist dicker, die Naht wenig eingeschnitten. Von der bei lenta angegebenen Kante nahe der Naht am Obertheil der Windungen bei suhlenta keine Spur. concinna J. Morris. Morr. Cat. p. 155. Sow. M. C. I. 80. t. 31, f. 4, 5. Sandberger 1. c. ex parte (Moosbrunn). ?? Woodward t, 4, f. 4. Herr Sandberger sagt in angeführter Arbeit: P. lenta steht der P. unicolor Ol. aus der Levante sehr nahe. Das kann, wie schon erwähnt, nur die zuerst ausgeschiedene lenta Sow. treffen, weniger gilt es von der suhlenta d'Orb. , die concinna J. M. kann aber durchaus nicht in diese Nähe gestellt werden. Schale kolbig keglig, fünf Windungen, die oberhalb massig gewöMbt, auf der Naht stumpf aufsitzen. Von vorne betrachtet, die letzte Windung von der Naht weg sehr wenig gewölbt, beinahe flach schief abwärts ziehend, in der vom obern Mundwinkel fortgehenden Naht- region mit schneller Wendung gegen den Nabel eingebogen. Der äussere Mundsaum bekömmt hiedurch eine flache, bei weitem anders charakterisirte Form, als die viel mehr bauchige Mündung von lenta und suhlenta^ die schon vom Mundwinkel weg sich ausbiegen, wodurch dieser bei concinna spitzer erscheint. Nabel bei jüngeren Exemplaren, wo die Verbindung der Mundränder nicht besonders ausgebildet ist, nur unbedeutend, bei älteren tiichterig nicht sehr gross. Anwachsstreifen sichtbar, doch nicht fühlbare Ansätze bildend, nur bei ganz alten am Ende einige vorstehende Ränder. Bei vielen ganz deutliche Spuren von eingedrückten Spirallinien , die ein- zeln auf der V^indung stehen. Vom Nabel gegen die Nahtregion aufwärts enger gestellte Spiralstreifen. 5. Heber Wandernug der YÖgel. Ich habe in einer Mittheilung an Cabanis für das Journal für Ornithologie über Wanderung und Flug der Vögel einige Beobachtungen niedergelegt und dabei bemerkt, dass über die Zugvögel fremder Erdtheile und namentlich der südlichen Halbkugel fast gar nichts bekannt sei. Es Zoologische Misrellun. 157 ist dalier vielleicht nicht uninteressant, wenn icli eine in dem englisclien ornitholotrischen Journal „Ibis" von Layard aus der Capstadt vom 18. Sep- tember 1863 mitgetheiite Notiz hier wiedergebe. Er schreibt: „Fast alle unsere Schwalben und Sogler sind angekommen; Hirundo ruttica 1. Sept.', Cypselus leucorrhous 2. Sept.; Cypselus apus 5, Sept.; Hirundo capensis 13. Sept. ; Cypselus alpinus und apus heute zu Tausenden. Hirundo palu- dicola und ruhrifrons fehlen noch; paludicola kommt sonst gewöhnlich zuerst. Hirundo holomela» war am Knysnafluss schon drei Wochen früher." Es ist diess die erste mir bekannt gewordene Nachricht über Vogel- wanderung in der südlichen Hemisphäre und um so interessanter, als sie die östliche Erdhälfte betrifft, mithin im Gegensatz zu den Wanderungen unserer Zugvögel steht, und drei Arten erwähnt, die auch unserer Fauna als Brutvögel angehören , nämlich unsere Stallschwalbe, den Thurm- und Alpensegler. Betrachten wir den Wegzug unserer Thurmsegler, der Mitte Augusts erfolgt, so ist es nach der ausserordentlichen Flugkraft derselben wohl klar, dass sie ihre südlichen Brüder leicht noch vor deren Abzug aus den Tropen daselbst treffen können , das ist gerade zu der Zeit, wo sie sich zur Reise rüsten, um zur Frühlingszeit, die am Cap Mitte September ein- tritt, dahin zurückzukehren. W^äre es da nicht gar vielleicht möglich, dass sie mit ihnen hinab an jenes südliche Ende der alten Welt ziehen? Dass sie den glühenden Strahlen der senkrechten Sonne ebenso entfliehen, wie der Strenge des Winters? Wie viele Reisende sahen staunend die alten Bekannten des Nordens daselbst noch rastlos weiter ziehen und frugen verwundert: wo ist ihr Verweilen? wo das Ende ihres Vorwärtsstrebens ? Wüssten wir die Zeit ihres Abzuges vom Cap im dortigen Herbste, so ersähen wir, ob auch ihr Wiederkommen bei uns , das fast stets am Ende der ersten Woche im Mai erfolgt, gleichfalls in solche Uebereinstimmung gebracht werden könnte. Für unsere Stall- oder Rauchschwalbe scheint ein solches Zusammentreffen nicht annehmbar zu sein, da sie schon am _Cap zu der Zeit eintrifft, wo sie sich hier zur Abreise rüstet. Bj In den von Layard oben gegebenen Daten fiel mir eine bemerkens- werthe Verschiedenheit auf. Zwischen der Frühlingsankunft unserer Rauch- schwalbe bei uns, die anfangs April stattfindet, bis zu der des Thurm- . Seglers , die anfangs Mai hier eintreffen, liegt der Zeitraum eines ganzen Monats. Am Cap wäre es nur eine Differenz von 4 Tagen, höchstens 17. Allerdings sind die Daten so gering, dass es eben nur möglich ist, auf Einzelnes hinzuweisen, und eben diese wenigen Angaben würden schon zu einer Reihe von Fragen führen, deren Beantwortung vom höchsten Interesse wäre. juJ L \ 3 R A R,Y; ^ö" G. V. Frauenfeld: Zoologische Miscellen. 6. Schwarzer Schnee in der Umgehend Yon Pnrkersdorf. (Taf. 5, Fig. 3.) Es ward vor Kurzem in den öffentlichen Blättern von schwarzem Schnee berichtet, der in der Umgebung von Purkersdorf bemerkt worden sei. Herr Gutsverwalter Scherf daselbst war so gefällig mir von demselben mitzutheilen, den ich hiemit der verehrlichen Versammlung vorzeige. Der- selbe bildet seiner Beobachtung zufolge auf dem Schnee ziemlich weit hin sichtbare kleinere bis zu Einem Fuss und mehr im Durchmesser haltende meist rundliche oder auch unregelraässige Flecken von dicht gedrängten Thierchen. Vorzüglich aber waren Lachen von zerschmelzendem Eis in grösserer Menge davon bedeckt. An vielen Stellen waren die Thierchen ganz zerstreut wie verschüttetes Pulver. Es ist ein zu den Thysanuren gehöriges Insekt , von denen mehrere Arten schon so oft und vielfach in ungeheuren Massen auf Schnee bemerkt wurden. In vielen dieser Ansamm- lungen fanden sich eine oder mehrere Telephorus-Liavven^ die wahrscheinlich tüchtig unter ihnen aufräumen. Ich bin über die Artangehörigkeit des Thierchens nicht ganz zweifellos. Es können nach den generischen Kenn- zeichen nur zwei derselben in Frage kommen, nämlich Achorutes murorum Gerv. = Podura similata Nie. und Podura Nicoleti Perty. Von ersterer heisst es : d'un gris plombe, plus pale en dessous avec quelques lignes lon- gitudinales jaunes. Queue pale. Das vorliegende Thierchen ist oben und unten gleichförmig tiefgrauschwarz, Fühler, Füsse und Gabel von gleicher Farbe. Ich würde sie daher unbedenklich für Podura Nicoleti Perty erklären, welche: einförmig schwarz, kaum mit einem Anflug von Grau bezeichnet wird, wenn nicht bei dieser ausdrücklich bemerkt wäre: Diese Podure zeichnet sich durch ihre besondere Kleinheit vor allen andern aus , von vielen tausend Individuen waren die meisten nur Vs'", nur einige V3"* lang. Die vorliegenden Thierchen haben fast durchaus S'"'"-, also nur wenig unter 1'" Länge. Es muss daher einer genaueren Untersuchung und bis ich ausführlichere Daten über deren Erscheinung an Ort und Stelle selbst ein- geholt haben werde, vorbehalten bleiben, diese Verschiedenheiten auf ein bestimmtes Resultat zurückzuführen. Ich erwähne nur noch, dass ein ähnlicher Fall schon in unsern Ver- handlungen verzeichnet ist. Dr. Low theilt in den Abhandlungen vom Jahre 1858 pag. 564 das massenhafte Erscheinen eines Schneeflohs aus Kärnten mit, welchen er jedoch als Achorutes murorum Gerv. bestimmte. Erster Bericht über die auf der Weltfahrt der kais. Fregatte Novara gesammelten Neiiropteren. Von Friedrich Brauer. Vorgelegt in der Sitzung vom 3. März 1864. V on der ka!s. Akademie der Wissenschaften erhielt ich die ehrenrolle Aufforderung', die Neuropteren, welche während der Weltfahrt der kais. Fregatte Novara gesammelt wurden, zu untersuchen. Da die Mehrzahl der während der Reise gesammelten Neuropteren jenen Gattungen angehören , die einer neuern Untersuchung dringend bedürftig' sind, so wird man einsehen, dass die Bestimmung derselben noch längere Zeit in Anspruch nehmen wird und ich beschränke mich Torläufig darauf, einzelne interessante Resultate mitzutheilen. Obschon die Libelluliden durch Selys Longchamps und Hagen gründlich monographisch bearbeitet wurden, ist die Bestimmung jener der Expedition insofern schwierig, als die Monographie der genannten Autoren noch nicht über alle Gattungen ausgedehnt ist und man bei der Mehrzahl (Libellula^ Agrion, Cordulia^ Aeschna etc.) noch auf die Werke Bur- meister's und Rambur's fast allein beschränkt ist. Heute will ich mir erlauben, nur eine kleine Uebersicht über die Gattungen der Pseudoneuropteren und die Zahl der Arten dieser und der echten Neuropteren zu geben und nebstdem auf zwei neue Gattungen auf- merksam machen, welche beide zur Familie Libellulidae im engeren Sinne gehören. Die Totalsumme der gesammelten Neuroptera L. beläuft sich, einige noch zweifelhafte Stücke abgerechnet, auf 107 Arten, welche sich auf 160 Fr. Brauer: 50 Gattungen vertheilen. Von diesen gehören 36 Gattungen mit 82 Arten zu den Pseudoneuropteren (Siibordo Erich.) in die Ordnung Orthoptera und â– 14 Gattungen mit 25 Arten zu den wahren Neuropteren (Ordo Erich.), über welche letztere ich ein andermal berichten werde. Ich führe in nachstehendem Verzeichnisse alle Gattungen und Arten der Odonaten auf, über deren Bestimmung mir kein Zweifel blieb. — Die neuen Gattungen sind am Schlüsse in Kürze charakterisirt. Die zweifel- haften, theils noch einer genauen Untersuchung Torbehaltenen, theils durch schlechte Erhaltung unsicher bestimmbaren Arten sind in Zahlen aufgeführt. Ueber die weiter aufgeführten neuen Arten und die echten Neu- ropteren werde ich bald berichten können. Ordo Orthoptera. Subordo Pseudoneuroptera Ericli. Farn. Odonata. Trib. I. Agrionina. Snbfatnilie Calopterygin a. Gattung Calofteryx Leach. „ „ haemorrhoidalis Vand. L. (Gibraltar.) 7 Individuen. „ „ atrata Selys. (Shanghai.) 1 c?. „ JSeurobasis Selys, cliinensis L. (Java.) 1 iM-Fliigelgeäders für allzu pliantastiscb und gezwungen hält, der möge das ganz gleiche Verhalten bei der Bildung der Gabel der Radialader in der Liranobinen-Art Pedicia rivosa L. in Betracht nehmen. Es gibt bei dieser Art einzelne Individuen, bei denen dfe Gabel der Radialader gestielt ist und wieder andere, wo ein Stiel an der Gabel nicht mehr vorhanden ist, end- lich solche, bei denen die beiden Zinken der Gabe! einzeln an der Cubitalader hängen, wie diess riick- Äichtlich der Zinken der Gabel der Discoidalader bei der Gattung Äspistes der Fall ist. 26*- 204 Dr. J. Sc hin er: Chironomus bis auf seclis Glieder. Nur die Psychodiden treten plötzlich wieder mit einer grösseren Anzahl und mit freieren Fühlergliedern auf, sie würden demgeraäss eine tiefere Stelle im Systeme einzunehmen haben, wenn ihr sehr entwickeltes Flügelgeäder ihnen nicht den höheren Rang neben den Culiciden einräumen würde : es tritt bei ihnen eine Radialader auf, welche yoa nun an in der ganzen Gruppe nicht mehr fehlen wird, ja für dieselbe sehr charakteristisch ist und durch Zweige und Verbindungs- adern mannigfaltig abändert. Die .Discoidalader bleibt bei den Chirono- miden, Psychodiden und Culiciden einfach gegabelt, sie beginnt aber bei den urtersten Gattungen der Tipuliden sich weiters zu verästeln, die vordersten Aeste gehen anfänglich horizontal zum Flügelrande, sie beginnen eine mehr senkrechte Stellung anzunehmen , anastomosiren endlich und bilden und umrahmen eine vollständig entwickelte, geschlossene Discoidal- zelle. Zu den Zellen der vorigen Abtheilung der Diptera nematocera ist eine vollständige Discoidalzelle und sind auch eine oder mehrere Radial- zellen hinzugetreten: die Fühlergliederzahl vermindert sich und scheint bei den echten Tipulinen mit 13 — 14 Gliedern stationär zu bleiben, während einige Limnobinen-Gattungen nur sechs deutliche Glieder aufweisen und die am Ende dieser Hauptgruppe gestellte Familie der Rhyphidae die Fühlerglieder aneinandergedrärgt zeiget. Das vollständig ausgebildete Geäder der Rhyphiden, welches in solcher Vollständigkeit an den Flügel- typus der nächsten Hauptgruppe erinnert, dürfte für diese Stellung mass- gebend bleiben. Mit den Dipteris hracliyceris beginnt wieder ein neuer Formen- kreis. Ich theile die Dipteren dieses Kreises in zwei Gruppen, die ich mit Rücksicht auf die Fühlerbildung Diptera cyclocera und Diptera orthocera nenne. Der wesentliche Charakter der Diptera cyclocera ist die Rin- gejung des dritten Fühlergliedes. Mit diesem Merkmale treten sie in eine nicht zu verkennende Verwandtschaft mit den Dipteris nematoceris. Die Stratiomyden , welche in dieser Gruppe den Reigen beginnen, zeigen ein grosses Schwanken im Flügelgeäder, es consolidirt sich aber dasselbe bei der höchststehenden Familie derselben, bei den Tabaniden, wo es in voll- ständigster Ausbildung vorhanden ist. Während die Costalader bei den Stratiomyden nur bis zur Flügelspitze geht, läuft sie bei den Xylophagiden und Tabaniden um den ganzen Flügelrand herum, alle Längsadern sind bei diesen Gattungen vollständig vorhanden, die Cubitalader gabelt sich, die Discoidalader bildet eine vollständige Discoidalzelle , die Posticalader eine geschlossene hintere Basalzelle, die Analader eine Analzelle u. s. w. In der nächsten Gruppe nämlich in der der Diptera orthocera zeigen die Nemestrinidae eine grosse Verwandtschaft mit den Tabaniden, das dritte Fühlerglied ist aber nicht mehr geringelt, sondern ganz einfach, wie bei allen Familien dieser Gruppe. Das Geäder der Nemestrinidae ist Ein neues System der Dipteren. 205 ziemlich vollständig, die Adern verzweigen und verästein sich aber auf eine ganz eigentliiimliche Weise, es ist als ob sie sich bestreben wollten, sich wechselseitig zu unj;erstiitzen und zu stützen; einige Gattungen der Nemi- striniden reihen sich schon habituell an die Gattungen der nächsten Familie, nämlich an die der Bombylidae an. Bei den Bombyliden spricht sich der Grundtypus des Flügelgeäders der ganzen Untergruppe überall deutlich aus, er ist aber mannigfaltig modificirt: die Cubitalader bleibt überall ge- gabelt, die Discoidalader bildet in der Regel (Cyrtosia macht eine Aufnahme) eine vollständige Discoidalzelle, allein bei vielen Gattungen strahlen vorne aus derselben nur zwei Adern als letzte Verzweigungen aus, während sonst drei solche ausstrahlen, es sind daher am Flügelrande bald zwei bald drei Hinterrandzellen vorhanden. Unmittelbar an die Bombyliden schliesst sich die im Flügelgeäder ausserordentlich schwankende Familie der A croceridae durch ihre sonstige Organisation naturgemäss an. Das Flügelgeäder ist bei dieser Familie oder wenigstens bei einigen Galtungen derselben zerfallen, so wie wir diess in ähnlicher Weise bei den Neniatoceris in der Gruppe der Scatopsinen und bei den gegenwärtigen Brachyceris bei den Stratio- myinen gesehen haben. Legt man dieser Erscheinung einen philosophischen Gedanken zu Grunde, so könnte man sagen: die Natur nimmt bei der Bildung der verschiedenen Creaturen Anläufe, gelangt zu bestimmten Zielen, sinkt bei einzelnen Organen in höheren Gruppen wieder zu den Formen niederer zurück, um endlich das angestrebte Ziel dennoch vollständig zu erreichen; überall aber — in den Kreisen, Classen und Ordnungen zeigen sich Ver- wandtschaften und Analogien, die der Systematiker wohl andeuten darf, nach denen aber ein einheitliches System nie wird aufgebaut werden können. Betrachtet man das Flügelgeäder z. B. bei Ogcodes und Cyrtus, so wird man für eine solche Reflexion hinlängliche Belege finden; die Äcroceridae sind überhaupt eine ziemlich anomale Gruppe, die ausser dem Flügelgeäder fast in allen Organen die mannigfaltigsten Schwankungen zeigen, ihre Mundtheile variiren zwischen den Extremen, ebenso die Fühler, der Hinter- leib, die Beine, und es erlangen die Schüppchen in den meisten Gattungen derselben eine Ausbildung, wie in keiner anderen Familie — sie treten hierdurch auch mit den Tabaniden in einen, freilich nur scheinbaren Ver- wandtschaftskreis. Neben den Acroceriden dürfte die gleichfalls etwas ab- normale Familie der Scenopinidae ihre naturgemässe Stellung finden. Jeden- falls schliesst sie sich eng an die nun folgenden Therevidae, denen dann die Midasidae, Asilidae und Leptidae folgen. Bei den Thereviden ist das Flügelgeäder ganz vollständig, es sind alle Adern und Zellen vorhanden, welche im DipterenÜügel überhaupt vorkommen, die Midasiden zeigen eine merkwürdige Richtung im Verlaufe der Längsadern und eine Tendenz am Aussenrande geschlossene Zellen zu bilden — bei den Asiliden erreicht das Geäder den Höhepunkt , und wir werden von da ab eine allmälige Ab-- nahme desselben wahrnehmen, bis in der letzten Familie der Diptera Ortho- 206 Dr. J. Schiuer: rliapha, nämlich in der der Dolichopidae sich, schon der Typus des Flügel- geäders der nächsten Hauptgruppe der Diptera cyclorhapha ausspricht und vorbereitet. Zwischen den Asilidenund Dolichopiden ordnen sich naturgemäss dieLeptiden und E rapiden ein; bei letzteren verschwindet allmälig die Dis- cuidalzelle und es vereinfacht sich das Geäder überhaupt; durch die Gattungen Chersodromia und Elaphropeza ist, mit Rücksicht auf das Flügelgeäder, die Verbindung mit den Dolichopiden in auffallendster Weise ausgeprägt. Während das Flügelgeäder und die sonstige Organisation für diese Anordnung und Aneinanderreihung der genannten Familien sprechen, zeigt sich für die ganze Hauptgruppe auch in der Bildung der Fühler ein con- stantes Gesetz — die Gliederung der Fühler, wie wir sie bei allen Nemafoceris angetroffen haben, ist nur mehr bei der ersten Gruppe der Bracycera als Ringe lung angedeutet, in den weiteren Gruppen ist auch das dritte und letzte Fühlerglied nicht mehr geringelt, wohl aber tritt an der Spitze desselben ein Griffel, dann eine Borste auf, welche anfänglich die apicale Stellung behaupten, bis andeutungsweise schon bei einigen Leptiden die Borste allmälig an die Seite rückt, und bei den Dolichopiden wirklich zur Seitenborste wird, und jenen Charakter annimmt, welcher bei der nächsten Hauptgruppe der Diptera cyclorhapha der vorherrschende und typische wird. In der zweiten Hauptgruppe nämlich in der der Diptera cyclorhapha scheiden sich vor allen anderen die Hi pp o boscidae und Nycteribidae als eitlen; hümliche, schon durch den Mundbau von allen übrigen wesentlich verschiedene Familien ab. Ich fasse sie in der Gruppe der Diptera epro- b oscidea zusammen, und stelle sie am Ende dieser Hauptgruppe. Die Gruppe der übrigen Familien, welche ich im Gegensatze zu diesen die Diptera proboscidea nenne, zerfallen mit Rücksicht auf die Fühler- bilduiig und das Flügelgeäder in zwei weitere Untergrupper. In der ersten derselben zeigen sich die Fühler der einzigen, in ihr enthaltenen Familie der Phoridae sehr abhängig und fast rudimentär; sie stehen ganz nahe am Mundrande und haben nur zwei deutliche Glieder, das Flügelgeäder weicht gleichzeitig von dem aller übrigen Familien wesentlich ab, und zeigt Analoo'ien mit den Scatopsinen und namentlich mit der Gattung Aspistes^ in deren Nähe sie, wegen des ganz ver.schiedenen Verhaltens der Larven bei der Verpuppuug und wegen der Bildung der Fühler nicht im ent- ferntesten gebracht werden könnte, ausser man wolle sich mit Analogien beo-nüo-en und einer nur scheinbaren habituellen üebereinstimraung einiger Organe den Hauptwerth für das System vindiciren. Ich nenne diese Gruppe die der Diptera hypocera. Die zweite Gruppe die ich die der Diptera orihocera nenne, beginnt mit den sogenannten Muscidis acalypteris, woran sich die Muscidae calyp- terae und sofort die Oestridae anschliessen — da alle diese Familien eine Ein neues System der Diploren. 207 gewisse Ueberelnstiraraung in der Organisation zeigen, und namentlich der eigentliche Typus des Flügelgeäders der Museiden bei ihnen am aus- geprägtesten ist, -wozu namentlich das Fehlen oder Verkümmertsein der Analzelle gehört, so können sie in eine Abtheiluiig, die ich Dlptera oli- goneura nenne, zusammengehalten werden. Es bleibt sodann noch eine natürliche Gruppe übrig, welche wegen der vollständigen Ausbildung der Analzelle die der Dipterapolyneura genannt werden mag. Bei dieser letzten Gruppe geht in der Familie der Piatipezidae die dorsale Stellung der Fühlerborste in eine Apicalstellung über, sie rückt dann bei den Pipun- culiden an die Seite, behauptet sich bei den Syrphiden in ihrer Dorsal- stellung noch ein Mal, kehrt aber schon in den letzten Gattungen der genannten Familie, und vorherrschend bei den Conopinen in ihre apicale Stellung zurück, während sie gleichzeitig wieder die Natur eines Endgriffels annimmt. Die Fühler der Conopiden haben überhaupt eine ganz freie, unab- hängige Stellung, was besonders bei den eigentlichen Conopinen auffällt, die meines Erachtens in der Hauptgruppe der Diptera cyclorhapha auch wegen des vollständigst entwickelten Typus des Flügelgeäders dieser Gruppe die höchste Stelle einzunehmen berufen scheinen. Ich möchte sagen, dass die Conopiden in der Tendenz zur Verlängerung und Gliederung der Fühler und zur Bildung der hinteren Basalzelle nach dem Typus der Asiliden, There- viden u. s. w. , gleichsam wieder ein Zurückgehen und Anschliessen an die Centralgruppen der Diptera orthorhapha andeuten, und hiedurch mit dem- selben in eine gewisse Beziehung treten. Betrachtet man die Eigenthümlichkeit des Flügelgeäders der Diptera ortliorhapha und der Diptera cyclorhapha^ so ist es für denjenigen, der sich hierüber vollständigen Aufschluss zu geben weiss, und der den Typus des Muscidenflügels, der auch bei den Syrphiden und Conopiden noch vorhanden ist, genau kennt, in den meisten Fällen möglich, im vollkommenen Insekte zu erkennen, in welche dieser Gruppen eine Art gehöre, und ob es sich in einer echten Tonne oder aber in der eigenen Puppenhaut frei oder abhängig von einer falschen Tonne metamorphosire. Es muss hierbei ins- besondere auf die Lage der Discoidalzelle und auf die Art und Weise, wie dieselbe entsteht Rücksicht genommen werden. Ist die Discoidalzelle aus- schliessend und klar durch die Discoidalader allein gebildet worden, oder gabelt sich die Discoidalader mit horizontal zum Flügelrande ver- laufenden Zinken, so kann man sicher sein, dass es sich um ein Dipteren der ersten Hauptgruppe (Diptera orthorhapha) handle; nimmt dagegen an der Bildung der Discoidalzelle auch die Posticalader Antheil, was sich dann besonders dadurch ausspricht, dass die Discoidalzelle unter der gerade verlaufenden Discoidalader und meist in derselben Richtung mit der hinteren Basalzelle liegt, oder gabelt sich mit anderen Worten die Dis- coidalader anormal, so dass die obere Zinke nach vorwärts, die untere nach rückwärts verläuft, so kann man nicht zweifeln, dass die Art zu den Dip- 208 Pr. J Schiner: teris cyclorhaphis gehöre. Es rauss insbesondere sich gegenwäitig gehalten werden, da^s jene Querader, welche bei den Museiden allgemein die hintere Querader genannt wird, nicht dieselbe Ader ist, welche bei den Dipteris ortliorhafhis mit demselben Namen bezeichnet wird, sie ist in der That bei den Museiden meines Erachtens ein anderer, rücklaufender Ast der Dis- coidalader und schliesst die Discoidalzelle vorne ab, während die echte hintere Querader bei den Tipuliden und Museiden die hintere Basalzelle vorne abschliesst. — Wenn zwischen der Diseoidalader und der Postical- ader zwei Queradern vorhanden sind, so deutet diess klar an, dass die Art zu den Dipteris cyclorhaphis gehöre. Ich hin rücksichtlich der einzigen P^aniilie der Lon ch opter id ae nicht im Stande, dermalen schon die richtige Stellung, welche sie in meinem neuen Systeme einzunehmen hat, festzustellen, da die Metamorphose keiner Art derselben bekannt ist; ich möchte aber mit Rücksicht auf das Flügelgeäder vermuthen, dass sie sich als ein Glied der Diptera orthorhapha erweisen dürfte, und vielleicht in die Nähe der Dolichopiden einzureihen sein wird. Der meinem Systeme zu Grunde liegende Gedanke mag vielleicht in der Folge sich als unrichtig erweisen, es wird aber Niemand behaupten können, dass er hier nicht consequent angewendet worden, und dass er nicht geeignet sei, eine natürliche Gruppirung der Dipteren zu vermitteln. Das Problem, ein vollständig natürliches System zu schaffen, halte ich mit meinem Versuche allerdings nicht für gelöst, wie überhaupt bei dem gegen- wärtigen Staude unseres Wissens über diese Insekten-Ordnung, an die Lösung eines solchen Problemes noch nicht gedacht werden kann. Auch möchte ich darauf aufmerksam machen, dass es nicht in meiner Absicht gelegen war, eine lineare Kette aufzustellen; an welcher sich die Dipteren-Gruppen allmälig entwickelnd und fortbildend in schönster Ordnung und Regel- mässigkeit anreihen. Es kann meines Erachtens eine, durch das ganze System durchgehende allraälige und stufenweise Ansteigung oder Absteigung von den niederen zu den höheren Formen, oder umgekehrt auch gar nicht angestrebt werden, da uns der erste Blick auf die mannigfaltigen Formen, die hier auftreten und die bei ihnen sich mannigfaltig zeigenden und kreuzenden Organisations-Verschiedenheiten davon überzeugen muss, dass es sich vielleicht um Kreise handle, in deren Radien die verschiedensten Beziehungen und Verwandtschaften sich kundgeben, gewiss nie aber um eine allmälig an- und absteigende Stufenleiter. Wer wollte beispielsweise entscheiden, ob dieAsiliden oder aber die Tabaniden, ob die Culiciden oder Tipuliden einen höheren oder tieferen Rang im Systeme einnehmen, ob die Cecidomyideii , die Nycteribiden, oder welche Gruppen am tiefsten stehen, und am Ende oder Anfang eines Systemes zu stellen seien. Keinenfalis befürchte ich, dass man meinen Versuch als einen leicht- sinnigen und unberechtigten verdammen werde; ich habe lange und reiflich über denselben nachgedacht, und entschliesse mich nur darum, ihn jetzt Ein neues Sy?leni der Dipteren. 209 schou öffentlich initzutheilen, weil ich davon überzeugt bin, dass das Voll- kommenste von einem Einzelnen doch nie erreicht werden könne, und dass es eine Pflicht sei, die einmal gewonnenen Ansichten auch dem Urtheile Anderer ohne Verzug vorzulegen. Es tritt zu diesem Allen noch hinzu, dass mich die vielen vorhan- denen Dipterensysterae nicht im mindesten befriedigen, und dass ich bei keinem einzigen eine Begründung der Ansichten gefunden habe, welche die Proponenten bei ihren Systemen geleitet haben. Ich kann mir beispiels- weise keinen Erklärungsgruud erdenken, warum Loew bei seinem, meines Ei'achtens gänzlich misslungenen neuesten Dipteren-Systeme (in den Mono- graphs of the diptera ot' North-America. Washington 1862) die Culicidae an die Spitze stellte und diesen die Chironomidae unmittelbar folgen lässt, warum er die Cecidomyidae von den ihnen allernächst verwandten Myce- tophiliden durch die dazwischen gestellten Familien der Blepharoceridae, Psychodidae und (!) TipuUdae trennte , was ihn veranlasst haben konnte, den Bombyliden die Syrphiden unmittelbar folgen zu lassen, und welche Beziehungen die Dolichopiden zu den ihnen unmittelbar folgenden Oestriden haben könnten? Eben so begreife ich nicht, nach welchem Ein- theilungsprincipe die Stratiomydae ^ Tabanidae als abgeschlossene Familien mit den von Loew proponirten Familien der Dexidae^ Trypetidae, Agromy- xidae, Borhoridae u. s. w. gl e ich wer th ige sein sollten. Richtiger erscheint mir Gerstäcker's Dipterensystem, wie er es in seinem Handbuche der Zoologie (Leipzig 1863, 2. Band) zur Anwendung gebracht hat, namentlich sind die beiden Hauptgruppen nach dem Ver- halten der Larve bei ihrem Uebertritte zur Puppe jedenfalls natürlicher gruppirt als mit alleiniger Berücksichtigung der Fühlergliederauzahl. Ich könnte mich aber nie damit einverstanden erklären, die Stratiomydae zur Gruppe äev Diftera mit einer pufa coarctata zu stellen^); da sie doch nur *) Brauer, dem ich meine Ansichten mittheilte, war so freundlich mir zur näheren Begründung seiner beiden Hauptgruppen Folgendes mitzutheilen : Die Dipteren zerfallen in Bezug ihrer Verpuppung und Häutung zur Imago in zwei sehr verschiedene Gruppen: Diptera orthorhapha u. cyclorhapha., die aber (in einer kleinen Abtheilung) eine scheinbare Aehnlichkeit zeigen können. Die letztere besteht aber in nichts Anderem, als da^s in der einen Gruppe die Nymphe stets (Cyclorhapha)^ in der zweiten Gruppe zuweilen in der Larvenhaut während der gtmzen Vc rpuppungszeit verborgen bleibt. Die Larvenhaut wird zum Puparium, und vertritt in diesem Falle wohl die Stelle eines Cocons, bleibt jedoch bei den Dipt. cyclorhaphis mit der ein- geschlossenen Nymphe durch Tracheen in vitaler Verbindung. Von den beiden oben gedachten Gruppen zeichnet sich eine vor allen Insekten durch eine merkwürdige H;iutungsart der Larve aus (cyclorhapha). — Bei allen anderen mir bekannten Insecten häutet sich die Larve, welche reif ist und zur Nymphe wird, durch einen Längsriss in der Dorsallinie am Vorderende, zu dem oft ein Querriss am Kopfe hinzukömmt, d. i. die Bd. ilT. Abhaiidl. 27 ?10 Dr. J. Sc hiner: scheinbar eine Tonnenpuppe haben, und die Gattung Xyl die hinteren Extremitäten sind bei jüngeren Individuen etwas mehr als zweimal, bei älteren Exemplaren nicht ganz zweimal so lang als der Körper. Rana eoerwieopunctata nov. spec. Taf. XV. Fig. 1, la-lc. Schnanze stark verlängert , zugespitzt , über den Mundrand hervor- ragend ; Schnauzenkante deutlich hervortretend ; Nasenlöcher an der Schnaüzenkante , genau in der Längenniitte derselben gelegen; Gaumen- zähne nur am inneren, knopfförmig verdickten Endstücke der übrigens sehr schwach hervortretenden Gaumenleisten gelegen ; Oberseite des Körpers chagrinartig , jederseits durch eine drüsige Hautfalte von den Seiten des Körpers geschieden; Finger- und Zehenspitzen cylindrisch; eine ziemlich breite Binde längs dem oberen Mandrande bis zur Schulter , eine zweite viel schmälere von der Schnauzenspitze bis zur Lendengegend, Oberseite des Körpers röthlichbraun , dunkel grünlichblau gefleckt ; Oberseite der Hinterbeine dunkelviolett quer gebändert; Hinterseite der Schenkel mit gelben Flecken ; ein dunkelbrauner Längsstreif an der Unterseite des Vorderarmes , ein oder mehrere Flecken an der Unterseite der Ober- armwurzel. Der Kopf ist ziemlich lang , dreieckig und verschmälert sich rasch gegen sein vorderes Ende, der Rumpf selbst übertrifft in seiner grössten Querausdehnung nur wenig die Breite des Kopfes an dessen Basis. Balrachologisrlie MilllieiUingen. 265 Die Schnauze fällt an den Seiten steil zum Mundrande ab, überragt nach vorne nasenförniig den vorderen Mundrand und gleicht bezüglich ihrer Länge, 1^5 Augendiametern ; die Schnauzenkante tritt deutlich nach aussen hervor , die Frenalgegend ist schwach eingedrückt. Die kleinen äusseren Naseuöffnungen liegen an der Schnauzenkante 8elb£t , genau in der Längenmitte der letzteren. Das länglichrunde, etwas schief gestellte deutlich sichtbare Trommelfell gleicht an Umfang '% des Augenkreises. Die Mundspalte ist von elliptischer Gestalt, etwas länger als breit j der vordere ünterkieferrand zeigt drei knopfförmige Erhöhungen, von denen die mittlere in einen entspreclienden Einschnitt am oberen Kieferrande passt. Die Zunge ist gross und dick, länglichrund, papillös und am hinteren Rande tief ausgebuchtet (s. Tafel XV, Fig. la). Die Gaumenhöcker conver- giren etwas nach hinten , sind in Mitte des Gaumens durch einen ziemlich weiten Zwischenraum von einander getrennt und treten erst zunächst ihrem inneren Ende, welches kugelförmig verdickt und mit wenigen, aber verhältnissmässig grossen Zähnen besetzt ist, deutlich hervor. Die Vorderbeine sind kurz und überragen zurückgelegt das' hintere Köiperende nur um die Länge der zwei letzten Phalangen des dritten längsten Fingers. Der Daumen ist etwas länger als der nächstfolgende Finger, der zweite und vierte Finger sind gleich lang. Finger und Zehen sind am freien Ende verdickt, cylindrisch und an den Gelenken mit ziemlich hohen Ballen versehen. Auf der Handsohle liegen drei flache Schwielen, von denen die mittlere am grössten und rundlich, die äussere am kleinsten und wie die an der Daumen wurzel länglich ist (s. Fig. Ib. auf Tafel XV.). Die hinteren Extremitäten sind von bedeutender Länge, Ober- und Unter- schenkel zusammengenommen gleichen an Länge genau der des Körpers (von der Schnauzenspitze bis zum Steissende gerechnet). Die beiden Knötchen an der Handwurzel sind länglich rund , das an der Basis der ersten Zehe mehr als noch einmal so gross als das zweite. Die Schwimmbaut verbindet sämmtliche Zehen mit Ausnahme der vierten, deren zwei letzte Glieder frei sind, vollständig. (Fig. Ic. auf Tafel XV ist verzeichnet.) Die ganze Rückenfläche des Körpers ist gleichmässig , fein granulirt (ohne jede Spur von drüsigen Längsfalten wie z, B. bei Rana oxyrhynchus Sundev.) und wird von den fast senkrecht abfallenden Seiten des schlanken Körpers jederseits durch eine drüsige Längenfalte geschieden , welche am hinteren Augenwinkel beginnt und bald mehr bald minder deutlich ent- wickelt ist. Eine kurze drüsige Schwiele zieht vom Mundwinkel zur Schulter. Die Seiten des Körpers sind sehr fein gerunzelt, ohne warzige Erhöhungen, die Unterseite glatt, ebenso die Beine mit Ausnahme der Hinterseite der Schenkel in dem der Afterspalte zunächst gelegenen Theile. Die Oberseite und die Seitenflächen des Körpers sind röthlich braun , letztere in ihrer oberen Hälfte etwas dunkler als erstere. Auf der Rückenfläche des ganzen Körpers, die Extremitäten ausgenommen, liegen zahlreiche dunkel grünlich- Bd. SIV. ibhandl. 34 266 Dr. Fr. Steiudachner: blaue kleine Flecken von unregelmässiger Gestalt zerstreut, (s. Tafel XV, Fig. 1). Von der Nasenspitze zieht sich ein schmaler schwefelgelber.Streifen längs der Schnauzenkante, dem Aussenrande der oberen Augendecke und der drÃ